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Finkes Fälle (7): Himmelfahrt |
Erstsendung (ARD): 13.08.1978
Buch: Herbert Lichtenfeld
Regie: Rainer Wolffhardt
Darsteller: Klaus Schwarzkopf, Gerhard Dressel, Diether Krebs, Volker
Eckstein, Peter Drescher, Eckhardt Heise, Mathias Einert, Andreas Seyferth,
Britta Fischer, Susanne Schäfer, Bert Breit, Barbara Breit, Dominique
Horwitz, Eos Schopohl, Hans Peter Sternberg, Ferdinand Dux, Ingar Werdenigg,
Henry Kielmann, Curt Timm, Edgar Bessen u. v. a.
Inhalt: Auf eine Gruppe von freiwilligen Feuerwehrmännern wird nach
der Reihe geschossen. Niemand wird getötet, aber alle werden schwer
verletzt. Der unbekannte Schütze zielt auf den Unterleib der Herren.
Kommissar Finkes ermittelt in einem menschlichen Drama ...
Kritik und Besprechung: Der letzte Fall von Kommissar Finke wurde von
Rainer Wolffhardt – einem profilierten Fernsehspielregisseur – inszeniert.
Das bedeutet: andere Kameraführung und andere Musik. Letztere steuerte nun
nicht mehr Nils Sustrate bei, sondern der Österreicher Bert Breit, mit dem
Rainer Wolffhardt 12 Jahre zuvor schon bei den ersten beiden Staffeln der
Serie Pater Brown mit Josef Meinrad zusammen gearbeitet hatte.
Dementsprechend unspektakulär ist auch der Soundtrack. Interessant ist
umsomehr, dass Bert Breit auch die Schlüsselfigur im Film spielt. Er gibt
den melancholischen Vater, der gemeinsam mit seinem jungen Angestellten die
Vergewaltigung der Tochter durch eine Gruppe Feuerwehrmänner am
Himmelfahrtstag 1977 rächt, sehr glaubwürdig und legt die Rolle recht
depressiv an. Den Part des Opfers spielte offenbar seine eigene Tochter, da
hier die äußerliche Ähnlichkeit nicht abzustreiten ist und die Darstellerin
den selben Nachnamen trägt. Getragen wird die Episode, in der Kommissar
Finke gewohnt menschlich agiert (aber viel zu wenig auf dem Bildschirm ist),
von Diether Krebs. Er spielt hier einen rücksichtslosen, egoistischen Rowdy,
der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht, um seine Interessen zu
wahren. Die Rollen der anderen Feuerwehrmänner sind recht gut besetzt, unter
anderem sind hier vor allem Volker Eckstein und Andreas Seyferth
hervorzuheben.
Die Inszenierung arbeitet immer wieder mit kurzen Rückblenden, so dass
schnell klar wird, was an besagtem Himmelfahrtstag tatsächlich passiert ist.
Da man im Februar/ März 1978 drehte, ist in der Rückblende, die im Mai 1977
spielt, leider auch die Natur viel zu kahl. Doch das nur nebenbei. Insgesamt
erzählt Herbert Lichtenfeld hier neuerlich ein menschliches Drama, ist an
den Figuren und weniger am Krimi interessiert, sodass Himmelfahrt in
meinen Augen der am wenigsten kriminalistische Film der Finke-Tatorte
ist und im Vergleich zu allen anderen Fällen etwas seltsam (und das soll
nicht negativ klingen) und wie ein Außenseiter anmutet.
Insgesamt aber kein würdiger Abschied für Finke, der - wie schon bemängelt -
viel zu selten auftaucht. Klaus Schwarzkopf wollte danach nicht mehr, man
versuchte zwar mehrfach ihn zurückzuholen, aber vergebens. Dafür spielte
schon sieben Tatort-Fälle und ein gutes halbes Jahr später
Hauptdarsteller Diether Krebs den Kommissar Nagel im nächsten NDR-Tatort
Alles umsonst unter der kompetenten Regie von Hartmut Griesmayr.
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