Sie läuft und läuft und
läuft ... SOKO 5113 ist neben "Der Alte" eine der am längsten laufenden
ZDF-Serien. Anfangs als 25 Minuten-Serie konzipiert, die in sechs Folgen
die Ermittlungen einer Rauschgiftsonderkommission erzählte (die Handlung
war bei Folge 1-6 noch fortaufend!), wurden immer wieder neue Geschichten
geschrieben. Die Handlung basierte zunächst auf tatsächlichen
Kriminalfällen, die der Gießener Kripochef Schenk selbst erlebt hatte.
Schenk überwachte auch anfangs den Schnitt und war als Berater tätig. Die
Serie sollte im Gegensatz zum "Kommissar" nüchtern und alltäglich wirken.
Das Team bestand aus Hauptkommissar Göttmann (Werner Kreindl) und seinen
Mitarbeitern (in den ersten Folgen: Diether Krebs, Ingrid Fröhlich, Bernd
Herzsprung, Werner Kreindl, Wilfried Klaus und Dieter Traier). In den
frühen Folgen stand noch Bernd Herzsprung im Mittelpunkt, der als junger
Polizeibeamter ein so genannter "Durchläufer" war, der alle Abteilungen
"durchlaufen" sollte. Wilfried Klaus war von Anfang an dabei und blieb bis
2008 im Einsatz, nach dem Tod von Werner Kreindl übernahm er nämlich ab
Folge 129 die Leitung der SOKO 5113 (die Nummer bezieht sich anfangs auf
die Telefonnummer von Göttmann). Die Beamten der SOKO (und mit ihnen die
Schauspieler) kamen und gingen, Schickl heiratete Anna Herbst (Ingeborg
Schöner), ebenfalls Kriminalbeamtin. 1997 kam es zu einem Wechsel der
Produktionsfirma: von der Elan-Film Gierke & Company, die Serien wie "Der
Anwalt", "Kommissar Brahm", "Der Millionenbauer" oder "Bitte keine
Polizei" hergestellt hatte, übernahm die Ufa die Herstellung. Damit
änderte sich nun auch das Aufgabengebiet der SOKO maßgeblich, die
Ermittlungen im Rauschgiftmilieu, die in den 70ern und 80ern im
Vordergrund standen, verlagerten sich immer mehr auf Fälle mit Mord- und
Totschlag. Ab 2001 folgten übrigens mehrere Ablegerserien, beginnend mit "Soko
Leipzig" sowie 1997 das Spinoff "Solo für Sudmann", in dem Heinz Baumann
als pensionierter Kripobeamter in verschiedenen Fällen ermittelte und
manchmal von seinen Kollegen von der SOKO unterstüzt wurde. In Folge 390
"Die Akte Göttmann" stieg Wilfried Klaus aus. In dieser Episode waren noch
mal viele Ermittler dabei, die vorher schon ausgestiegen waren und siehe
da - einer von ihnen erwies sich als Mörder Göttmanns! Mit Folge 391
übernahm Gerd Silberbauer, vorher schon in der Serie als Verdächtiger
dabei, das Dezernat. Einen Tausch bei den weiblichen Assistentinnen gab es
ebenfalls immer wieder, die aktuelle, Katharina Hahn, stieg zwischendurch
aus der Serie aus, weil sie im tatsächlichen Leben (wie in der Serie)
schwanger war, was in den einzelnen Folgen immer wieder zu Spekulationen
über den Vater des Kindes führte. Ersetzt wurde sie von Christopher von
Beau als Franz Ainfachnur, der immer wieder in der Serie auftaucht. Seit
2006 ist auch die Dezernatsleiterin Dr. Krainer (Ilona Grübel) mitdabei.
Mit Folge 428 steigt Hartmut Schreier - Medienberichten zufolge - nicht
ganz freiwillig nach mehr als 300 Folgen aus.
Zum Serienstart wurde in den Medien über Dieter Schenk berichtet. Niemand
durfte ihn damals fotografieren, weil er ja im richtigen Leben Polizeichef
war. Sein Ziel war es, mit SOKO 5113 eine realistische Serie zu drehen.
Angelegt war die Serie auf zunächst 19 Folgen. Göttmann war als "Anti-Ode"
nüchtern angelegt, im Zentrum steht der Durchläufer, der alle Stationen
beim Polizeidienst durchläuft. Schenk schrieb sein Buch "Der Überläufer",
auf dessen Story sich die ersten Folgen berufen.
Was die Nummerierung der Folgen angeht, so findet man im Internet
unterschiedliche Angaben, die Produktionsfirma zählt fünf Folgen mehr, weil sie
die Langfolgen als Doppelfolgen zählt (was eigentlich nicht richtig ist).
Text © GP, Die Krimihomepage
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