"Das grüne Ungeheuer"
erzählt vor einem wahren historischen Hintergrund die Geschichte des
ehemaligen deutschen Piloten Morena, der sich nach dem zweiten Weltkrieg
mit verschiedenen Jobs über Wasser hält und schließlich in Savanna
landet. Plötzlich wird er von der Polizei gesucht, da er Opfer einer
Intrige geworden ist. Eine junge Frau verführt ihn, hat aber zum Ziel,
ihn wegen Vergewaltigung anzuzeigen, ihn zu heiraten und dann bei der
Scheidung eine hohe Geldsumme zu kassieren. Zwar gelingt es Morena zu
entkommen, ohne Pass und ohne Geld gestaltet sich seine Flucht
allerdings als mehr als schwierig. Und außerdem befindet er sich
plötzlich in den Wirren des guatemaletekischen Bürgerkriegs ...
1. Folge
1954 herrscht in Guatemala Bürgerkrieg. Ein ehemaliger deutscher
Pilot, der unter dem Falschnamen Antonio Morena auftritt, befindet sich
plötzlich mittendrin. Er musste die USA verlassen, weil ihm dort eine
junge Frau eine Vergewaltigung anlastet, die er nicht begangen hat. Ohne
Geld und Papiere wandte er sich in seiner Verzweiflung an seinen Freund
Steve Baxter. Dieser hilft ihm zwar, schleust ihn aber gleichzeitig
ahnungslos als Pilot in die United Fruit Company ein, die eine
Privatarmee aufgestellt hat, um in das Land einzufallen und die
vorgesehenen Agrarreformgesetze und eine demokratische Öffnung des
Landes zu verhindern. An Bord des Fliegers befinden sich außer Steve und
Antonio der Journalist Dr. Guerra und dessen Tochter Chabelita. Steve
lässt den Flieger auf einer kleiner Insel landen, wo er Dr. Guerra in
Gewahrsam halten will, falls sein regierungstreuer Bruder, ein Offizier,
sich den Truppen seiner Organisation entgegenstellen sollte. Nach und
nach wird Morena klar, auf was er sich da eingelassen hat und er
beschließt zu fliehen ...
2. Folge
Antonio Morenas Flucht scheitert und so schließt er sich der
Privatarmee, die aus Emigranten und Abenteurern besteht, an. Sein
wichtigstes Ziel ist es jedoch, das Leben Dr. Guerras und das seiner
Tochter zu schützen. Der strategisch wichtige Hafen Puerto Barrios soll
unterdessen in die Hände der Organisation fallen. Aus diesem Grund
zwingt Fuentes, der General, den Journalisten Guerra dazu, seinem Bruder
einen Brief zu schreiben, um das Gebiert widerstandslos abzugeben.
Antonio fliegt den General anschließend nach Honduras, wo sich das
Hauptquartier der Revolutionäre befindet. Dort überschlagen sich die
Ereignisse. Es hat nämlich ein Machtkampf um die oberste
Führungsposition bei den Streitkräften zwischen Fuentes und Larbas
begonnen. Letztgenannter hat bereits befohlen, die Hauptstadt Guatemalas
zu bombardieren und gewinnt schließlich den Kampf um den Oberbefehl
nicht zuletzt dadurch, dass er Steve Baxter, einen engen Mitarbeiter des
Generals, ermorden lässt. Auch Chabelita verschwindet spurlos ...
3. Folge
Das Hauptquartier der
Aufständischen muss aus taktischen Gründen nach Guatemala verlegt
werden, wo seitens der Organisation ein Bürgerkrieg fingiert wird.
Antonio ist somit einer der ersten, die guatemaletekisches Territorium
betreten. Begleitet wird er von Chabelita, die froh ist, endlich wieder
- wenn auch unter widrigen Umständen - in ihr Heimatland zurückkehren zu
können. Dort fleht sie Antonio an, aus der Armee auszutreten. Doch
Desertieren ist lebensgefährlich und so beschließt Morena, bei seinen
Einsätzen wenigstens keine Menschen zu töten. Unter Vortäuschung
verschiedener Probleme, wie Motorschäden etc., gelingt ihm dies eine
Zeit lang. Doch dann werden Mendoza und Oberst Larbas misstrauisch und
schöpfen Verdacht. Das bringt Morena und Chabelita in Teufels Küche...
4. Folge
Antonio Morena und Chabelita Guerra sind auf der Flucht, weil man
dahinter gekommen ist, dass Morena Befehle nicht ausgeführt hat. Nur
knapp können die beiden ihren Verfolgern entkommen, indem sie sich in
den Urwald flüchten. Nun haben sie beschlossen, sich den
Regierungstreuen anzuschließen. Zunächst hält man sie jedoch für Spione
und man ist äußerst misstrauisch. Mit viel Glück entgehen sie dem Tod.
Morena macht dem regierungstreuen Oberst Gusano glaubhaft, dass die
Gegner zur Kapitulation bereit seien. Er gibt außerdem an, er habe den
Oberkommandierenden zu Verhandlung mit dem Präsidenten in die Hauptstadt
geschickt. Gusano lässt daraufhin Morena und Chabelita dorthin bringen.
Doch dann wendet sich das Blatt plötzlich, denn der demokratische
Präsident wird seines Amtes enthoben. Morena und Chabelita sehen sich
gezwungen, erneut zu fliehen ...
