Alois Huber
und Dambrowski ("Dammerl" genannt) sind die Besatzung der Münchner Funkstreife "Isar 12". In 35
Episoden werden Geschichten rund um die Einsätze dieses Polizeiautos und der
beiden Polizeibeamten erzählt. In der ersten Staffel steht ihnen außerdem
Wachtmeister Dieter Resch zur Seite, der mit ihnen in Folge 1 seinen ersten
Einsatz fährt. Es sind dabei nicht die großen Verbrechen, sondern kleine
Delikte, menschliche Schicksale kuriose Geschichten, sowie das Privatleben der
Polizisten, das im Vordergrund steht.
Als Regisseur Michael Braun engagiert,
der damals noch recht jung war (um die 30, bei Drehbeginn 29) und in dieser Serie ihre ersten "Schritte" als
Regisseure tun konnte. Zuvor hatte der Sohn von Regisseur Dr. Harald Braun bei
rund 70 amerikanischen Film- und Fernsehproduktionen assistiert. Später arbeitete u. a. für die Reihen "Derrick",
"Der Alte", "Der Kommissar" oder "Polizeiinspektion 1".
Brauns Liebe zur Musik und zur Küche ist bei Kollegen bekannt, weshalb jeder
gerne mit ihm drehte: nicht nur, dass er selbst gerne kochte, nein, auch beim
Drehen sorgte er dafür, dass nur in ausgezeichneten Häusern gespeist wurde.
Über Alois Huber (Karl Tischlinger) wissen wir zu Serienbeginn, dass er 47 Jahre alt, selbst Sohn
eines Wachtmeisters und
verheiratet ist. Er hat einen Sohn namens Georg, den alle "Schorsch" nennen.
Hubers "pädagogische" Hand ist berühmt, weshalb ihm auch Resch zugeteilt wird.
Im Krieg ist Huber 1942 oder 1943 mal in Osnabrück gewesen. Mit
dem Berliner Karl (in anderen Folgen: Herbert) Dambrowski (Wilmut Borell) fährt
Huber seit fünf
Jahren Streife. Dambrowski wurde laut Rollenlegende am 24.6.1923 in Berlin
geboren und ist seit 1947 bei der Polizei. Auch er ist verheiratet und hat einen
Hund. Dammerl ist ein Tiernarr, wie er in vielen Folgen unter Beweis stellt, vor
allem dann, wenn ein Tier in einem Fall eine Hauptrolle spielt. Dieter Resch
(Eberhard Mondry) wurde 1933 in Osnabrück geboren, wo er auch zwei Jahre seinen
Dienst versehen hat. In München wohnt er zur Untermiete bei Frau Obermeier, die
von ihrem Mieter denkt, dass die Damenwelt stark hinter ihm her ist. Er ist
übereifrig und ehrgeizig, kommt vor seinem ersten Isar-12-Einsatz vom 9. Revier,
wollte aber explizit zur Funkstreife, weil sich dort seiner Meinung nach mehr
tue.
In Nebenrollen agieren übrigens Christl Höck und Peter Sandner als Ehefrau und
Sohn von Alois Huber, Fritz Strassner stellt den Chef der Funkstreife dar.
Wenige Jahre später sollte er - ebenfalls unter der Regie von Michael Braun und
in einer Bavaria-Produktion - den Polizeichef in "Die seltsamen Methoden des
Franz Josef Wanninger" geben.
In Gastrollen sind viele bekannte bayerische "Originale" zu sehen: Helmut
Fischer, Maxl Graf, Veronika Fitz, Ludwig Schmid-Wildy, Rosl Mayr, Elmar Wepper,
Ludwig Wühr, Leo Bardischewski, Helmut Alimonta, Wilfried Klaus - um nur einige zu nennen.
In der ersten Staffel geben
Vor- und Nachspann der Serie nur wenig Aufschluss über Besetzung und
Crew, gerade mal Musik, Kamera, Schnitt, Bauten und Regie werden genannt,
Angaben über die Autoren der jeweiligen Folgen finden sich hier keine.
Es gab zwei inoffizielle Episoden. Eine davon war eine Folge für die ebenfalls
von der Bavaria produzierten Unterhaltungsserie "Der Nachtkurier meldet", in der
Reporter Wieland (Gig Malzacher) immer auf der Spur von neuen Geschichten für
seine Zeitung ist. In der vierten Episode "Polizisten sind auch Menschen"
(Erstausstrahlung: Samstag, 12. Dezember 1964, SWF Regional) begleitet er die
Besatzung der Funkstreife Isar 12 - Huber und Dambrowski - auf einem ganz
normalen Arbeitstag... Regisseur Michael Braun drehte schließlich noch eine 36.
Episode, die er dem Team zum Abschluss der Dreharbeiten vorführte. Sie trägt den
Titel "Isar 12 im Jahre 2000" und zeigt die - nunmehr ergrauten Isar 12-Stars am
Beginn des neues Jahrtausends.
Das Auto der Funkstreife ist ebenfalls legendär es handelt sich dabei um einen
BMW 501, den man wegen seiner Form auch "Barockengel" nannte. Das grüne Gefährt
hatte 72 PS und brachte es auf sage und schreibe 140 km/h. Die Funkstreife
selbst wurde in den 1970ern abgeschafft, ihr Markenzeichen waren unter anderem
die schwarzen Lederjacken.
Die Serie selbst, die als Vorbild die US-Serie "Highway Patrol" hatte, hatte eine ungeheure Zuschauerresonanz. Insgesamt kamen 1200
Darsteller und 400 Drehorte zum Einsatz. Der Direktor der Münchner Schutzpolizei
wollte die Filme zu Schulungszwecken Polizeineulingen vorführen, so realitätsnah
waren sie.
Unten
angeführte Erstausstrahlungsdaten beziehen sich auf die Erstausstrahlung im
ARD-Vorabendprogramm im Sendebereich des WDR, der durch seine Westdeutsche
Werbefernsehen GmbH auch Auftraggeber der Reihe war. Die Serie wurde aber auch
in den anderen regionalen ARD-Vorabendprogrammen (zwischen 18.00 und 20.00 Uhr)
gesendet, teilweise jedoch nicht vollständig und in anderer Reihenfolge und in
anderen Zeitabständen, so im SDR/SWF ab 09.12.1960, im SFB ab 23.06.1961, im BR
und HR jeweils ab 04.09.1961, im NDR/RB ab 06.10.1961 und im SR ab 11.10.1961.
Ab 15.10.1974 liefen interessanter Weise im ZDF einige Folgen mit zum Teil neuen
Titelbezeichnungen.
Text © GP, Die Krimihomepage
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