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Das grüne Ungeheuer
(Teil 1 - Teil 5)

Erstsendung (DFF):
16.12.1962 (1. Folge), weitere Folgen: Dezember 1962

Regie:
Rudi Kurz

Dauer:
70 Minuten (1. Folge)
74 Minuten (2. Folge)
81 Minuten (3. Folge)
71 Minuten (4. Folge)
72 Minuten (5. Folge)

Inhalt

"Das grüne Ungeheuer" erzählt vor einem wahren historischen Hintergrund die Geschichte des ehemaligen deutschen Piloten Morena, der sich nach dem zweiten Weltkrieg mit verschiedenen Jobs über Wasser hält und schließlich in Savanna landet. Plötzlich wird er von der Polizei gesucht, da er Opfer einer Intrige geworden ist. Eine junge Frau verführt ihn, hat aber zum Ziel, ihn wegen Vergewaltigung anzuzeigen, ihn zu heiraten und dann bei der Scheidung eine hohe Geldsumme zu kassieren. Zwar gelingt es Morena zu entkommen, ohne Pass und ohne Geld gestaltet sich seine Flucht allerdings als mehr als schwierig. Und außerdem befindet er sich plötzlich in den Wirren des guatemaletekischen Bürgerkriegs ...

1. Folge
1954 herrscht in Guatemala Bürgerkrieg. Ein ehemaliger deutscher Pilot, der unter dem Falschnamen Antonio Morena auftritt, befindet sich plötzlich mittendrin. Er musste die USA verlassen, weil ihm dort eine junge Frau eine Vergewaltigung anlastet, die er nicht begangen hat. Ohne Geld und Papiere wandte er sich in seiner Verzweiflung an seinen Freund Steve Baxter. Dieser hilft ihm zwar, schleust ihn aber gleichzeitig ahnungslos als Pilot in die United Fruit Company ein, die eine Privatarmee aufgestellt hat, um in das Land einzufallen und die vorgesehenen Agrarreformgesetze und eine demokratische Öffnung des Landes zu verhindern. An Bord des Fliegers befinden sich außer Steve und Antonio der Journalist Dr. Guerra und dessen Tochter Chabelita. Steve lässt den Flieger auf einer kleiner Insel landen, wo er Dr. Guerra in Gewahrsam halten will, falls sein regierungstreuer Bruder, ein Offizier, sich den Truppen seiner Organisation entgegenstellen sollte. Nach und nach wird Morena klar, auf was er sich da eingelassen hat und er beschließt zu fliehen ...

2. Folge
Antonio Morenas Flucht scheitert und so schließt er sich der Privatarmee, die aus Emigranten und Abenteurern besteht, an. Sein wichtigstes Ziel ist es jedoch, das Leben Dr. Guerras und das seiner Tochter zu schützen. Der strategisch wichtige Hafen Puerto Barrios soll unterdessen in die Hände der Organisation fallen. Aus diesem Grund zwingt Fuentes, der General, den Journalisten Guerra dazu, seinem Bruder einen Brief zu schreiben, um das Gebiert widerstandslos abzugeben. Antonio fliegt den General anschließend nach Honduras, wo sich das Hauptquartier der Revolutionäre befindet. Dort überschlagen sich die Ereignisse. Es hat nämlich ein Machtkampf um die oberste Führungsposition bei den Streitkräften zwischen Fuentes und Larbas begonnen. Letztgenannter hat bereits befohlen, die Hauptstadt Guatemalas zu bombardieren und gewinnt schließlich den Kampf um den Oberbefehl nicht zuletzt dadurch, dass er Steve Baxter, einen engen Mitarbeiter des Generals, ermorden lässt. Auch Chabelita verschwindet spurlos ...

