Besetzung |
Robert Drury/
Philip Henderson |
Jürgen
Goslar |
Stella Drury |
Judy
Winter |
Inspektor
Burford |
Horst
Frank |
Vivien
Norwood |
Evelyn
Opela |
Jane Mercer |
Diana
Körner |
Dorothy
Medway |
Gisela
Kade |
Crazier |
Anton
Diffring |
Sergeant
Clayton |
Michael
Habeck |
Die Stimme
aus dem Megaphon |
Jürgen
Roland
(uncredited) |
Aufnahmestab |
Thriller
von |
Francis Durbridge |
deutsch von |
Max Faber |
Musik |
Hans Posegga |
Technische Leitung |
Eckehard Nebel |
Bildtechnik |
Gottfried Pizzinini |
Tontechnik |
Ottfried Wimmer |
Kamera |
Klaus Günther |
Kameramänner |
Peter Grundmann, Klaus Kühbandner, Jürgen
Rotter |
Bildtechnik |
Doris Gollwitzer |
MAZ-Schnitt |
Egon Romann |
Maskenbildner |
Artur Schramm, Karin Höhle |
Kostüme |
Irmgard Daecke |
Szenenbild |
Leo Karen |
Regieassistenz |
Gusti Brünjes-Goldschwend |
Aufnahmeleitung |
Heiner Scheiba |
Produktionsleitung |
Willy Schöne |
Redaktion |
Heribert Wenk |
Produzent |
Dr. Harald Müller |
Regie |
Jürgen Roland |
eine Produktion der |
Artus Film GmbH Dr. Harald Müller |
hergestellt im |
Fernsehstudio München Unterföhrung |
im Auftrag des |
ZDF |
|
|
Buch |
Regie |
Francis Durbridge |
Jürgen Roland |
Sendedaten/ Dauer |
18.03.1984 (ZDF) |
94 Minuten |
Inhalt |
Der Schauspieler Robert Drury (Jürgen Goslar) kommt von Dreharbeiten aus
Italien zurück. Er muss seiner Frau Stella (Judy Winter) gestehen, dass
man ihren gemeinsamen Sohn entführt hat. Plötzlich taucht ein Mann
namens Crazier (Anton Diffring) auf, der eine ungewöhnliche Bedingung
stellt, um den Sohn wieder freizulassen: er will 24 Stunden im Hause der
Drurys wohnen...
(Text:
©
GP) |
Kritik und Infos |
Die Artus-Film von Harald Müller hat zwischen 1982
und 1988 insgesamt fünf Theaterstücke von Francis Durbridge verfilmt, die
Inszenierung wurde in die Hände namhafter und hervorragender Regisseure (Jürgen
Roland, Günter Gräwert, Franz Josef Gottlieb, Thomas Engel, Wolf Dietrich)
gelegt. Die ARD produzierte 1988 auch ein Durbridge-TV-Spiel mit dem Titel „Mord
am Pool“ unter der Regie von Gerhard Klingenberg.
Dass die sechs TV-Filme nicht an die reißerische Qualität der Mehrteiler
herankommen ist klar, da es sich ja eigentlich um Theaterstücke handelt, deren
Dramaturgie gänzlich anders gestrickt ist. Dennoch steigen die Außenaufnahmen
und Szenenwechsel von Film zu Film (so ist „Der Besuch“, der erste Film,
isotopisch angelegt, d.h., dass der ganze Film nur im geräumigen Landhaus der
Drurys spielt, während der letzte Film „Tagebuch für einen Mörder“ immerhin
einige Außenaufnahmen und verschiedene Sets (darunter Münchner Innenstadt)
aufweist).
„Der Besuch“. Durbridge bedient sich hier eines Themas, das er in ähnlicher Form
schon in „Es ist soweit“ fast 25 Jahre zuvor verwendet hat: Kindsentführung. Mit
„Es ist soweit“ verbindet „Der Besuch“ schließlich auch den Hauptdarsteller
Jürgen Goslar, der hier den Schauspieler Robert Drury spielt, dessen Sohn in Rom
entführt wird.
Wenn man genau aufpasst, hätte der Film sogar alle 20 Minuten ein
Cliffhanger-Potential (das erste Mal, als sich herausstellt, dass die nette
Journalistin (Evelyn Opela) Komplizin der Gangster ist, das zweite Mal als der
angebliche Inspektor Burford (Horst Frank) Frazier ermordet etc.). Die
Schauspieler spielen allesamt hervorragend und es ist ein Vergnügen diesen
Profis zuzusehen (lediglich Gisela Kade als Drurys Schwester und Michael Habeck
als Clayton spielen etwas überzogen). Besonders hervorzuheben ist hier – wie
auch bei den anderen Durbridges des Produzenten Müller – die hervorragende
Szenenmusik von Hans Posegga. Auch das Szenenbild von Leo Karen lässt eine
schöne britische Atmosphäre aufkommen. Zum Inhalt sei noch gesagt, dass es
Durbridge gekonnt schafft, es bis zur 80. Minute hinauszuzögern, warum „Der
Besuch“ im Hause der Drurys bleiben soll. Geschickte Wendungen halten die
Spannung bis dahin ganz schön auf Trab.
