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Mareks Fälle (7): Der vergessene
Mord |
Tatort Nr. 79
Erstsendung (ARD/ ORF):
11.09.1977
Buch: Fritz Eckhardt
Regie: Peter Patzak
Dauer: 75‘25‘‘
Inhalt: Herr Rositz erzählt einem bekannten Hofrat, dass er seit einem Jahr erpresst wird. Dieser schickt ihm Oberinspektor Marek vorbei, der die Ermittlungen diskret leitet. Wenig später liegt Herr Rositz erschossen in seiner Villa...
Kritik und Besprechung: Nach dem Erfolg von „Kottan ermittelt“, war
es nur logisch, dass der Regisseur Peter Patzak auch am österreichischen
Tatort Hand anlegte. Teilweise schnelle Schnitte, skurrile Personen und
Musik sind das Resultat, mit dem Fritz Eckhardt als Drehbuchautor und
Hauptdarsteller offenbar nicht besonders einverstanden war, wie es damals
durch die Presse ging. Dazu muss man aber auch sagen, dass nach den beiden
Topfolgen „Urlaubsmord“ und „Annoncen-Mord“ das Buch zu „Der vergessene
Mord“ auch deutlich schwächer ist. Insgesamt bietet aber auch diese Folge
einiges an Humor und ein bißchen Spannung.
Oberinspektor Marek muss mal wieder Überstunden machen. Als seine Frau im
Büro anruft (er nennt sie „Schatzi“) und sich offensichtlich darüber
beschwert, dass er mindestens bis elf, halb zwölf Uhr nachts arbeiten muss,
dreht Marek die Augen über und legt den Telefonhörer weg. Und es zahlt sich
aus, denn der Ganove Swoboda (vorzüglich gespielt von Heinz Petters) geht
der Funkstreife wegen Schnellfahrens ins Netz und versucht sich mit
amerikanischem Akzent aus der Affäre zu ziehen. Er wird dennoch mitgenommen
und erklärt dem wohl- und altbekannten Marek, warum er Englisch sprach: „Ich
war in amerikanischer Kriegsgefangenschaft!“, worauf Marek erwidert: „Ja,
Sie waren schon oft in Gefangenschaft, aber ohne Krieg“. Der folgende Dialog
zwischen den Beiden ist äußerst amüsant. Marek: „Ich will mich ein bißchen
mit Ihnen unterhalten!“ – Swoboda: „Holens an Clown oder die Philharmoniker,
wenn‘S Unterhaltung wollen!“ – Marek: „Wollen’S mich pflanzen? Ich hab‘
Zeit, wenn Sie wollen bis morgen früh!“ – Swoboda: „Ich hab auch Zeit. Bin
seit zwei Monaten glücklich geschieden.“ – Marek: „Warum sind Sie so schnell
gefahren?“ – Swoboda: „Ich trainier heimlich für die Formel 1. Ich will
nämlich Weltmeister werden“ etc. Als Swoboda schließlich seinen Anwalt
anruft, und dieser fragt, ob er gleich kommen soll, meint Swoboda: „Nein,
die Herren wissen sich zu benehmen. – Sonst wissen’s nix! … Gar nix!“
Wirz‘ und Bertners Rolle ist in dieser Folge viel zu klein und der
grantelnde Bezirksinspektor Wirz kommt diesmal überhaupt nicht zur Geltung.
Dafür gibt’s wieder Kommerzial- und Hofräte. Marek echauffiert sich über das
Golfspiel des vorgesetzten Hofrats: „Schaut ihm ähnlich … mit kleinen weißen
Ballerln spielen … a Hofrat!“.
Als (schwacher) Running- und Schlußgag ist diesmal Susi Wodak eingebaut, die
ständig Lose verkaufen will.
Patzaks Kottan-Vergangenheit dringt deutlich in einigen Szenen durch: der
Hausmeister mit der gebrochenen Hand (Hans Kraemmer) und das sinnlose
Gespräch über den Wellensittich eines Mieters oder die Musik und die
Schnitte auf der Rennbahn.
Insgesamt bleibt diese Folge deutlich im Mittelfeld, auch wenn sie einige
sehr gute Schauspieler aufzuweisen hat.
Darsteller: Fritz Eckhardt (Oberinspektor Marek), Kurt Jaggberg (Bezirksinspektor Wirz), Albert Rolant (Inspektor Berntner), Lieselotte Plauensteiner (Susi Wodak, Vertragsangestellte), Irene Marhold (Dina Rositz), Ernst Meister (Kommerzialrat Rositz), Klaus Höring (Helge Langendorff), Hanns Obonya (Hofrat), Ulrich Baumgartner (Oberinspektor Stoisser), Heinz Petters (Swoboda), Klaus Wildbolz (Helmuth Kompert), Franz Stoss (Direktor Zemann), Hans Kraemmer (Hausmeister), Luise Prasser (Frau Kukal), Mijou Kovacs (Rosi), Hagnot Elischka (Lechner), Götz Kauffmann (Beutelmoser), Heinz Marecek (Musil), Peter Frick (Funkstreifenbeamter), Ernst Hausknost (Funkstreifenbeamter), Evelyn Faber (Frau Schimanek), Doris Weiner (junges Mädchen), Hans W. Pemmer (Ullrich Bitzinger), Joe Trummer (Orchesterwart), Tilla Hohenfels (Frau Höhne), Hanno Pöschl (Goshappel jun.), Erich Schwanda (Pensionist Wewoda)
Kamera: Rudolf H. Murth, Thomas Horwath, Ton: Klaus Kinzl, Licht: Heinz Luber, Schnitt: Renate Jelinek, Script: Sissi Böhler, Maske: Alexander Pekarek, Thilde Paul, Kostüme: Edith Almoslino, Bauten: Gerhard Hruby, Regieassistenz: Helga Gräfinger, Produktionsleitung: Helmut Pascher, Redaktion: Wolfgang Ainberger, eine Produktion des ORF
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