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Der
Monddiamant
(Teil 1 & Teil 2) |
Erstsendung (ZDF):
Mittwoch, 25.12.1974,
20.15 Uhr (Teil
1)
Sonntag, 29.12.1974, 21.05 Uhr (Teil 2) |
Regie:
Wilhelm Semmelroth |
Dauer:
204' insg., Farbe
ca. 97' (Teil 1), 107' (Teil 2) |
Inhalt |
In dem 1973 gedrehten Zweiteiler geht es um einen großen gelb schimmernden
Diamanten, der die Statue des indischen Mondgottes geschmückt hatte und auf
höchst merkwürdige Weise in den Besitz der schönen Jane Verinder gelangt. Doch
nach wenigen Stunden ist der kostbare Stein unauffindbar. Der Verdacht fällt auf
drei Inder, die in der Gegend aufgetaucht sind, um den Edelstein um jeden Preis
zurückzuholen. Aber auch Dienerin Rosanna ist nicht unverdächtig. Franklin
Blake, der um Rachels Hand wirbt, schaltet Scotland Yard ein. Sergeant Cuff
sammelt Indizien, aber die Lösung des Falls scheint aussichtslos....
Text: © GP, Die Krimihomepage |
Inhalt (Teil 1) |
Franklin Blake (Stefan Behrens) überbringt Jane Verinder (Anita Lochner) zu
ihrem 17. Geburtstag ein besonderes Geschenk: einen Monddiamanten. Der wertvolle
Stein wurde ihr von ihrem Onkel Oberst Herncastle als Erbe hinterlassen. Der
Diamant zierte einst die Statue des indischen Mondgottes, doch der Oberst stahl
ihn während eines Krieges in Indien. Seitdem lastete der Diebstahl wie ein Fluch
auf ihm. Dieser scheint sich auch auf Jane zu übertragen, denn am Tag nach ihrem
Geburtstag ist der kostbare Stein unauffindbar. Der Verdacht fällt zunächst auf
drei Inder, die sich in der Gegend aufhalten und den wertvollen Edelstein
zurückholen wollen. Ein weiterer Verdacht fällt auf die schüchterne Dienerin
Rosanna. Als die Ermittlungen der örtlichen Polizei zu keinem Ergebnis führen,
schaltet Franklin Blake Scotland Yard und damit den erfolgreichen Sergeant Cuff
(Theo Lingen) ein. Dieser nimmt sofort die Ermittlungen auf, bei denen ihm der
alte Betteredge (Paul Dahlke) hilft ...
Text: © GP, Die Krimihomepage |
Inhalt (Teil 2) |
Der böse Einfluss des Monddiamanten scheint immer mysteriöser zu werden: Lady
Julia (Anneliese Uhlig) erkrankt schwer, Janes Verlobter Godfrey Ablewhite
(Helmut Förnbacher) und ein Geldverleiher, dem der Monddiamant verpfändet worden
sein soll, werden am gleichen Tag von Indern überfallen. Franklin Blake kehrt
aus dem Ausland zurück und versucht dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Die Spur
führt zu Dr. Candy (Hans Schweikart) ...
Text: © GP, Die Krimihomepage |
Kritik |
Nach "Die Frau in Weiß"
und "Der rote Schal" kommt "Der Monddiamant" behäbiger daher. Genial ist
allerdings die Besetzung: Regisseur Semmelroth ist es zu verdanken, dass
hier Theo Lingen abseits seiner sonstigen Dödel-Rollen einmal beweisen
kann, welch großartiger Schauspieler er ist. Ein weiterer "Vorteil" für
Krimifans: dieser Film ist nach dem Whodunit-Muster aufgebaut. (GP) |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Hintergrundinformationen
• Die Außenaufnahmen wurden in Athelhampton (Dorset), Cornwall, Windsor und
London gedreht.
• Das Team wohnte während der Dreharbeiten in einem alten Schloss an der
englischen Südküste, das zu einem Hotel umgebaut wurde.
• Der Roman „The Moonstone“ wurde 1868 erstmals als Fortsetzungsroman in einer
Tageszeitung veröffentlicht.
