Am 30. Oktober 1998 trat Peter Kremer
als "Peter Siska" die Nachfolge von Oberinspektor Stephan Derrick an
und löste bis 8. Oktober 2004 als Leiter der Münchner Mordkommission III
56 Kriminalfälle. Am 15. Oktober 2004 wurde er von Wolfgang Maria Bauer
abgelöst, der bis 04.07.2007 als Siska (aber nicht als Peter Siska) die
Ermittlungen geleitet hat. Nach 91 Folgen wurde die Serie leider
eingestellt.
Nachdem Oberinspektor Stephan Derrick in Pension gegangen war, war es ein
enormes Risiko den Platz des in über 100 Ländern beliebten
Fernsehermittlers nach zu besetzen. Mit "Siska" ist es Produzent Helmut
Ringelmann gelungen, einen neuen Quotenrenner zu schaffen. Der
Arbeitstitel der Serie war "Der Kommissar", erst nach einiger Zeit legte
man sich auf den endgültigen Titel "Siska" fest. Herbert Reinecker
erklärte, dass die Namenssuche für ihn wie eine Art "Buchstabenbingo" war,
am Ende hatte er dann mehrere Namen zu Auswahl. Schließlich hat er sich
dann für "Siska" entschieden. Übrigens schlug die Produktion den Vornamen
"Albert" vor. Vom Produktionsteam kam aber dann der Vorschlag, Siska
"Peter" mit Vornamen heißen zu lassen. Mit der Zeit avancierte "Siska" wie
sein Vorgänger "Derrick" zum Publikumsliebling im Ausland und wurde in
bereits in über 20 Staaten verkauft!
"Derrick" und "Kommissar"-Erfinder Herbert Reinecker schrieb vier Folgen
der neuen Serie (1. "Der neue Mann", 2. "Frau Malowas Töchter", 3. "Tod
einer Würfelspielerin" und 8. "Fünf sekunden, höchstens sechs"). Dann
"übergab" er an seine Kollegen Siegfried Schneider, Adolf Schröder, Albert
Sandner und Detlef Müller. Siegfried Schneider schrieb u. a. auch die 231.
"Der Alte"-Folge "Das ist mein Mord". Adolf Schröder schieb ebenfalls für
die Serie "Der Alte", und das schon seit über 16 Jahren. (Zwei Fälle für
Kommissar Köster: "Wiederholungstäter" und sein letzter Fall "Zwei Leben"
und etliche Folgen der Reihe mit Rolf Schimpf). Viele weitere Folgen
stammen aus der Feder von "Polizeiinspektion 1"-Autor Albert Sandner.
Detlef Müller ("Der Alte", "Ein Fall für Zwei") zeichnet für weitere
Folgen verantwortlich.
Anders als bei anderen Ringelmann-Produktionen wurde die Serie nicht mehr
von mehreren, sondern nur mehr von einem Regisseur inszeniert, nämlich von
Hans-Jürgen Tögel ("Weißblaue Geschichten", "Traumschiff", "Der Alte",
"Derrick", "Jakob und Adele"...). Das Zusammenspiel Tögel/ Kremer war so
optimal, dass man hier kein Risiko durch einen Austausch eingehen wollte.
Ausnahmen bestätigten auch hier die Regel, so gibt es einige Folgen, bei
denen der Schauspieler und Regisseur Vadim Glowna Regie führte (als
Schauspieler tritt er übrigens in 14. "Das Ende von Haug" auf). Die 12.
ausgestrahlte Folge "Der Zeuge" inszenierte Krimiroutinier Dietrich Haugk,
der schon seit den 60ern für Ringelmann etliche Folgen der Reihen
"Kriminalmuseum", "Der Kommissar", "Der Alte", "Derrick" und "Der Mann
ohne Schatten" inszenierte. Nach Tögels Abgang 2005 drehten Joseph
Vilsmaier, Gero Erhardt und eben Vadim Glowna die verbleibenden 13 Folgen.
Zu allen Folgen lieferte Eberhard Schoener die Musik. Schoener komponierte
übrigens auch die Titelmusik der Serien "Der Alte" und "Das Erbe der
Guldenburgs".
