Die Krimihomepage | Sonderdezernat K1 | Folge 21

Sonderdezernat K1 (21): Das masurische Handtuch

Buch: Harald Vock
Regie: Lutz Büscher
Erstausstrahlung (ARD): 07.01.1982 

Inhalt: Nach einer Party des Schiffsaufrüsters Kahlenberg wird dessen Gattin Hella  tot aufgefunden. Handelt es sich um Mord? Nichts deutet darauf hin, aber ihr Mann Rolf, sein Schwager Karl Heidenreich und dessen Sohn Fred sind beunruhigt. Tochter Inge ist komplett davon überzeugt, dass ihre Mutter ermordet wurde. Es sieht zwar so aus, als ob Hella, die stark geraucht hat, beim Fleckenentfernen einen tödlichen Unfall erlitt und ein Feuer entfachte. Aber ein Trick mit einem Handtuch bringt die Ermittler vom Sonderdezernat K1 schließlich auf die richtige Spur … (Text (C) GP, Die Krimihomepage) 

Kritik und Besprechung:
In dieser Folge dominieren die Ermittler Diekmann (ganz schön zugelegt!) und Matofksi, die ja eigentlich die beiden Hauptfiguren sind und als einzige in allen 23 Episoden mitdabei waren. Als Team funktionieren sie ganz gut, auch hier hat Suschka seine unglaublich unsympathische rauhe Art als Kommissar beibehalten, was einen interessanten Charakter abgibt. Zum Buch: dieses stammt ab Folge 13 von Harald Vock, eine Tatsache, die der Serie in meinen Augen sehr zugute kam. Vock verstand es wie wenige Krimidrehbuchautoren jener Jahre, gelungene und spannende Kriminalgeschichten zu konstruieren. So auch hier: die Mordart und die Inszenierung desselben erinnert stark an Agatha Christie bzw. an die ausgefinkelten Mordarten bei der britischen Kultkrimiserie "Inspector Barnaby". Die Überführung des Täters mit einem geschickten Trick seitens Matofski alias GG Hoffmann rundet diese "harmonisch" konstruierte Kriminalgeschichte ab.
Die Besetzung ist sorgfältig ausgewählt, Claus Biederstaedt als rechthaberischer Schiffsaufrüster, dem der Tod seiner Frau nicht zu Nahe zu gehen scheint und der den alkoholkranken Bruder dominiert ist hervorragend, Helmut Herrmann gibt den für ihn so typischen Sunnyboy, Ilona Grübel als Tochter ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig, zumal sie sich Anfang der 80er gerade in jenem Alter befand, in dem ich sie nicht so mochte. Ein besonderes Kabinettstückchen als alkoholkranker, arbeitsloser und entmündigter Schauspieler gibt hier der große Hannes Messemer zum Besten. Aus Angst vor seinem Schwager lügt er sogar seine Nichte an. Schön auch der Einfall der Regie in Form von Lutz Büscher, hier einen Alptraum des kranken Mannes einzubauen. In Nebenrollen agieren "Hesselbach"-Sohn Joost Siedhoff (ziemlich alt geworden) glaubhaft als vorbestrafter Buchhalter, "Traumschiff"-Kapitän Horst Naumann als reicher Reeder und im Abspann ungenannt "Walter Hartmann" Karl-Heinz Hess ("Polizefunk ruft", "Hamburg Transit") als Arzt. Diesen Schauspieler hat man nach seinen großen Hauptrollen in den genannten Krimiserien leider nur mehr selten gesehen und auch in "Das masurische Handtuch" ist seine Rolle ziemlich klein.
Fazit: ein raffiniert konstruierter Mordfall mit überaus überzeugend spielenden Stars! Macht Spaß! ((c) GP)

Darsteller: Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Horst Janson (Robert Hahn), Claus Biederstaedt (Dr. Kahlenberg), Karin Anselm (Sabine Hagen), Ilona Grübel (Inge Westphal), Gerlinde Locker (Hella Kahlenberg), Herbert Herrmann (Fred Heidenreich), Hannes Messemer (Karl Heidenreich), Horst Naumann (Reeder Reimers), Joost Siedhoff (Herbert Norten), Joachim Bliese (Dr. Wenzel - uncredited), Edgar Bessen (Sachverständiger - uncredited), Wolfgang Rompa (uncredited), Karl-Heinz Hess (Arzt, uncredited) und andere

Serienidee: Maria Matray, Answald Krüger, Harald Vock, Kamera: Hans-Joachim Theuerkauf, Hans-Uwe Lutter, Titelmusik: Martin Böttcher, Musik: Friedrich Scholz Schnitt: Karin Baumhöfner, Evelyn Charissé, Bildtechnik: Horst Plath, Ton: Günther Bock, Horst Faahs, Aufnahmeleitung: Gerald Goetze, Rolf-Peter Schwarz, Regieassistenz: Wieland Liebske, Maske: Radovan Abazovic, Karin Patschke, Kostüm: Hans-Joachim Kühl, Szenenbild: Joachim Krumpeter, Anne Hagedard, Produktionsleitung: Fred Otto, Produktion: Harald Vock, hergestellt im Studio Hamburg, eine Sendung des NDR, © Norddeutscher Rundfunk 1981
 

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Die Krimihomepage 2000-2011 - Diese Seite wurde zuletzt am 14.07.2011 aktualisiert