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Mord am
Pool |
Erstsendung (ARD):
11.05.1986 |
Regie:
Gerhard Klingenberg |
Dauer:
106' |
Inhalt |
An einem Nachmittag im
November taucht im Hause von Sarah (Andrea Jonasson) und Jack Radford
(Karl Michael Vogler) Sarahs Bruder Edward Donnington (Rudolf Bissegger)
auf. Er ist ein bekannter Pianist, doch seine letzte Tour hat nicht den
erwarteten Erfolg gebracht. Sein Schwager Jack ist der Geschäftsführer
der Firma, die Edward gemeinsam mit Sarah geerbt hat. Doch Edward
scheint in Erfahrung gebracht zu haben, dass Jack über die
Immobilienfirma "Donnington's" dunkle Geschäfte mit Spanien betreibt. Er
offenbart ihm dies, worauf Jack ihn erschießt. Alles sieht nach
Selbstmord aus. Sarah ist so verzweifelt über den Tod ihres Bruders,
dass sie psychische Probleme bekommt. Diese werden stärker, als sie
abends öfter aus Edwards Studio Klavierspielen hört. Was niemand weiß:
ihr Mann Jack will sie damit verrückt machen, so, dass der geplante Mord
an Sarah ebenfalls wie ein Selbstmord aussieht. Mit seiner Geliebten
Anna Truman (Dietlinde Turban) führt er einen genialen Plan aus, so,
dass sogar der Hausarzt Dr. Young (Hartmut Reck) bestätigt: Sarah hat
starke psychische Probleme und ist selbstmordgefährdet. Am nächsten
Morgen findet das Hausmädchen Lucy Baker (Margret Homeyer) Jacks Körper
erstochen im Pool. Inspektor Cliff Jordan (Wolfgang Reichmann) hat nun
eine Menge Arbeit unter den zahllosen Verdächtigen den Mörder
herauszufinden...
(Text © GP, Die Krimihomepage) |
Kritik |
Die Handlung von
Durbridge ist zeitunabhängig, könnte sowohl in den 60ern, als auch in
den 80ern oder sogar heute spielen, eine gelungene Dramaturgie und
überraschende Wendungen lassen die 129 Minuten Spieldauer dieses Films
rasch vergehen, die Schauspieler tun ihr übriges dazu, dass keine
Langeweile aufkommt. Von der spannenden Story abgesehen besticht der
Film durch ein tolles Szenenbild (schönes englisches Haus), tolle
Atmosphäre (Regen, Unwetter) und hervorragende Schauspieler (Andrea
Jonasson, Karl-Michael Vogler). Der Film spielt nur an einem einzigen
Ort, dem Haus der Radfords, die Handlung zieht sich jedoch über
insgesamt acht (!) Monate. Für Durbridge-Fans gibt es handlungsmäßig
alles, worauf man wartet: zunächst bringt der Ehemann den Bruder der
Frau im Wohnzimmer um, alles deutet auf Selbstmord. Ungeschoren
davongekommen, versucht er mit Methoden à la "Gaslicht" seine Frau in
den Wahnsinn zu treiben, indem er ihr durch ein Tonband, auf dem das
Klavierspiel des toten Bruders zu hören ist, suggerieren will,
Letztgenannter lebe noch. Natürlich gibt er vor, die Musik nicht zu
hören und gibt dies auch dem behandelnden Arzt Dr. Young gegenüber an.
Dann spielt er ihr eines Abends einen Autounfall vor, bei dem er eine
Frau überfährt, die er mit ins Haus bringt. Als die verwirrte Gattin zu
Bett ist, entpuppt sich die Überfahrene als Geliebte des Ehemanns. Ein
weiterer Trick, um die Ehefrau in den Wahnsinn zu treiben, denn
gegenüber dem Arzt beteuert er, sie habe sich das nur eingebildet. Und
dann liegt der Ehemann nach ca. 1 Stunde Spielzeit (Der Film dauert 2
Stunden und 10 Minuten) plötzlich ermordet am Pool. Die Ehefrau legt ein
Geständnis ab, der ermittelnde Inspektor kann ihr das aber nicht glauben
und fragt sich wer hat Jack Radford tatsächlich umgebracht? Die
durbridgesche Spannung hält sich über die gesamte Länge des Films.
