Die Krimihomepage | Das deutschsprachige Fernsehkriminalspiel | 1972 | Manolescu - Die fast wahre Biographie eines Gauners

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Manolescu
Die fast wahre Biographie eines Gauners
(Teil 1 - Teil 2)

Erstsendung (ZDF):
Freitag, 09.06.1972, 20.15-21.30 Uhr (Teil 1)
Samstag, 10.06.1972, 20.15-21.25 Uhr (Teil 2)

Regie:
Hans Quest

Dauer:
75' (Teil 1), Farbe
70' (Teil 2), Farbe

Inhalt

Teil 1:
Europa um 1900: Georges Manolescu ist ein eleganter, gut aussehender  und selbstsicherer Gauner. Besonders stolz ist er darauf, dass man ihn "König der Diebe" nennt. In seiner aktiven Zeit gelingt es dem Charmeur, mit den verschiedenartigsten Tricks  35 Millionen Mark zu ergaunern - und das als Heiratsschwindler, Hochstapler oder Hoteldieb. Nur die feinste Gesellschaft ist ihm gut genug: Baden-Baden, Nizza, Monte Carlo und natürlich auch Paris. In verschiedenen Verkleidungen taucht er in den Orten der Reichen und Schönen auf und erleichtert diese um ihr Vermögen. Nichts und niemand ist vor dem fingerfertigen Meisterdieb sicher. Als der in Armut in Rumänien geborene Manolescu in Berliner Adlon die reiche Amerikanerin Grace kennen lernt und als Fürst Lahowary im Fürstenhof absteigt und Kontakte zu den Reichen spinnt, um seine kriminellen Aktivitäten fortzusetzen, schlägt seine Stunde, denn er wird verhaftet.

Teil 2:
Da Georges Manolescu es nicht sein lassen kann, mit seinen Tricks andere um ihr Geld zu bringen, wird er verhaftet. Der Prozess gegen den Gauner gestaltet sich zur Farce. Er spielt den Unzurechnungsfähigen und wird deshalb - obwohl der Richter sein Spiel durchschaut - statt zu Haft zu einem lebenslänglichen Aufenthalt in einer Nervenklinik verurteilt. Von dort gelingt ihm die Flucht. In Gesellschaft einer reichen Mailänderin verfasst der König der Diebe seine Memoiren.

Text: GP, Die Krimihomepage

Kritik

Das Fernsehspiel mit kriminalistischen Elementen wurde auch als "komödiantisches" Kriminalspiel bezeichnet. Hier einige zeitgenössische Kritiken:
Der Gong (26/ 1972) schrieb: "Playboy der Diebe! - Amüsanter "Manolescu"-Stoff in unterhaltsamer Verpackung. Die zweiteilige Produktion nach der Autobiographie "König der Diebe" lebte vom Charme Michael Heltaus, den Reizen einiger Damen und der Spannung eines Krimis. Nach so vielen Gewaltverbrechen auf dem Bildschirm einmal nur Betrügereien und Diebstähle. Hans Quest bot das augenzwinkernd, lässig fürs Sommer-TV ausgestrahlt - man durfte mit Manolescu leben und lieben. Hans Söhnker spielte den gealterten Playboy-Gauner stark maskiert, aber dennoch erfolgreich. Zu lernen war, dass man sein Hotelzimmer stets verschließen sollte - Warnung vor Hoteldieben."
Hörzu (26/ 1972) meinte: "Leider kein zweiter Krull - Zeit nahm man sich - zwei Abende -und viele gute Schauspielergesichter. Aber man verschenkte den Charme, die Ironie und den Witz, die in der Biograpbhie von "Manolescu" steckten. Hochstapelei und Heiratsschwindel - was für ein Fest gab das einst bei Felix Krull! Hier gab's nur dünne Dialoge, episch breit angelegte Szenen."
Funkuhr (26/ 1972) urteilte: "Die fast wahre Biographie über Manolescu, den König der Diebe, ist gutes Fernsehtheater in bester Besetzung. Voran Michael Heltau raffinierter Hoteldieb mit Wiener Charme." Über den zweiten Teil stand zu lesen (27/ 1972): "Im 2. Teil der Gaunerkomödie um Manolescu, den "König der Taschendiebe", erhoffte man sich noch mehr Witz und Ironie. Aber ach, nur die Szene mit der Veräppelung des Psychiaters konnte uns zum Lachen bringen. Ansonsten war die Fortsetzung mehr als dürftig. Hans Quest verschwendete viel Eitelkeit!"

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Das auf dokumentarische Kriminalspiele bzw. auf Fernsehkrimis, die auf wahren Begebenheiten beruhten, spezialisierte Autorenpaar Matray/ Krüger ("Das Kriminalmuseum", "Millionen nach Maß" (1970)) schrieb das Skript zu dem Zweiteiler auf Basis der Memoiren des Gangsters, der im Film von zwei Darstellern als junger (Michael Heltau) und als alter Mann (Hans Söhnker) dargestellt wird. Ingrid Capelle war damals mit Regisseur Hans Quest verheiratet.
Answald Krüger erklärte damals dem Hamburger Abendblatt (Ausgabe 09.06.1972, Seite 16):
"Manolescu nahm es auch in seinen Erinnerungen mit der Wahrheit nicht so genau. Wir haben deshalb ganz in seinem Sinne einige Retuschen an seinem Leben vorgenommen." So kam es, dass der fast 90jährige Manolescu im Film im Fernsehstudio sitzt und den fertigen Film kommentiert. Die Autoren wollten den Film als "historisches Sittenbild des typischen Fin de Siècle" verstanden wissen.

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
der junge Manolescu Michael Heltau
der alte Manolescu Hans Söhnker
Yvonne Anaid Iplicjian
Claudine Ingrid Capelle
Lucille Xenia Pörtner
Ida Maria Sebaldt
Felicitas Diana Körner
Grace Anita Lochner
Liliane Barbara Rath
Mrs. Miller Senta Wengraf
Mr. Miller Günter Strack
Juwelier Rudolf Schündler
Skamperl Bruno Hübner
Verkäufer im Juweliergeschäft Dieter Borsche
Gefängniswärter Wilhelm Hans Jürgen Diedrich
Regieassistenz Abendrot Hans-Joachim Sommer
Pressechef Martin Hirthe
Graf Poliakoff Walter Richter
Untersuchungsrichter Karl Lieffen
Gefängnisarzt Franz Schafheitlin
Professor Vandenberg Peter Paul
Buch Maria Matray
Answald Krüger
Szenenbild Robert Stratil
Produzent Claus Hardt
Regie Hans Quest
Eine Produktion der TV-60 München
im Auftrag des ZDF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 14.11.2020

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