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Finkes Fälle (1): Blechschaden |
Erstsendung ARD):
13.06.1971
Buch: Herbert Lichtenfeld
Regie: Wolfgang Petersen
Darsteller: Klaus Schwarzkopf, Ruth-Maria Kubitschek, Friedrich
Schütter, Götz George, Wolf Roth, Volker Eckstein, Horst Stark, Dieter
Traier, Horst Beck, Eva Astor, Monica Kaufmann, Herbert A. E. Böhme, Günther
Jerschke, Rudolf Beiswanger, Giulia Follina, Jens Weisser, Jo Wegener,
Volker Bogdan und Walter Richter u. v. a.
Inhalt: Herr Breuke verursacht nachts, als er mit seiner Geliebten
unterwegs ist, einen tödlichen Verkehrsunfall und begeht Fahrerflucht. Der
Verdacht fällt zunächst auf den Sohn eines Tankstellenpächters. Doch dann
wird Breuke plötzlich von einem Unbekannten erpresst und es kommt zu einem
Mord. Das Opfer ist der Liebhaber seiner Frau. Wer ist der Erpresser? Wer
der Mörder?
Kritik und Besprechung: Bereits im ersten Fall wird klar, was die
Finke-Fälle so besonders macht: geschickt und spannend konstruierte
Mordgeschichten mit Überraschungen, schönes norddeutsches Flair (mit
entsprechenden Gastdarstellern in Nebenrollen) und ein überaus leiser,
menschlicher, nachdenklicher, ja unscheinbar wirkender Kommissar, der es
trotzdem faustdick hinter den Ohren hat. Die Geschichte rund um den Unfall
mit Fahrerflucht ist trotz seiner Banalität zunächst sehr flott inszeniert,
Petersen setzt auf Handkamera und schnelle Schnitte sowie eine tolle
Musikuntermalung von Nils Sustrate. Das Buch baut dann geschickt neue,
unerwartete Wendungen ein: die Erpressung durch eine(n) Unbekannte(n) und
einen weiteren Mord, mit dem der unfallflüchtige Breuke (Friedrich Schütter)
wohl nichts zu tun haben kann. Interessant sind auch die Nebenfiguren, so
etwa jene Rolle, die von Horst Beck gespielt wird, der mit seinen
Aufzeichnungen nicht unwesentlich zur Überführung des Täters beiträgt.
Apropos: wie Finke kombiniert und darlegt, warum der Täter der Täter ist,
ist sehr ge"finke"lt erdacht. Die etwas streberische Assistentenfigur ist
mit Wolf Roth sehr gut besetzt, aber schnell zeigt sich, dass Finke (trotz
Notenschnitts 3,1 beim Kommissarslehrgang) der bessere Handwerker ist, als
der Neue mit Schnitt 1,7. Überhaupt wollte Finke den ersten Fall, der gar
nicht in Kiel spielt, nicht annehmen, es war ein Dienstauftrag vom Chef.
Vorort ermittelt er und ist Chefermittler, Sekretär, Spurensicherer in
einem. Wir erfahren zudem, dass er einen Sohn hat, der die gleiche Musik
hört, wie Volker Eckstein als Peter Reichert und dass er diese Musik auch
mag - neben Walzerklängen.
Sehr gut passt übrigens auch die kalte herbstliche Atmosphäre. Abschließend
noch ein Blick auf die Besetzung: hier ist jede Figur vorzüglich getroffen,
Ruth-Maria Kubitschek als Ehefrau, Götz George als Liebhaber (als was denn
sonst!), Günter Jerschke als Vertreter, Herbert A. E. Böhme als
Tankstellenpächter und Rudolf Beiswanger als Gärtner. Als Gastkommissar ist
diesmal Trimmel (Walter Richter) mit an Bord, der in Hamburg für Finke
einige Ermittlungen anstellt.
Fazit: Fall 1 sitzt und fesselt und es ist beruhigend, dass es in den
kommenden Fällen so weiter geht.
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