ACHTUNG SPOILER!!! Das ist selbst für Durbridge neu: jemand ist
die ganze Zeit des Mordes über an Jack Radford verdächtig und gibt es
sogar so glaubhaft zu, dass selbst der Zuschauer meint, er (in diesem
Falle besser: sie) war es nicht. Und dann war er (bzw. sie ) es doch.
Eine gelungene Überraschung am Ende des Films. (GP) |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Diese
Durbridge-Theaterstück-Verfilmung wurde als einzige in den 1980ern nicht
vom ZDF sondern von der ARD (in diesem Falle: vom HR) produziert. Das
Theaterstück wurde unter dem Titel "Nightcap" im Yvonne Arnaud Theater
in Guildford am 06.07.1983 uraufgeführt. Nyree Dawn Porter spielte die
Sarah Radford, Robin Halstead Geoffrey Curtis. In weiteren Rollen
spielten Christine Russell, Maitland Chandler, Barbara Murray, Jack
Hedly, Suzanne Church, John Clegg, Detek Waring, Jeremy Hawk. Regie
führte Val May. Wiederaufgeführt wurde es dann unter derselben Regie und
unter dem Titelzusatz "Deadly" (also fortan: "Deadly Nightcap") am
19.06.1986 im Westminster Theater in London mit Nyree Dawn Porter,
Andrew Cuthbert und vielen anderen.
Die TV-Verfilmung ist am Ende etwas anders als im Originaltext. Mit
Hartmut Reck und Kurt Beck spielten zwei Durbridge-Veteranen mit. Reck
hatte in "Tim Frazer-Der Fall Salinger" (1963) die Rolle des Lewis
Richards gespielt, Beck spielte im gleichen Film als Mister Lloyd mit.
Zur Ausstrahlung ist noch zu sagen, dass der Film bereits 1986
produziert, laut ARD aber erst 1988 erstausgestrahlt wurde. Das ist
immerhin möglich, es kann sich aber auch um einen Wiederholungstermin
handeln. Genaueres konnte nicht herausgefunden werden.
Gerhard Klingenberg (geboren 1929) inszenierte für den HR drei weitere klassische
Krimitheaterstücke und zwar "Ich melde einen Selbstmord" nach Joseph Hayes mit Judy Winter, Volker Brandt und Karl Walter Diess,
"Der Spinnenmörder" von Mary Roberts Rinehart und Avery Hopwood und
"Aufrichtige Lügnerin" ebenfalls mit Judy Winter, Henning Schlüter,
Volker Brandt und Friedrich Georg Beckhaus.
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Alle deutschen
TV-Verfilmungen nach Francis Durbridge im Überblick |
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Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Sarah
Radford |
Andrea Jonasson |
Jack
Radford |
Karl Michael Vogler |
Cliff Jordan |
Wolfgang Reichmann |
Geoffrey Curtis |
Kurt Beck |
Edward Donnington |
Rudolf Bissegger |
Dr. Maurice Young |
Hartmut Reck |
Arnold Boston |
Volker Brandt |
Kate Warren |
Margrit Ensinger |
Anna Truman |
Dietlinde Turban |
Lucy Baker |
Margret Homeyer |
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von |
Francis Durbridge |
Ton |
Joachim Strauß |
Bildtechnik |
Günther Heyl
Eva Kirchhoff |
MAZ-Technik |
Peter Schmits |
Kamera |
Jürgen Rosemann
Helmut Kühn
Ulrich Jaekel
Joachim Wiemer
Jürgen Gleichmann |
Bildschnitt |
Brigitte Siara |
Aufnahmeleitung |
Jochen Hauff |
Regie-Assistenz |
Heid Ulmke |
Maske |
Elke Geissler
Annagret Koschel |
Kostüme |
Renate Halanke |
Szenenbild |
Horst Klös |
Produktionsleitung |
Dieter von Volkmann |
Redaktion |
Bernt Rhotert |
Regie |
Gerhard Klingenberg |
eine Produktion des |
Hessischen Rundfunks
© 1986 |
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