Die Krimihomepage | Lady Audleys Geheimnis| Hauptseite |
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Mary Elizabeth Braddon: Lady Audleys Geheimnis |
Besetzung |
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Lady Audley | Susanne Uhlen |
Sir Michael Audley | Hans Caninenberg |
Robert Audley | Christian Wolff |
George Talboy | Michael Schwarzmaier |
Alicia Audley | Katerina Jacob |
Baxter | Willi Semmelrogge |
Kapitän Maldon | Hans-Helmut Dickow |
Phöbe | Helga Anders |
Lucas | Peter Thom |
Talboy Senior | Siegfried Wischnewski |
Clara Talboy | Claudia Amm |
Witwe Barkamb | Lilly Towska |
Frau Maloney | Ilsemarie Schnering |
Tonks | Margret von Munster |
Heimleiterin | Elfriede Pletsch |
Frau Vincent | Magda Hennings |
Totengräber | Nikolaus Schilling |
Student | Karlheinz Tafel |
und | Erwin Hartung |
Oliver Hübsch | |
Hans Jülich | |
Hans Künster | |
Angelika Wolf | |
Aufnahmestab |
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Drehbuch | Herbert Asmodi |
nach dem Roman von | Mary Elizabeth Braddon |
Filmkamera | Bernd Müller |
Filmkameraassistenz | Paul Eisel |
Studiokamera | Hans Braun |
Studiokameramänner | Wolfgang Lehr |
Dietbert Schmidt | |
Thomas Klees | |
Janusz Kieszkiewicz | |
Filmschnitt | Ellen Turecek |
Dorothee Schützendorf | |
Technische Leitung | Edgar Handschel |
Ton | Richard Kettelhake |
Josef Georg Baum | |
Bildschnitt | Lieselotte Dehn |
Maz-Schnitt | Sigrid Holland |
Bildtechnik | Wolfgang Feld |
Sigrid Höschen | |
Ernst Otto Wichert | |
Siegfried Wagner | |
Regieassistenz | Ina Guiton-Heimgartner |
Aufnahmeleitung | Ted Henner |
Frauke Hecht | |
Maske | Christiane Sonnenberg |
Adalbert Serger | |
Kostüme | Dela Fredrich |
Szenenbild | Lothar Kirchem |
Musik | Hans Jönsson |
es spielte das | Rundfunkorchester des WDR |
unter Leitung von | Hans Jönsson |
Produktionsleitung | Karl Heinz Hornung |
Produktion | Gunther Witte |
Regie | Wilhelm Semmelroth |
Eine Sendung des | WDR |
© 1977 | Westdeutscher Rundfunk Köln |
Nr. | Titel |
Erstsendung {ARD} |
Lady Audleys Geheimnis |
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1 | Erster Teil | Sonntag, 04.06.1978, 20.30-21.30 Uhr |
2 | Zweiter Teil | Mittwoch, 07.06.1978, 20.15-21.30 Uhr |
Allgemeines
Mary Elizabeth Braddon, britische Autorin des 19. Jahrhunderts, galt zu
Lebzeiten bereits als "Königin der Leihbibliotheken". Nachdem Regisseur Wilhelm
Semmelroth und Autor Herbert Asmodi drei Romane von Wilkie Collins ("Die Frau in
Weiß", "Der rote Schal", "Der Monddiamant"), zwei Romane von Émile Gaboriau
("Der Strick um den Hals", "Die Affäre Lerouge") und einen Roman von Sheridan Le
Fanu ("Onkel Silas") mit höchstem Aufwand und hochkarätiger Besetzung verfilmt
haben, kam mit "Lady Audleys Geheimnis" der nunmehr siebte Kostümkrimi basierend
auf einem Klassiker der Kriminalliteratur auf die deutschen Bildschirme. Erzählt
wird die Geschichte von George Talboy, der nach sechs Jahren von Australien nach
England heimkehrt und erfahren muss, dass seine Frau inzwischen verstorben ist.
Auf dem Landsitz der Audleys will er sich vom Schock erholen. Nachdem er eine
Zeichnung der jetzigen Lady Audley sieht, verschwindet er spurlos. Das letzte,
was man mit Sicherheit weiß, ist, dass er eine Unterredung mit Lady Audley
gesucht hat...
