Konrad Georg wurde am 25.12.1914 in Mainz 
geboren. Ehe er seine Ausbildung zum Schauspieler in Frankfurt am Main 1934 am 
Konservatorium Dr. Hochs startete, spielte er mit dem Gedanken, Priester zu 
werden. 1937 debütierte er in Bremen, war in der Saison 1940/ 1941 in Graz 
engagiert, 1942 in Straßburg und mit Unterbrechungen von 1943 bis 1953 in 
Frankfurt am Main, ehe er 1958/ 59 am Schauspielhaus Zürich arbeitete. Später 
erinnerte er sich daran, dass er vor allem in Zürich und Frankfurt die größten 
und schönsten Erfolge feierte.
Der 
Theaterschauspieler wirkte ab Ende der 1950er-Jahre - bis dato rund 300 
Bühnenrollen gespielt habend -  auch im neuen Medium 
Fernsehen mit, das zwangsläufig auf Leute von der Bühne zurückgreifen musste, 
weil die großen Filmstars einerseits mit dem TV nichts zu tun haben wollten und 
andererseits mit dessen Arbeitsmethoden nicht umgehen konnten: vieles wurde 
nämlich live gespielt und live gesendet. 
Im Krimimetier sammelte Konrad Georg erste Erfahrungen in folgenden TV-Filmen, 
in denen er meistens Leute spielte, die das Gesetz in irgend einer Form 
vertraten (Inspektor, Anwalt, Staatsanwalt, Streifenpolizist ...)
Ab 1959 konzentrierte der begabte Schauspieler fast ausschließlich auf seine 
Fernsehkarriere und kam daher selten zum Theaterspielen. Dazu meinte er 1963 in 
einem Interview: "Die meisten Bühnen disponieren nicht früh genug für die freien 
Schauspieler.  Was ein so großer Apparat wie das Fernsehen kann, sollte 
auch beim Theater möglich sein."  
Viele der Produktionen, in denen er mitwirkte, spielten in München, was ihm sehr 
zu Gute kam, da er dort auch wohnte. Unter den Fernsehproduktionen in den ersten 
Jahren waren ihm drei Rollen die liebsten ("Das waren Aufgaben, an denen mein 
Herz hängt!"), und zwar:
 
	
		| 
		Titel | 
		Sendedatum | 
		Regisseur | 
		Rolle | 
	
	
		| Das unbewohnte Eiland | 
		15.12.1957 | 
		Hans Lietzau | 
		
        heruntergekommener Mann aus 
		reichem Hause | 
	
	
		| Ein unbeschriebenes Blatt | 
		24.05.1959 | 
		Rolf Hädrich | 
		
        Pierre Ferraud, ein 
		mordverdächtiger Junggeselle | 
	
	
		Grenzgänger 
		(wird in einem 
		Interview mit ihm erwähnt, scheint jedoch nirgends auf) | 
		? | 
		? | 
		Ungarnflüchtling  | 
	
Erste Krimierfahrung sammelte 
Konrad Georg in folgenden Filmen, ehe er als Geheimdienstchef Charles Ross in 
dem 1962 gedrehten Sechsteiler "Tim Frazer" ganz Deutschland bekannt wurde:
 
