Schauplatz
Berlin: der junge Kommissar Martin Quandt ermittelt - zum Tatort kommt er
stets korrekt gekleidet mit seiner gelben Aprilia. "Enkel Columbos" wurde er
von der Presse bezeichnet. Obwohl er auch - wie sein Vorbild - immer von
jemanden sprach, der nie vorkam - seinem Chef - brachte es Quandt nur auf 18
Einsätze, acht Folgen der zweiten Staffel wurden niemals ausgestrahlt (ein
Grund dafür war wahrscheinlich auch, dass der Täter von Anfang an bekannt
war - das kriminalistische Überraschungsmoment, also die Frage "Wer war's",
entfiel somit (diese Ermittlungsweise hätte 22 Jahre zuvor schon beinahe
Oberinspektor Derrick den Kopf gekostet, erst nach den ersten beiden
Staffeln wurde der Täter immer am Ende bekannt)).
Text: © GP, Die
Krimihomepage
Quandts Privatleben ist für die Zuschauer tabu. Nie wird gezeigt, wie er
lebt und liebt. Es bleibt jedem Zuschauer selbst überlassen, sich eine
Geschichte auszudenken.
Die Erstausstrahlung der
1. Staffel erfolgte 1997 jeweils mittwochs, um 21.00 Uhr. Der Pilotfilm
dauerte 90 Minuten, die einzelnen Episoden etwa45 Minuten.
Die geplante letzte
Folge der ersten Staffel ist wegen Fußballübertragung ausgefallen und
wurde
deshalb erst zu Beginn der zweiten Staffel gezeigt.
Die Erstausstrahlung
der 2. Staffel erfolgte 1998 jeweils mittwochs um 22.15 Uhr, ca. 45 Minuten.
Wiederholungen:
■ 1998/99 komplett ohne Pilotfilm im Anschluss an die zweite Staffel
mittwochs, 22.15 Uhr
■
2001/02 montags, 22.15 Uhr, ohne Pilotfilm bis Folge 14, Folge 5 ev.
doppelt
■
2003, Montag auf Dienstag um 00.45 Uhr, ohne Pilotfilm bis Folge 14
■
2005, donnerstags 23.15 Uhr, angekündigt waren 11 Folgen, gezeigt wurden
– wenn überhaupt – nur 4 Folgen
Text: © JO, Die
Krimihomepage
Kritiken aus damaligen
TV-Zeitschriften |
Hörzu 6/1997, Seite 100
schreibt als Vorabkritik: Herziger Schnüffler, mäßige Spannung. Zwei
Freunde treffen sich nach zwanzig Jahren. Die Wiedersehensfeier endet
mit einem mörderischen Handel: Der eine will den Nebenbuhler des
Freundes töten, wenn der ihn im Gegenzug von der verhassten Ehefrau
befreit – ein perfektes Verbrechen? Natürlich nicht. Da steht schon
Quandt dagegen. Und das auch für 13 weitere Fälle. Ein Kommissar,
zurückhaltend, nur scheinbar schusselig, der die Verdächtigen bis
zuletzt in Sicherheit wiegt. Ach, Columbo! Martin Armknecht wirkt da
sehr blass. Es hilft auch wenig, dass Quandt in der Berliner High
Society agiert. Das schillernde Ambiente bleibt blutleere Kulisse.
Hörzu 28/1998, Seite 67 schreibt zum Start der zweiten Staffel:
Der passionierte Schachspieler und Vespafahrer ermittelt wieder. So
richtig hatte im letzten Jahr diese SAT.1-Serie nicht zünden wollen.
Martin Armknechts Metamorphose vom bisexuellen „Lindenstraßen“-Fiesling
zum begriffsstutzig-hinterfotzigen Jung-Kriminalen vermochte nicht recht
zu überzeugen. Schade eigentlich! Denn die Fälle sind intelligent
konstruiert, und der Quandt, immer schnieke in Schale, sein
Menschenfresser-Lächeln sorgsam hinter jungenhafter
Tanzstunden-Wohlerzogenheit verborgen, bleibt bei aller gelegentlichen „Columbo“-Nähe
immer noch eine frische Farbe auf der Krimi-Palette. So auch in diesem
Fall („Ein braver Hund“), wo er mit Witz und Köpfchen einen Brudermord
im reichen Fabrikantenhaushalt aufklärt: nichts für den, der vom
Thriller jede Menge Action erwartet, wohl aber was für Freunde des
gepflegten Krimi-Kammerspiels.
Gong 9/1997, Seite 126 gibt zwei (mäßig) von sechs Punkten:
Kein Quantensprung. Überlanger, pointenarmer und arg spannungsloser
Serienstart. Dieser Mörderfänger (Martin Armknecht) kreuzt im Dunstkreis
der Berliner High Society als ziemlich unglaubwürdiger Solist, als
Randfigur umher. Ohne Dienststube, ohne Auto – aber wenigstens mit
auffallend feinen Manieren. Immerhin wurden zum Auftakt (die auch schon
mal besser agierenden) Vadim Glowna und Arthur Brauss als bewährte
Korsettstangen bemüht. Quandt – ein netter Typ zwar, aber ohne
Aha-Effekt, (noch) ohne Profil, ohne jenen Funken, der die Lunte für 13
kommende Folgen entzündet.
Gong 12/1997, Seite 130:
Martin Armknecht, dieser Kommissar Klassenprimus, hält in der Praxis
immer noch nicht, was Quandt in der Theorie (Columbo) verspricht
Gong 28/1998, Seite 69 schreibt zum Start der zweiten Staffel:
… „Jetzt kommen die Leute erstmal auf mich zu“, freut sich der
36jährige, der bereits dreizehn Mal als Kommissar in „Ein Mord für
Quandt“ bei SAT.1 Furore machte. „Die Quoten waren ziemlich gut, wenn
man bedenkt, dass wir gegen Fußball bei der Konkurrenz antreten
mussten.“ Durchschnittlich 3,62 Millionen Zuschauer saßen jeden Mittwoch
vor dem Bildschirm, wenn der kluge TV-Sherlock Holmes böse Buben
entlarvte. Ab heute werden die bisher noch nicht ausgestrahlten fünf
Folgen gezeigt. Einschaltfaktor: Spaß an Krimis mit intelligenter
Story und nettem Kommissar.
Recherche: JO, Die
Krimihomepage
Originalproduktionsreihenfolge
der Folgen |
Produktions-
nummer |
Sende-
nummer |
Titel der Folge |
1 |
1 |
Pech und
Schwefel |
2 |
13 |
Der
Prinzgemahl |
3 |
3 |
Der Tod führt
Regie |
4 |
12 |
Die Schlinge |
5 |
8 |
Die Reise nach
Wien |
6 |
7 |
Das Kind |
7 |
10 |
Die
Hellseherin |
8 |
4 |
Das falsche
Kaliber |
9 |
9 |
Leiche im
Keller |
10 |
11 |
Eiszeit |
11 |
5 |
Betrogene
Betrüger |
12 |
2 |
Blaus Blut |
13 |
6 |
Geld ist geil |
14 |
14 |
Ein braver
Hund |
15 |
16 |
Die Fremde |
16 |
15 |
Schachspieler |
17 |
17 |
Jagdfieber |
18 |
18 |
Der
Herzspezialist |