Daten |
Originaltitel |
Paul and
Steve Temple and the Seymour Affair |
von |
Clifford
J. Hearn |
basierend
auf einem handschriftlichen Manuskript von |
Francis
Durbridge |
Erscheinungsjahr |
2014 |
Verlag |
CreateSpace Independent Publishing Platform |
Die Hauptpersonen |
Paul
Temple |
Schriftsteller |
Steve
Temple |
seine Frau |
Sir
Graham Forbess |
Chef von
Scotland Yard |
Charlie |
Diener |
Der Roman
spielt in London, Brighton, Paris. |
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Inhalt |
Steve Temple will sich an der
Südküste von England mit ein paar Freundinnen und ihrem Verein treffen.
Es ist genau jener Tag, an dem wenige Kilometer entfernt ein gewisser
Philip Seymour, ein Bankdirektor und -räuber, aus der Haft entlassen
wird. Seine Verurteilung verdankt er nicht zuletzt Mrs. Temple, die ihn
erkannt und identifiziert hat. Als Sir Graham den Hobbydetektiv Paul
Temple über die Entlassung informiert, ist Paul beunruhigt und reist
sofort an die Küste. Als sie in Brighton den Zug verlassen, wird dort
ein Toter in einem Abteil gefunden. Das ist der Beginn einiger
Aufregungen an diesem Tag, die ihren Höhepunkt erreichen, als Paul und
Sir Graham erfahren, dass Steve niemals im Hotel angekommen ist ...
(Text:
©
GP) |
Hintergrund |
Dieser Roman beruht auf einem
handschriftlichen Manuskript Francis Durbridges (der seine Storys immer
mit der Hand schrieb!), das um 1965 vom Vater des Autors beim Verkabeln
eines Hauses in einem Keller in einem verstaubten Aktenordner gefunden
wurde. Ohne über den Inhalt des Ordners bescheid zu wissen, nahm der
Mann diesen mit nach Hause und stellte ihn in einen Schrank, wo er
jahrzehntelang stand. Als er ihn wegwerfen wollte, ergatterte Clifford
J. Hearn das Stück und entdeckte das unveröffentlichte
Paul-Temple-Abenteuer. Leider waren die meisten Seiten nun vergilbt und
die Schrift so verblasst, dass man sie nicht mehr lesen konnte, außerdem
fehlten Seiten. Um das, was noch übrig war, konstruierte Hearn eine neue
Geschichte und machte daraus kein Hörspiel (wie ursprünglich geplant),
sondern einen Roman.
Warum Durbridge die Geschichte nie fertig geschrieben hat und sie bei
der BBC nie produziert wurde, weiß übrigens auch der Autor Hearn nicht.
Man kann nur darüber spekulieren ... |
Besprechung |
Zum Inhalt ist Folgendes zu sagen: als eingefleischter Durbridgefan
erkennt man sofort, welche Text- und Inhaltspassagen von Durbridge
stammen und welche dazuerfunden oder neu ergänzt wurden. Die Geschichte,
die in den 1930ern spielt, ist als solches recht interessant und trägt
die typische Handschrift Francis Durbridges. Auch die komplizierten
Erklärungen am Ende, wer was warum getan hat, gehen auf dessen Konto.
Hearn strickt insgesamt eine stringente Geschichte, allerdings dürften
den klassischen Krimifan solche Tatsachen wie ein homosexueller
Bankdirektor, Intimitäten zwischen Paul und Steve und gewisse andere
Freizügigkeiten muten seltsam an, weil sie nicht zum Stil von "Mr.
Straßenfeger" passen. Wir erfahren außerdem einiges aus der
Vergangenheit von Sir Graham, der 1919 zur Polizei kam und mit Steve
befreundet war (dadurch die Bekanntschaft zu Paul).
Insgesamt ist "The Seymour Affair" sicherlich kein Weltbestseller,
alleine der Versuch, die verlorene Geschichte den Fans näherzubringen,
ehe sie für immer verloren ist, ist jedoch sehr lobenswert. |
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