Ein Film, der nicht so
richtig in Fahrt kommt. Zwar fängt er spannend an, verliert dann aber an
Tempo, was eventuell auch an der Vorlage von Durbridge liegen kann. Gila
von Weitershausen ist nicht die optimale Besetzung für die Hauptrolle,
dem großartigen Hans Caninenberg ist es jedoch jedes Mal eine Freude zu
zusehen. Mit Günter Gräwert stand einer der besten und profiliertesten
Krimiregisseure zur Verfügung, den es in den 70ern und 80ern gab,
vermutlich hat er das Beste herausgeholt. Trotzdem - wenn man den Film
mit den anderen Durbridge-Verfilmungen der 80er vergleicht - eher
Durchschnitt. (GP)
"Und siehe: schön gespielt, sauber inszeniert, war dies ein richtig
gemütlicher Kammer-Krimi" (Gong, gibt 4 Punkte)
"Trotz zweier malerischer Leichen keine Hektik, kein Blaulicht und keine
Verfolgungsjagden. Vielmehr wurde mit diskreter Würde und englischer
Noblesse der doppelte "Kunstmord" um Bilder geklärt". (Abendpost)
"Verharrte Vordergründig bei familiären Querelen." (Kölner
Stadtanzeiger)
"Die Darsteller kämpften mit den konturlosen Rollen ebenso vergeblich,
wie Don Quichotte gegen Windmühlen" (Hörzu). |
Das Theaterstück "The
Gentle Hook" wurde von Francis Durbridge 1974 geschrieben. Die
Verfilmung von Günter Gräwert wurde bisher nur zwei Mal wiederholt, und
zwar am 29.08.1988 im ZDF und am 09.07.1998 auf 3sat. In der DDR zeigte
das Fernsehen der DDR 1979 eine Studioproduktion einer Aufführung des
Volkstheaters Rostock, das auf dem selben Stück beruht. Titel: "Der
elegante Dreh".
Für das ZDF und die ARD entstanden in den 1980ern insgesamt sechs
Theaterstückverfilmungen von Francis Durbridge:
● Der Besuch
(1982)
●
Plötzlich und unerwartet (1983)
●
Kein Alibi für eine Leiche (1986)
● Mord am Pool
(1986)
●
Dies Bildnis ist zum Morden schön (1987)
●
Tagebuch für einen Mörder (1988)
Regisseur Günter Gräwert inszenierte in den 60ern Krimiserien wie
"Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" und "Ein Fall
für Titus Bunge". Seinen größter Verdienst hat er sich aber bei den
Krimireihen Helmut Ringelmanns erworben. Für "Der Alte" war er 45 Mal
als Regisseur im Einsatz und rettete durch seinen Regiestil und die Art
Schauspieler zu führen so manches Drehbuch. Für die selbe Reihe schrieb
er auch Drehbücher und war in sehr vielen Folgen als Schauspieler zu
sehen, oft nur in einem Cameoauftritt. Weiters gehen vierzehn "Derrick"s
auf sein Konto, mehrere Folgen von "Polizeiinspektion 1" und zwei Folgen
von "Der Mann ohne Schatten". Gräwerts letzte Regiearbeit war übrigens
eine Folge der Krimireihe "Tresko", in der Mario Adorf die
Hauptrolle spielte. Er starb während einer Autofahrt an einem
Herzinfarkt. Dr. Dieter Schidor starb am 17.09.1987 nach einem
Selbstmordversuch und erlebte die Ausstrahlung des Films nicht mehr. (GP) |