• Der Film kostete rund eine Million D-Mark.
• „Der Monddiamant“ wurde bereits fast 20 Jahre zuvor einmal für das deutsche
Fernsehen verfilmt. In der Reihe „Die Galerie der großen Detektive“, in der
Regisseur Peter A. Horn 1954 klassische Kriminalgeschichten erzählte, trug die
sechste Folge den Titel „Sergeant Cuff kann den Mondstein nicht finden“
(Ausstrahlung: 30.04.1955). In der auf 34 Minuten verkürzten Verfilmung wirkten
Bruno Hübner als Sergeant Cuff und Harry Meyen als Franklin Blake mit.
• In den folgenden vier Jahren verfilmte Regisseur Semmelroth klassische
Kriminalromane anderer Autoren, ehe er 1979 mit „Lucilla“ erneut und letztmals
einen Roman von Wilkie Collins fürs Fernsehen adaptierte.
• In den Drehpausen - oft schlechtwetterbedingt - unterhielt Theo Lingen die
Schauspielerkollegen mit Gesellschaftsspielen.
Regisseur Wilhelm Semmelroth
Wilhelm Semmelroth (1914-1992) studierte in Bonn Germanistik,
Kunstgeschichte und Französisch. Er musste sein Studium wegen der Nazis
abbrechen, weil er nicht in die nationalsozialistische Studentenvereinigung
eintreten wollte. So besuchte er eine Schauspielschule und wurde im Krieg von
einem Intendanten verraten. Er arbeitete mit der französischen Resistance
zusammen und wurde von den Engländern geholt, um bei der BBC die deutsche
Abteilung zu leiten. Als nach dem zweiten Weltkrieg die Alliierten Deutsche
suchten, die nicht durch eine nationalsozalistische Vergangenheit vorbelastet
waren, um einen Rundfunk aufzubauen, schien Semmelroth der geeignete Mann dafür
zu sein. Unter seiner Leitung entstanden nunmehr hunderte Hörspiele. Er war es
auch, der Francis Durbridge zunächst als Hörspiel (Paul Temple) nach Deutschland
brachte. Er kannte ihn von seiner Arbeit bei der BBC.
1960 wurde Semmelroth, von seinen Kollegen immer "Semmel" genannt, Chef der
Fernsehspielabteilung des WDR. Nachdem er als Regisseur vor allem klassische
Hörspielstoffe inszeniert hatte, arbeitete er bereits seit 1958 immer wieder als
Regisseur. Als Produktionsverantwortlicher entstanden die Fernsehfilme "Am
grünen Strand der Spree" und "Zu viele Köche" sowie die
Francis-Durbridge-Klassiker "Das Halstuch" (1961), "Tim Frazer" (1962), "Tim Frazer-Der Fall Salinger" (1963) und "Die Schlüssel" (1964). Weitere interessante
und hochspannende sowie exzellent besetzte Fernsehkrimis, die Semmelroth selbst
inszenierte, waren unter anderem "Immer nur Mordgeschichten" (1968 mit Sieghardt
Rupp), "Tod nach Mitternacht" (1970 mit Ellen Schwiers) und "Eine Tote soll
ermordet werden" (1972 mit Siegfried Lowitz).
Leute, die mit ihm gearbeitet haben, beschreiben Semmelroth als leisen,
unaufdringlichen Regisseur, der ein genaues Konzept hatte, genau Dialogregie
führte und extrem behutsam arbeitete. Jeder, der einen Namen hatte, riss sich
darum, mit ihm zu arbeiten. So kam es, dass seine Produktionen und
Inszenierungen stets erstklassig besetzt waren. Viele machten wegen seiner
Persönlichkeit mit. So lässt es sich erklären, dass seine Filme immer wieder mit
den gleichen Schauspielern besetzt wurden: Ellen Schwiers, Wolfgang Unterzaucher,
Wolfgang Büttner, Siegfried Lowitz, Eric Pohlmann usw. Auch Jutta Kammann,
Semmelroths Lebensgefährtin, spielte regelmäßig in seinen Filmen mit.
