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Sonderdezernat K1 |
Besetzung |
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Arnold Marofski | Gert Günther
Hoffmann (Staffel 1-4) |
Kurt Diekmann | Hubert Suschka (Staffel 1-4) |
Theodor Beer | Peter
Lakenmacher (Staffel 1-3) |
Oliver Stüben | Hermann
Treusch (Staffel 1) |
Eberhard Seidel | Claus Ringer (Staffel 2-4) |
Robert Hahn | Horst Janson (Staffel 5) |
kompletter Aufnahmestab |
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Autoren | Maria Matray
(Staffel 1-2) Answald Krüger (Staffel 1-2) Harald Vock (Staffel 3-4) |
Serienidee | Maria Matray Answald Krüger Harald Vock |
Titelmusik | Martin Böttcher |
Musik | Martin
Böttcher Frank Duval Friedrich Scholz |
Kamera |
Frank A. Banuscher Bernd Eismann Ernst W. Kalinke Niels-Peter Mahlau Hans-Joachim Theuerkauf Wolfgang Treu |
Kameraassistenz |
Harald Adamus Fritz Baader Peter Douven Detlef Hauser Hans-Uwe Lutter Rainer Stuhlmacher Hartmut Zingel |
Schnitt |
Karin Baumhöfner Irene Brunhöver Evelyn Charissé Anja Cox Ilona Donges Inge Drestler Elke Düring Andrea Feldtmann Susanne Hart Helmut Mittelstädt Heide Kirchner Wolfgang Skerhutt Marion Vogtländer Anja Wilken |
Bildtechnik |
Lothar Müssig Dietrich Obytz Horst Plath Winfried Staschau |
Ton |
Günter Beckmann Günter Bock Horst Faahs Jürgen P. P. Meissner Wolfgang Schmeiss Peter Sonntag Werner Stumpf Richard Vogelsang |
Aufnahmeleitung | Gerald Goetze Burckhard Günter Jan–Michael Herzog Hans-Stefan Heyne Arno Hildebrandt Hans-Jürgen Kreter Robert Lange Rainer Milker Rolf-Peter Schwarz Volker Stahlhut Norbert Vojta Gerd Wolpers |
Regieassistenz |
Wilfried Dotzel Eva Ebner Detlev Eckstein Michael Kiesselbach Hans-Jürgen Kreter Wieland Liebske Ingrid Mertner Michael Meyer Sigi Rothemund Ingrid Steinlechner Gudrun Vöge Peter Weissflog Gaby Werth |
Maske |
Gertraude Abazovic Radovan Abazovic Marga Bergschmidt Regina Dwars Fred Heilmann Elke Lohmann Karin Patschke Astrid Richter Helga Wittig |
Kostüme |
Brigitte Barthe Dore Clemens Brigitte Helck Hans-Joachim Kühl Sigrid Nasarski Regina Troester Ingeborg Wolf |
Szenenbild |
Helmut Ahrends Dorit Böttcher Gonsela Beatrix Dahlke Herbert Eichendorff Anne Hagedard Jochen Krumpeter Georg Mühleisen Martin Mövius Brigitte Morin Wolf-Rüdiger Pfingsten Lorenz Withalm |
Produktionsleitung |
Burckhard Günter Fred Otto Wilhelm Wagner |
Produktion | Harald Vock |
Regie |
Helmuth Ashley Michael Braun Lutz Büscher Oswald Döpke Dietrich Haugk Eberhard Itzenplitz Imo Moszkowicz Eberhard Pieper Hans Quest Peter Schulze–Rohr Hans Dieter Schwarze Alfred Weidenmann |
hergestellt im | Studio Hamburg |
Eine Sendung des | NDR |
Sonstiges |
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Folgen | 23 |
Staffeln | 4 (3 x 6 Folgen, 1 x 5 Folgen) |
Dauer |
60 Min. ca. (Staffel 1-3) 70-90 Min. (Staffel 4) |
Die Beamten des Sonderdezernats
K1, die in Kapitalverbrechen wie Mord, Erpressung oder Totschlag ermittelten,
gingen zwischen 1972 und 1981 insgesamt 23mal in Hamburg auf Ganovenjagd. In
jeder Episode werden die Ermittler kurz durch eine Offstimme vorgestellt. In
Staffel 1 lautet der Originalton so: „Arnold Matofski (Gert Günter Hoffmann,
damals 43), Kriminalobermeister: verheiratet, zwei Kinder, vor ein paar Jahren
hat ihm ein Bankräuber bei einem Überfall das linke Handgelenk durchschossen.
