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Botschafter morden nicht
(Teil
1, Teil 2 und Teil 3) |
Erstsendung (DFF 1. Programm):
Freitag, 13.02.1970 (Teil
1)
Samstag,
14.02.1970 (Teil 2)
Sonntag,
15.02.1970 (Teil 3) |
Regie:
Georg Leopold |
Dauer:
66'57'' (Teil 1)
61'98'' (Teil 2)
71'56'' (Teil 3) |
Inhalt |
Teil 1: Der
Hamburger Privatdetektiv Weber wird von seinem Freund Hagen Evers nach
Portugal gebeten. In Lissabon ist nämlich die Frau eines Freundes
verschwunden. Dieser Freund ist der zukünftige bundesdeutsche
Botschafter und will die portugiesische Polizei nicht bemühen, da er
einen Skandal fürchtet. Seine Gattin leidet nämlich an einer besonders
ausgeprägten Form von Schizophrenie. Im Beisein von Bundesbankdirektor
Lorenz, der einen Staatsbesuch vorbereitet, bittet Botschafter Akolk
Weber um Hilfe und setzt ihn auf eine Spur: ein gewisser Dr. Grassmann,
wissenschaftlicher Leiter eines Chemiewerkes für hochgiftige Herbizide,
soll etwas wissen. Weber sucht gemeinsam mit Hagens Schwester Maria
dessen Villa auf, findet aber Dr. Grassmann ermordet auf. In seiner Hand
hat der Tote den Schlüssel für das Zimmer 118 im Hotel Palacio. Außerdem
taucht kurze Zeit später ein mit einem Schutzanzug maskierter Mann am
Tatort auf, der sogleich die Flucht ergreift. Nun wird die Polizei doch
eingeschaltet. Inspektor Tamino ermittelt: der Safe wurde aufgebrochen,
das Büro durchwühlt. Alle Spuren führen schließlich in eine ominöse
Fabrik, die angeblich "nur" Farben herstellt und an der die BRD
beteiligt ist.
Teil 2: Dem Hamburger Privatdetektiv Weber gelingt es, Frau Alkok,
die verschwundene Gattin des angehenden deutschen Botschafters, in der
Altstadt von Lissabon aufzuspüren. Doch ehe der Ermittler der Frau
helfen kann, wird er niedergeschlagen und gemeinsam mit der Entführten
fort gebracht. Mit diesem Vorgang hängt ein mysteriöser Unfall zusammen,
der sich nahe der Chemiefabrik ereignet: dort fährt ein LKW in einige
Kinder. Dabei legt sich hochgiftiger Staub auf deren Körper ab. Es
stellt sich heraus, dass der ermordete Grassmann und die entführte Frau
Alkok nur eines im Sinn hatten: geheime Forschungsunterlagen aus dem
Chemiewerk ins Ausland zu bringen …
Teil 3: Weber findet in einem Hotelzimmer in der Lissaboner
Innenstadt eine weitere Leiche: es handelt sich dabei um Mr. Creedy,
einen Amerikaner, der Alkok und Lorenz deren Anteile an der mysteriösen
Chemiefabrik abjagen wollte. Wer steckt hinter all diesen Verbrechen?
Und wozu sollte das gefährliche Pflanzengift eingesetzt werden? Eine
Spur führt nach Vietnam. Unter Einsatz seines Lebens kann Privatdetektiv
Weber den Fall lösen und das Schlimmste verhindern …
Texte: © GP, Die
Krimihomepage |
Kritik |
Dieser schwarz/weiß-Dreiteiler
steht seinen Westkonkurrenten jener Zeit aus der BRD à la "Babeck" in
wenig nach: Auslandsschauplätze (wobei wohl Bulgarien für Portugal
herhalten musste), gute Schauspiele, eine spannende Geschichte mit
Cliffhängern und ein flotter Soundtrack von Karl-Ernst Sasse. Die
Titelmusik ist ein richtiger Ohrwurm.
(© GP, Die Krimihomepage,
Oktober 2010) |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Gedreht wurde fast
ausschließlich in Bulgarien, aber so, das man tatsächlich den Eindruck
hat, in Portugal zu sein. Die Aufschriften sind in fehlerlosem
Portugiesisch, allerdings sprechen in einigen wenigen Szenen einige
Personen Spanisch statt Portugiesisch (etwa span. "por favor" statt
richtigem portug. "faz favor") oder brasilianisches Portugiesisch statt
europäischem Portugiesisch (etwa "senhorita" für "Fräulein" statt des in
Europa üblichen "menina"). Der Dreiteiler, der mittlerweile auf DVD
erschienen ist, wurde am 23.02.1970, 24.02.1970 und 25.02.1970 im 1.