3. Folge
Das Hauptquartier der Aufständischen muss aus taktischen Gründen nach Guatemala verlegt werden, wo seitens der Organisation ein Bürgerkrieg fingiert wird. Antonio ist somit einer der ersten, die guatemaletekisches Territorium betreten. Begleitet wird er von Chabelita, die froh ist, endlich wieder - wenn auch unter widrigen Umständen - in ihr Heimatland zurückkehren zu können. Dort fleht sie Antonio an, aus der Armee auszutreten. Doch Desertieren ist lebensgefährlich und so beschließt Morena, bei seinen Einsätzen wenigstens keine Menschen zu töten. Unter Vortäuschung verschiedener Probleme, wie Motorschäden etc., gelingt ihm dies eine Zeit lang. Doch dann werden Mendoza und Oberst Larbas misstrauisch und schöpfen Verdacht. Das bringt Morena und Chabelita in Teufels Küche...

4. Folge
Antonio Morena und Chabelita Guerra sind auf der Flucht, weil man dahinter gekommen ist, dass Morena Befehle nicht ausgeführt hat. Nur knapp können die beiden ihren Verfolgern entkommen, indem sie sich in den Urwald flüchten. Nun haben sie beschlossen, sich den Regierungstreuen anzuschließen. Zunächst hält man sie jedoch für Spione und man ist äußerst misstrauisch. Mit viel Glück entgehen sie dem Tod. Morena macht dem regierungstreuen Oberst Gusano glaubhaft, dass die Gegner zur Kapitulation bereit seien. Er gibt außerdem an, er habe den Oberkommandierenden zu Verhandlung mit dem Präsidenten in die Hauptstadt geschickt. Gusano lässt daraufhin Morena und Chabelita dorthin bringen. Doch dann wendet sich das Blatt plötzlich, denn der demokratische Präsident wird seines Amtes enthoben. Morena und Chabelita sehen sich gezwungen, erneut zu fliehen ...

5. Folge
Chabelita glaubt bei ihrer Familie in Sicherheit zu sein. Gemeinsam mit Antonio gelingt es ihr, sich nachts bis zu deren Haus durchzuschlagen. Entsetzt muss sie jedoch feststellen, dass niemand da ist und dass das Gebäude durchsucht wurde. Chabelita ist verzweifelt. Wie durch ein Wunder steht dann plötzlich ihr Vater vor ihr, der die Gunst der Stunde nutzen konnte, um zu fliehen. Als einzigen Ausweg sehen die drei Flüchtlinge, sich bis zur mexikanischen Botschaft durchzuschlagen, um dort um Asyl anzusuchen. Sie schaffen es zwar, Morena wird jedoch das Asyl verweigert. Dr. Guerra spielt ihm daraufhin einen Adresse zu, bei der er sich Zuflucht erhofft. Doch diese erweist sich erneut als äußerst gefährlich und Morena befindet sich abermals in tödlicher Gefahr ...

alle Texte: © GP, Die Krimihomepage, Juli 2011

Kritik

Spannend, wenn auch teilweise mit etwas kritischem Auge zu betrachten. Jürgen Frohrieps Darstellung ist erstklassig.