Auf Grund einer Sondergenehmigung weiter im Dienst. Kriminalhauptmeister Kurt
Diekmann (Hubert Suschka, damals 47), verheiratet, ein Kind, trotz guter
kriminalistischer Fähigkeiten hat er mit dem Sprung in die gehobene Laufbahn nie
Glück gehabt. Kriminalobermeister Theodor Beer (Peter Lakenmacher, damals 30),
von seinen Kollegen "Teddybär" genannt, nicht nur glücklich, sondern auch
wohlhabend verheiratet. Keine Kinder. Seine Frau ist Inhaberin von zwei
gutgehenden Frisiersalons im Zentrum der Stadt. Oliver Stüben (Hermann Treusch,
damals 34 Jahre alt), Junggeselle, jüngster im Sonderdezernat K1, studierte ein
paar Semester Jura, hat gute Aussichten jüngster Polizeirat des Hauses zu
werden“.
Hermann Treusch (Serienrolle Oliver Stüben) verließ das Quartett nach der 1.
Staffel, Claus Ringer nahm seinen Platz ein. In der 4. Staffel kam es noch
einmal zu einem Rollenwechsel, da stieß nämlich Horst Janson zum Team des
Sonderdezernats K1 hinzu.
Es wurden drei Staffeln à 6 Folgen gedreht. Die vierte, letzte Staffel umfasste
ursprünglich auch sechs Folgen, von denen aber nur fünf gedreht wurden. Die
sechste Folge der Staffel mit dem Titel "Tod eines Schaustellers" wurde nicht
mehr realisiert. Erst 1984 wurde das Drehbuch von Produzent Harald Vock als
TV-Film mit anderen Darstellern unter der Regie von Dietrich Haugk verwirklicht.
Die Rollen der vier Ermittler wurden hier von Karl-Heinz Vosgerau, Hans-Helmut
Dickow, Michael Schottenberg und Michael Boettge übernommen.
„Sonderdezernat K1“ entstand im Fahrwasser der erfolgreichen ZDF-Serie „Der
Kommissar“ und war bewusst als Kontrast dazu geplant, allerdings nicht als „Anti“-Kommissar.
Im Gegensatz zu den fiktiven Storys des Münchner Kommissar Kellers handelte es
sich bei den Geschichten, mit denen sich das SK1 beschäftigte, um an der
Realität inspirierte Fälle. Die beiden renommierten Krimi-Drehbuchautoren Maria
Matray und Answald Krüger haben sich in Vorbereitung auf die Arbeit längere Zeit
mit Kriminalbeamten unterhalten und sie bei ihrer Tätigkeit begleitet. Wichtig
war den Machern mit der Illusion aufzuräumen, dass der ermittelnde Kommissar ein
gottähnliches Wesen sei und sein Assistent nur Stichwortgeber. Es gibt keine
autoritäre Vaterfigur und auch keine versteckten Moralanwandlungen. Die Fälle
sollten real, die Ermittler glaubwürdig sein. Die ärgsten Fehler im Drehbuch
wurden in enger Zusammenarbeit mit einem Hamburger Kriminalbeamten ausgemerzt,
um immer im Rahmen der Realität zu bleiben. Der Beamte war schließlich auch im
Atelier bei den Dreharbeiten anwesend, um – wenn nötig – Amtshilfe zu leisten.
Anfang 1971 begleiteten die Autoren Krüger und Matray mehrere Wochen Lang die
hanseatische Kriminalpolizei, gingen mit den Beamten von der „Sitte“ mit und
schauten den Sachbearbeitern der Fahndungskartei über den Rücken. Die Autoren
äußerten sich in der damaligen Presse in einem Interview mit Jörn Kluth dazu wie
folgt: „Wir wollen Fälle, die nicht auf dem Mond passieren. Wir wollen wissen,
wie der technische Apparat aussieht. Der Papierkram und der Schreibtisch, an dem
doch der eigentliche Kommissar tagaus, tagein sitzt. Und was wir dabei erlebten,
war abenteuerlich genug. So überstanden wir unter anderem mehrere Schlägereien,
wurden Zeuge eines Mordversuchs und stießen schließlich auf einen Zuhälter, der
seinem Mädchen in den Bauch trat und auf diese Weise ihr Kind abzutreiben
versuchte." Zur Viererkonstellation und zur Dramaturgie der Serie erklärte
Answald Krüger in einem anderen Presseinterview: „Immer wieder bat man mich:
"Zeigt doch endlich, wie wir wirklich arbeiten! Schreibt mal etwas über uns
Sachbearbeiter, lasst nicht nur Kommissare das große Sagen haben. Die
eigentliche Arbeit leisten doch wir!". Darum haben wir Autoren diese Krimireihe
den Sachbearbeitern gewidmet, die im Team an ihre Aufgaben herangehen.
