Die Krimihomepage | Kommissar Freytag | Konrad Georg

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Der erste Serienermittler

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Die 40. Folge

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Darsteller und Macher

Konrad Georg

Willy Krüger

Dieter Moebius

weitere Seriendarsteller

Gaststars

Buch: Bruno Hampel

Regie: Dr. Michael Braun

Regie: Hans Stumpf

Produktion: Hans Hoenicka

Zusätzliches

Die 40. Folge

Die Hörspiele

KOMMISSAR FREYTAG
Hauptdarsteller Konrad Georg

"Ich spiele [...] sehr gern Leute, die komische Allüren haben, noch lieber aber solche mit 'nem Tick."
(Konrad Georg in einem Zeitungsinterview 1963)

Konrad Georg wurde am 25.12.1914 in Mainz geboren. Ehe er seine Ausbildung zum Schauspieler in Frankfurt am Main 1934 am Konservatorium Dr. Hochs startete, spielte er mit dem Gedanken, Priester zu werden. 1937 debütierte er in Bremen, war in der Saison 1940/ 1941 in Graz engagiert, 1942 in Straßburg und mit Unterbrechungen von 1943 bis 1953 in Frankfurt am Main, ehe er 1958/ 59 am Schauspielhaus Zürich arbeitete. Später erinnerte er sich daran, dass er vor allem in Zürich und Frankfurt die größten und schönsten Erfolge feierte.
Der Theaterschauspieler wirkte ab Ende der 1950er-Jahre - bis dato rund 300 Bühnenrollen gespielt habend -  auch im neuen Medium Fernsehen mit, das zwangsläufig auf Leute von der Bühne zurückgreifen musste, weil die großen Filmstars einerseits mit dem TV nichts zu tun haben wollten und andererseits mit dessen Arbeitsmethoden nicht umgehen konnten: vieles wurde nämlich live gespielt und live gesendet.
Im Krimimetier sammelte Konrad Georg erste Erfahrungen in folgenden TV-Filmen, in denen er meistens Leute spielte, die das Gesetz in irgend einer Form vertraten (Inspektor, Anwalt, Staatsanwalt, Streifenpolizist ...)
Ab 1959 konzentrierte der begabte Schauspieler fast ausschließlich auf seine Fernsehkarriere und kam daher selten zum Theaterspielen. Dazu meinte er 1963 in einem Interview: "Die meisten Bühnen disponieren nicht früh genug für die freien Schauspieler.  Was ein so großer Apparat wie das Fernsehen kann, sollte auch beim Theater möglich sein." 
Viele der Produktionen, in denen er mitwirkte, spielten in München, was ihm sehr zu Gute kam, da er dort auch wohnte. Unter den Fernsehproduktionen in den ersten Jahren waren ihm drei Rollen die liebsten ("Das waren Aufgaben, an denen mein Herz hängt!"), und zwar:
 
Titel Sendedatum Regisseur Rolle
Das unbewohnte Eiland 15.12.1957 Hans Lietzau heruntergekommener Mann aus reichem Hause
Ein unbeschriebenes Blatt 24.05.1959 Rolf Hädrich Pierre Ferraud, ein mordverdächtiger Junggeselle
Grenzgänger
(wird in einem Interview mit ihm erwähnt, scheint jedoch nirgends auf)
? ? Ungarnflüchtling

Erste Krimierfahrung sammelte Konrad Georg in folgenden Filmen, ehe er als Geheimdienstchef Charles Ross in dem 1962 gedrehten Sechsteiler "Tim Frazer" ganz Deutschland bekannt wurde:
 
Titel Sendedatum Regisseur Rolle
Nebel 28.07.1957 Werner Völger Hector Hutchinson, Anwalt
Es geschah an der Grenze (3): Spiel mit dem Feuer 04.04.1960 Wilm ten Haaf ein Kaffeedealer
Kopf in der Schlinge 15.11.1960 Walter Knaus Percy Grainger
Parkstraße 13 (Teil 1-4) 27.12.1960 Rolf Hädrich Inspektor Marquard
Schritte in der Nacht 18.11.1961 Theo Mezger Mr. Williams
Bedaure, falsch verbunden 08.11.1962 Paul Verhoeven Sergeant Duffy
Die Feuertreppe 24.02.1962 Ludwig Cremer ein Vater
Verräterische Spuren 17.02.1962 Raoul Wolfgang Schnell Harry Forster
Tim Frazer 14.01.1963 Hans Quest Charles Ross

