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KOMMISSAR BRAHM |
Kommissar Brahm (Paul Klinger) ist Leiter
einer Mordkommission. In seiner Abteilung arbeitet außerdem der immer zu
Scherzen aufgelegte Inspektor Lenz (Otto Stern). Nicht schlecht staunt Brahm,
als sein Sohn Peter (Manfred Seipold) - ein Jurastudent - ihm mitteilt, dass
er fortan als Hospitant bei der Kripo in seiner Abteilung mitarbeiten wird.
Brahm nimmt es gelassen, und nimmt sich vor, seinen Sohn so zu behandeln,
wie er auch jeden anderen Hospitanten behandeln würde. Manchmal aber weiß er
nicht so recht, ob er als Vorgesetzter oder als Vater zu ihm sprechen soll.
Brahm erhält menschliche Züge: sein Privatleben wird in der Serie nämlich
ebenfalls geschildert - der Zuschauer erfährt, das Brahm junior und senior
in einem frauenlosen Haushalt wohnen, die beiden gerne Schach spielen aber
genauso gerne Angeln gehen. Peter Brahms Marotte ist sein total verrostetes
Auto, das er selbst "Herr Schmidt" nennt. Der junge Student scheut sich
nicht davor, in den verschiedenen Fällen auch einmal auf eigene Faust zu
ermitteln und dabei sein Leben aufs Spiel zu setzen. Liiert ist er mit Helga
(Ursula Mellin), einer jungen hübschen Dame. In ihrem Haus wohnt Frau
Buchmann (Viktoria Naelin), deren Bruder in der vierten Folge "Ein großer
Fisch" ermordet wird, und dessen Tod Brahm auf deren Bitten aufklärt. In den
folgenden Episoden taucht sie - wie Helga - immer wieder einmal auf, Brahm
ist ihr nicht abgeneigt, und macht ihr immer wieder Avancen. In der letzten
Episode "Männerurlaub", die eher einer Komödie als einem Krimi gleicht, sind
Brahm junior und senior in Siebental auf Urlaub. Keiner wollte seine
Freundin mitnehmen, weil er dachte, der andere habe sich auf das Alleinsein
mit dem anderen gefreut. In Wirklichkeit spielen Vater und Sohn einander
etwas vor und versuchen alle Tricks, um am Abend die Angebetete zu treffen.
Ursula Mellin, die die Rolle der Helga spielt, singt in der letzten Episode
sogar einen Schlager ("Erzähl am Lagerfeuer, bei nichts mir Abenteuer...")
und der junge Michael Schanze wippt dazu im Takt.
Text
© GP, Die Krimihomepage
Die Serie entstand wohl in Anlehnung an ARD-Serien wie "Kommissar Freytag"
(1963-66, 39 Folgen). Geschrieben wurden alle Folgen von Karl Heinz Zeitler,
dem Autor von "Percy Stuart", inszeniert u. a. von Hans Georg Thiemt,
Regisseur von 26 Folgen der gleichen Serie. Im Gegensatz zu anderen
ZDF-Krimiserien, die in Konkurrenz zu ARD-Rennern wie "Graf Yoster gibt sich
die Ehre", "Kommissar Freytag", "Die seltsamen Methoden des Franz Josef
Wanninger", "Polizeifunk ruft" oder "Hafenpolizei" produziert wurden, wirkt
"Kommissar Brahm" nicht so angestaubt und altbacken, wenn auch ein oder zwei
Episoden nicht so toll sind (beispielsweise "Schüsse im Forst", bei der
schnell Langeweile aufkommt). Die Hauptrollen sind gut besetzt und auch in
Nebenrollen tauchen hie und da bekannte Gesichter auf: Arthur Brauss, Klaus
Löwitsch oder Ulrich Beiger und auch Gesichter aus damals populären
TV-Serien sind dabei: Karl-Heinz Heß (Hauptwachtmeister Hartmann aus der
Serie "Polizeifunk ruft") und Claus Wicke (aus der Reihe "Percy Stuart").
Die Elan-Film Gierke & Co. produzierte im Übrigen auch Serien wie "Bitte
keine Polizei" (1975) oder bis 1996 den Dauerbrenner "Soko 5113".
Text
© GP, Die Krimihomepage
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