Familienname: |
Freytag |
Vorname: |
Werner |
Dienstgrad: |
Kriminalkommissar |
Ermittlungsort: |
München (auch wenn das nie explizit
gesagt wird) |
Büro: |
Zimmer 411, 4. Stock des Polizeipräsidiums in der
Ettstraße
oder Zimmer 314, 3. Stock |
Durchwahl: |
553 |
Funknummer seines Dienstwagens: |
31 |
Familienstand: |
verheiratet mit Hilde, 1
Tochter (Franziska) |
Besonderes: |
Brillenträger (hin und
wieder), Raucher |
Hobbys: |
Familie (Tochter Franziska), Darts spielen, Angeln,
Theaterbesuche ("Kleine Komödie") |
bevorzugter Urlaubsort: |
bayerische Alpen |
Über Werner Freytag
Kommissar Werner Freytag leitet eine Sonderkommission,
die für alle mögliche Verbrechen zuständig zu sein scheint.
Ermittlungsort ist eine
deutsche Großstadt Mitte der 1960er Jahre. Freytags Biographie liest sich
wie folgt: er gibt an, keine Hobbys zu haben, sammelt weder Bierdeckel
noch Schmetterlinge. Er weiß auch nicht mehr so genau, warum er
Kriminalbeamter geworden ist, warum er es aber immer noch sei. ("Nur" ein Verkehrsunfall
(#1 PRF, #2 SRF)).
Kommissar Freytag interessiert sich sehr für die Lebensumstände, in
denen die Verdächtigen wohnen und zieht daraus gerne Rückschlüsse. So
verkündet er etwa in "Nur" ein Verkehrsunfall
(#1 PRF, #2 SRF):
"Ich sehe mir immer gerne an, wie Menschen wohnen". Er scheut auch die
Gefahr nicht und schlüpft, wenn es um die Ergreifung eines Täters geht,
auch schon mal in andere Rollen. So stellt er sich in
Zampo
der Gerechte
(#38 PRF,
#38 SRF) einem Verdächtigen gegenüber als
Herr Schröder, Prokurist der Bauunion vor, damit dieser nicht Verdacht
schöpft. In der gleichen Episode legt er sogar selbst Hand an und
entschärft eine gefährliche Bombe. In Sechs
Pfund süße Träume
(#15 PRF, #18 SRF)
spielt er den Haschischkäufer "Vladimir, der
Ukrainer" und wird bei einem riskanten Manöver mit einem Messer an der
linken Hand verletzt.
Von seinen Mitarbeitern verlangt er größte Disziplin. Die
Machtverhältnisse sind klar, von allen wird er erfurchtsvoll mit "Herr
Kommissar" angesprochen. Nur seine Ehefrau Hilde darf ihn beim Vornamen
rufen und tut dies in der Serie lediglich zweimal: in Achtung
- Reifenstecher
(#20 PRF, #24 SRF) und in
Hundertstel
Blende Acht
(#35 PRF,
#33 SRF)
nennt sie ihren Mann
"Werner". Von Wichtigtuerei hält Freytag nichts, mehrfach ermahnt er auch seine
jungen Mitarbeiter diesbezüglich. So tadelt er den Kriminalbeamten Junkermann in Der
Lodenmantel
(#12 PRF, #10 SRF) mit "Jung und
vorlaut! Das sind mir die Liebsten!". Auch Peters ist vor
derartigen Zurechtweisungen nicht gefeit, in Teurer
Umzug (#11 PRF,
#11 SRF) sagt Freytag zu ihm: "Sagen Sie
Peters, müssen Sie immer das letzte Wort behalten?". Selbst
Beleidigungen von Verdächtigen oder Tätern lässt sich der eifrige
Ermittler nicht nehmen, so kann es geschehen, dass er einen Täter schon
mal "Schafskopf" nennt (Dora
tanzt - Richard hängt
(#10 PRF, #13 SRF)).
