Als eine der ersten ZDF-Krimiserien ging die Serie "John Klings Abenteuer" 1965 für zunächst dreizehn Episoden in Produktion. Für die Hauptrolle wurde Hellmut Lange verpflichtet, der spätestens seit seinen Einsätzen als Bruder des Mordopfers im Durbridge-Klassiker "Das Halstuch" (1961) und als Schizophrener im Wallace-Krimi "Der Fälscher von London" (1961) dem Publikum bestens bekannt war. An seiner Seite spielte der damals noch junge Uwe Friedrichsen als Jones Burthe.
John Kling ist Privatdetektiv, der gemeinsam mit seinem besten Freund Jones Burthe im Auftrage verschiedener Geheimdienstorganisationen und Polizeidienststellen verzwickte Fälle löst oder für sie in geheimer Mission unterwegs ist. Die Handlungsorte sind unterschiedlich: Türkei, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien usw. Selbstverständlich wurde von der ersten Staffel kein Millimeter Film im Ausland gedreht, alles wurde fein säuberlich in den Atelierbetrieben Bendestorf aufgezeichnet, in denen später auch die Nachfolgeserie (?) "Cliff Dexter" gedreht wurde, bei der auch C. M. Sharland als Autor fungierte. Staffel zwei wurde großteils in Jugoslawien gedreht, das für viele andere Länder herhalten musste. Die Figur des John Kling basiert auf einem 1926 erstmals erschienen Groschenheftroman. Regie führten Franz Marischka (später "Liebesgrüße aus der Lederhosen"-Produzent), Hans-Georg Thiemt ("Percy Stuart", "Kommissar Brahm", "Cliff Dexter") und Kurt Ulrich.
Die Reihe, die wohl im Fahrwasser des deutschen Krimifiebers im Kino (Wallace) und Fernsehen (Durbridge) entstand, bleibt spannungsmäßig und qualitativ allerdings hinter ARD-Konkurrenzproduktionen wie "Kommissar Freytag" mit Konrad Georg oder "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" mit Beppo Brem. In Gastrollen sieht man kaum bekannte Gesichter. Dennoch scheint die Reihe einen gewissen Erfolg gehabt zu haben, sonst wäre wohl 1969 keine zweite Staffel hergestellt worden...
Das Prozedere am Beginn jeder Folge ist das gleiche: die Tat geschieht, der Vorspann läuft ab (Serientitel, Folgentitel, ganz ähnlich wie später beim Kommissar). Dann sitzen John Kling und Jones Burthe im Büro irgendeines Polizei- oder Geheimdienstchefs, der sich mit den Worten "Ich habe einen Auftrag für Sie, John Kling..." an sie wendet.
 
Text © GP, Die Krimihomepage