Andreas
Wolff (Jürgen Heinrich) ist Hauptkommissar der Mordkommission Berlin. In den
ersten 99 Folgen ermittelt er gemeinsam mit seinem Kollegen Günther Sawatzki
(Klaus Pönitz) in verschiedenen Fällen, unterstützt vom Staatsanwalt Dr. Fried
(Gerd Wameling). Während Wolff Westberliner ist, ist sein Kollege Sawatzki, von
ihm immer liebevoll "Watzki" genannt, Ostberliner und ehemaliger Volkspolizist.
Am Beginn der Serie werden die einzelnen Episoden zum Spiegel der Veränderungen
in der neuen alten Hauptstadt nach der Wende. Wolff ist geschieden, hat eine
Tochter, die am Beginn der Serie 15 ist und bei ihrem Vater lebt. Verena hat ein
gutes Verhältnis zu ihrem Vater. In den späteren Folgen hat sie ein Kind, wer
sein Vater ist, wird jedoch nie verraten. Nach 99 Folgen stirbt Sawatzki den
Serientod und Tom Borkmann (Steven Merting) kommt in Wolffs "Revier". In der
letzten Staffel kommt er mit Verena zusammen. Ein weiterer Ermittler der
Sawatzki-Zeit ist übrigens Kommissar Buchwald (Eckhard Heise). In der letzten
Staffel hat Wolff eine Romanze mit der Gerichtsmedizinerin, die von Renan
Demirkan gespielt wird.
Text: © GP, Die Krimihomepage
Erfunden wurde die Reihe von Karl Heinz Willschrei, der sie in den ersten
Staffeln auch als Produzent betreute. Willschrei schuf die erste für einen
deutschen Privatsender produzierte Krimireihe und orientierte sich dabei an den
traditionellen Freitagskrimis des ZDF. Eine Neuigkeit hat die Serie gegenüber
diesen Serien jedoch: der Protagonist hat ein Privatleben. Wir erfahren, dass
Wolff geschieden ist, seine Frau Ellen ist sieben Jahre jünger als er und er
selbst ist 30 als Verena auf die Welt kommt. Willschrei hat zuvor schon für
unzählige Krimireihen gearbeitet, unter anderem ist er geistiger Vater der
legendären Krimireihe "Ein Fall für
zwei", in seiner Bavaria-Filmzeit, in der er schon mit Produzent
Georg Althammer zusammenarbeitete (seinem Partner bei der Gründung der Monaco
Film), schrieb er für solche Klassiker wie "Die seltsamen Methoden des Franz
Josef Wanninger" mit Beppo Brehm, "Der Nachtkurier meldet" mit Gig Malzacher,
"OKAY S.I.R." mit Anita Kupsch oder "Graf Yoster gibt sich die Ehre" mit Lukas
Ammann. Aus seiner Feder stammen auch eine Menge Drehbücher für die Krimireihe
"Tatort" (u.a. Kommissar Haferkamp mit Hansjörg Felmy) und "Der Alte" mit
Siegfried Lowitz. An seine Seite als Autoren holte Willschrei, der die
Einstellung seiner Serie im Jahr 2005 nicht mehr erlebte, alte Bekannte aus
seiner Bavaria-Filmzeit wie Wilfried Schröder oder Autoren wie Hartmann Schmige
und Steve Brown. Schließlich kommen die 172 Folgen der Serie auf insgesamt 43
Autoren, die der Reihe große Abwechslung bescherten. Insgesamt 27 Regisseure
inszenierten "Wolffs Revier", allen voran Monaco/Odeon/Borussia-Stammregisseur
Michael Mackenroth mit insgesamt 46 Inszenierungen.
Bereits 1996 lief die Serie Gefahr, eingestellt zu werden, 1999 kam es im Rahmen
des "Verjüngungswahns" bei Sat.1 zu einer kompletten Umstrukturierung, in Folge
derer Klaus Pönitz auch aus der Serie ausscheiden musste. Er selbst sprach
damals von einem von Sat.1 angezettelten Auftragsmordes. Nach der 13. Staffel
wurde ein 90-Minuten-Film als Abschluss gedreht, dessen Story sich Jürgen
Heinrich gemeinsam mit Uwe Kossmann ausgedacht hatte. Grund für die Einstellung
war eigentlich nicht gegeben, zumal die Reihe dank der unterschiedlichen Autoren
und Regisseure jede Menge Abwechslung gab. Dass dann Andreas Wolff nach fast 14
Jahren ständiger Bildschirmpräsenz durch ein paar Pistolenkugeln hingerichtet
wird, haben weder er noch das Publikum verdient.
Sonst gibt es noch zu sagen, dass Wolff eine Tochter namens Verena hat, in den
späteren Folgen ein Kind bekommt, das Luis getauft wird. In der Episode "An
einem Tag im Mai" (Folge 156) erfahren wir, dass sein Vater in einer Tankstelle
arbeitet, verheiratet ist und weitere Kinder hat. In der
letzten Staffel kommt Verena mit Tom Borkmann zusammen, der seit Watzkis Tod
Wolffs neuer Partner ist und der Wolff in der letzten Staffel mit Verena zum Opa
macht. In der letzten Staffel sympathisiert der Berliner Hauptkommissar außerdem
mit der Gerichtsmedizinerin Dr. Sara Herzog (Renan Demirkan).
Im Jahr 2011 ließ die Meldung aufhorchen, dass "Wolffs Revier" fortgesetzt wird.
5 Jahre nach dem scheinbaren Serientod und nach dem Abmontieren des
erfolgreichen Hauptkommissars wurde also am Comeback gefeilt. Laut Rollenlegende
lag Wolff mehrere Jahre im Koma und wurde doch nicht tödlich getroffen. Am
17.1.2012 ging "Wolff -
Kampf im Revier" auf Sendung. Bei Erfolg war eine erneute
Serie geplant. Bis dato ist jedoch nichts mehr passiert.
[... wird
fortgesetzt ...]
© des Textes 2008, Die Krimihomepage, G. P]