Über die Popularität, die er 
mit der Rolle in dem Sechsteiler erlangte, sagte Konrad Georg: "Mit der Durbridge-Popularität ist es so eine Sache. 
In Köln baten mich zwei junge Männer auf der Straße um ein Autogramm und 
	gratulierten mir zu meiner großartigen Leistung im »Halstuch«. Nun, die 
	Autogramme konnten sie haben, in puncto »Halstuch« musste ich sie freilich 
	enttäuschen - ich hatte im »Halstuch« gar nicht mitgespielt. »Stimmt nicht«, 
	sagte da einer zum anderen, »er gehört doch zum Durbridge«! Über das 
Verhältnis zwischen Fernsehdarsteller und Zuschauer sagte der Schauspieler:"Geht 
ein Bühnenschauspieler über die Straße, flüstern sich die Leute ehrerbietig zu: 
»Das ist er!« Begegnet ihnen ein Filmschauspieler, lüften sie vielleicht sogar 
den Hut. Kennen sie den Schauspieler aber aus dem Fernsehen, hauen sie ihm 
kollegial auf die Schulter und quatschen ihn an - er war ja bei ihnen in der 
Wohnung! Die Wirkung des Fernsehens ist ungeheuer. In den zehn Jahren, in denen 
ich sozusagen zu Millionen aus der Bildröhre in die gute Stube komme, wurde ich 
von Tausenden angesprochen. Das seltsamste Erlebnis, das ich dabei hatte? Nun, 
bei einem Schaufensterbummel, als ich genießerisch die Auslagen eines 
Delikatessengeschäfts betrachtete, spürte ich plötzlich zwei kräftige Hände auf 
meinem Rücken. Mit einem Ruck wurde ich umgedreht und sah mich fünf, sechs 
Leuten gegenüber. Wie im Zoo zeigte einer auf mich und empfahl seinen Bekannten: 
»Schaut ihn euch nur genau an, so seht ihr ihn nicht alle Tage, den Ross!".
Bevor er in einem weiteren Sechsteiler rund um Tim Frazer mitwirkte, war er in 
folgenden Kriminalfilmen zu sehen:
			
		Danach kam die große 
		Aufgabe der Hauptrolle in "Kommissar Freytag" auf ihn zu, für die er 
		ohne Zweifel auch durch seinen Part im Durbridge-Krimi auserkoren wurde. 
		Für damalige Zeit unglaubliche 39 Folgen lang, stand er mehr als drei 
		Jahre vor der Kamera und gab den eleganten Ermittler. Danach stieg er 
		aus, weil er nicht auf eine Rolle festgelegt werden wollte". Konrad 
		Georg: "Beim Fernsehen wird 
	man ja leider sehr schnell typisiert. Wenn ich daran denke, was ich in den 
	letzten Jahren meist gespielt habe: Priester, Militärs, Mörder und 
	Kriminalbeamte - das ist eine Skala, die mir nicht bunt genug ist. Ich 
	spiele nämlich sehr gern Leute, die komische Allüren haben, noch lieber aber 
	solche mit 'nem Tick."
		Nach und durch "Kommissar Freytag" wurde Konrad Georg zu einem der 
		beliebtesten und meist eingesetzten Nebendarsteller im deutschen 
		Fernsehen. Er spielte sich durch alle großen (Krimi)reihen, von "Das 
		Kriminalmuseum" über "Der Kommissar" bis hin zu "Der Alte" und "Derrick" 
		und bekam vor allem in den Kinofilmen von Alfred Vohrer größere Rollen, 
		so etwa in "Der Mönch mit der Peitsche" (1967), "Sieben Tage Frist" 
		(1969, hier sogar eine Hauptrolle!) oder in dessen Simmel-Verfilmungen. 
		In der Edgar-Wallace-Epigone "Sieben Tote in den Augen der Katze" (1973) 
		war er ebenso dabei, wie in großen Fernsehmehrteilern wie "Der Strick um 
		den Hals" (1975) oder "Alexander Zwo" (1973). 
		Nach über 125 Film- und Fernsehauftritten starb Konrad Georg am 
		08.09.1987 im 73. Lebensjahr in München. 
		Sein Sohn Michael Georg war ebenfalls in der Fernsehbranche tätig, 
		arbeitete jahrelang als Kameraassistent bei Helmut Ringelmanns 
		Produktionen "Der Kommissar", "Derrick" und "Der Alte", ehe er selbst an 
		die 120 Serienepisoden für den Münchner Produzenten als Kameramann 
		ablichtete.
TEXTE: 
© Dr. G. P., Die Krimihomepage