Graf Henry von Alternberg
(Albert Fortell) kehrt von einer Südamerikaexpedition heim, als sein Vater
stirbt. Er erfährt, dass der gute alte Herr eine Menge Schulden hinterlassen
hat, die er bis zur Minute seines Todes nicht bereinigen konnte. Seine
Mutter Simone (Capucine) kann eine Wohnung in Paris, die auf sie läuft,
halten und das gräfliche Schloss bei München. Der adelige Jet-Set-Sohn
versucht sie fortan als Detektiv und stolpert von einem mysteriösen Fall in
den nächsten. International genießt er aber höchstes Ansehen, ist allseits
bekannt und beliebt. Er verbringt seine Urlaube in Italien, Frankreich und
Spanien und schlittert dabei meist in einen neuen Fall. Seine Ex-Frau Lisa
(Ursula Karven) unterstützt den Sunnyboy in den meisten Fällen. Ihr und
Henry sind kein Fall zu schwer und keine Herausforderung zu gefährlich ...
(Text: © GP, Die Krimihomepage)
Ende der 1980er waren Adelige im ZDF besonders in.
Da kam eine Serie, die einen adeligen Grafen als Ermittler hatte, gerade recht
(wobei es so etwas schon zwanzig Jahre zuvor bei der ARD mit "Graf Yoster gibt
sich die Ehre" gab!). Die Münchner TeleMünchen-Fernsehproduktion hat mit "Blaues
Blut" eine recht hochwertig wirkende Serie produziert, in der nicht nur deutsche
und europäische Filmstars mitspielen, sondern die auch bei Locations und Action
mit allem auffuhr, was möglich war. So wirkt die Serie edel und teuer. Gedreht
wurde in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und Spanien. Mit Sidney
Hayers und Robert Young standen zwei routinierte und international erfolgreiche
Serienregisseure zur Verfügung, Juan Luis Buñuel, der Sohn des bekannten
spanischen Starregisseurs inszenierte auch eine Folge. Für Spannung garantiert
Autor Brian Clemens, einer der renommiertesten, bekanntesten und besten Krimi-
und Thrillerautoren Großbritanniens, auf dessen Konto nicht nur "Mit Schirm,
Charme und Melone" und "Die Profis", sondern auch die bei uns viel zu unbekannte
(aber vorzügliche (wenn nicht beste 70er-Krimiserie aus England)) "Thriller"
gehen. Gedreht wurde auf 35 Millimeter (also auch hier Hochglanz!) und in
englischer Sprache.
Der Pilotfilm "Scandalous" wurde in der BRD recht unglücklich als Zweiteiler
gesendet und erst an siebenter und achter Stelle gezeigt, was wieder mal für
Verwirrung in der Handlung sorgt. Da die Produktionskosten recht hoch waren,
wurde die Serie nach der ersten Staffel seitens des ZDF eingestellt, da das
Niveau bei Zurückschraubung des Produktionsetats wohl nicht zu halten gewesen
wäre.
Besondere Eigenheit der Serie (deren Titel wohl etwas unglücklich gewählt ist)
war es auch, dass jede Folge mit einem eigenen Schlusssong endete (Liste siehe
"Episodenübersicht"), der übrigens in der englischen und deutschen Fassung nicht
immer der gleiche war.
Text: © GP, Die
Krimihomepage