Hinter der Kamera der meisten Folgen steht Franz-Xaver Lederle, ein alter
Routinier, der auch schon seit den 60ern in diesem Geschäft ist, u. a.
1961 bei dem Edgar-Wallace-Krimi "Das Rästel der roten Orchidee" (Regie:
Helmuth Ashley) für die Bildgestaltung verantwortlich war.
Pro Jahr werden zehn neue Folgen hergestellt, pro Folge sehen etwa 6
Millionen zu.
Ein Siska geht, ein Siska kommt:
Mit Folge 56 verabschiedet sich Peter
Kremer als Siska aus der Serie durch den Serientod. Kremer wollte sich
angeblich wieder mehr dem Theater widmen. Sein Nachfolger wurde der Autor
und Regisseur Wolfgang Maria Bauer, der seit 2000 Oberspielleiter des
Theaters in Heidelberg war.
Peter Kremer:
Der Darsteller von Peter Siska wird 1958 in Brilon-Wald als Sohn eines
Ingenieurs und einer Schauspielerin geboren. In Essen studiert er
Schauspielkunst und steht später auf den bedeutendsten deutschsprachigen
Theaterbühnen: u. a. Frankfurt, Zürich, Berlin und München. Er spielt alle
bedeutenden Rollen, u. a. Hamlet. Von Helmut Ringelmann wird er
auserkoren, Derricks Nachfolger zu werden, nachdem er ihn am
Prinzregententheater München spielen gesehen hatte. Bevor er ihn aber in
"Siska" zum Hauptdarsteller machte, besetzte er ihn in anderen
Produktionen wie "Derrick" (Folge 236: "Darf ich Ihnen meinen Mörder
vorstellen?", EA: 24.06.1994, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Theodor
Grädler, Folge 243: "Katze ohne Ohren" EA: 06.01.1995, Buch: Herbert
Reinecker, Regie: Horst Tappert), "Der Alte" (Folge 173: "Die Entlassung",
EA: 14.08.1992, Buch: Volker Vogeler, Regie: Zbynêk Brynych, Folge 176:
"Der dritte Versuch" EA: 23.10.1992, Buch: Volker Vogeler, Regie: Zbynêk
Brynych, Folge 183: "Korruption", EA: 28.05.1993, Buch: Volker Vogeler,
Regie: Helmuth Ashley, Folge 186: "Alles umsonst", EA: 03.09.1993, Buch:
Volker Vogeler, Regie: Zbynêk Brynych), Folge 233: "Mörderisches Spiel",
EA: 19.12.1997, Buch: Adolf Schröder, Regie: Hans-Jürgen Tögel) oder "Der
Mann ohne Schatten" (Folge 6: "Der Mörder", EA: 15.04.1996, Buch: Paul
Hengge, Regie: Zbynêk Brynych). Peter Kremer ist privat kein Krimifan und
gibt an, nicht mehr als fünf oder sechs "Derrick"-Folgen gesehen zu haben.
Mit Folge 56 steigt er aus der Reihe aus.
Matthias Freihof:
Matthias Freihof - Kommissar Lorenz
Wiegand - wurde 1961 in Plauen geboren. Er studierte an der
Schauspielschule Ernst Buch in Berlin und debütierte am Berliner
Maxim-Gorki-Theater. Mit der Hauptrolle in "Coming Out" (DDR 1988/89,
Regie: Heiner Carow) feierte er einen großen Erfolg, der Film wurde mit
dem goldenen Bären 1990 ausgezeichnet. Seit 1984 spielt er Theater, 1986
gab er in "Käthe Kollwitz - Bilder eines Lebens" (DDR 1986/87, Regie: Ralf
Kirsten) sein Kinodebut. Er ist u. a. auch aus "Alarm für Cobra 11"
(1996), "Für alle Fälle Stefanie" und "Der Alte" (Folge 231: "Das ist mein
Mord", EA: 30.10.1997, Buch: Siegfried Schneider, Regie: Dietrich Haugk,
Folge 233: "Mörderisches Spiel", EA: 19.12.1997, Buch: Adolf Schröder,
Regie: Hans-Jürgen Tögel) bekannt. Mit Folge 50 "In letzter Minute" (EA:
12.12.2003, ZDF) steigt Matthias Freihof aus der Reihe aus (leider ohne
würdigen Abschied!)
