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Trimmels Fälle (9): Trimmel hält
ein Plädoyer |
Erstsendung (ARD):
27.03.1978
Buch: Friedhelm Werremeier
Regie: Peter Schulze-Rohr
Darsteller: Walter Richter, Karl-Heinz Vosgerau, Horst Michael Neutze,
Volker Eckstein, Klaus Herm, Wolf-Dietrich Berg, Ulrich von Bock, Joachim
Richert u. v. a.
Inhalt: Seit fast einem Jahr beschäftigt die Hamburger Polizei ein
Serienmörder, der junge Frauen überfällt, vergewaltigt und tötet. Nach dem
vierten Fall kann ein Verdächtiger festgenommen werden, doch hat er nur den
letzten oder alle Morde begangen? Trimmel kommen berechtigte Zweifel ...
Kritik und Besprechung: Friedhelm Werremeier ist eine Art Prediger.
Konsequent zeigt er in seinen Trimmel-Büchern Missstände auf und provoziert
damit. In Trimmel hält ein Plädoyer lässt sich schon aus dem Titel ableiten,
dass es diesmal gegen die Justiz geht. Besser gesagt gegen Anwälte und ihre
korrupten Machenschaften. Da ist ein Advokat – vorzüglich schmierig und wie
von keinem anderen spielbar gespielt von Karl-Heinz Vosgerau – der hohes
Ansehen genießt, weil er so ziemlich jeden Fall gewinnt. Die Frage ist nur,
zu welchem Preis. Er besticht Gefängniswärter, die ihm große Fälle der
Wiederaufnahme verschaffen und beteiligt sich in unverschämter Weise an der
Haftentschädigung seiner Mandanten. Um in einem großen Fall Erfolg zu haben,
ist er bereit, in einem kleineren Fall den Mandanten zu opfern. So auch
hier: um einen unschuldig hinter Gitter Sitzenden herauspauken zu können,
lässt er einen anderen Mann – scheinbar zu seinem Besten – ein Geständnis
ablegen. Trimmel kann Rechtsanwälte aus genau diesem Grund nicht leiden und
hält sein Plädoyer vor dem Advokaten Zank in geschickter und unglaublich
roher Weise. Mit Erfolg. Mit scheinbarem Erfolg, denn zuguterletzt macht
ihnen dann doch noch das Leben einen Strich durch die Rechnung. Trimmel
wirft Zank hemmungslos vor, wieviele Schuldige freigesprochen wurden, nur
weil sie sich einen guten Anwalt leisten konnten und mit jedem Wort wird
seine Abneigung gegenüber (korrupten und profitgierigen) Juristen stärker.
Dieser neunte Fall für Trimmel – der letzte, der von Peter Schulze-Rohr
inszeniert wurde – ist sicherlich einer der Besten. Spannend einerseits
durch das Thema "gesuchter Triebtäter", packend andererseits durch die
Duelle zwischen Trimmel und Zank. In Nebenrollen agieren vorzüglich
Horst-Michael Neutze als Serienkiller, Volker Eckstein als
Prostituiertenmörder und Wolf-Dietrich Berg als Polizeichef, dem Trimmel
auch anständig die Meinung sagt.
Nach dem enttäuschenden Trimmel und der Tulpendieb also ein Highlight
der Reihe.
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