Werner
Freytag hat auch seine Marotten, er raucht hie und da, trägt zeitweise
eine Brille. Er arbeitet viel zu viel und wird häufig auch von seinem
freien Tag zu einem Fall weggerufen. Leider muss er manchmal auch auf
seinen Feierabend verzichten, wie in
Grauer Wollhandschuh links
(#14 PRF, #15 SRF), wo er dem
Polizeichemiker Dr. Kamberger Theaterkarten für die "Kleine Komödie"
schenkt, in die er mit seiner Frau gehen wollte. Freytag hat dann aber
nicht den Mut, es Hilde zu sagen und bittet den Chemiker, das für ihn
zu erledigen. Von moderner Musik scheint Werner Freytag nicht
viel zu halten, jedenfalls nicht von Twist, denn in Ein
schwarzer Germane
(#18 PRF, #16 SRF)
meint er: "Twist? - Ich denke, der Twist ist tot!". Ruhe und
Entspannung scheint er jedoch beim Angeln zu finden, denn in
Hundertstel
Blende Acht
(#35 PRF,
#33 SRF), der einzigen Episode, in der er
(bereits seit einer Woche) Urlaub macht,
will er gerade zum Angeln,
als der örtliche Pfarrer des bayerischen Alpenorts ihn um Hilfe bittet.
Wie erwähnt, arbeitet der gewissenhafte Ermittler viel zu viel und mehr
als einmal müssen ihn Peters und Junkermann zu Hause (beim Frühstück im
Bett) anrufen, wenn er mal einen Tag frei hat. Seine Assistenten rufen
lieber ihn an, als den die Vertretung Kommissar Ziegler. Das ist z. B.
so in Grauer
Wollhandschuh links
(#14 PRF, #15 SRF), in
Sechs
Pfund süße Träume
(#15 PRF, #18 SRF)
sagt Peters, dass es bereits das vierte Mal in
diesem Monat sei, an dem Freytag von seinem freien Tag weggeholt wird.
Schließlich wird er in Achtung
- Reifenstecher
(#20 PRF, #24 SRF)
erneut von seinem freien Tag weggeholt, als er gerade mit Gattin
Hilde und Tochter Franziska im Garten Darts spielt.
Seiner Frau Hilde (in Grauer
Wollhandschuh links
(#14 PRF, #15 SRF) erfahren wir
erstmals ihren Namen) hilft Werner Freytag aber auch,
indem er die Einkäufe macht. So will er in
1:0
für Frankfurt (#39 PRF, #37 SRF)
samstags nach Dienstschluss (18.00 Uhr)
noch Cognac, Zigaretten und Salzmandeln besorgen. In dieser Episode wird
aus dem Gespräch mit Kriminalassistent Peters auch klar, dass Freytag
eine Sechs-Tage-Woche hat und nur am Sonntag bzw. an einem Tag die Woche
nicht ins Büro geht (widerspricht aber der Tatsache, dass er vier freie
Tage im Monat hat, siehe oben).
Der Kommissar muss manchmal auch die Schusswaffe ziehen, um einen
Gangster zu stellen. Dabei scheut er nicht davor zurück, auch mal
zu schießen. So verletzt er einen flüchtigen Bankräuber in Grauer
Wollhandschuh links
(#14 PRF, #15 SRF) mit einem Schuss
in die Schulter. In Sechs
Pfund süße Träume
(#15 PRF, #18 SRF)
schießt er zwei Mal auf flüchtende
Drogendealer. In
Blüten
aus Las Vegas
(#34 PRF,
#39 SRF)
schießt Freytag erneut,
diesmal auf den Mörder.
