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Mareks Fälle (3): Frauenmord |
Tatort Nr. 35
Erstsendung (ARD/ ORF):
09.12.1973
Buch: Fritz Eckhardt
Regie: Fritz Eckhardt
Dauer: 89‘15‘‘
Inhalt: Im Wiener Prater wird die Frau des Großindustriellen Erwin Rahl ermordet aufgefunden. Marek übernimmt den Fall. Die Frau wurde am Vorabend aus dem Garten der riesigen Villa entführt. Ihr Gatte erhielt mehrere Drohanrufe mit Lösegeldforderungen. Wie der Oberinspektor dann aber ermittelt, ist nicht alles so gewesen, wie es dargestellt wird. Denn irgendwas kann in dem Zeitplan nicht stimmen ...
Kritik und Besprechung: Diesmal fungiert Fritz Eckhardt als
Hauptdarsteller, Autor und Regisseur in Personalunion. Das ist ein Unikum
innerhalb der „Tatort“-Reihe. Der Fall an sich ist typisch für ihn
konstruiert, immerhin gibt es jetzt schon mehr Außenaufnahmen und insgesamt
fünf verschiedene Studiodekorationen. Die Geschichte selbst mag, wenn man
richtig aufpasst, ganz gut konstruiert sein, auch wenn sie ob der vielen
Alibis und Falschaussagen etwas komplex erscheint. Insgesamt durchzieht auch
diesen Fall viel Schmäh und Gemütlichkeit, keine Action, keine Musik, nur
Dialoge. „A bisserl fad“ würde der Wiener sagen. Bezirksinspektor Wirz geht
mit Frauen etwas grob um, in einer Szene ist er zweimal kurz davor, eine
Prostituierte (gespielt von Dolores Schmidinger, im Abspann als „Dolly
Schmidinger“ bezeichnet) zu schlagen. Von Sekretärin „Bringen’s ma an
Kaffee!“-Susi muss er sich daher mehrfach anhören: „Manchmal glaub ich, Sie
sind ein Weiberfeind!“. Er negiert dies natürlich. Für Aufregung und als
Running Gag sorgt eine computerelle Datenerfassung der
Kommissariat-24-Mitarbeiter. In der finalen Szene versammelt Marek nochmals
alle Verdächtigen und gibt folgende Weisheit von sich: „Ich bin kein
Sherlock Holmes, ich bin kein Übermensch, aber ich kenne die Menschen!“.
Damit kauft er sich die Täter „mit der bloßen Hand“, wie er es nennt, als
Wirz ihn fragt, ob er eine Pistole dazu mitnehmen soll.
Als Gastkommissar ist diesmal Max Strecker als Kommissar Brauchle mit dabei,
der sich als „Gulasch mit Bier“-Fan entpuppt und nur zwei „Tatort“-Auftritte
hatte und zwar in den beiden Lutz-Fällen „Kennwort: Fähre“ (1972) und
„Stuttgarter Blüten“ (1973).
Insgesamt zeigt diese Episode mehr Lokalkolorit und ist Zeitdokument, denn
der Bau (und die Baustelle) der U-Bahnstation am Karlsplatz wird
dramaturgisch in die Handlung eingebaut. Insgesamt kein Reißer, aber
aufgrund der humorigen Szenen und der liebevollen Darstellungsweise der
Hauptfiguren sehenswert.
Darsteller: Fritz Eckhardt (Oberinspektor Marek), Kurt Jaggberg (Bezirksinspektor Wirz), Albert Rolant (Inspektor Berntner), Lieselotte Plauensteiner (Susi Wodak, Vertragsangestellte), Leopold Rudolf (Erwin Rahl, Großindustrieller), Gert Westphal (Konsul Brink), Christiane Rücker (Ilse, seine Tochter), Harry Fuss (Harald Höss), Maria Urban (Klara Höss), Clemens Klingelmayer (ihr Sohn), Dolores Schmidinger (Lissy Hlavacek), Albert Rueprecht (Lahmann, Sekretär), Peter Hofer (Künzl, Butler), Jitka Frantova (Marja, seine Frau), Otto Tausig (Sammy Klein, vom Erkennungsamt), Walter Langer (Pfeiffer, der Zeuge), Hilde Rom (die dicke Cissy), Elisabeth Danihelka (Dienstmädchen), Bernd Hall (Weiss, von der Versicherung), Peter Frick (Polak, der Computermann), Ingold Platzer (Frau Schmahsal), Gaby Banschenbach (Frau Binder), Toni Niessner (Hofrat vom Sicherheitsbüro), Erwin von Gross (Arzt des Erkennungsamtes), Peter Göller (Hiess, Funkstreifenkommandant), Ferry Wondra (Betrunkener), Gerhard Tötschinger (Kaffeehausbesucher), Margit Gara (Kellnerin), Peter Vilnai (Aufseher am Karlsplatz), Peter Josch (Polizist), Helmut Randers (Passant), Max Strecker (Hauptkommissar Brauchle)
Kamera:
Peter Jasicek, Gerd Hoss, Richard Kritzer, Bildschnitt: Walter
Sihorsch, Lichtgestaltung: Erich Windisch, Ton: Wilhelm Prem,
MAZ-Technik: Helmut Illnar, Technische Leitung: Wilhelm Hennings,
Filmkamera: Viktor Korger, Filmton: James Mack,
Filmschnitt: Eleonore Kunze, Maske: Alexander Pekarek, Traude
Repper, Wilfried Weilguny, Kostüme: Edith Almoslino, Bauten:
Gerhard Hruby, Produktionsleitung: Helmut Pascher, Regieassistenz:
Herta Schmid, Otto Stenzel, eine Produktion des ORF
Alle Texte:
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GP, Die Krimihomepage
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