Erstsendung (ZDF):
Mittwoch, 17.07.1968, 20.45-22.30 Uhr

Regie:
Werner Schlechte

Dauer/ Bild:
105' ca., s/w

Madame Vauquelin gesteht ihrem Liebhaber, dem erfolgreichen Kaufmann Ferraud, dass sie ihren in jeder Hinsicht gescheiterten Ehemann erschossen hat. Ferraud sieht nur einen Ausweg, seine Freundin vor der drohenden Anklage wegen Mordes zu bewahren: er muss einen Abschiedsbrief in die Wohnung des Toten schmuggeln, um einen Selbstmord vorzutäuschen. Obwohl Monsieur Vauquelin vor seinem gewaltsamen Ende seiner Frau mehrfach gedroht hat, sie und ihren Liebhaber zu töten - Tat und Motiv also auf der Hand liegen - gibt es im weiteren Verlauf einige Überraschungen. Der ermittelnde Kommissar Bernu, ein erfahrener Kriminalist, zweifelt schnell an der Selbstmordtheorie ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Bild + Funk 31/1968, Seite 12 gibt vier (gut) von fünf Sternen: "Gelungene Überraschungen. Ein originelles, interessantes Stück, das vom althergebrachten Krimi-Schema abwich. So unwahrscheinlich die Story auch konstruiert war, man verfolgte das Geschehen doch mit wachsender Spannung. Die mehrstufige Auflösung des Falles bot gelungene Überraschungen. Dass sehr viel geredet und nur wenig gehandelt wurde, empfand man nicht als Mangel. Was aber erheblich störte, war die Musik. Man hätte gut und gern darauf verzichten können."
Hörzu 31/1968, Seite 11: "'Ein Abschiedsbrief' sorgte für abendfüllende Spannung. Genüsslich langsam wurde ein sonderbares Verbrechen aufgedeckt, das Bühnen-Autor J.P. Conty ebenso künstlich wie scharfsinnig erdacht hatte. Ein Rätsel blieb. Was rechtfertigte die Bezeichnung 'Fernsehspiel'? Nirgends ein optischer Einfall. Die Kamera fotografierte die jeweils Sprechenden, sonst nichts. Und da der Dialog schwach und geschwätzig war, wirkte es doppelt schlimm. Lobenswert der Mut, mit möglichst fernseh-unbekannten Darstellern zu arbeiten. Fred Maires intellektuell-arroganter Kommissar, Barbara Witows verängstigtes Dienstmädchen prägten sich ins Gedächtnis."

Bereits am 24. Mai 1959 zeigte die ARD eine Fernsehbearbeitung des Stückes unter dem Titel 'Ein unbeschriebenes Blatt'.