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SONNE, WEIN UND
HARTE NÜSSE |
Eric Ott war 40 Jahre
lang
Polizist. Bei der Kriminalpolizei ermittelte er in München, Hamburg und
Bremen. Nun will er einen ruhigen Lebensabend in der Provence verbringen,
wo seine Schwester Ilse schon seit Jahren ein gemütliches Häuschen hat.
Doch schon bei der Ankunft wird Eric in einen neuen Kriminalfall
verwickelt. Gemeinsam mit dem örtlichen Kriminalpolizisten Giraud
untersucht er den Fall. Von da an wird Eric von Giraud sehr oft um Hilfe
gebeten, meistens dann, wenn die Ermittlungen unkonventionell geführt
werden müssen oder die Untersuchungen die Kompetenzen der Polizei
überschreiten würden. Und so stolpert Eric von einem Fall in den nächsten,
obwohl er sich jedes Mal am Ende schwört, nie wieder etwas mit
Kriminalfällen zu tun haben zu wollen und sich lieber seinen Hobbys – dem
Poolspielen, der Landschaftsmalerei und dem Angeln - zu widmen. In den
einzelnen Folgen tauchen sehr oft auch folgende Personen auf: Neben Erics
Schwester Ilse (gespielt von Odes Ehefrau Hilde Volk), die junge und
hübsche Claudine (Marianne Borgo), die die örtliche Tankstelle betreibt, Jeannot
(Jean-Pierre Zola), der
Besitzer einer Bar, der Briefträger Marius und Monsieur Le Curé (Horst
Riesenfeld), der
Pfarrer. Anders als im "Kommissar" ermittelt Eric Ode in "Sonne, Wein und
harte Nüsse" nie in Mordfällen, sondern hat es mit Einbrüchen, Falschgeld,
Drogenschmuggel, Bilderfälschungen, Falschspielern oder Bombendrohungen zu
tun. Wilde Verfolgungsjagden und brutale Morde würden in das sympathische
südfranzösische Ambiente der Krimiserie auch gar nicht passen.
Text
© GP, Die Krimihomepage
Vorgeschichte &
Hintergrund |
Die Vorgeschichte zu
der Serie "Sonne, Wein und harte Nüsse" ist etwas dubios. Zunächst war
das "Der Kommissar"-Team darüber betrübt, dass man "nur" 97 Folgen der Serie
produzierte und im Dezember 1975 die letzte Episode drehte. Man wollte
aber unbedingt 100 "Kommissar"-Fälle haben. So äußerte sich dann
Produzent Helmut Ringelmannn: "Wir haben für das Fernsehen 97
"Kommissar-Folgen gedreht. Da wir aber gerne alle - einschließlich Erik
Ode - die 100 vollmachen wollen, werden wir eben noch drei Kinofilme
zusammen drehen. Tja, und in dem letzten wird Keller von einem Gangster
umgebracht". Warum nicht gleich 100 Folgen fürs TV produziert wurden,
konnte sich der Produzent damals auch nicht erklären: "Da ist
irgendetwas mit der Planung schief gelaufen!". Im Sommer 1976 sollten
die Dreharbeiten - diesmal natürlich in Farbe - beginnen. Herbert
Reinecker schrieb die drei Bücher, die allerdings etwas Neues sein
sollten. Ringelmann weiter zur TV-Presse: "Schließlich wollen wir ein möglichst
breites Publikum erreichen". Über den Inhalt der drei Filme wurde großes
Stillschweigen vereinbart, die Handlung sollte aber härter, rasanter,
reißerischer und dramatischer sein ("Bei den 90 Minuten fürs Kino muss
halt mehr passieren. Da müssen andere Geschichten her", so Ringelmann).
Der Produzent sprach mit allen Beteiligten (neben Ode auch die
Assistenten und Frl. Rehbein) ab, dass sie längerfristig keine
längeren Theater- oder TV-Verpflichtungen eingingen, damit sie sofort
abrufbar für die Dreharbeiten seien. Soweit die Presseberichte im
Frühjahr 1976. Dann hörte man von den drei geplanten Kommissar-Filmen
allerdings nichts mehr, nur dass Ode ziemlich erbost darüber war, dass
das ZDF die 100 nicht vollgemacht hatte. Vielleicht ging er deshalb auch
zur Konkurrenz ARD, denn er sagte in einem Interview: "Man hat mir
einreden wollen, dass ich aufhören solle. Das habe ich mir verbeten. Ich
kann mir nur vorstellen, dass das Geld nicht mehr für 1976 eingeplant
war. Ich scheide ohne Sentimentalität vom ZDF. Ich bin für die eine
Schachfigur wie jeder andere auch". So wurde im Sommer vermeldet, dass
Erik Ode in Südfrankreich eine neue Krimiserie drehen würde. Sein
Partner in der deutsch-französischen Koproduktion sollte der große
Komiker Louis de Funès werden, der neben dem pensionierten Kommissar
einen Polizeibeamten spielen sollte, der immer wieder auf die Hilfe des
im Ruhestand befindlichen deutschen Ermittlers zurückgriff. Erik Ode
hatte im Sommer 1976 für 14 Folgen zugesagt, verkündete damals aber,
dass die genauen Entscheidungen erst im Oktober 1976 fallen würden und
er nur seine Bereitschaft erklärt und erst einen Vorvertrag
unterzeichnet habe. Sicher war jedoch (obwohl weder Besetzung noch
Bücher standen, wer diese schreiben sollte, ließ man auch lange offen),
dass die Dreharbeiten zur der Serie, die damals noch namenlos war, im
Frühling 1977 starten sollten. Die Rhewes-Filmproduktion Düsseldorf
(deren Produzent Horst Riesenfeld übrigens dann später auch eine
Cameoserienrolle annahm, er spielte in einigen Folgen den Pfarrer)
verkündete damals: "Schauplatz wird die Riviera sein. In einem kleinen
Ort, etwas abseits vom mondänen Rummel, hat sich der pensionierte
Kommissar seinen Altersruhesitz ausgesucht. Dort mimt er den Rentner.