5. Folge
Chabelita glaubt bei ihrer Familie in Sicherheit zu sein. Gemeinsam
mit Antonio gelingt es ihr, sich nachts bis zu deren Haus
durchzuschlagen. Entsetzt muss sie jedoch feststellen, dass niemand da
ist und dass das Gebäude durchsucht wurde. Chabelita ist verzweifelt.
Wie durch ein Wunder steht dann plötzlich ihr Vater vor ihr, der die
Gunst der Stunde nutzen konnte, um zu fliehen. Als einzigen Ausweg sehen
die drei Flüchtlinge, sich bis zur mexikanischen Botschaft
durchzuschlagen, um dort um Asyl anzusuchen. Sie schaffen es zwar,
Morena wird jedoch das Asyl verweigert. Dr. Guerra spielt ihm daraufhin
einen Adresse zu, bei der er sich Zuflucht erhofft. Doch diese erweist
sich erneut als äußerst gefährlich und Morena befindet sich abermals in
tödlicher Gefahr ...
alle Texte:
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GP, Die Krimihomepage, Juli 2011 |
Der Film beruht auf dem
Roman "Der grüne Papst" von Wolfgang Schreyer, der vor dem Hintergrund
des 1954 von der CIA organisierten Sturz von Jacobo Arbenz Guzmán, dem
Präsidenten Guatemalas, spielt. Der abenteuerliche Politthriller gilt bis heute als
einer der meist verkauftesten Romane der DDR-Literatur. Das Buch
entstand 1959 unter dem Titel "Das grüne Ungeheuer", wurde dann mehrfach
unter dem Titel "Der grüne Papst" neu aufgelegt und erschien erst 2000
unter dem Originaltitel wieder. Der Autor wollte sein Buch als
"Tatsachenroman" verstanden wissen. Dieser Titelzusatz wurde bei
späteren Ausgaben allerdings weggelassen. Die Ereignisse rund um die
Titelfigur, die im 93 Kapitel umfassenden Roman keinen Namen trägt und
als Ich-Erzähler auftritt, sind fiktiv, die Hintergrundereignisse
allerdings real.
Die Handlung des Films wurde von 1954 in das Produktionsjahr 1962
verlegt. Ein sich auf Kuba aufhaltender Journalist aus der
Tschechoslowakei, gespielt von Wilhelm Koch-Hooge, erzählt in
Rückblenden die Ereignisse vom Juni 1954.
Wie viele DEFA-Filme, die im nichtkommunistischen Ausland spielten,
wurde auch "Das grüne Ungeheuer" in kommunistischen Bruderländern
gedreht, deren Landschaften den Originallandschaften ähnelten. In diesem
Falle filmte man überwiegend im Donaudelta Bulgariens. Aber auch einige
Stellen in Potsdam mussten für Guatemala herhalten. Die Innenaufnahmen
entstanden in den Babelsberger DEFA-Studios, wo man im Sommer 1962
drehte. Gedreht wurde auf 35mm-s/w-Film, was zur Folge hatte, dass der
Film im kommunistischen Lager auch im Kino lief. 1963 kam so
beispielsweise auch eine zweiteilige Kinofassung in die DDR-Kinos, bei der
Teil 1-3 und Teil 4-5 in einem Stück gezeigt wurden.
Jürgen Frohriep (1928-1993) ist den meisten als Oberleutnant Jürgen
Hübner im DDR-Krimiklassiker "Polizeiruf 110" bekannt. Der geborene
Rostocker absolvierte nie eine professionelle Schauspielerausbildung.
Mit einer Hauptrolle in Konrad Wolfs 1959 gedrehten Antikriegsfilm
"Sterne" schaffte er über Nacht den Durchbruch, wurde zum beliebten
DDR-Star und Mitglied des DEFA-Schauspielensembles. Auch die Hauptrolle
in "Das grüne Ungeheuer" verhalf dem Schauspieler zu großer Popularität.
Mit der Hauptdarstellerin Kati Székely war er bis nach der Wende
verheiratet. In 65 Fällen (den erst vor kurzem erstausgestrahlten
verschollenen Polizeiruf "Im Alter von ..." mit eingerechnet) ermittelte
er als souveräner Oberleutnant in der ganzen DDR. Nach der Wende bekam
Frohriep allerdings keine Rollenangebote mehr, seine Ehe zerbrach und er
litt an Alkoholsucht. Kurz nach den Dreharbeiten zu seinem letzten
Polizeirufauftritt 1993, für den man ihn nochmals vor die Kamera
zurückholte, starb Frohriep am 13.07.1993.
Der Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur Rudi Kurz (geboren 1921)
bescherte dem DDR-Fernsehen mit seinen mehrteiligen Fernsehfilme mehrere
Straßenfeger und Publikumserfolge. Nach dem Fünfteiler "Das grüne
Ungeheuer" drehte er den in Wien angesiedelten fünfteiligen
Fernsehrkrimi "Die
Spur führt in den siebten Himmel", in dem ebenfalls Jürgen
Frohriep eine entscheidende Rolle spielte. Weitere Erfolge waren etwa
"Treffpunkt Genf" (1968) oder "Projekt Aqua" (1969) sowie die
dreizehnteiligen Serien "Archiv des Todes" (1980) und "Front ohne Gnade"
(1964). |