Kommissar Freytag scheint auch viel auf Fortbildungen zu sein (dennoch
beneidet er Akademiker, so sagt er in
Frau
Tanners Testament
(#27 PRF, #29 SRF)
zu Dr. Stephan: "Studiert müsste man
haben!"), häufig
ist er auch beim BKA in Wiesbaden, wie in Der
rettende Stempel
(#7 PRF, #7 SRF),
eine Episode, in der Peters die Ermittlungen führt. Dies ist auch so in Weißer
Marmor aus Athen
(#9 PRF, #6 SRF), wo die
eigentliche Hauptfigur Kriminalassistent Peters ist. Auch in Ein
schwarzer Germane
(#18 PRF, #16 SRF)
muss Herr Freytag nach Wiesbaden zum LKA. Dabei legt er in Frankfurt
einen Zwischenstopp ein, um den Täter zu stellen. Zudem greift der
Ermittler gerne auch auf "modernste" Hilfsmittel wie Computerlochkarten
und Täterprofil zurück, wie das etwa in
Teurer
Umzug
(#11 PRF, #11 SRF)
zu sehen ist. Andererseits rekonstruiert er den Tathergang auch gerne an
Ort und Stelle wie etwa in Feuer,
Wasser, Kohle
(#21 PRF, #19 SRF).
Kommissar Freytag tritt manchmal relativ spät in Aktion.
So zum Beispiel in
Ein
"Sergeant" greift ein
(#5 PRF, #8 SRF)
erst bei Minute 12'25'', nach
mehr als der Hälfte der Laufzeit. In Vergangenheit
gegen bar
(#8 PRF, #9 SRF)
ist er gar erst bei Minute 13'39'' zu sehen.
Kommissar Freytag und das wandernde Büro
Auch wenn die Serie stets darum bemüht ist, den Ort der Handlung nicht zu
nennen, ist offensichtlich, dass sie in München spielt. Das
Polizeipräsidium in der Ettstraße ist auch mehrfach innen und außen zu sehen.
Nicht eindeutig ist jedoch, wo das Büro des Kommissars, das aus einem Vorraum,
in dem Peters hinter einer Schreibmaschine sitzt und dem Hauptraum besteht,
liegt. In der Folge Dora
tanzt - Richard hängt
(#10 PRF, #13 SRF) scheint das Büro
im 4. Stock des Polizeipräsidiums zu liegen, denn Herr Brathke klopft darin an
die Tür und fragt: "Grüß Gott, ist das 411?". In der Folge
Tod auf Rentenbasis
(#28 PRF, #27 SRF)
ist Freytag hingegen in einer kurzen
Einstellung im Präsidium zu sehen, in der er den 3. Stock betritt. In der Folge
Einkauf nach Mitternacht
(#29 PRF, #28 SRF)
sind mehrfach die Gänge des Polizeipräsidiums zu
sehen. In einer Einstellung, in der Peters aus dem Büro kommt, ist deutlich "3.
Stock" auf der Wand und später, als Freytag heraus kommt, auf der Türe die
Zimmernummer "314" zu lesen. Das bestätigt zwar, wie bei Folge 28 "Tod
auf Rentenbasis" vermutet, dass das Büro Freytags im 3. Stock liegt
(dort betritt der Kommissar dieses Stockwerk), widerspricht aber einer Aussage
in Folge 10 "Dora tanzt
- Richard hängt", in der von Zimmer Nr. 411 (und damit vom 4. Stock)
die Rede ist. Auch passt eine Einstellung hier nicht zu anderen Einstellungen in
anderen Folgen. Dort ist einfach eine Wand im Hintergrund zu sehen, wenn Freytag
die Türe öffnet und vom Gang hereinkommt. In "Einkauf nach Mitternacht" ist der
Gang hell und man sieht Fenster.
Freytags Büro besteht aus einem Schreibtisch, dahinter an der Wand ist ein
Schrank, links eine Uhr, darunter hängen verschiedene Kalender, die auch meist
auf die Drehzeit Rückschlüsse ziehen lassen. In
Tod auf Rentenbasis
(#28 PRF, #27 SRF)
gibt es eine relativ lange Verhörszene, in der man das Büro auch mal von der
anderen Seite sieht. Rechts vor dem Schreibtisch befindet sich eine Tür, man
weiß jedoch nicht, wo sie hin führt.
