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Mareks Fälle (14): Der letzte
Mord |
Tatort Nr. 199
Erstsendung (ARD/ ORF):
29.11.1987
Buch: Fritz Eckhardt
Regie: Kurt Junek
Dauer: 88‘23‘‘
Der pensionierte Oberinspektor Marek hat ein Haus geerbt, in dem ein Mord passiert. Es gibt weitere Tote und sogar Enkel Erwin wird in den Fall mithineingezogen. Marek klärt so seinen letzten Mord auf, ehe er nach Neuseeland auswandert ...
Vier Jahre nach seinem letzten „Tatort“ kehrte Oberinspektor Marek noch einmal
mit einem Fall auf die Bildschirme zurück. Vieles hat sich geändert:
mittlerweile führt in Wien Oberinspektor Pfeifer (Bruno Dallansky) unterstützt
von Inspektor Fichtl (Michael Janisch) die Ermittlungen. Kein Wirz mehr, kein
Berntner, keine Susi Wodak. Und so wird in dieser Folge deutlich, was den Erfolg
der Marek-„Tatort“e ausgemacht hat: das Zusammenspiel der vertrauten Figuren.
Was sicherlich abgeht ist die Kontrastfarbe Wirz als grantiger Ermittler und das
neckische Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren. Zwar kommt in „Der letzte Mord“
auch noch ein wenig typischer Eckhardt-Humor vor, aber deutlich weniger und von
der wenig bissigen Art.
Was den Fall auch nicht besonders attraktiv macht, ist die Geschichte: drei Tote
gibt es und einen Schwerverletzten. Der Mörder der Ehefrau ist leicht
auszumachen. Die Story von dem Bankraub, der durch den Keller des alten Hauses
ausgeführt werden soll, ist nicht gerade neu. Und die um den Marek-Enkel
herumkonstruierte Erzählung nervt eher, passt sie doch nicht so ins Marek-Bild.
Überhaupt gibt’s jede Menge dramaturgische Fehler in Bezug auf die vorangehenden
Folgen:
1.) Marek sagt, er habe nur einen Enkel und zwei Enkelinnen. Der Enkel heisst
Erwin. In der 1980er-„Tatort“-Folge „Mord auf Raten“ hat Marek jedoch einen
Enkel namens Franzi.
2.) Es wird davon gesprochen, dass Marek auf dem Kommissariat 13 gearbeitet hat.
In allen anderen Folgen ist aber immer vom „berüchtigten“ Kommissariat 24 die
Rede.
3.) In der letzten offiziellen Marek-„Tatort“-Folge „Mord in der U-Bahn“ wohnen
Ida Krottendorf und ihr ausländerhassender Sohn neben Marek. Nun ist es
plötzlich jemand anders und schon wieder eine Person, die in einen Kriminalfall
verwickelt ist!
Mareks Tochter ist mit ihrem Mann, so erfahren wir, nach Neuseeland gezogen. Ihr
Sohn Erwin ist nun in Wien, um Medizin zu studieren, verliebt sich aber in eine
Prostituierte (!!!), wird im Laufe des Falles sogar angeschossen und muss
notoperiert werden. Damit Enkel Erwin, der sich sogar in die Vorbereitungen zu
einem Bankraub hineinziehen hat lassen, von der schlechten Gesellschaft
wegkommt, beschließt Opa Viktor Marek, nach Neuseeland auszuwandern. Und so
geschieht es dann auch tatsächlich. Oberinspektor Marek a. D. lässt sich von
Inspektor Fichtl zum Flughafen fahren, steckt noch unabsichtlich dessen
Autoschlüssel ein und verschwindet. Damit wäre der obligatorische Eckhardtsche
Abschlussgag auch gesichert, denn Fichtl stellt am Ende fest: „Himmel, Herrgott,
Sakrament! Jetzt fliegt der Marek mit meinem Autoschlüssel nach Neuseeland!“.
Bevor Marek in das Flugzeug steigt, verkündet er noch (wohl auch für alle
Zuschauer): „I komm nimmer zurück, den Marek sehts ihr nie wieder!“. Na ja, im
Juli 1993 lief dann auf ORF 2 – abseits des „Tatort“s – dann doch noch ein Krimi
mit Oberinspektor Marek a. D.: „Mord im Wald“ hieß der Film, in dem sogar wieder
Susi Wodak mit dabei war. Aber dazu demnächst.
Fazit: Eigentlich überflüssiger Auftritt von Viktor Marek, der ohne seine
gewohnte Umgebung - ohne Wirz - eben nicht das bringt, was man erwartet. Hätte
man Dick und Doof auseinander gerissen, es hätte auch nicht funktioniert.
Darsteller: Fritz Eckhardt (Oberinspektor Marek a. D.), Bruno Dallansky (Oberinspektor Pfeifer), Michael Janisch (Inspektor Fichtl), Michael Bukowsky (Inspektor Hollocher), Gerhard Dorfer (Hofrat Dr. Putner), Serge Falck (Erwin), Elisabeth Osterberger (Martina), Martina Dorak (Helga), Alfred Reiterer (Höller), Klaus Rott (Ullmer), Peter Hart (Seibel), Haymon Maria Buttinger (Gretz), Peter Färber (Kessler), Werner Friedl (Sombath), Grete Zimmer (Frau Pokorny), Hilde Sochor (Maria Nawratil), Erich Schenk (Dr. Breissler), Kurt Schossmann (Blaschek), Ottwald John (Kellner), Heinrich Stroberle (Zischka), Erik W. Göller (Polizeiarzt), Reinhold Tischler (Bankdirektor Hajek), Katrin Ebenau (Frl. Wieser), Christine Csar (Lehrerin), Hubert Tscheppe (Gerichtsdiener), Peter Strauss (Egon) und andere
Kamera: Wolfgang Koch, Ton: Herbert Wabl, Licht: Heinz Luber, Schnitt: Hilde Ohandjanian, Mischung: Peter Matiasch, Maske: Alexander Pekarek, Mathilde Paul, Kostüme: Barbara Langbein, Bauten: Livia Kovats, Aufnahmeleitung: Grete Jürk, Regieassistenz: Otto Stenzel, Produktionsleitung: Herbert Pascher, Produktion: Peter Müller, Redaktion: Ernst Petz, eine Produktion des ORF © 1987
Alle Texte:
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