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Ein
unbeschriebenes Blatt |
Erstsendung (ARD):
Sonntag,
24.05.1959, 20.45 Uhr |
Regie:
Rolf Hädrich |
Dauer:
68'23'', s/w |
Inhalt |
Der Ehemann von
Geneviève Vacquelin hat Selbstmord begangen. Auf einem Schreibblock
neben dem Toten findet man einen Abschiedsbrief. Nacheinander erfährt
der Zuschauer mehrere Versionen, wie Monsieur Vacquelin ums Leben
gekommen ist. Kommissar Bernu und Inspektor Constant bearbeiten den
Todesfall. Während der Inspektor den Selbstmord akzeptiert, kommt der
Kommissar bald dahinter, dass es sich um Mord handelt. Das Dienstmädchen
der Vacquelins scheint eine undurchsichtige Rolle zu spielen.
Schließlich wird Pierre Ferraud, Mme. Vacquelins reicher Liebhaber,
verhaftet. Obwohl er den Mord gesteht, lässt Bernu nicht locker. Ihn
beschäftigt der mysteriöse Abschiedsbrief. Warum und von wem wurde er
geschrieben?
(Text © JO, Die Krimihomepage) |
Kritik |
Die Krimihomepage
meint: "Sehr netter Fernsehkrimi, der immer wieder mit
Überraschungen aufwartet. Rolf Hädrich inszeniert solide, durch die
drei Hauptdarsteller hat die Produktion einen ganz großen Pluspunkt:
Zum einen brilliert Hans Nielsen als Ermittler - eine sehr
interessante Rolle für ihn -, zum anderen geben Konrad Georg (sehr
solide wie immer) und Gisela Trowe eine gute Figur ab. Schöne
End-50er-Atmosphäre." (GP, November 2023)
Gong 23/1959, Seite
21 (Achtung, leichte Spoiler): "Das unbeschriebene Blatt von J. P. Conty ist gar nicht mehr so
unbeschrieben: unter dem Titel 'Es war alles ganz anders' gibt es
die Geschichte dieser verwickelten Mordaffäre in jeder Buchhandlung
als Taschenbuch zu kaufen. Mit einem kleinen, wichtigen Unterschied
freilich: im Roman sinken sich Pierre und Geneviève am Schluss
gerüht in die Arme. Die Fernsehfassung aber lässt zumindest
erkennen, dass dem Liebhaber die kaltblütige Berechnung der
Mörderin, die leer und wehmütig in die Kamera starrt, schließlich
doch über die Hutschnur geht. Dieser kleine, nachträgliche Tropfen
Moral schwächt die undelikate Handlung zwar etwas ab, täuscht aber
doch nicht darüber hinweg, dass die Fabel auf recht unerfreulichen
menschlichen Verhältnissen aufgebaut und durch eine psychologisch
höchst unwahrscheinliche Edelromanze verbrämt ist. Eigenartigerweise
wirkte das Spiel trotz seiner überraschenden Schlusspointe auch
atmosphärisch nicht dicht. Es war alles ein bisschen zu scharf
ausgeleuchtet, und das Beklemmende, Unheimliche einer Krimihandlung
blieben uns der Autor wie auch der Regisseur schuldig, obwohl das
Stück handwerklich sauber inszeniert war. Ähnliches lässt sich von
der Darstellung sagen. Auch hier gab es Leistungen, die sich sehen
lassen konnten, obwohl sie den Zuschauer nicht zu erschüttern
vermochten."
Hörzu 24/1959, Seite 44 (Achtung, leichte Spoiler): "Die Unterhaltung der Woche bestritt ein gutgebauter Kriminalreißer, in dem Gisela Trowe bemerkenswerten Mut
zur aparten Hässlichkeit zeigte, in dem Konrad Georg einen bis zum
Schluss recht undurchsichtigen Ehemann verkörperte und Hans Nielsen
einen allzu selbstsicheren Kriminalkommissar. Bemerkenswert, wie der
Verfasser des Stücks immer noch eine neue Pointe auf die alte
setzte." |
Zusätzliche Infos &
Hintergrundinfos |
Konrad Georg
(1914-1987) wurde vor allem durch seine Rolle als Kriminalkommissar
Werner Freytag in der zwischen 1963 und 1965 produzierten 39teiligen
Fernsehserie "Kommissar Freytag" bekannt. Er wollte ursprünglich
Priester werden, entschied sich dann aber doch für den Schauspielberuf,
den er 1934 zu erlernen begann. Größte Popularität genoss er auch nach
seinem Auftritt als Geheimdienstchef Charles Ross in den
Francis-Durbridge-Mehrteilern "Tim Frazer" und "Tim Frazer-Der Fall
Salinger".
1968 entstand ein ZDF-Remake unter dem Titel "Ein
Abschiedsbrief". |
Stab |
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Besetzung |
Aufnahmestab |
Geneviève
Vacquelin |
Gisela Trowe |
Kommissar Bernu |
Hans Nielsen |
Pierre
Ferraud |
Konrad Georg |
Aline, Hausmädchen bei
Vacquelins |
Edeltraut Elsner |
Inspektor
Constant |
Carl Duering |
Putzfrau
bei Ferraud |
Maria Fauser |
Kriminalassistent |
Peter Schmitz |
Polizeiarzt |
Heinrich Beuckelmann |
Putzfrau |
Maria Fauser |
Concierge im Hause Ferraud |
Maria Madlen Madsen |
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Kriminalspiel von |
J. P. Conty |
deutsch von |
Lore Kornell |
Fernsehbearbeitung |
Willy H. Thiem |
Kamera |
Wilfried Huber
Horst Thürling
Heinz Camus
Paul V. Wendel |
Aufnahmeleitung |
Siegbert Kohl |
Regieassistenz |
Hansludwig Wiechmann |
Mischpult |
Brigitte Siara |
Ton |
Alois Niebergall |
Kostüme |
Ilse Grams |
Masken |
Joachim Döring |
Szenenbild |
Horst Klös |
Regie |
Rolf Hädrich |
eine Produktion des |
Hessischen Rundfunks |
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