Nach „Inspektor Hornleigh greift ein“ und noch vor „Dem Täter auf der Spur“ war diese Serie eine weitere „interaktive“ Kriminalsendung. Als „Krimi-Quiz“ mit dem Untertitel „Amateurdetektive im Wettstreit“ ging die Serie fünf Mal auf Sendung, ehe sie in „Kommissar-Kollin-Club“ mit dem Untertitel „Amateure als Kriminalisten“ umbenannt wurde. Die ersten vier Fälle löste Heinz Drache als Kommissar Kollin. Da dieser andere Verpflichtungen hatte (es hieß, er habe „Terminschwierigkeiten“), übernahm ab Folge 5 Hans Krull die Ermittlungen. Als Assistenten waren Wilfried Herbst und Balduin Baas als Sergeant Ketchup mit dabei. Alle ermittelten sie natürlich für Scotland Yard, obwohl es hier bekanntlich keinen „Kommissar“-Titel gibt. Die Serie scheint gänzlich unbekannt zu sein, so scheint sie nirgends im Internet auf und wurde bisher auch in keiner Filmo- oder Biographie von Parade-Inspektor Heinz Drache erwähnt.
In Gastrollen der in Berlin produzierten ZDF-Serie spielten unter anderem Hans Nielsen, Albert Bessler, Herbert Weissbach, Käte Jaenicke, Claus Wilcke, Vera Tschechowa, Ludwig Haas, Heinz Spitzner, Gerd Vespermann, Peter Capell, Hugo Schrader, Eva-Maria Gebel, Sigrid Walter, Erika Dannhoff,  Erich Fiedler, Lu Säuberlich, Werner Pledath, Gerhard Schinschke, Herbert Hanschke, Walter Janssen, Arno Paulsen, Rolf Weih, Hellmut Grube.
Zum Ablauf: vor einer Gruppe von Krimiliebhabern und Amateurdetektiven wird ein Kriminalstück aufgeführt. Der Spielleiter (heute würde man Quizmaster sagen) teilt die Amateurdetektive in zwei Gruppen auf. Das spannende Kriminalstück wird aufgeführt und natürlich kann man, wenn man genau aufpasst, entdecken, wer den Fehler begeht und die Tat begangen hat. Jede Partei muss nach Abschluss des Spiels einen Tipp abgeben und hat einige Minuten Zeit, sich zu beraten. Der Kabarettist und Quizmaster Achim Stritzel sammelt anschließend Zettel mit der Lösung ein. Danach lässt er die entscheidende Szene samt Tathergang nochmals vorspielen. Wer richtig tippt, kann Mitglied im Kommissar-Kollin-Klub werden. Und natürlich sollten auch die Zuschauer zu Hause vor den Bildschirmen mitraten. Die verzwickten dreißigminütigen Fälle überraschten mit erstaunlichen Auflösungen und einer sehr guten Besetzung der Gastrollen (siehe oben). Die erste Folge wurde von der Presse ab 12 Jahren, weitere Episoden erst ab 16 Jahren empfohlen. Ausgestrahlt wurde dreimal Samstags um 19.00 Uhr, danach ging man zur Sendung am Mittwochhauptabend über. Die einzelnen Episoden hatten keine Episodentitel.
Regie führte Hagen Müller-Stahl, der für Artur Brauners CCC-Television 1965 auch den packenden Fernsehkrimi „Doppelspiel“ inszenierte und in den 1970ern für die Krimiserie „Jörg Preda berichtet“ mit Pinkas Braun arbeitete. Ab Folge 6 löste ihn Klaus Überall ab, der als Fernsehregisseur bei Sendungen wie „Erkennen Sie die Melodie?“ und „Die Rudi Carrell Show“ aktiv war, sowie für „Komische Geschichten mit Georg Thomalla“ arbeitete. Die Musik lieferte Haralt Winkler, der unter anderem die Titelmusik zur Krimiserie „Hamburg Transit“ komponierte.
Zum genauen Inhalt der 1. Folge war leider nichts zu ermitteln, ab Folge 2sind Inhalte mit Besetzung bei jeder Episode abrufbar.

Text: © GP, Die Krimihomepage | Recherche: Jakob Oberdacher