Werner Schnitzer:
Werner Schnitzer ist Hauptkommissar Jacob
Hahne. Er wurde 1942 in Donauwörth geboren und begann an der
Schauspielschule München Unterricht zu nehmen. Er spielte u. a. am
Münchner Residenztheater, am Stadttheater Bern und in den
Schauspielhäusern Kölns und Düsseldorfs. Werner Schnitzer ist ein alter
"Weggefährte" des Produzenten Helmut Ringelmann: seit 1975 spielte er
regelmäßig in seinen Produktionen "Der Kommissar" (Folge 87: "Der Mord an
Dr. Winter", Rolle des Pfarrers Nebald, EA: 25.04.1975, Buch: Herbert
Reinecker, Regie: Johannes Schaaf), dazu dutzende Rollen in "Derrick" und
"Der Alte". Auch in "Der Bulle von Tölz" wirkte er mit.
Wolfgang Maria Bauer:
Oberspielleiter des Theaters Heidelberg,
erfolgreicher Bühnenautor und -darsteller und -regisseur. Wolfgang Maria
Bauer besuchte von 1987 bis 1990 die Staatliche Hochschule f. Theater in
Stuttgart. Er spielte u.a. am Burgtheater Wien, am deutschen
Nationaltheater Weimar, am Bayerischen Staatschauspielhaus in München, bei
den Salzburger Festspielen, im Münchner Volkstheater oder im
Schausspielhaus Zürich u.a. die Rollen des Mercutio in "Romeo und Julia",
des Kasimir in "Kasimir und Karoline", den Anselm in "Der Schwärmer", den
Lancelot in "Merlin oder Das wüste Land" oder den St. Just in "Dantons
Tod". Im Fernsehen spielte er bereits zweimal in "Siska" einen
Verdächtigen, bevor er mit Folge 57 zu dessen Nachfolger bestellt wurde,
und zwar in Folge 37 "Und dann hilft dir keiner mehr"
(ZDF-Erstausstrahlung 15.02.2002, Rolle des Franz Kuhn) und in Folge 50
"In letzter Minute" (Erstausstrahlung: vmtl. Winter 2003). Er spielte
außerdem im 245. Polizeiruf 110 "Tiefe Wunden" die Rolle des Zacharias
Brenner (ARD-Erstausstrahlung 19.01.2003, Regie: Buddy Giovinazzo), in der
3. Rosenheim-Cops-Folge "Hopfen und Malz" die Rolle des Hannes Dachtler
(ZDF-Erstausstrahlung: 23.01.2002, Regie: Wilhelm Engelhardt), in der 15.
Ein-starkes-Team-Episode "Bankraub" (ZDF-Erstausstrahlung: 27.05.2000,
Regie: Konrad Sabrautzky), in der 250. Der-Alte-Folge "Mörderische
Vergangenheit" (ZDF-Erstausstrahlung: 19.11.1999, Regie: Helmuth Ashley),
in der 262. Der-Alte-Folge "Der Schatten des Todes" die Rolle des
Psychopathen Raimund Baltik (ZDF-Erstausstrahlung: 29.12.2000, Regie:
Hartmut Griesmayr), in den TV-Serien "Der Schnapper" (Regie: Vadim Glowna)
und "Café Meineid" (Regie: F. X. Bogner). Im Kino war er 2001 unter der
Regie von Rainer Matsutani in dem Film "666-Trau keinem mit dem Du
schläfst" zu sehen. Als Autor verfasste er u.a. die Stücke "Kirche in
Not", "Nanou", "Der Zikadenzüchter", "In den Augen eines Fremden". Am
Theater inszenierte er u.a. "Der Name der Rose", Don Carlos" oder "Die
Räuber". Ausgezeichnet wurde er mit den verschiedensten Preisen.