Aus einem Telefongespräch in
Rendezvous
am Rabenkopf
(#33 PRF,
#31 SRF) ergibt sich, dass das Büro
Freytag die Durchwahl 553 hat.
Werner Freytag hat schließlich auch Pflanzen an seiner Arbeitsstätte, die er wie in der Episode
Hundertstel
Blende Acht
(#35 PRF,
#33 SRF) eigenhändig gießt.
Selten, aber doch, kommt es vor, dass Freytags Büro mal überhaupt nicht zu sehen
ist. Das ist beispielsweise in der Folge Der
Schatten
(#18 PRF, # 14 SRF)
der Fall.
Kommissar Freytag und Privates
Wie bereits erwähnt, scheint der Kommissar gerne zu Angeln und ins Theater
zu gehen, auch wenn er in "Nur" ein Verkehrsunfall
(#1 PRF, #2 SRF)
angibt, er habe keine Hobbys. Mit seiner Frau Hilde, von ihm in Ein
schwarzer Germane
(#18 PRF, #16 SRF) liebevoll
"Hildchen" genannt, ist er laut einer Aussage in der selben Episode seit
mindestens elf Jahren verheiratet. Hilde ist auch die einzige, die den Ermittler
bei seinem Vornamen Werner nennen darf. Erstmals geschieht dies in Achtung
- Reifenstecher
(#20 PRF, #24 SRF), ein zweites
Mal in
Hundertstel
Blende acht
(#35 PRF,
#33 SRF), in der er mit seiner
Familie auf Urlaub in einem bayerischen Alpenort ist und sich dort schon seit
einer Woche ausruht.
In seiner knappen Freizeit unternimmt Werner Freytag gerne etwas mit Hilde und
Tochter Franziska, die ihm manchmal sogar das Frühstück ans Bett bringt (Sechs
Pfund süße Träume
(#15 PRF, #18 SRF)).
So spielt er mit ihnen zusammen im großen Garten ihres doch recht schönen
Einfamilienhauses in der Münchner Vorstadt Darts. Mit Ehefrau Hilde hat er
jedoch ein Abkommen getroffen, Berufliches und Privates genau zu trennen, so der
Ermittler in Sechs
Pfund süße Träume
(#15 PRF, #18 SRF).
Zu Hause redet er überhaupt wenig über seiner Arbeit, schon gar nicht in
Gegenwart der zwölfjährigen Franziska. Genau deshalb interessiert sich Franziska
jedoch für Kriminalliteratur. Herr Freytag wird deswegen sogar von der
Klassenlehrerin der Tochter zu einem Gespräch gebeten, die ganz besorgt über den
Lesestoff der Kriminalistentochter ist. In Sechs
Pfund süße Träume
(#15 PRF, #18 SRF)
erfahren wir des Weiteren, dass die Lehrerin ihr schon
ein halbes Dutzend Kriminalromanheftchen abgenommen hat. Kommissar Freytag ist
entsetzt über diese Lektüre und erzählt der Lehrerin, dass er Franziska gerne
Tiergeschichten vorlese, die diese sehr mag.
Aus dem privaten Umfeld erfahren wir sonst nicht viel, aus Damals
in Leverkusen
(#16 PRF, #17 SRF)
weiß man jedoch, dass Freytag mit Herrn Domin
bekannt ist, der ihm in einer Weinstube von einem Erpressungsversuch erzählt.
Aus den drei ganzen Flaschen Wein, die am Ende der Szene auf dem Tisch stehen,
ergibt sich auch, das Freytag relativ trinkfest zu sein scheint (was zu seinem
übrigen seriösen Auftreten eigentlich nicht so passt). |