ACHTUNG SPOILER! Na klar, der Doppelgänger von Drury soll mit Miss Drury in die USA
fliegen, um dort gegen Diamanten Rauschgift in Empfang zu nehmen. Bei Durbridge
gibt es anscheinend nur diese beiden Thematiken, die sich durch alle Werke
durchziehen. Warum zuerst nur Philipp Henderson und dann doch Mr. Drury fliegen
kann, bleibt etwas im Dunkeln, genauso ist das Ende (die Überwältigung von
Burford (Horst Frank)) etwas zu schnell und unwahrscheinlich. (GP, Die
Krimihomepage) |
Anmerkungen |
• Der Film, der seltsamerweise schon 1982
produziert, aber erst 1984 ausgestrahlt wurde, war der Auftakt zu einer
Reihe von Theaterstückverfilmungen von Francis Durbridge. "House Guest",
der große Publikumserfolg des Meisters, ist die Grundlage für Jürgen
Rolands Film, der streng nach dem Gesetz der Isotopie gedreht wurde
(d.h. der gesamte Film spielt in einem Zimmer).
• Die Stimme aus dem Lautsprecher ist die des Regisseurs Jürgen Roland.
• Jürgen Goslar, hier in einer Doppelrolle zu sehen, war 22 Jahre zuvor
schon einmal im Durbridge-Straßenfeger „Es ist soweit“ zu sehen. Auch
hier ging es um ein entführtes Kind.
• Weitere Sendedaten: 06.06.1987 (ZDF), 15.08.1988 (ZDF), 31.07.1993
(ZDF), 17.06.1998 (3sat)
• Der Film erreichte eine Einschaltquote von 45%. Gedreht wurde er
im Juni und Juli 1982 in München.
• Durbridge kam die Idee zum Stück bei einem Spaziergang in Nizza,
bei dem er von einem Mord in Künstlerkreisen hörte... |
Interview mit
Hauptdarsteller Jürgen Goslar |
GP (Webmaster Krimihomepage/
Francis-Durbridge-Homepage) im Gespräch mit dem Hauptdarsteller Jürgen Goslar
Im Rahmen des
DVD-Interviews zu Im Busch von Mexiko in Salzburg am
04.02.2010 sprach ich mit dem sympathischen Schauspieler und
Regisseur Jürgen Goslar auch über "Der Besuch". Das vollständige
Interview (ca. 80 Minuten) ist als Bonus auf der DVD Im Busch von
Mexiko von
Pidax film enthalten.
Die
Krimihomepage: In "Der Besuch" war die Thematik ganz ähnlich wie in
"Es ist soweit". Es geht um ein entführtes Kind. War das der Grund,
warum man Sie da besetzt hat?
Jürgen Goslar: Glaube ich nicht. Natürlich dachte man bei einem
90-Minuten-Durbridge - das andere waren ja sechs Folgen - automatisch an
einen Durbridge-Darsteller. Und in diesem Fall war es Jürgen Roland, der
Regie führte, und den kannte ich natürlich auch schon länger. Also ich
glaube, das war sehr schnell entschieden. Außerdem, der Produzent wollte
mich unbedingt haben, das kann ich mich noch genau entsinnen, denn ich
spielte ja einen Hollywoodstar.
Die Krimihomepage: Ja, sie haben eine wahnsinnig tolle
Doppelrolle. Auf der einen Seite spielen sie den schmierigen Gangster,
auf der anderen einen Hollywoodstar.
Jürgen Goslar: Ja, es war ja natürlich Theater ... ein verfilmtes
Theaterstück. Im Theater ist das natürlich leicht, aber wie macht man
das im Fernsehen, eine Doppelrolle zu spielen, dass die eigen Frau einen
für den anderen hält? Das hab ich ja dann nur dadurch gelöst, dass ich
dann Rheinisch gesprochen habe und natürlich eine andere Körperbewegung
gemacht habe. Aber ich sah genau wie der andere aus. - Aber ich wollte
noch eben sagen, also entzückend, was so bei Filmen passiert... nun war
das ja eine entsetzliche Situation, ich komme da rein und muss meiner
Frau erzählen, dass das Kind abhanden gekommen ist. Und in dieser
Situation sah man aber vorher, welche Medaillen und Oscars ich als
Starschauspieler hatte und dann geh ich auf meine Frau zu, und muss ihr
das mitteilen. Da sagt der Produzent bei der Probe einmal zu mir:
"Goslar es ist wunderbar, aber können Sie nicht einmal so ein
Hollywood-Lächeln bringen?" (er lacht herzhaft). Ich habe gesagt: "Ein
Wahnsinn! Er ist in dieser Situation, dass das Kind entführt ist, wo
soll ich da bitte das Hollywood-Lächeln unterbringen?" Also so geht
manchmal auch Film, aber der wollte mich unbedingt haben dafür.
Die Krimihomepage: ... und das wurde aber alles chronologisch
gespielt und vorprobiert?
Jürgen Goslar: Das war alles geprobt und vorprobiert.
Die Krimihomepage: So, wie man in den 50ern noch Fernsehen
gemacht hat?
Jürgen Goslar: Genau. Vier Wochen vorher Probe und dann wurde es
nicht alles in einem Stück live, aber in großen Takes gedreht.
[...]
Die Krimihomepage: Wie war Jürgen Roland als Regisseur?
Jürgen Goslar: Also ich bin prima mit ihm ausgekommen. Er war
kumpelhaft, er gehörte zu uns und lässt auch manches gelten und lässt
Vorschläge machen, auf der anderen Seite hatte er natürlich auch seine
eigenen Ideen, aber es ging völlig reibungslos.
[...] |
Theaterstück |
Der Gast
(House Guest) |
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