DDR-Programm wiederholt und am 26.04.1971, 27.04.1971 und 28.04.1971 im
2. DDR-Programm.
Bekanntlich gab es
offiziell im Sozialismus keine Kriminalität. Deshalb musste der
sozialistische Kriminalfilm häufig auf anderen Zeiten oder andere Länder
zurückgreifen. Sollte der Film in der DDR spielen, musste er ein
Polizeikrimi sein, die politische Richtung durfte niemals in Frage
gestellt werden. Deshalb wurden die DDR-Krimis häufig ins
nichtsozialistische Ausland - wo laut Propaganda auch alle Verbrechen
beheimatet waren - verlagert werden. So auch in dieser Produktion, in
der der westdeutsche Privatdetektiv Weber im Mittelpunkt steht. Weber
war keine neue Figur, sondern trat zuvor schon in anderen Fernsehspielen
auf (siehe unten). Seine Rollenlegende erzählt, dass er bei der
Hamburger Mordkommission arbeitete, ehe er den Dienst quittierte.
Dargestellt wird der Detektiv von Werner Toelcke, der auch selbst die
Geschichten schrieb.
TV-Filme mit Werner
Toelcke als Privatdetektiv Weber:
-
"Tote reden nicht"
(1962, 2 Teile, Erstsendung: 06.01.1963 und 08.01.1963 DFF)
-
"Doppelt oder
nichts"
(1964, 2 Teile, Erstsendung: 29.11.1964 und 01.12.1964 DFF)
-
"Er ging allein"
(1966, 2 Teile, Erstsendung: 18.02.1967 und 19.02.1967 DFF)
-
"Tod im Preis
inbegriffen"
(1967, 2 Teile, Erstsendung: 12.01.1968 und 14.01.1968 DFF)
-
"Botschafter morden
nicht"
(1969, 3 Teile, Erstsendung: 13.02.1970-15.02.1970 DFF)
-
"Ein Mann, der
sterben muss"
(1971, 1 Teil, Erstsendung:
13.02.1972)
-
Zudem der
Fernsehfilm "Rückkehr als Toter" (1973, Erstsendung:
10.03.1974 DFF).
Weitere Informationen
und Hintergründe finden sich bei "Tote
reden nicht".
Georg Leopold
(1920-2004, eigentlich Georg Leopold Flaschka) führte Regie in
„Botschafter morden nicht“. Der vielseitige Künstler war nicht nur als
Regisseur, sondern auch als Autor und Schauspieler aktiv und übernahm im
Dreiteiler von Werner Toelcke die Rolle des Inspektor Tamino. Als
Regisseur war er auch unter anderem für Filme wie „Nackt unter Wölfen“
(1960) und den Mehrteiler „Tempel des Satans“ (1962) verantwortlich. Als
Darsteller war er in der beliebten Fernsehserie „Das unsichtbare Visier“
zu sehen und trat unter anderem auch als Kommissar in „Blaulicht“ auf.
|
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
- Teil 1 - |
Weber |
Werner Toelcke |
Maria |
Newena Kokanowa |
Hagen Evers |
Ljubomir Kisselitschki |
Johanna Akolk |
Marion van de Kamp |
Viola Akolk |
Regina Beyer |
Herbert Akolk |
Gerd Michael Hennberg |
Lorenz |
Wilhelm Koch-Hooge |
der Rheinländer |
Arthur Jopp |
Inspektor Tamino |
Georg Leopold |
Janover |
Kurt Kachlicki |
Creedy |
Ralph Boettner |
Bankbeamter |
Wilhelm Gröhl |
Dr. Grassmann |
Matthias Molter |
- Teil 2 - |
Weber |
Werner Toelcke |
Maria |
Newena Kokanowa |
Hagen Evers |
Ljubomir Kisselitschki |
Johanna Akolk |
Marion van de Kamp |
Viola Akolk |
Regina Beyer |
Herbert Akolk |
Gerd Michael Hennberg |
Lorenz |
Wilhelm Koch-Hooge |
der Rheinländer |
Arthur Jopp |
Inspektor Tamino |
Georg Leopold |
Janover |
Kurt Kachlicki |
Creedy |
Ralph Boettner |
- Teil 3 - |
Weber |
Werner Toelcke |
Maria |
Newena Kokanowa |
Hagen Evers |
Ljubomir Kisselitschki |
Johanna Akolk |
Marion van de Kamp |
Viola Akolk |
Regina Beyer |
Inspektor Tamino |
Georg Leopold |
Creedy |
Ralph Boettner |
Sequeira |
Frank Michelis |
Janover |
Kurt Kachlicki |
|
Szenarium |
Werner Toelcke |
Drehbuch |
Georg Leopold
Werner Toelcke |
Dramaturg |
Dr. Günter Kaltofen |
Szenenbild |
Hans Jörg Mirr |
Bauausführung |
Regina Fritzsche |
Kostüme |
Ingeborg Kistner |
Masken |
Heinz Kosse
Deli Köthke |
Schnitt |
Anneliese Hinze-Sokolowa |
Ton |
Christfried Sobczyk |
Kameraassistenz |
Jürgen Hoeftmann
Lothar Marten |
Aufnahmeleitung |
Paul Lasinski |
Regieassistenz |
Maya Löffler
Reni Iontschewa |
Produktionsleitung |
Rudolf Kobosil |
Musik |
Karl-Ernst Sasse |
Kamera |
Roland Dressel |
Regie |
Georg Leopold |
ein
Kriminalfilm des |
Deutschen Fernsehfunks |
hergestellt im |
Defa-Studio für Spielfilme |
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