Tatsächlich arbeiten meistens vier zusammen, drei im Außendienst, einer hinter
dem Schreibtisch". Und weiter: "K1 bedeutet Kapitalverbrechen. Es kam uns darauf
an, nicht nur Mordfälle zu zeigen, sondern auch Verbrechen wie Raub, Totschlag,
Erpressung oder Brandstiftung abzuhandeln. Neben der 'Feuerwehr' - so heißen die
Sachbearbeiter im Slang - gibt es noch eine heimliche Hauptrolle in der neuen
Serie. Der Weltstadt Hamburg gilt meine ganz große Liebeserklärung. Nirgendwo
anders könnten diese Geschichten spielen. Mich hat die Atmosphäre am Hafen, in
Fabriken und auf dem Großmarkt unglaublich fasziniert. Hamburg ist deshalb das
'Markenzeichen' aller Krimi-Geschichten, die die vier Sachbearbeiter vom
"Sonderdezernat K 1" erleben“. Answald Krüger erklärte in einem weiteren
Presseinterview Folgendes: „Wir haben uns bemüht, diese im lokalen Milieu rein
Hamburger Serie so dokumentarisch wie möglich aufzuziehen. Unsere Kommissare
sind Sachbearbeitet und haben nichts gemeinsam mit dem göttergleichen Ode".
Die Sonderermittlergruppe SK1 orientiert sich an einer realen Abteilung, die in
Hamburg „Sonderfahndung“ genannt wurde. Dabei handelte es sich um eine
eigenständige Abteilung, die im Auftrag der jeweiligen Fachdezernate bestimmte
Aufgaben übernahm. Allerdings bestand diese Abteilung in Realität aus ca. 30
Ermittlern.
Nach Beendigung der ersten Staffel von sechs Folgen herrschte allseits
Unverständnis darüber, warum die Reihe nicht weiterproduziert wurde, immerhin
hatten die Folgen doch rund 60% Einschaltquote erzielt (andere Quellen: 53,5%).
Harald Vock, zuständiger NDR-Produzent der Serie, erklärte damals, dass dies aus
Geldgründen geschah und es für den Sender billiger käme, billige amerikanische
Krimis einzukaufen. Während das ZDF, das zunächst auch nur sechs Folgen vom
„Kommissar“ geplant hatte, diesen sofort weiterproduzieren ließ, konnte die ARD
auf Grund ihrer komplizierten Strukturen nach dem Erfolg des Sonderdezernats
nicht sofort mithalten. Erst nach eineinhalb Jahren war genügend Budget da, um
die Serie mit sechs weiteren Folgen fortzusetzen. Zunächst war dies aber gar
nicht geplant. Produzent Harald Vock äußerte sich damals dazu wie folgt: „Als
wir wegen der zu hohen Produktionskosten aufhören wollten, hagelte es
Zuschauerproteste. Der Erfolg dieser Serie geht deutlich aufs Konto der vier
Kerle und auf den authentischen Background der Geschichten, die von den
sachkundigen Autoren Maria Matray und Answald Krüger geschrieben wurden.“
Ein KO-Schlag machte während der Dreharbeiten zur zweiten Staffel Schlagzeilen:
der damals 49jährige Hubert Suschka, so vermeldete die Presse, streckte seinen
Kollegen Gert Günther Hoffmann nach einem anstrengenden Drehtag, an dem 10
Seiten Drehbuch heruntergekurbelt wurden, nieder, weil dieser über eine
Textpassage „diskutieren“ wollte. Suschka erklärte damals: "Abends, nach einem
anstrengendem Drehtag, muss man mit mir sehr vorsichtig umgehen. Quatscht mich
dann einer dämlich an, bekommt er umgehend die passende Antwort". Auch bei
Presseterminen stellte er sich manchmal quer, verweigerte Fotografien mit der
Begründung, er sei kein Glamour-Girl.