1. Teil (Sonntag, 04.06.1978, 20.30-21.30 Uhr, ARD)
Als George Talboy (Michael Schwarzmaier) nach sechs Jahren aus Australien
nach Portsmouth heimkehrt, muss er von seinem Schwiegervater Kapitän Maldon
(Hans-Helmut Dickow) erfahren, dass seine Frau Helen in der Zwischenzeit an
Schwindsucht gestorben ist. Für sie und ihren gemeinsamen Sohn hat er hartes
Geld in den Goldgräberminen des fünften Kontinents verdient - und nun soll alles
umsonst gewesen sein? Damit George seine Sorgen vergisst, nimmt ihn sein alter
Freund Robert Audley (Christian Wolff) auf den Landsitz seines Onkels Michael
(Hans Caninenberg) in Essex mit, der sich inzwischen zum Verdruss seiner Tochter
Alicia (Katerina Jacob) wieder verheiratet hat. Obwohl der Landsitz groß genug
wäre, muss George wegen Unwohlseins der Lady im Gasthof von Lucas (Peter Thom)
übernachten, der mit der Zofe der Lady Audley, Phöbe (Helga Anders) verlobt ist.
Als George eine Zeichnung der Lady Audley (Susanne Uhlen) sieht, verlässt er den
Raum. Am nächsten Tag ist er spurlos verschwunden. Alles was in Erfahrung zu
bringen ist, ist dass er versucht hat bei Lady Audley vorzusprechen, diese ihn
aber nicht empfangen hat. Die Vermutung liegt nahe, dass ihm etwas passiert ist.
Hängt es möglicherweise damit zusammen, dass Lady Audley seiner toten Frau zum
Verwechseln ähnlich sieht?
2. Teil (Mittwoch, 07.06.1978, 20.15-21.30 Uhr, ARD)
Noch immer fehlt von George Talboy jede Spur. Rechtsanwalt Audley und sein
Kanzleischreiber Baxter (Willi Semmelrogge) befragen deshalb alle möglichen
Personen wie Georges Schwester Clara (Claudia Amm), Georges Vater (Siegfried
Wischnewski) und Kapitän Maldon, die George und seine angeblich verstorbene Frau
Helen gekannt haben, nach deren Vergangenheit. Dabei kommen immer mehr
Ungereimtheiten über den Tod Helens zu Tage und der Fall wird immer mysteriöser.
Audley veranlasst schließlich das Ausgraben der Leiche und macht eine
verblüffende Entdeckung. Die einzige, die in dem Fall etwas weiterbringen
könnte, ist die junge Lady Audley. Diese schweigt aber beharrlich. Ihre
Stieftochter Alicia ist jedoch umso geschwätziger...
Hintergrund
Die Vorlage zu diesem vorletzten Semmelroth-/Asmodi-Kostümkrimi stammt von
Mary Elizabeth Braddon, die von 1837 bis 1915 lebte und bereits mit 25 Jahren
die "Königin der Leihbibliotheken" genannt wurde. Bereits mit 19 Jahre begann
sie damit, Trivialliteratur zu verfassen. Am Ende ihres Lebens konnte sie auf
rund 80 Titel zurückblicken.
Wie in jedem Semmelroth/Asmodi-Mehrteiler stand hier auch wieder vor und hinter
der Kamera ein bewährtes Team. Erneut komponierte Hans Jönsson die Titelmusik,
in Nebenrollen waren unter anderem Willi Semmelrogge und Katerina Jacob zu
sehen, die schon mehrfach bei den WDR-Kostümkrimis mitgewirkt hatten.
Kritik
Die Krimihomepage meint, dass der Zweiteiler "Lady Audleys Geheimnis" sich
in keinster Weise hinter den anderen Kostümkrimis des Duos Semmelroth/ Asmodi
verstecken braucht: zwar ticken die Uhren langsamer, aber auch oder gerade wegen
des vielen "Plüsch" ein hervorragend gespielter und spannender Zweiteiler.
Vorspann/ Abspann
Wie bei allen Semmelroth-Mehrteilern außer "Die Frau in Weiß" erzählt der
Vorspann eine kleine Geschichte und ist für alle Teile gleich: bei "Lady Audleys
Geheimnis" sieht man, wie Lady Audley den Landsitz verlässt, durch den Park mit
ihren beiden Hunden spaziert. Ihr Mann und seine Tochter spielen Cricket. Als
Sir Audley seine junge Frau erblickt, strahlt er und lächelt sie an. Seine
Tochter, Lady Audleys Stieftochter, schaut weniger erfreut. Sir Audley reicht
Lady Audley die Hand, die Tochter hebt den Cricketschläger. Dann ist der Titel
zu lesen.