Über die Popularität, die er mit der Rolle in dem Sechsteiler erlangte, sagte Konrad Georg: "Mit der Durbridge-Popularität ist es so eine Sache. In Köln baten mich zwei junge Männer auf der Straße um ein Autogramm und gratulierten mir zu meiner großartigen Leistung im »Halstuch«. Nun, die Autogramme konnten sie haben, in puncto »Halstuch« musste ich sie freilich enttäuschen - ich hatte im »Halstuch« gar nicht mitgespielt. »Stimmt nicht«, sagte da einer zum anderen, »er gehört doch zum Durbridge«! Über das Verhältnis zwischen Fernsehdarsteller und Zuschauer sagte der Schauspieler:"Geht ein Bühnenschauspieler über die Straße, flüstern sich die Leute ehrerbietig zu: »Das ist er!« Begegnet ihnen ein Filmschauspieler, lüften sie vielleicht sogar den Hut. Kennen sie den Schauspieler aber aus dem Fernsehen, hauen sie ihm kollegial auf die Schulter und quatschen ihn an - er war ja bei ihnen in der Wohnung! Die Wirkung des Fernsehens ist ungeheuer. In den zehn Jahren, in denen ich sozusagen zu Millionen aus der Bildröhre in die gute Stube komme, wurde ich von Tausenden angesprochen. Das seltsamste Erlebnis, das ich dabei hatte? Nun, bei einem Schaufensterbummel, als ich genießerisch die Auslagen eines Delikatessengeschäfts betrachtete, spürte ich plötzlich zwei kräftige Hände auf meinem Rücken. Mit einem Ruck wurde ich umgedreht und sah mich fünf, sechs Leuten gegenüber. Wie im Zoo zeigte einer auf mich und empfahl seinen Bekannten: »Schaut ihn euch nur genau an, so seht ihr ihn nicht alle Tage, den Ross!".
Bevor er in einem weiteren Sechsteiler rund um Tim Frazer mitwirkte, war er in folgenden Kriminalfilmen zu sehen:

Titel Sendedatum Regisseur Rolle
Detective Story - Polizeirevier 21 28.04.1963 Theo Mezger Eindicott Sims
Ein ungebetener Gast 09.05.1963 Johannes Schaaf Charles
Freunde wie Wölfe 24.07.1963 Heinz Schimmelpfennig Chris Baker
Vorsätzlich 07.11.1963 Dieter Lemmel nicht bekannt
Tim Frazer-Der Fall Salinger 10.01.1964 Hans Quest Charles Ross

Danach kam die große Aufgabe der Hauptrolle in "Kommissar Freytag" auf ihn zu, für die er ohne Zweifel auch durch seinen Part im Durbridge-Krimi auserkoren wurde. Für damalige Zeit unglaubliche 39 Folgen lang, stand er mehr als drei Jahre vor der Kamera und gab den eleganten Ermittler. Danach stieg er aus, weil er nicht auf eine Rolle festgelegt werden wollte". Konrad Georg: "Beim Fernsehen wird man ja leider sehr schnell typisiert. Wenn ich daran denke, was ich in den letzten Jahren meist gespielt habe: Priester, Militärs, Mörder und Kriminalbeamte - das ist eine Skala, die mir nicht bunt genug ist. Ich spiele nämlich sehr gern Leute, die komische Allüren haben, noch lieber aber solche mit 'nem Tick."
Nach und durch "Kommissar Freytag" wurde Konrad Georg zu einem der beliebtesten und meist eingesetzten Nebendarsteller im deutschen Fernsehen. Er spielte sich durch alle großen (Krimi)reihen, von "Das Kriminalmuseum" über "Der Kommissar" bis hin zu "Der Alte" und "Derrick" und bekam vor allem in den Kinofilmen von Alfred Vohrer größere Rollen, so etwa in "Der Mönch mit der Peitsche" (1967), "Sieben Tage Frist" (1969, hier sogar eine Hauptrolle!) oder in dessen Simmel-Verfilmungen. In der Edgar-Wallace-Epigone "Sieben Tote in den Augen der Katze" (1973) war er ebenso dabei, wie in großen Fernsehmehrteilern wie "Der Strick um den Hals" (1975) oder "Alexander Zwo" (1973).
Nach über 125 Film- und Fernsehauftritten starb Konrad Georg am 08.09.1987 im 73. Lebensjahr in München.
Sein Sohn Michael Georg war ebenfalls in der Fernsehbranche tätig, arbeitete jahrelang als Kameraassistent bei Helmut Ringelmanns Produktionen "Der Kommissar", "Derrick" und "Der Alte", ehe er selbst an die 120 Serienepisoden für den Münchner Produzenten als Kameramann ablichtete.

TEXTE: © Dr. G. P., Die Krimihomepage

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 12.08.2012

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