Erstsendung (ARD II):
Samstag, 24.02.1962, 20.20-21.10 Uhr

Regie:
Ludwig Cremer

Dauer:
50'17''

Ein Schüler eröffnet das Schülertribunal der städtischen Volksschule, das darüber entscheiden will, ob der Hausmeister der Schule einen kleinen Jungen umgebracht hat. Der polnische Einwanderer ist schon seit beinahe 30 Jahren im Dienste der Schule und fast schon so etwas wie ein Faktotum. Die Beweislage ist einleuchtend, die Schüler sammeln Indizien und tragen sie wie Puzzleteile zu einem erschütternden Ganzen zusammen. Doch das Ergebnis ist schließlich ein völlig anderes: nach und nach enthüllt sich der wahre Tatbestand. Zahlreiche Nachlässigkeiten, Missmut und Neid der einzelnen Bürger ergeben nämlich eine große Gesamtschuld am Tod des Schülers. (Text © GP, Die Krimihomepage)

Sehenswertes, gut strukturiertes Fernsehspiel über ein gesellschaftliches Problem mit sozial-pädagogischem Aspekt und Gewissensappell an die Zuseher. Damals ab 16 Jahren empfohlen.
Die Geschichte ist typisch für den Autor Reginald Rose, spannend und sozialkritisch wie immer. Die Inszenierung von Ludwig Cremer punktet durch die starke Besetzung der einzelnen Rollen durch hochkarätige Schauspieler. Interessante Geschichte mit guten Wendungen, packend bis zum Schluss. Konrad Georg, sonst eher etwas in "steiferen" Rollen zu sehen, darf sogar mal emotional werden und damit beweisen, welch exzellenter Charakterdarsteller er ist. Elmar Wepper spielt vorzüglich einen älteren Schüler. Karl Bockx, bekannt aus unzähligen Nebenrollen, sticht als Apotheker hervor. (GP, Mai 2014)

Weitere Adaptionen Reginald Roses für das deutsche Fernsehen: Straße der Gerechten (1959), Das Kartenspiel (1961), Der Fall Sacco und Vanzetti (1963), Die zwölf Geschworenen (1963).