Produzent Helmut Ringelmann:
Der am 4.9.1926 in München geborene
Produzent hat das Milieu von der Pike auf kennen gelernt - einst nahm er
Schauspielunterricht bei Martin Held, spielte sieben Jahre unter der
Leitung von Heinz Hilpert Theater. Da sein eigentliches Ziel der Film war,
gab er die Schauspielerei auf und arbeitete als Aufnahme-, Produktions-
und Herstellungsleiter. Nachdem er einige internationale Erfahrung
gesammelt hatte, wurde er geschäftsführender Produzent der
Produktionsgesellschaft "Intertel", mit der er für das ZDF die
Straßenfeger "Das Kriminalmuseum" (1963-1970) und "Der Tod läuft
hinterher" (1967, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker) sowie
die Spionageserie "Die fünfte Kolonne" (1963-1968) herstellte. 1968 wurde
er selbständiger Produzent und gründete seine Neue Münchner
Fernsehproduktion, mit der er erst einmal sechs Folgen einer neuen
Krimiserie - "Der Kommissar" - und einen Dreiteiler namens "Babeck" (1968,
Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker) herstellte. Später
folgten "11 Uhr 20" (1970, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang
Becker) und Serienerfolge wie "Derrick" (1974-1997, 281 Folgen, Buch:
Herbert Reinecker), "Der Alte" (seit 1976, bis jetzt über 290 Folgen),
"Polizeiinspektion 1" (1977-1988, 130 Folgen), "Unsere schönsten Jahre"
(1983, 1985, 12 Folgen, Buch: Franz Geiger (1.Staffel), Michael Braun (2.
Staffel), Regie: Franz Geiger, Alfred Weidenmann, Zbynek Brynych (1.
Staffel), Michael Braun (2.Staffel)), "Eichbergers besondere Fälle" (1988,
13 Folgen, Buch: Albert Sandner, Regie: Theodor Grädler, Günter Gräwert),
"Mensch Bachmann" (1984, mit Rolf Schimpf, Regie: Wolfgang Becker) und
"Der Mann ohne Schatten" (1995/96, 14 Folgen). ("Derrick" wurde von
Ringelmanns Firma "Telenova" produziert, "Der Mann ohne Schatten" von R.
Productions). Für seine Produktionen ist es ihm stets gelungen
Persönlichkeiten - sozusagen die Creme de la Creme von Schauspielern,
Regisseuren, Autoren etc. - zu gewinnen. Helmut Ringelmann ist nach wie
vor der "Krimi-König", Garant für feinste Spannung, der ein Gespür für
richtige Besetzung und geniale Stories hat. Alle seine Produktionen sind
Welterfolge.
Regisseur Hans-Jürgen Tögel:
Der am 08.08.1941 in Neutischein geborene
Tögel zeichnete bis jetzt für fast alle Folgen der Reihe "Siska"
verantwortlich. Zuvor inszenierte er allerdings schon 13 Folgen von "Der
Alte" und die 251. "Derrick"-Folge "Dein Bruder, der Mörder" für Helmut
Ringelmann. Tögel drehte u. a. alle Folgen von "Jakob und Adele" (Buch:
Herbert Reinecker, mit Carl Heinz Schroth und Brigitte Horney), etliche
"Das Traumschiff"-, "Dr. Stefan Frank"- und "Weißblaue
Geschichten"-Episoden. Erstmals fürs Kino arbeitete er als Drehbuchautor
für die deutsch-italienische Koproduktion "Der verlorene Akt" (1969, Buch:
Rolf von Sydow, Horst Manfred Adloff, Hans-Jürgen Tögel, Regie: Rolf von
Sydow). Auf sein Konto gehen u. a. auch "Lucky Star" (1979, Buch: Mischa
Mleinek, Regie: Hans-Jürgen Tögel), einige "Ein Fall für zwei"-Episoden
und die Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen "Sommer am Meer" (1994) und "Das
Ende eines Sommers" (1995).