Als der WDR Anfang der 1970er plante, eine neue große Mehrteilerserie zu
starten, schlug Semmelroth, der sehr belesen war, vor, Wilkie Collins zu
verfilmen. Als Drehbuchautoren holte er sich Herbert Asmodi, der im Deutschen
einen Dialog beherrschte, der der Sprache von Collins sehr ähnlich war. Er
verstand es auch, für jede Figur eine eigene Sprachfärbung zu entwerfen. Als
Komponisten - auch hier zeigt sich Semmelroths Vorliebe, sich gerne mit
gewohnten Menschen zu umgeben - wurde Hans Jönsson verpflichtet, der für ihn
schon die Paul-Temple-Hörspiele vertont hatte, bei zwei Durbridge-Verfilmungen
zum Einsatz kam, seine bisherigen Fernsehspiele und auch alle weiteren
Kostümkrimis musikalisch untermalte.
Zu den so genannten Plüschkrimis zählen folgende Filme:
"Die Frau in Weiß"
(1971 nach Wilkie Collins, 3 Teile)
"Der rote Schal"
(1973 nach Wilkie Collins, 3 Teile)
"Der Monddiamant"
(1974 nach Wilkie Collins, 2 Teile)
"Der Strick um
den Hals" (1975 nach Émile Gaboriau, 3 Teile)
"Die Affäre Lerouge"
(1976 nach Émile Gaboriau, 2 Teile)
"Onkel Silas"
(1977 nach Sheridan LeFanu, 2 Teile)
"Lady Audleys
Geheimnis" (1978 nach Mary Elizabeth Braddon, 2 Teile)
"Lucilla" (1979 nach
Wilkie Collins, 2 Teile). |
Stab |
|
Besetzung |
Aufnahmestab |
Lady
Julia Verinder |
Anneliese
Uhlig |
Gabriel
Betteredge |
Paul
Dahlke |
Sergeant
Cuff |
Theo
Lingen |
Jane
Verinder |
Anita
Lochner |
Rosanna |
Ulli
Philipp |
Anwalt
Bruff |
Hans
Herrmann-Schaufuß |
Franklin
Blake |
Stefan
Behrens |
Godfrey
Ablewhite |
Helmut
Förnbacher |
Dr.
Ezra Jennings |
Werner
Kreindl |
Dr.
Candy |
Hans
Schweikart |
Murthwaite |
Alf
Marholm |
Penelope |
Jutta
Kammann |
Lucy
Yolland |
Martina
Mayne |
Inspektor
Seegrave |
Herbert
Steinmetz |
Samuel |
Werner
Sindermann |
Drusilla
Clack |
Iska
Geri |
Ablewhite
sen. |
Harry
Kahlenberg |
Perkins |
Jochen
Stern |
Taylor |
Hansjakob
Gröblinghoff |
Hausmeister |
John
Herrington |
|
Drehbuch |
Herbert
Asmodi |
nach
dem gleichnamigen Roman von |
Wilkie
Collins |
Kamera |
Dieter
Naujeck |
|
Helmut
Handschel |
|
Werner
Hoffmann |
|
Wolfgang
Lehr |
|
Klaus-Peter
Mann |
|
Dietbert
Schmidt |
Ton |
Richard
Kettelhake |
Filmschnitt |
Wolfgang
Richter |
Bildschnitt |
Lieselotte
Dehn |
Bildtechnik |
Rolf
Schneider |
|
Franz-Josef
Bruhns |
|
Ingrid
Sieg |
Regieassistenz |
Hilmar
Mex |
Aufnahmeleitung |
Eberhard
Honigmann |
|
Wolfgang
von der Ruhr |
Maske |
Adalbert
Serger |
|
Gerda
Behrendt |
Kostüme |
Brigitte
Scholz |
Szenenbild |
Lothar
Kirchem |
Musik |
Hans
Jönsson |
Es
spielt das |
Rundfunkorchester
des WDR |
Solist |
Bruno
Hoffmann (Glasharfe) |
Produktionsleitung |
Eberhard
Forck |
Regie |
Wilhelm
Semmelroth |
Eine
Sendung des
|
WDR
|
© Westdeutscher Rundfunk Köln 1973 |
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