Im Gegensatz zu amerikanischen Serien von damals à la Die Straßen von San
Francisco und Canon enthielten deutsche Serien wie Sonderdezernat K1 wenig
Action. Regisseur Peter Schulze-Rohr, der die Episode Kein Feuer ohne Rauch
inszenierte, erklärte in einem Interview zur Serie warum: „Action geschieht bei
uns am Schneidetisch. Auch wenn ich die Kommissare nur spazieren gehen lasse,
kann ich durch geschickte Schnitte immer noch Spannung erzeugen“.
Nach dem Tod des Autoren Answald Krüger im Jahr 1977, der mit Maria Matray die
ersten zwölf Fälle recherchiert und verfasst hatte, übernahm für die restlichen
zwei Staffeln der für die Produktion verantwortliche Harald Vock die Drehbücher.
Harald Vock (1925-1998) war ein Multitalent. Seit 1955 war er Unterhaltungschef
beim NDR Fernsehen, erste journalistische Erfahrungen sammelte er nach dem Krieg
als Polizeireporter. Dieses Wissen ließ er immer wieder in seiner Bücher
einfließen, so stammt auch der allererste deutsche Krimimehrteiler „Gesucht wird
Mörder X“ von 1959 aus seiner Feder. Nach der 4. Staffel von „Sonderdezernat K1“
wurde auch noch länger über eine fünfte Staffel nachgedacht. Nach dem Tod des
Hauptdarstellers Hubert Suschka im Jahr 1986 entschloss man sich dann aber, eine
neue Serie zu kreieren, die in ihrer Anlage dem Sonderdezernat K1 sehr ähnelte.
Harald Vock schrieb fast alle Drehbücher zur von 1988 bis 2001 produzierten
ARD-Reihe „Die Männer vom K3“, in der ebenfalls vier Kommissare in Hamburg
ermittelten. Als Regisseur drehte Vock auch seichtere Komödien mit Roy Black und
Uschi Glas, Georg Thomalla und Peter Weck. Für sein Drehbuch zur SK1-Folge „Die
Rache eines V-Mannes“ erhielt er den Goldenen Gong. Das Buch arbeitete er 1984
zu einem Roman um. Es erschien unter dem Titel „Der V-Mann“ im Heyne-Verlag.
Noch im hohen Alter strotzte Vock voll Schaffenskraft, so kreierte er auch die
erfolgreichen Serien „Im Namen des Gesetzes“ und „Küstenwache“ mit.
Markenzeichen seiner Produktionen waren erstklassige, bekannte und beliebte
Schauspieler und so tummelt sich im Sonderdezernat K1 die Crème de la Crème
deutschsprachiger Schauspielkunst: René Deltgen, Günter Strack, Paul Dahlke,
Judy Winter, Claus Theo Gärtner, Horst Frank, Claus Biederstaedt, Volker
Lechtenbrink, Gisela Trowe, Uwe Dallmeier, Günter Mack, Peer Schmidt, Horst
Bollmann, Karin Baal, Edith Heerdegen, Bruno Hübner, Wolf Roth, Doris Kunstmann
– um nur einige zu nennen.
Auch hinter der Kamera arbeiteten Vollprofis, so durften nur ausgewählte
Regisseure die Fälle inszenieren. Die kongeniale Titelmusik schrieb Martin
Böttcher. Sie erschien auf diversen Tonträgern und wurde später sogar nochmal in
einem Werbespot verwendet.
Die vierte Staffel sollte wie üblich auch sechs Folgen umfassen. Das Drehbuch
"Tod eines Schaustellers" sollte daher ursprünglich als 24. Episode der
Krimiserie 1981 produziert werden. Nachdem es nicht dazu kam, entstand 1984 ein
eigenständiger Fernsehkrimi, in dem die Rollen der vier Ermittler durch neue
Kommissare ersetzt wurden. Der Regisseur des Films, Dietrich Haugk, inszenierte
übrigens bereits die 22. und 23. Episode des Sonderdezernats. Karl Heinz
Vosgerau Hans-Helmut Dickow als Ermittler sind ein gelungener Ersatz für die
ursprünglich geplanten Sonderdezernat K1-Ermittler Gert Günther Hoffmann und
Hubert Suschka. Die Rummelplatzszenen wurden übrigens nicht in Hamburg, sondern
mangels Dreherlaubnis, im Wiener Prater gedreht.
