|
Verräterische Spuren |
Erstsendung (ARD II):
17.02.1962 |
Regie:
Raoul Wolfgang Schnell |
Dauer:
69'35'' |
Inhalt |
Ingenieur Richard
Mössinger, der gerade vor einer Beförderung steht, hat an diesem
Samstagmorgen ziemliche Mühe mit dem Gleichgewicht: er hat einen
Mordskater und einen Filmriss. Der Familienvater weiß nicht mehr, wie er
nach einem ziemlich flüssigen Abend mit seinen Kegelbrüdern nach Hause
gekommen ist. Dann schreckt ihn eine Durchsage der Polizei im Radio auf:
gegen 2.30 Uhr früh wurde ein Radfahrer von einem Fahrzeug angefahren
und dabei tödlich verletzt. Richard versucht sich zu erinnern und je
mehr er darüber nachdenkt, desto sicherer ist er, dass er der
Fahrzeuglenker war. Oder hat in jemand in eine Falle gelockt? Die beiden
Männer, die er mitgenommen hat, verhalten sich jedenfalls äußerst
merkwürdig. Während Harry Foster, ein Vertreter, mit großer, nicht recht
zu deutender Freundlichkeit den Mössingers einen teuren Teppich
aufdrängen will, ist Herr Seilberger weitaus direkter ...
(Text: © GP, Die
Krimihomepage) |
Kritik |
Ein interessantes,
durchaus spannendes Fernsehspiel mit einem vorzüglichen Siegfried Lowitz
in der Hauptrolle, der mit Bravour einen Mann spielt, der nicht weiß,
was er getan hat. Dramaturgisch steht daher auch die Frage "war er's
oder war er's nicht?" im Mittelpunkt. Das Drehbuch führt immer wieder
neue Indizien für die Täterschaft ein und das Verhalten der
mitgenommenen Fahrgäste, die exzellent von Konrad Georg und Karl Bockx
gespielt werden, ist nicht recht zu deuten. Nie kommt dabei zur Sprache,
was in jener Stunde wirklich passiert ist, durch ihr merkwürdiges
Agieren lassen sie im Protagonisten jedoch Schuldgefühle aufkommen.
Während der eine das mit großer Freundlichkeit tut, ist der andere nicht
um eine kleine Erpressung verlegen. Überaus erwähnenswert ist
schließlich auch noch Hans Cossy als Anwalt der Familie und auch Sigfrit
Steiner als Kriminalinspektor ist eine gute Wahl. Für einen frühen
Fernsehfilm sehr gut gemacht, auch dank der gefeilten Dialoge von Helmut
Pigge, einem der Pioniere des deutschen TV-Spiels. Schnells Regie
entpuppt sich als an den Charakteren und an den inneren Vorgängen
interessiert, so dass "Verräterische Spuren" kein reiner Kriminalfilm
bleibt, sondern auch eine interessante Studie, die eine schließlich auch
eine überraschende Auflösung bietet.
(Kritik: © GP, Die
Krimihomepage, Januar 2013)
|
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Der TV-Film basiert auf
dem Theaterstück "A Shred Of Evidence" des Briten R. C. Sherriff
(1896-1975, im Vor- und Abspann des Films als "R. C. Sheriff"
aufgeführt), der seit 1919 als Drehbuchautor und Autor tätig war.
Regisseur Schnell inszenierte unter anderem "Keiner ist wie der andere"
(1959) mit Wolf Ackva nach James Elward, "Die Falle" nach Robert Thomas
(wurde 1983 nochmals fürs deutsche TV verfilmt:
Die Falle
(1983)), "Lockende Tiefe" (1962) mit Margot Trooger, Albert Lieven, Erik
Schumann nach Terence Rattigan und "Der Rosenstock" (1962) basierend auf
einem Stück von H. N. Clauss mit Alfred Balthoff, Charlotte Witthauer
und Sigfrit Steiner.
Der Autor der deutschen Version von "Verräterische Spuren" ist Helmut
Pigge, der jahrzehntelang Dramaturg
bei der Bavaria-Film war. Zwischen 1955 und 1959 war er
Dramaturg beim Süddeutschen Rundfunk, danach leitete er dort bis 1961
die Hauptabteilung Fernsehspiel. Helmut Pigge gilt als Vater des
liveinszenierten Fernsehspiels. Karl Bockx, hier in einer Nebenrolle als
Herr Seilberger zu sehen, war in den 60ern ein viel beschäftigter
Nebendarsteller in TV-Filmen und TV-Serien. Er trat unter anderem in den
60er-Klassikern "Kommissar Freytag", "Das Kriminalmuseum", "Die
seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger", "Verräter" und in "Sir
Arthur Conan Doyle-Sherlock Holmes" auf. Regisseur Schnell drehte
ein Jahr später "Sessel
am Kamin" mit Helmut Griem für das ZDF.
Die Erstausstrahlung von "Verräterische Spuren" soll am 17.02.1962
erfolgt sein, jedoch findet sich in damaligen TV-Zeitschriften kein
Hinweis darauf, der Film ist möglicherweise kurzfristig ins Programm
genommen worden. Wiederholt wurde er jedenfalls am 06.01.1963 im
Nachmittagsprogramm zwischen 16.15 und 17.30 Uhr. (GP) |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Richard
Mössinger |
Siegfried Lowitz |
Christa,
seine Frau |
Käte Pontow |
Gisela Mössinger |
Ingrid Capelle |
Dr. Hans Conradi |
Hans Cossy |
Kriminalinspektor Brücher |
Sigfrit Steiner |
Harry Forster |
Konrad Georg |
Ehepaar Seilberger |
Karl Bockx
Franziska Liebig |
|
von |
R. C. Sherriff |
Deutsche
Fernsehfassung |
Helmut Pigge |
Szenenbild |
Rolf Zehetbauer
Walter Blokesch |
Ton |
Gisela Holzapfel |
Schnitt |
Johannes Nikel |
Kamera |
Kurt Gewissen |
Produktionsleitung |
Laci Martin |
Regie |
Raoul Wolfgang Schnell |
eine Produktion der |
Bavaria Atelier GmbH |
hergestellt im Auftrag des |
WDR |
|
|
|
|
Diese Seite
wurde zuletzt bearbeitet am: 10.02.2014 |
E-Mail: krimiserien - at - hotmail.com | Die Krimihomepage 2000 - 2014
|
Besucher seit dem 29.10.2009:
|