Regisseur Vadim Glowna:
Geboren am 26.09.1941 in Eutin. - Der in
Hamburgaufgewachsene Glowna nahm nach einem abgebrochenen Theologiestudium
Schauspielunterricht in Hamburg. Sein erstes Engagement hatte er bei
Gustaf Gründgens. 1963 debütierte er auf der Leinwand, in seinen Rollen
spielt er stets Verlierer oder Außenseiter. Mit "Desperado City" (1981)
gelingt ihm der Durchbruch als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent, er
wird sogar in Cannes ausgezeichnet. Schon früh wurde er von Helmut
Ringelmann im "Kommissar" als Darsteller immer wieder eingesetzt, spielte
u. a. in dem Edgar-Wallace-Krimi "Die Tote aus der Themse" (1971, Buch:
Horst Wendlandt (als H.O. Gregor) und Harald Philipp, Regie: Harald
Philipp) oder in deutsch-französischen Koproduktionen. Neben den bereits
erwähnten Werken drehte er die Krimiserie "Eine Frau wird gejagt" (15
Folgen 1995/96 für RTL, Buch: Ralf Huttanus, Regie: Vadim Glowna) und
sieben Folgen der Krimireihe "Der Alte". Im Rahmen der Reihe Siska
zeichnet er bis jetzt für drei Folgen verantwortlich (Folge 3, 6 und 21),
in Folge 14 "Das Ende von Haug" hat er einen Gastauftritt als Vater von
Stefanie Stappenbeck.
Regisseur Dietrich Haugk:
Dietrich Haugk wurde am 12.05.1925 in
Ellrich geboren. Er drehte u. a. die Streifen "Agatha, laß das Morden
sein" (1960), Heldinnen (1960), "Erzähl mir nichts" (1964) und "Adrian,
der Tulpendieb" (1965) bevor er neben seiner Tätigkeit als
Hochschulprofessor am Mozarteum in Salzburg zu einem der gefragtesten und
begabtesten Fernsehregisseure avancierte - "Die fünfte Kolonne", "Das
Kriminalmuseum", "Der Kommissar", "Der Alte", "Derrick" (u. a. die erste
und die 281. und letzte Folge), "Der Mann ohne Schatten", "Dr. Stefan
Frank", "Tatort", "Sonderdezernat K1", "Die Männer vom K3": dies waren
alles Serien, bei denen Haugk Regie führte - und in denen er immer wieder
jungen Schauspielschülerinnen und -schülern Rollen gab. Seit über 40
Jahren ist er Garant für hochkarätige Spannung. Im Rahmen der Reihe
"Siska" inszenierte Haugk bisher allerdings nur eine Folge: "Der Zeuge".
Autor Detlef Müller:
Detlef Müller war ein altbewährte "Krimi"-Hase:
etliche Folgen von "Ein Fall für zwei", "Der Alte" (24 Drehbücher der
Reihe mit Siegfried Lowitz) und "Tatort" stammen aus seiner Feder. Er
lieferte das letzte "Siska"-Drehbuch. Müller starb im Sommer 2009 80jährig
an Herzversagen.
Autor Herbert Reinecker:
Der am 24. Dezember 1914 in Hagen
geborene Reinecker ist der erfolgreichste und produktivste
deutschsprachige Kino- und Fernsehautor. Auf sein Konto gehen mehr als 500
Drehbücher für TV und Film, unzählige Theaterstücke und Hörspiele sowie
einige Romane. Mit seinem Freund, dem im Mai 2000 verstorbenen Regisseur
Alfred Weidenmann, begann 1944 die Zusammenarbeit für den Film "Junge
Adler". Etliche weitere Produktionen mit Reinecker als Autoren und
Weidenmann als Regisseur folgten - Canaris (1956) - war sicher einer der
Höhepunkte, aber auch die Georges-Simenon-Verfilmung "Maigret und sein
größter Fall" (1966). Reineckers Zusammenarbeit mit Helmut Ringelmann
begann mit "Die fünfte Kolonne" für die er zunächst vier Drehbücher
schrieb, damals teilweise noch unter seinem Pseudonym Alex Berg, dass er
meistens nur dann verwendete, wenn er andere Drehbücher überarbeitete.
Bald wusste Ringelmann, das Reinecker der geeignete Mann für einen "Marathon"-Lauf
sei, und so gab er ihm den Auftrag für 97 "Der Kommissar"-, 281 "Derrick"-,
acht "Polizeiinspektion 1"-Bücher und ein "Der Mann ohne Schatten"-Skript.
