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Finkes Fälle (5): Kurzschluss |
Erstsendung (ARD): 07.12.1975
Buch: Herbert Lichtenfeld
Regie: Wolfgang Petersen
Darsteller: Klaus Schwarzkopf, Günter Lamprecht, Dieter Laser, Georg
Lehn, Ingeburg Kanstein, Wolf Roth, Johanna Liebeneiner, Henry Kielmann,
Horst Stark, Charlie Rinn, Jochen Köppel, Ilse Seemann, Sylvia Dudek, Hans
Fitze, Fritz Hollenbeck, Bruno Vahl-Berg u. v. a.
Inhalt: Polizist Freitag verfolgt einen Bankräuber. Dieser kann
entkommen, verliert aber seine Beute. Kurzerhand beschließt Freitag, das
Geld zu behalten. Damit begibt er sich in einen gefährlichen Teufelskreis,
der mit einem Toten endet. Kommissar Finke ermittelt ...
Inhalt und Besprechung: Mit Kurzschluss beweist Herbert
Lichtenfeld erneut, welcher Könner er auf dem Gebiete der spannenden
Kriminalgeschichten war. Ihn interessieren nicht vordergründig billige
Effekte und falsche Spuren, sondern bestimmte menschliche Dilemmata. Dazu
braucht er nicht unbedingt ein Whodunit, erzeugt aber eben durch die
menschlichen Beziehungen, durch den Sumpf, in dem die handelnden Personen
versinken, absolute Hochspannung. So auch hier: der Streifenbeamte Freitag
beschließt in einer Kurzschlusshandlung, das gefundene Geld des Bankräubers
nicht abzuliefern, sondern dieses auf Grund von Schulden, nachts selbst
abzuholen. Dass das nicht gut gehen kann, ist klar, denn er lässt sich
dadurch immer mehr in eine krumme Sache hineinziehen, die mit einem Mord
endet. Nach rund 62 Minuten gibt es erst einen Toten, den hätte es aber auch
gar nicht gebraucht, um diese Folge weiterhin spannend zu halten. Vorzüglich
sind die schauspielerischen Leistungen. Man kann immer nur mehrfach betonen,
welch großer Gewinn Klaus Schwarzkopf war, der hier seine Rolle als leiser,
intelligenter und menschlicher Ermittler konsequent fortsetzt. Ihm zur Seite
gesellt sich erneut Wolf Roth als Assistent Jessner, der im vorigen Fall
Nachtfrost nicht dabei war, sich nun aber auch als kluger Denker erweist
(so erinnert er sich nach dem Tod des Vertreters an dessen Kennzeichen) und
seine anfängliche Rolle (wie in Blechschaden) als besserwisserischer
Musterpolizeischüler abgelegt hat.
Günter Lamprecht als verzweifelter Polizist spielt menschlich und hat die
ganze Zeit die Sympathie des Zuschauers, hervorragend auch Dieter Laser als
Ganove, der ebenso zwischendurch menschliche Züge aufweist. Erneut erklingt
das Titelthema von Nils Sustrate im Abspann, der damit wohl eine eigene
Finke-Titelmusik geschaffen hat. Wolfgang Petersen setzt wieder auf eine
dichte Inszenierung und erweist sich hier auch als toller Actionregisseur,
die Verfolgungsjagd ist genial - und aus ungewöhnlichen Kameraperspektiven -
fotografiert. Auf einen Gastkommissar hat man bei Folge 5 übrigens bereits
verzichtet.
Fazit: Kurzschluss ist eine absolute Topfolge, vielleicht die beste
(obwohl das angesichts der anderen Fälle, die auch alle sehr gut sind,
schwer zu sagen ist)!
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