Regisseur Wilhelm Semmelroth
Wilhelm Semmelroth (1914-1992) studierte in Bonn Germanistik,
Kunstgeschichte und Französisch. Er musste sein Studium wegen der Nazis
abbrechen, weil er nicht in die nationalsozialistische Studentenvereinigung
eintreten wollte. So besuchte er eine Schauspielschule und wurde im Krieg von
einem Intendanten verraten. Er arbeitete mit der französischen Resistance
zusammen und wurde von den Engländern geholt, um bei der BBC die deutsche
Abteilung zu leiten. Als nach dem zweiten Weltkrieg die Alliierten Deutsche
suchten, die nicht durch eine nationalsozalistische Vergangenheit vorbelastet
waren, um einen Rundfunk aufzubauen, schien Semmelroth der geeignete Mann dafür
zu sein. Unter seiner Leitung entstanden nunmehr hunderte Hörspiele. Er war es
auch, der Francis Durbridge zunächst als Hörspiel (Paul Temple) nach Deutschland
brachte. Er kannte ihn von seiner Arbeit bei der BBC.
1960 wurde Semmelroth, von seinen Kollegen immer "Semmel" genannt, Chef der
Fernsehspielabteilung des WDR. Nachdem er als Regisseur vor allem klassische
Hörspielstoffe inszeniert hatte, arbeitete er bereits seit 1958 immer wieder als
Regisseur. Als Produktionsverantwortlicher entstanden die Fernsehfilme "Am
grünen Strand der Spree" und "Zu viele Köche" sowie die
Francis-Durbridge-Klassiker "Das Halstuch" (1961), "Tim Frazer" (1962), "Tim
Frazer-Der Fall Salinger" (1963) und "Die Schlüssel (1964). Weitere interessante
und hochspannende sowie exzellent besetzte Fernsehkrimis, die Semmelroth selbst
inszenierte, waren unter anderem "Immer nur Mordgeschichten" (1968 mit Sieghardt
Rupp), "Tod nach Mitternacht" (1970 mit Ellen Schwiers) und "Eine Tote soll
ermordet werden" (1972 mit Siegfried Lowitz).
Leute, die mit ihm gearbeitet haben, beschreiben Semmelroth als leisen,
unaufdringlichen Regisseur, der ein genaues Konzept hatte, genau Dialogregie
führte und extrem behutsam arbeitete. Jeder, der einen Namen hatte, riss sich
darum, mit ihm zu arbeiten. So kam es, dass seine Produktionen und
Inszenierungen stets erstklassig besetzt waren. Viele machten wegen seiner
Persönlichkeit mit. So lässt es sich erklären, dass seine Filme immer wieder mit
den gleichen Schauspielern besetzt wurden: Ellen Schwiers, Wolfgang Unterzaucher,
Wolfgang Büttner, Siegfried Lowitz, Eric Pohlmann usw. Auch Jutta Kammann,
Semmelroths Lebensgefährtin, spielte regelmäßig in seinen Filmen mit.
Als der WDR Anfang der 1970er plante, eine neue große Mehrteilerserie zu
starten, schlug Semmelroth, der sehr belesen war, vor, Wilkie Collins zu
verfilmen. Als Drehbuchautoren holte er sich Herbert Asmodi, der im Deutschen
einen Dialog beherrschte, der der Sprache von Collins sehr ähnlich war. Er
verstand es auch, für jede Figur eine eigene Sprachfärbung zu entwerfen. Als
Komponisten - auch hier zeigt sich Semmelroths Vorliebe, sich gerne mit
gewohnten Menschen zu umgeben - wurde Hans Jönsson verpflichtet, der für ihn
schon die Paul-Temple-Hörspiele vertont hatte, bei zwei Durbridge-Verfilmungen
zum Einsatz kam, seine bisherigen Fernsehspiele und auch alle weiteren
Kostümkrimis musikalisch untermalte.
Zu den so genannten Plüschkrimis zählen folgende Filme:
"Die Frau in Weiß"
(1971 nach Wilkie Collins, 3 Teile)
"Der rote Schal"
(1973 nach Wilkie Collins, 3 Teile)
"Der Monddiamant"
(1974 nach Wilkie Collins, 2 Teile)
"Der Strick um
den Hals" (1975 nach Émile Gaboriau, 3 Teile)
"Die Affäre Lerouge"
(1976 nach Émile Gaboriau, 2 Teile)
"Onkel Silas"
(1977 nach Sheridan LeFanu, 2 Teile)
"Lady Audleys
Geheimnis" (1978 nach Mary Elizabeth Braddon, 2 Teile)
"Lucilla" (1979 nach
Wilkie Collins, 2 Teile).
Text
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