Persönliche Besprechung der Reihe
SONDERDEZERNAT K1
23teilige Krimiserie (+ 1 Film ohne Ermittler) nach einer Idee von Answald
Krüger, Maria Matray und Harald Vock
BRD 1972-1982
mit Hubert Suschka und Gert Günther Hoffmann
Musik: Martin Böttcher
Produzent: Harald Vock für NDR
Regisseure (alphabetisch): Helmuth Ashley, Michael Braun, Lutz Büscher, Oswald
Döpke, Dietrich Haugk, Eberhard Itzenplitz, Imo Moszkowicz, Eberhard Pieper,
Hans Quest, Peter Schulze–Rohr, Hans Dieter Schwarze, Alfred Weidenmann
Da mit den Straßenfeger-Boxen 31 und 32 nun endlich für jedermann die bisher nur
sehr sporadisch - weil in den letzten Jahren wenig und wenn dann nur teilweise
wiederholt - bekannte ARD-Krimiserie zugänglich ist, hierzu Bewertungen
sämtlicher Episoden (bitte die einzelnen Episodentitel unten anklicken!)
Sonderdezernat K1 orientiert sich an tatsächlichen Fällen und widmet sich
vor allem in Staffel 1 und 2, die von Maria Matray und Answald Krüger
geschrieben wurden, anderen Verbrechen als Mord. Die Serie wurde bewusst als
Konkurrenz zum Kommissar von Harald Vock für den NDR produziert und weist
ähnlich wie das ZDF-Produkt zahlreiche deutsche Kino- und Fernsehstars in
Gastrollen auf, darunter René Deltgen, Günter Strack, Paul Dahlke, Judy Winter,
Wolfgang Kieling, Claus Theo Gärtner, Horst Frank, Claus Biederstaedt, Volker
Lechtenbrink, Gisela Trowe, Uwe Dallmeier, Günter Mack, Peer Schmidt, Horst
Bollmann, Karin Baal, Edith Heerdegen, Bruno Hübner, Wolf Roth, Doris Kunstmann
u. v. a.
Die coole Titelmusik stammt von Martin Böttcher, der bis auf 3 Folgen auch zu
allen anderen Episoden den Soundtrack lieferte und das Thema immer wieder
variierte und auch - wie gewohnt - andere seiner Filmmusiken darin verwertete,
darunter das bekannte "Willi wird das Kind schon schaukeln"-Thema oder einen
Track aus "Ich schlafe mit meinem Mörder".
Insgesamt recht gelungene Krimispannung mit norddeutschem Flair und von tollen
Regisseuren (darunter Helmuth Ashley, Alfred Weidenmann, Dietrich Haugk, Hans
Quest und Michael Braun). Die Ermittler erscheinen bewusst als 08/15-Figuren,
vor allem Hubert Suschka als Kurt Diekmann ist gewollt unsympathsich und
knallhart und deshalb für manche wohl etwas gewöhnungsbedürftig.
Ich persönlich favorisiere grundsätzlich die 3. und 4. Staffel, da hier Harald
Vock - ein viel zu wenig beachteter Meister des Kriminalfilms (profiliert sich
noch mehr in der Nachfolgeserie Die Männer von K3 (ebenfalls mit vielen
Promis))- selbst die Drehbücher schrieb.
Der Schlusskommentar
Ganz kurzes Fazit: diese Sendereihe konnte mit dem Kommissar und später
dann auch mit den Nachfolgern Derrick und Der Alte allemal
mithalten!
