Die jungfräuliche
Elisabeth wird in Bruckners zwischen 1928 und 1930 entstandenem Drama
als eine Frau voller Fehler, eitel, launenhaft, rachsüchtig und geizig
gezeigt. Als Königin jedoch ist sie groß und staatsmännisch. Ihr
Gegenspieler Philipp von Spanien wirkt dunkel und unheimlich, ein
hintergründiger Geist, dessen Umarmung Elisabeth verlockender erscheint
als die Avancen der in sie verliebten, jedoch mehr an der Macht
interessierten Bewerber. Verlockender sogar als die Liebe ihres
Günstlings Essex, den sie hinrichten lässt, als seine gegen sie
gerichtete Verschwörung fehlschlägt. Besonders beeindruckend sind die
Szenen, in denen Elisabeth und Philipp um den Sieg ihrer Schiffe beten
und der folgende Zusammenbruch Philipps, einhergehend mit Elisabeths
Erkenntnis, wie wenig wirklich hingebungsvolle Liebe ihr trotz des
glanzvollen, erfolgreichen Lebens als Frau vergönnt war ...
(Text: ©
JO,
Die Krimihomepage) |