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos
Der Film beruht auf dem Roman "Der grüne Papst" von Wolfgang Schreyer, der vor dem Hintergrund des 1954 von der CIA organisierten Sturz von Jacobo Arbenz Guzmán, dem Präsidenten Guatemalas, spielt. Der abenteuerliche Politthriller gilt bis heute als einer der meist verkauftesten Romane der DDR-Literatur. Das Buch entstand 1959 unter dem Titel "Das grüne Ungeheuer", wurde dann mehrfach unter dem Titel "Der grüne Papst" neu aufgelegt und erschien erst 2000 unter dem Originaltitel wieder. Der Autor wollte sein Buch als "Tatsachenroman" verstanden wissen. Dieser Titelzusatz wurde bei späteren Ausgaben allerdings weggelassen. Die Ereignisse rund um die Titelfigur, die im 93 Kapitel umfassenden Roman keinen Namen trägt und als Ich-Erzähler auftritt, sind fiktiv, die Hintergrundereignisse allerdings real.
Die Handlung des Films wurde von 1954 in das Produktionsjahr 1962 verlegt. Ein sich auf Kuba aufhaltender Journalist aus der Tschechoslowakei, gespielt von Wilhelm Koch-Hooge, erzählt in Rückblenden die Ereignisse vom Juni 1954.
Wie viele DEFA-Filme, die im nichtkommunistischen Ausland spielten, wurde auch "Das grüne Ungeheuer" in kommunistischen Bruderländern gedreht, deren Landschaften den Originallandschaften ähnelten. In diesem Falle filmte man überwiegend im Donaudelta Bulgariens. Aber auch einige Stellen in Potsdam mussten für Guatemala herhalten. Die Innenaufnahmen entstanden in den Babelsberger DEFA-Studios, wo man im Sommer 1962 drehte. Gedreht wurde auf 35mm-s/w-Film, was zur Folge hatte, dass der Film im kommunistischen Lager auch im Kino lief. 1963 kam so beispielsweise auch eine zweiteilige Kinofassung in die DDR-Kinos, bei der Teil 1-3 und Teil 4-5 in einem Stück gezeigt wurden. 
Jürgen Frohriep (1928-1993) ist den meisten als Oberleutnant Jürgen Hübner im DDR-Krimiklassiker "Polizeiruf 110" bekannt. Der geborene Rostocker absolvierte nie eine professionelle Schauspielerausbildung. Mit einer Hauptrolle in Konrad Wolfs 1959 gedrehten Antikriegsfilm "Sterne" schaffte er über Nacht den Durchbruch, wurde zum beliebten DDR-Star und Mitglied des DEFA-Schauspielensembles. Auch die Hauptrolle in "Das grüne Ungeheuer" verhalf dem Schauspieler zu großer Popularität. Mit der Hauptdarstellerin Kati Székely war er bis nach der Wende verheiratet. In 65 Fällen (den erst vor kurzem erstausgestrahlten verschollenen Polizeiruf "Im Alter von ..." mit eingerechnet) ermittelte er als souveräner Oberleutnant in der ganzen DDR. Nach der Wende bekam Frohriep allerdings keine Rollenangebote mehr, seine Ehe zerbrach und er litt an Alkoholsucht. Kurz nach den Dreharbeiten zu seinem letzten Polizeirufauftritt 1993, für den man ihn nochmals vor die Kamera zurückholte, starb Frohriep am 13.07.1993.
Der Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur Rudi Kurz (geboren 1921) bescherte dem DDR-Fernsehen mit seinen mehrteiligen Fernsehfilme mehrere Straßenfeger und Publikumserfolge. Nach dem Fünfteiler "Das grüne Ungeheuer" drehte er den in Wien angesiedelten fünfteiligen Fernsehrkrimi "Die Spur führt in den siebten Himmel", in dem ebenfalls Jürgen Frohriep eine entscheidende Rolle spielte. Weitere Erfolge waren etwa "Treffpunkt Genf" (1968) oder "Projekt Aqua" (1969) sowie die dreizehnteiligen Serien "Archiv des Todes" (1980) und "Front ohne Gnade" (1964).
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab

Folge 1

Morena

Jürgen Frohriep

Chabelita

Kati Székely

Steve

Erik S. Klein

Dr. Guerra

Werner Dissel

Gusano

Gerd Biewer

Tschechoslowake

Wilhelm Koch Hooge

Fuentes

Ivan Malré

Joan

Eva-Maria Hagen

Mr. Brandon

Wolfgang Brunecker

1. Soldat

Gerd Rachold

2. Soldat

Willi Neuenhahn

Deutscher

Günter Sonnenberg

Tampstad

Peter Thomas

in weiteren Rollen

Gero von Wilke
Karl Heinz Oppel
Nicolai Djikelov
Mo Cvetana Modeva
Jordanka Zaneva
Lidia Prajanova
Svetla Makaveeva
Lubomir Dobrev
Ivan Gadevski
Paul Jaster
Erich Braun