Produzent Harald Vock, der im Gegensatz zu Helmut Ringelmann jedesmal mit großen
finanziellen Schwierigkeiten zur Finanzierung einer weiteren Staffel
konfrontiert war, hat ein einfaches Rezept verfolgt:
• sehr gute Bücher (von Answald Krüger, Maria Matray, Harald Vock)
• ausgezeichnete Darsteller (siehe unten)
• vorzügliche und profilierte Regisseure (u. a. Alfred Weidenmann, Hans Quest,
Dietrich Haugk, Helmuth Ashley, Michael Braun)
Mit diesem Konzept fuhr auch Ringelmann Einschaltquotenrekorde ein und auch beim
SK1 ging das auf. Dass es „nur“ 23 Folgen gibt, ist im Nachhinein auch gar kein
Nachteil. Dadurch, dass alle 2-3 Jahre nur 6 Folgen gedreht wurden, konnte man
intensiver an den Büchern feilen und sich besser um geeignete Besetzungen
kümmern. Zwar verfolgten die ersten beiden Staffeln, die vom Autorenpaar Maria
Matray/ Answald Krüger verfasst wurden, noch die Ambition, die Arbeit der
Sachbearbeiter darzustellen, aber schon bei Folge 1 war trotz allem Realismuses
klar: das ist einfach „nur“ ein gutgemachter Krimi! Als Harald Vock ab Staffel 3
das Zepter bei den Büchern übernahm, wurden die Geschichten noch spannender,
noch durchdachter, noch kriminalistischer. Das ist zwar selten bei Serien der
Fall, gilt aber für SK1 besonders und macht diese Serie daher auch so
sehenswert. Ich präferiere übrigens – wie schon mehrfach erwähnt – Staffel 3 und
4, möchte aber natürlich die ersten beiden Staffeln nicht missen. Tüpfelchen auf
dem I ist zudem der fast zu allen Folgen beigesteuerte Soundtrack von Martin
Böttcher. Die Besetzung der vier Kommissare ist in allen Staffeln durchwegs
gelungen, der ruppige Hubert Suschka und der sanftere Gert Günther Hoffmann als
Titelfiguren waren im Nachhinein betrachtet eine sehr gute Wahl und perfekte
Alternativen zu anderen TV-Kommissaren des gleichen Kalibers.
Schließlich verleitet alleine die Besetzung der Gastrollen dazu, diese
Serie sehen zu müssen!
Bei den Männern: Wolfgang Kieling, René Deltgen, Horst Frank, Günter
Strack, Heinz Bennent, Herbert Fleischmann, Dieter Borsche, Klaus Maria
Brandauer, Claus Biederstaedt, Erik Schumann, Thomas Fritsch, Hannes Messemer,
Uwe Friedrichsen, Paul Dahlke, Armin Mueller-Stahl, Hansjörg Felmy, Karl-Michael
Vogler, Heinz Baumann, Horst Bollmann, Klaus Löwitsch, Günther Mack, Volkert
Kraeft, Fred Haltiner, Hans Brenner, Peter Kuiper, Wolf Roth, Volker
Lechtenbrink, Karl Lieffen, Gerd Baltus, Herbert Mensching, Claus Theo Gärnter,
Wolfgang Wahl, Walter Jokisch, Peer Schmidt, Wolfgang Völz, Günther Ungeheuer,
Karl Walter Diess, Werner Pochath, Sven-Eric Bechtolf, Günther Lüders, Peter
Sattmann, Friethof Vierock, Eckart Dux, Uwe Dallmeier, Dieter Prochnow, Werner
Kreindl, Alexander May, Bruno Hübner, Udo Kier, Klaus Barner, Rolf Becker, Jan
Niklas, Paul Edwin Roth, Günther Jerschke, Wolfried Lier, Jörg Pleva, Herbert
Herrmann, Hans-Helmut Dickow, Horst Naumann, Balduin Baas, Rolf Henniger, Detlef
Eckstein, Paul Neuhaus, Klaus Wildbolz, Volker Eckstein, Gerd Böckmann,
Karl-Ulrich Meves, Manfred Steffen, Ulli Kinalzik, Robert Fitz, Panos
Papadopoulos, Karl Heinz Hess, Karl Heinz Kreienbaum u. v. a.
Bei den Frauen: Karin Baal, Brigitte Grothum, Judy Winter, Christiane
Krüger, Edith Heerdegen, Tilly Lauenstein, Doris Kunstmann, Renate Schroeter,
Anita Lochner, Gisela Trowe, Ida Krottendorf, Lina Carstens, Lisa Helwig, Liane
Hielscher, Gerlinde Locker, Andrea Jonasson, Ilona Grübel, Krista Keller,
Franziska Bronnen, Karin Eickelbaum, Christine Wodetzky, Emely Reuer, Rose-Renée
Roth, Gerda Gmelin, Anaid Iplicjan, Monika Gabriel, Katharina Brauren, Edith
Schulze-Westrum, Grete Wurm, Eva-Maria Bauer, Susanne Beck u. v. a.
