Alan Bleasdale

Der Kriegsberichtserstatter Guy Foster arbeitet in Südafrika. Nach dem Tod seiner ersten Frau ist er völlig verzweifelt. Er beschließt, eine Kreuzfahrt nach Kapstadt zu machen. Dabei lernt er die mysteriöse aber wunderschöne Melissa McKensie kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick und wenig später heiraten die Beiden. Doch dann passieren seltsame Dinge: ein älterer Mann wird über Bord geworfen und in Kapstadt findet man ein ermordetes Ehepaar. Wenig später wird auch noch jemand in Melissas Bekanntenkreis getötet. Zurück in England wird Melissa selbst Opfer des mysteriösen Killers. Was hatte sie mit ihm zu tun? Und warum fallen fortan alle Verdachtsmomente auf Guy Foster? (Text: © GP)

Wer mit Modernisierung von Geschichten nichts anfangen kann, dem wird dieser Fünfteiler nicht gefallen. Drehbuchautor Alan Bleasdale, der den Film als Hommage an Durbridge schrieb und von diesem völlig freie Hand für die Gestaltung erhielt (Durbridge sagte zu ihm: "It's Yours!"), bringt die Produktion u. a. die Vorgeschichte zu MELISSA. In Teil 1-3 wird erzählt, wie Guy als Reporter Melissa kennen lernt und die beiden von Südafrika nach London ziehen. Dabei geschehen u. a. schon zwei Morde: einer in Südafrika, der andere an Bord des Schiffes. Guy und Melissa sind beide Ende 20, Anfang 30. Don Page ist ein drogensüchtiger, depressiver Rennfahrer. Die Hepburns sind unsympathisch. Teil 4-5 erzählt die bekannte Melissa-Geschichte, allerdings sehr sehr modernisiert, viele Dinge wurden ausgelassen oder nur angedeutet. Teil 4 beginnt mit der Ermordung Melissas. Das Ende ist sicherlich übertrieben (ACHTUNG SPOILER!): außer Guy sterben alle Verdächtigen durch einen selbst provozierten Autounfall, Selbstmord oder in einem brennenden Flugzeug. Ein I-Tüpfelchen, dass der Drehbuchautor dem ganzen noch unnötigerweise aufsetzte ist die Tatsache, dass Paula Hepburn am Ende die Mutter von Melissa Foster ist. Bleasdale zeigt jedoch, dass die Geschichte auch in Zeiten von Handys und Computer funktionieren kann - allerdings auf Kosten des schönen britischen Krimigefühls. Der Film ähnelt eher einem Inspektor Lynley-Fall als einem typischen Durbridge-Stoff. (GP)
Von dem Film existiert keine deutsche Version, er ist in Großbritannien aber auf DVD erschienen.

● Melissa (Großbritannien 1964)
● Melissa (BR Deutschland 1965)
● Melissa (Italien 1966)
● Mélissa (Frankreich 1968)
● Melissa (Polen 1970)
● Melissa (Großbritannien 1974)

My Wife Melissa (Melissa)

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