Folge 2

Morena

Jürgen Frohriep

Chabelita

Kati Székely

Steve

Erik S. Klein

Dr. Guerra

Werner Dissel

Fuentes

Ivan Malré

Larbas

Fred Düren

Mendoza

Gerd Ehlers

Gusano

Gerd Biewer

Reyes

Joachim Tomaschewsky

Mr. Brandon

Wolfgang Brunecker

in weiteren Rollen

Horst Gill
Gerd Rachold
Willi Neuenhahn
Peter Thomas
Karl Heinz Oppel
Gero von Wilcke
Peter Sauerzapf
Lubomir Trifonow
Carlo Formigoni
Nicola Pawloff

Folge 3

Morena

Jürgen Frohriep

Chabelita

Kati Székely

Steve

Erik S. Klein

Dr. Guerra

Werner Dissel

Fuentes

Ivan Malré

Larbas

Fred Düren

Mendoza

Gerd Ehlers

Gusano

Gerd Biewer

Reyes

Joachim Tomaschewsky

Mr. Brandon

Wolfgang Brunecker

in weiteren Rollen

Horst Gill
Gerd Rachold
Willi Neuenhahn
Peter Thomas
Karl Heinz Oppel
Gero von Wilcke
Peter Sauerzapf
Lubomir Trifonow
Carlo Formigoni
Nicola Pawloff

Folge 4

Morena

Jürgen Frohriep

Chabelita

Kati Székely

Gusano

Gerd Biewer

Tschechoslowake

Wilhelm Koch-Hooge

Cruzfer

Horst Schäfer

Mr. Brandon

Wolfgang Brunecker

Deutscher

Günter Sonnenberg

Amparo

Enrico Migliore

Fahrer

Hans Schmidt

Leutnant

Nicolai Popoff

Monzon

Fred Kötteritzsch

in weiteren Rollen

Werner Wieland
Alexander Papendiek
Gisela Morgen
Harald Moszdorf
Paul Jaster
Christa Pasemann
Otto-Erich Edenharter
Hugo Kalthoff
Richard Hilgert
Anneliese Sommer
Hans Feldner
Harald Grünert

Folge 5

Morena

Jürgen Frohriep

Chabelita

Kati Székely

Dr. Guerra

Werner Dissel

Tschechoslowake

Wilhelm Koch-Hooge

Funktionär

Prof. Karl Eggstein

Frau

Lin Jaldati

Deutscher

Günter Sonnenberg

Larbas

Fred Düren

Mendoza

Gerd Ehlers

Mr. Brandon

Wolfgang Brunecker

Raul

Manfred Wagner

Camillo

Karl-Richard Schmidt

Monzon

Fred Kötteritzsch

Angestellter der Botschaft

Wolfgang Greese

in weiteren Rollen

Paul Berndt
Erich Altrock
Jochen Diestelmann
Harald Moszdorf
Curt W. Franke
Günter Schwarzlose
Willy Schmitz
Hans J. Finke
Hans Proft-Zimmermann
Erich Braun

von Paul Herbert Freyer
Rudi Kurz
nach dem gleichnamigen Roman von

Wolfgang Schreyer

Kamera Hartwig Strobel
Szenenbild Ernst-Rudolf Pech
Musik Wolfgang Hohensee
Kostüme Elli-Charlotte Löffler
Masken Karl Neuling
Christel Schwarzer
Ton Gerhard Baumgarten
Schnitt Thea Richter
Regie-Assistenz Erhard Bittner
Rosemarie Remlinger
Kamera-Assistenz Günther Sahr
Aufnahmeleitung Heinz Herrmann
Produktionsleitung Willi Teichmann
Regie Rudi Kurz
Ein Film des Deutschen Fernsehfunks DFF
hergestellt im Defa-Studio für Spielfilme
  DEFA-Gruppe KONKRET

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 18.07.2011

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