Bruno Roth (Manfred Krug),
Schulabbrecher kurz vor dem Abitur,
wohnt mit seiner Freundin Ricarda (Ute Willing) in einer Laubenkolonie. Von dort
aus betreibt er ein Detektivbüro, das Ricardas Vater seiner Tochter überlassen
hat. Nach jedem erfolgreich erledigten Auftrag legt sich Bruno eine Uhr zu.
Ricarda ist von Beruf Mensch, wie sie selbst über sich sagt, hat aber auch schon
als Sekretärin und Bardame gearbeitet. Als es in der Werkzeug- und
Maschinenbaufabrik seines Bruders Werner zu einem Fall von Industriespionage
kommt, übernimmt Bruno den Fall. Nach dessen Abschluss zieht Bruno gemeinsam mit
Ricarda in die Villa seines Bruders in Berlin Lichterfelde. Fortan ist das der
Sitz des Detektivbüros Roth, zu dem auch seine Tante Olga (Eva Maria Bauer) und
sein Neffe Uli (Peter Seum) gehören. Um auf dem Markt erfolgreich zu sein,
kümmern sich die Roths samt Ricarda fortan zunächst um Industriespionage und
Versicherungsbetrug, später aber auch um Personenschutz, Entführung oder Mord.
Ihr Betätigungsfeld weitet sich aber auch auf Computerkriminalität und
Erbbetrügereien aus. Die Aufklärungsrate liegt dabei bei 100%, denn der
selbstbewusste Bruno Roth übernimmt nur Fälle, die sich auch wirklich klären
lassen und die sich lohnen. Zusammengearbeitet wird manchmal mit der Detektei Löffelhardt aus Duisburg, die von Albert (Klaus
Löwitsch) geführt wird. Alberts eigentliches "Büro" ist die Kneipe von Franz
(Horst A. Fechner). Die dortige Kellnerin (Hildegard Krekel) unterstützt
Löffelhardt manchmal. Im
Gegensatz zu Bruno ist Albert immer knapp bei Kasse und übernimmt jeden Fall...
In drei Folgen taucht außerdem Herr Kluwe (Herbert Steinmetz) auf, der in der
ehemaligen Firma von Bruno Roths Bruder angestellt war, in den Duisburger Fällen
ist Kriminalkommissar Poltisch (Gerhard Wollner) mit von der Partie. Nachdem
Löffelhardt plötzlich untertaucht und nur mehr Ansichtskarten aus verschiedenen
Orten der Welt versendet, übernimmt der skurrile Egon Fetzer (Heinz Schubert),
der früher mal Künstler werden wollte, dessen Detektivbüro. Fetzer ist ein
Karateprofi und träumt davon, ein Lehrwerk für Detektive zu veröffentlichen und
darüber hinaus die erste Detektivakademie Deutschlands zu leiten - als Professor
Egon Fetzer versteht sich. Im Laufe der Folgen nimmt das Projekt des Lehrbuchs
für Detektive immer konkretere Züge an und Fetzer, der nicht von Beruf sondern
von Profession spricht, gründet seine AEFR (Akademie für Ermittlung, Fahndung
und Recherche). Mit Peter Knappstatt (Ilja Richter) hat er auch einen Studenten,
den er immer wieder in seine Fälle einspannt und der bei ihm sogar
Seminararbeiten verfassen muss ...
(Text:
©
GP, Die Krimihomepage)
Für eine Fernsehserie eher
ungewöhnlich ist, dass die Serie von mehreren ARD-Regionalsendern in Auftrag
gegeben bzw. produziert wurde: SFB, WDR und NDR "teilten" sich die Reihe,
produziert wurde sie abwechselnd von vier Produktionsfirmen. Handlungsorte sind
dementsprechend neben Berlin auch Duisburg und Hamburg. Dabei kommen nicht immer
alle Seriendarsteller vor. Der Serientitel "Detektivbüro Roth" bedingt ja nicht,
dass die Hauptfigur Bruno in jedem Fall dabei ist. So kommen auch mal die
anderen Mitglieder zum Zug. In Wirklichkeit hatte das den Grund, dass die
Hamburger und Berliner/ Duisburger Folgen teilweise parallel gedreht wurden. So
ist in einer Folge mal Löffelhardt mehr die Hauptfigur, mal Uli, mal Ricarda,
ein anderes Mal schaffte man weniger Drehtage für Bruno, indem man eine ziemlich
lange Vorgeschichte erzählte. Ausgestrahlt wurden die Folgen ziemlich
durcheinander, was auch durch die unterschiedlichen Vorspänne klar ersichtlich
ist: während die vom SFB produzierten Folgen mit einem gelben Titel, der direkt
in die Handlung eingebunden ist, beginnen, gibt es für die WDR-Folgen einen
eigenen Filmvorspann, in dem die Hauptdarsteller genannt werden. Die NDR-Folgen
hingegen beginnen mit dem Vorspann gleich in der Handlung (wobei das
"Detektivbüro Roth"-Logo weiß und nicht gelb ist und mit Superimposer
eingeblendet wird) oder mit einem Zusammenschnitt aus verschiedenen Szenen der
jeweiligen Folge (ähnlich wie bei den Kress-"Der Alte"-Folgen). Neben dem
Episodentitel werden bei den NDR-Folgen keine weiteren Angaben zum Stab gemacht.
Die Serie hatte auch ein Spinoff: nachdem Löffelhardt untertaucht und zwei Jahre
später als Benno Stepanek zurückkehrt, agiert er in 24 Folgen der Serie "Hafendetektiv"
(1986-1991), die ebenfalls von active-film, die einen Großteil der "Detektivbüro
Roth"-Episoden hergestellt hatte, produziert wurde.
Als Insidergag wird in "Liebling Kreuzberg", wo Manfred Krug ebenfalls die
Hauptrolle spielte, auf das "Detektivbüro Roth" verwiesen. Krug war gleichzeitig
auch "Tatort"-Kommissar. In der 26. Folge "Die
Piraten" fragt ein Gangster Manfred Krug als Bruno Roth: "Bulle?" -
darauf Bruno: "Seh ich so aus?" - darauf der Ganove: "Klar, wie ein
Tatort-Kommissar". Dies ist übrigens auch eine Episode, die inhaltlich in
der darauffolgenden fortgesetzt wird.
Später gibt es in Franz' Kneipe "Felix Pils" zu trinken, was mit Sicherheit eine
Anspielung auf den Vornamen des Hauptautors Felix Huby ist.
Text: GP, Die
Krimihomepage |