Dieses Mal soll Odes Frau, Hilde Volk, auch mitspielen. Entweder als
Frau des Kommissars oder als seine Schwester". "Der Pensionär" (so der
später festgelegte Arbeitstitel, der dann aber noch in "Er kann's nicht
lassen" umbenannt wurde, sie
Interview mit Autor Horst Pillau) durfte jedoch bei seinen Ermittlungen
nie selbst aktiv werden, "denn das widerspräche der Wirklichkeit. Ein
deutscher Exkriminalist kann ja in Frankreich keine Gangster jagen". Ode
als pensionierter Kommissar sollte vielmehr seinen französischen
Kollegen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Serienidee wurde sogar
von "Kommissar"-Erfinder Herbert Reinecker gelobt, der dazu meinte: "Dem
Mann, der die Idee hatte, Ode als Kommissar a. D. wieder auf den
Bildschirm zu bringen, kann ich nur gratulieren. Großartig! Schade, dass
wir nicht darauf gekommen sind". Man bedauerte jedoch, dass die
Assistenten nicht mehr vorkamen. Reinhard Glemnitz, der dann doch noch
eine Gastrolle (allerdings nicht als Heines) übernahm: "Uns hat niemand
zur Mitwirkung aufgefordert!". Ode ließ sich auch von der Idee
überzeugen, weil man im Gegensatz zum "Kommissar" nur drei Monate
Drehzeit pro Jahr vorgesehen hatte und ihm auch die Landschaft erfreute.
Vor allem goutierte er jedoch die Mitwirkung seiner Frau Hilde Volk. Der
Hauptdarsteller bedingte sich auch aus, am Drehbuch mitarbeiten zu
können bzw. darauf Einfluss zu haben. So ließ er auch streichen, dass er
als Pensionär Rosen züchtete ("So weit kommt es nicht!").
„Sonne, Wein und harte Nüsse“ wurde ausschließlich in der Provence und an
der Côte d'Azur gedreht und ist richtig unterhaltsam, streckenweise lustig
aber auch spannend. Insgesamt kommt ein nettes Flair auf und man bekommt
sofort Lust, die Koffer zu packen, um nach Südfrankreich zu reisen. Eine
Eigenheit der Serie ist außerdem, dass Erik Ode sehr oft aus dem Off
erzählt und in Szenen, in denen nur Französisch gesprochen wird, die
Dialoge auf Deutsch zusammenfasst. In den ersten sieben Doppelfolgen,
fasst Erik Ode als Eric Ott die Handlung des 1. Teils stets für die
Zuschauer zusammen.
In Gastrollen treten sehr viele bekannte Gesichter auf: Ivan Desny,
Carl-Heinz Schroth, Gert Haucke, Brigitte Horney, Wolfgang Kieling,
Wolfgang Preiss, Iris Berben, Edith Hancke, Rudolf Schündler, Andrea Rau,
Heli Finkenzeller,
Karl Tischlinger, Lukas Ammann, Barbara Valentin, Jane Tilden, Bruno Hübner, Walter
Richter, Ernst Stankovski, Ida Krottendorf und Reinhard Glemnitz (Odes
Ex-Assistent Heines aus "Der Kommissar", auf die gemeinsame Vergangenheit
wird auch mehrfach in Form von Insider-Witzen angespielt). Kurz gesagt:
von „Isar 12“, „Graf Yoster“ über „Dr. Mabuse“ bis hin
zu „Jakob und Adele“ war in der Reihe eine große Anzahl deutscher
Serien- und Filmstars in Gastrollen versammelt. Im Vorfeld der Reihe
wurde - wie bereits erwähnt - sogar angekündigt, dass der große Louis de Funès in einer Folge
als Gast auftreten sollte. Diese Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.
Die französisch anmutende Musik komponierte Rolf Kühn, für die Bücher
waren unter anderem Krimiautor Hansjörg Martin, Horst Pillau ("Es muss
nicht immer Kaviar sein"), Detlef Müller ("Der Alte",
"Siska", "Ein Fall für zwei", "Tatort") oder Maria Matray ("Sonderdezernat
K1") verantwortlich. Auf dem Regiesessel nahmen unter anderem Hermann
Leitner ("Polizeifunk ruft", "Hamburg Transit", "St. Pauli
Landungsbrücken", "Waldheimat"), Dieter Lemmel ("Okay S.I.R."), Frank
Guthke („Anwalt Abel“) und der Schauspieler Peter Weck Platz. Es gibt zwei Staffeln à 14
Folgen, wobei die erste Staffel eigentlich nur sieben Geschichten à 2
Teile erzählt.
Die ersten 14 Folgen wurden 1977, die zweiten 14 Episoden im Jahr 1978
gedreht.
Text
© GP, Die Krimihomepage
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Erik Ode als
Eric Ott
Hilde Volk als Ilse
Jean-Pierre Zola als Jeannot
Hans-Joachim Flick als Giraud
Marianne Borgo als Claudine |
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