Ganz "nebenbei" schrieb er noch Folgen für "Jakob und Adele" oder "Das
Traumschiff", Szenarien für Edgar-Wallace-Krimis wie "Der Hexer", "Neues
vom Hexer", "Der Hund von Blackwood Castle" (alle Regie: Alfred Vohrer),
Jerry-Cotton-Thriller und die Straßenfeger "Der Tod läuft hinterher"
(1967), "Babeck" (1968) und "11 Uhr 20" (1970), alle drei von Wolfgang
Becker für Helmut Ringelmann inszeniert. Die Charaktere und der Name des
Protagonisten von "Siska" sind von ihm kreiert worden, außerdem schrieb er
vier Folgen (1, 2, 3, 8). Aufgrund einer Augenkrankheit kann er angeblich
nicht mehr schreiben ...
Autor Albert Sandner:
Der gebürtige Schwabe Albert Sandner
schrieb während seines Studiums an der Hochschule für Film und Fernsehen
in München einige Folgen für die ebenfalls von Helmut Ringelmann
produzierte TV-Serie "Polizeiinspektion 1" (1977 - 1988, mit Walter
Sedlmayr). Der Erfolg war so groß, dass er der fleißigster Autor dieser
Reihe wurde. 1988 schrieb er 13 Folgen für die Reihe "Eichbergers
besondere Fälle", eine ZDF-Serie, die ebenfalls von Helmut Ringelmann
produziert wurde und in der Walter Sedlmayr die Hauptrolle spielte. Für
seine Serie "Solang es die Liebe gibt" wurde Sandner für den deutschen
Fernsehpreis nominiert. Seine "Siska"-Drehbücher sind nicht nur besonders
spannend, sondern bieten auch immer eine gekonnte Brise Humor.
Autor Siegfried Schneider:
Siegfried Schneider zeichnete anfangs für
die meisten Folgen als Autor verantwortlich. Für Helmut Ringelmann schrieb
er auch die 231. "Der Alte"-Folge "Das ist mein Mord" (Regie: Dietrich
Haugk).
Autor Adolf Schröder:
Adolf Schröder arbeitete im Rahmen der
Reihe "Der Alte" öfters mit dem 1996 verstorbenen Regisseur Günter Gräwert
für ein Drehbuch zusammen oder lieferte diesem die Vorlage für ein
Szenarium. Er schrieb u. a. gemeinsam mit ihm die letzte "Der Alte"-Folge
mit Siegfried Lowitz und von 1986 bis 1999 elf weitere "Der
Alte"-Drehbücher. Für "Siska" schrieb er die Folgen 10, 11 und 18.
Komponist Eberhard Schoener:
Der am 13.5.1938 in Stuttgart geborene
Eberhard Schoener lieferte nicht nur die Titelmusik zu "Siska", sondern
auch den Soundtrack zu allen Folgen der Serie. Des weiteren stammt das
"Der Alte"-Thema aus seiner Feder und auch die Kennmelodien der Serie "Das
Erbe der Guldenburgs". Außerdem steuerte er die Titelmusik zu einem
BR-Reisemagazin bei. Bevor Schoener zahllose "Derrick" und "Der
Alte"-Episoden vertonte, arbeitete er fürs Kino, u. a. 1971 für Willy
Bogners "Benjamin - ein Meister fällt vom Himmel", für "Trotta",
"Traumstadt" (1971 und 1973, Regie bei beiden Filmen: Johannes Schaaf),
"John Glückstadt" (1974, Regie: Ulf Miehe), "Ansichten eines Clowns (1975,
Regie: Vojtech Jasny), Fluchtversuch (1976, Regie: Vojtech Jasny), "Slavers"
(1976, Regie: Jürgen Gosalr), "Und die Bibel hat doch recht" (1977, Regie:
Harald Reinl), "Rheingold" (1977, Regie: Niklaus Schilling), "Lena Rars"
(1979, Regie: Christian Rischert), "Wenn ich mich fürchte" (1983, Regie:
Christian Rischert), "Die zwei Gesichter des Januar" (1985, Regie:
Wolfgang Storch), "Der wilde Clown" (1985, Regie: Josef Rödl) oder "Ich
schenk' dir die Sterne" (1991, Regie: Jörg Graser). Er arbeitete u. a. mit
Sting zusammen.
Text: © GP, Die Krimihomepage |