Dass die Reihe überwiegend von Regisseuren inszeniert wurde, die auch bei Herrn
Ringelmann aktiv war und somit auch die „Konkurrenz“-Produktionen inszenierte,
war sicherlich auch ein geschickter Schachzug von Produzent Harald Vock.
Die Serie ist als Straßenfeger 31 und 32 komplett erschienen (incl. der
geplanten 24. Folge und dann als Einzelfilm realisierten Produktion Tod eines
Schaustellers) und liegt in sehr guter Qualität vor.
Texte und Kritiken bei den einzelnen Folgen: © GP, Die Krimihomepage
Episodenliste/ Episodenführer |
Nr. | Titel | Erstsendung (ARD) | Buch | Regie | |
Erste Staffel (1972) | |||||
1 | Vier Schüsse auf den Mörder | 25.10.1972 | 60 Min. | Matray/ Krüger | Alfred Weidenmann |
2 | Vorsicht Schutzengel | 29.11.1972 | 56 Min. | Matray/ Krüger | Helmuth Ashley |
3 | Mord im Dreivierteltakt | 13.12.1972 | 58 Min. | Matray/ Krüger | Imo Moszkowicz |
4 | Ganoven-Rallye | 13.01.1972 | 58 Min. | Matray/ Krüger | Eberhard Pieper |
5 | Kassensturz nach Mitternacht | 08.02.1972 | 58 Min. | Matray/ Krüger | Alfred Weidenmann |
6 | Trip ins Jenseits | 14.03.1972 | 58 Min. | Matray/ Krüger | Hans Quest |
Zweite Staffel (1974) | |||||
7 | Hafenhyänen | 10.10.1974 | 59 Min. | Matray/ Krüger | Hans-Dieter Schwarze |
8 | Kein Feuer ohne Rauch | 14.11.1974 | 64 Min. | Matray/ Krüger | Peter Schulze-Rohr |
9 | Friedhofsballade | 12.12.1974 | 61 Min. | Matray/ Krüger | Eberhard Itzenplitz |
10 | Flucht | 15.01.1975 | 59 Min. | Matray/ Krüger | Alfred Weidenmann |
11 | Doppelspiel | 12.02.1975 | 62 Min. | Matray/ Krüger | Hans Quest |
12 | Sackgasse | 05.03.1975 | 59 Min. | Matray/ Krüger | Oswald Döpke |
Dritte Staffel (1976) | |||||
13 | Der Stumme | 27.01.1977 | 63 Min. | Harald Vock | Peter Schulze-Rohr |
14 | MP-9 mm frei Haus | 24.02.1977 | 59 Min. | Harald Vock | Alfred Weidenmann |
15 | Tod eines Schrankenwärters | 24.03.1977 | 57 Min. | Harald Vock | Peter Schulze-Rohr |
16 | Der Regen bringt es an den Tag | 21.04.1977 | 62 Min. | Harald Vock | Alfred Weidenmann |
17 | Der Blumenmörder | 26.05.1977 | 60 Min. | Harald Vock | Michael Braun |
18 | Zwei zu eins fürs SK 1 | 16.06.1977 | 60 Min. | Harald Vock | Helmuth Ashley |
Vierte Staffel (1981) | |||||
19 | Die Rache eines V-Mannes | 05.11.1981 | 88 Min. | Harald Vock | Alfred Weidenmann |
20 | Die Spur am Fluss | 03.12.1981 | 70 Min. | Harald Vock | Alfred Weidenmann |
21 | Das masurische Handtuch | 07.01.1982 | 75 Min. | Harald Vock | Lutz Büscher |
22 | Mord um zwei Ecken | 04.02.1982 | 73 Min. | Harald Vock | Dietrich Haugk |
23 | Tödlicher Ladenschluss | 10.03.1982 | 73 Min. | Harald Vock | Dietrich Haugk |
als 24. Folge geplant, dann
aber als eigenständiger Film mit anderen Ermittlern inszeniert |
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Tod eines Schaustellers | 15.12.1984 | 99 Min. | Harald Vock | Dietrich Haugk |
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Besucher - Die Krimihomepage 2000-2012 - Diese Seite wurde zuletzt am 01.01.2012 aktualisiert |