Erstsendung (ARD):
1. Teil: Montag, 15.01.1968
2. Teil: Mittwoch, 17.01.1968
3. Teil: Freitag, 19.01.1968 |
Regie:
Peter Beauvais |
Dauer:
Teil 1: 60
Minuten
Teil 2: 61 Minuten
Teil 3: 65 Minuten |
Allgemein
Guildford ist ein kleines Städtchen in der Nähe Londons. Der Fabrikant Sam
Fielding (Paul Verhoeven) sucht eine neue Sekretärin, weil seine derzeitige
Arbeitskraft Jane Conway (Brigitte Grothum) im Begriffe ist, ihren Verlobten
Harry Brent (Günter Ungeheuer) zu heiraten. Während eines Vorstellungsgesprächs
wird Fielding plötzlich von einem drogensüchtigen Mädchen namens Barbara Smith
(Barbara Frey) erschossen. Inspektor Wallace (Peter Ehrlich), Janes
Ex-Verlobter, nimmt die Ermittlungen auf. Doch egal in welche Richtung sie ihn
auch führen: er stößt immer wieder auf einen Namen: den Harry Brents. Er war mit
der Mörderin im gleichen Zugabteil, sie brachte vor dem Mord Blumen zum Grab
seiner Eltern und schrie seinen Namen, bevor sie bei einem Selbstmordversuch
stirbt. Harry Brent ist auch in der Nähe, als ein zweiter Mord geschieht und er
kannte Sam Fielding offenbar viel besser, als er zugibt...
Teil 1:
Sam Fielding (Paul Verhoeven) braucht eine neue Sekretärin. In Barbara Smith
(Barbara Frey) scheint er diese gefunden zu haben. Das Vorstellungsgespräch
verläuft äußerst positiv, bis die junge Dame plötzlich einen Revolver zieht und
ihren zukünftigen Arbeitgeber erschießt. Bevor Barbara der Polizei Auskunft über
die Beweggründe für die Tat geben kann, gelingt es ihr, sich in der Haft zu
vergiften. Im Todeskampf ruft sie immer wieder einen Namen: jenen Harry Brents.
Harry (Günter Ungeheuer) ist der Verlobte von Jane Conway (Brigitte Grothum),
die Sam Fieldings alte Sekretärin ist. Egal in welche Richtung Inspektor James
Wallace (Peter Ehrlich) auch ermittelt: er stößt immer wieder auf seinen Namen.
Als er auch noch herausfindet, dass Barbara Smith vor der Tat mit Harry in einem
Zugabteil gesessen hatte und dass sie auf dem Friedhof Blumen auf dem Grabe
seiner Eltern hinterlassen hat, scheint der Fall für ihn klar...
Teil 2:
Die Frau des Supermarktbesitzers William Brother (Gert Haucke), Phyllis Brother
(Christiane Nielsen) war bei der Inspektor Wallace aufgetaucht, um von einem
Gespräch zu berichten, das sie zwischen Fielding und Harry Brent in einem Café
belauscht hatte. Brent stritt bisher ab, Fielding vor dem Tattag gekannt zu
haben. Alle Spuren führen in ein Appartementhaus, in dem Phyllis Brother unter
falschem Namen eine Wohnung gemietet hatte. Als Inspektor Wallace und sein
Assistent Roy Philipps (Dirk Dautzenberg) dort auftauchen und aus einer Wohnung
Schreie hören, brechen Sie die Türe mit Hilfe des Hausmeisters Reg Bryer (Erland
Erlandsen) auf. Im Schlafzimmer finden sie die ermordete Phyllis Brother vor. In
der Wohnung eines flüchtigen Gangsters findet Wallace schließlich einen
Schmalfilm, der eindeutig beweist, dass Harry Brent seine Verlobte Jane Conway
angelogen hat: dem Film nach müssen Sam Fieldung und Harry Brent sich seit
Monaten gekannt haben. Harry und Jane treffen sich im Restaurant San Remo zur
Aussprache. Jane kann nicht wissen, welch tödliche Gefahr vor dem Lokal auf sie
wartet...
Teil 3:
Nach dem Treffen mit Harry Brent verschwindet Jane Conway spurlos. Ihr
Bruder George Conway (Wolfgang Preiss), der Besitzer von Gut Becklehurst,
verständigt Harry. Den beiden bleibt das Herz stehen, als wenig später eine
Frauenleiche, auf die die Beschreibung Janes passt, aus einem Fluss geborgen
wird. In Wirklichkeit ist Jane jedoch in der Wohnung der Schauspielerin
Jacqueline Dawson (Anneliese Römer), die ihr erklärt, was der Zweck für ihr
Verschwinden von der Bildfläche war. Jane glaubt ihr kein Wort und kann
flüchten. Dass sie sich damit in tödliche Gefahr begeben hat, kann sie nicht
wissen. Für Harry Brent wird es nun Zeit, gegenüber Inspektor Wallace die Karten
offen auf den Tisch zu legen...
Texte: © GP, Die Krimihomepage
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„A Man Called Harry
Brent“ wurde für die BBC 1965 gedreht und im März desselben Jahres
erfolgreich als Sechsteiler ausgestrahlt. Alan Bromley war für die
Inszenierung verantwortlich. Neben der deutschen Verfilmung entstanden
zwei weitere europäische: 1970 in Italien mit Un certo Harry Brent
(wörtlich: Ein gewisser Harry Brent, als Sechsteiler) und 1973 in
Frankreich mit Un certain Richard Dorian (wörtlich: Ein gewisser Richard
Dorian, mit 16 13minütigen Folgen). Die deutsche Version wurde zwischen
März 1967 und Mai 1967 zehn Wochen lang gedreht. Zwei Wochen fuhr das
Team nach London für Außenaufnahmen. Damit niemand erfährt, wie Harry
Brent endet, mussten alle an der Produktion beteiligten Personen einen
Vertrag unterschreiben: „Ich habe zur Kenntnis genommen, dass sich der
WDR bei Zuwiderhandlungen alle Schadensersatzansprüche gegen mich
vorbehält. Unterschrift, Name“. Im Schrank 229, II. Stock des Kölner
Fernsehens verschloss Produktionsleiter Joachim Glaser die Auflösung zu
Harry Brent. Alle Beteiligten – allen voran der bisher Kriminalfilm
unerfahrene renommierte Regisseur Peter Beauvais – waren davon
überzeugt, dass dieser Durbridge der bisher beste geworden war.
Gleichzeitig sollte es seitens des WDR die letzte Verfilmung sein, weil
man mit dem „besten Film“ aufhören wollte. In Wirklichkeit gab es aber
nur eine Pause von zwei Jahren ehe „Wie ein Blitz“ 1969 gedreht wurde.
In Nebenrollen agieren übrigens drei renommierte Regisseure: Helmut
Käutner als Sir Gordon Towns, Paul Verhoeven als Sam Fielding und
Niklaus Schilling als Justizwachebeamter.
Im gleichnamigen Roman heißen die Figuren übrigens anders: bis auf Harry
Brent, Jacqueline Dawson, Reg Bryer, Kevin Jason, Filey und Roy Philipps
wurden alle Namen ausgetauscht. Auch das Ende weicht im Roman
entscheidend von der deutschen Verfilmung ab.
Die damalige Presse ging mit dem Film tatsächlich sehr gut um: „Der
beste Durbridge, den es je gab!“ titelte so manche Zeitung.
Texte: © GP, Die Krimihomepage |