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Trimmels Fälle (5): Rechnen Sie mit dem Schlimmsten
(Tatort-Folge Nr. 21)

Erstsendung (ARD): 24.09.1972
Buch:
Friedhelm Werremeier, Peter Schulze-Rohr
Regie: Peter Schulze-Rohr
Darsteller:
Walter Richter, Sabine Sinjen, Wolfgang Wahl, Franz Rudnick, Gustl Bayrhammer, Joachim Richert, Ulrich von Bock, Manfred Schermutzki, Matthias Wegner, Kornelia Boje, Günter Einbrodt, Kyra Mladeck, Bruno Dallansky, Gerhard Friedrich, Karl-Ulrich Meves, Karl-Heinz Gerdesmann u. v. a.

Inhalt: Jakob Tonndorf, Leiter jenes Computerzentrums, in dem die Vergabe von Organen entschieden wird, wird erschossen. Am gleichen Tag hat seine Assistenten einen mysteriösen Gasunfall. Und wenig später erleidet Trimmel einen seltsamen Autounfall. Zufall? Der Hamburger Hauptkommissar geht wieder aufs Ganze und ermittelt in einem Fall von Organspendern ...

Kritik und Besprechung: Friedhelm Werremeier greift erneut ein nicht alltägliches Krimithema auf: Organspenden. Mit seinem Film blickt er hinter die Kulissen dieser Welt. Man erfährt, dass auf ein Organ 50 Leute warten, und dass der Computer entscheidet, wer welches Organ bekommt. Aber geht da alles mit rechten Dingen zu? Es kommen berechtigte Zweifel auf und der Münchner Professor Becker (vorzüglich gespielt von Wolfgang Wahl) ist das beste Beispiel dafür, dass man sich mit Geld alles kaufen kann. Zudem wird der Millionär Munck (Bruno Dallansky, später österreichischer Tatort-Kommissar) eingebaut, der versucht, sich alles zu erkaufen. Er liegt 1. Klasse, hat sogar einen Fernseher im Zimmer, aber ihm fehlt immer noch eine neue Niere.
Trimmel geht in diesem Fall wieder mal aufs Ganze, geht nach dem Autounfall nicht zum Arzt, sondern zieht wichtige Ermittlungen vor. Mit der Konsequenz, dass er - als er wieder mal in fremden Revieren wildert (diesmal München!) - in der Klinik Beckers zusammenbricht und ihm ein Hämatom aus dem Schädel entfernt werden muss. Gott sei Dank kommt die Hilfe rechtzeitig und so kann er schon wenig später Zigarre rauchend im Krankenbett liegen. Die Auflösung des Falls - immerhin der erste Whodunit - erlebt er vom Krankenhaus aus, ist aber mit der Arbeit seiner Assistenten vollauf zufrieden (soviel Kompetenz hätte er ihnen gar nicht zugetraut)). In einer weiteren Hauptrolle ist die junge Sabine Sinjen zu sehen, die ihre Rolle recht keck anlegt und Trimmels teils frechen Wortmeldungen wunderbar Paroli bietet (Trimmel: "Wie alt sind Sie?" - Sie: "24" - Er: "Ganz schön jung, was?" - Sie: "Es müssen ja nicht überall so alte Knacker hin ..."). Friedhelm Werremeier hat gemeinsam mit Regisseur Peter Schulze-Rohr ein packendes Buch zu einem heißen Thema geschrieben, als Gastkommissar diesmal meinen Lieblingskommissar Veigl (Gustl Bayrhammer) eingebaut, und sorgt konsequent für Spannung. Lappalien wie die Aussage des Portiers, der von einer "erschossenen Leiche" spricht, kann man da ruhig übersehen.

Alle Texte: © GP, Die Krimihomepage
 

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