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DIE KRIMIHOMEPAGE STELLT VOR:
ARMCHAIR THRILLER
Großbritannien 1978-1980, insgesamt 55 Folgen

Nachdem hier schon die britische Serie „Thriller“ von Brian Clemens vorgestellt wurde (die mittlerweile auch auf DVD erschienen ist!), sei hier eine weitere ganz gelungene und nicht unspannende Reihe erwähnt, deren Konzept etwas anders ist, die aber dennoch viele spannende Geschichten birgt.

Das Konzept
„Armchair Thriller“, konzipiert von Andrew Brown für Thames Television, besteht zwar aus 55 (bzw. 60) Episoden, aber nur aus 12 Geschichten. Es handelt sich dabei um 25-Minuten-Storys, die als Vier- oder Sechsteiler erzählt werden und damals zweimal wöchentlich ausgestrahlt wurden. Die meisten Episoden enden mit einem Cliffhanger. Adaptiert wurden Geschichten bekannter Drehbuchautoren und Kriminalschriftsteller, beispielsweise auch von Patricia Highsmith, deren Vorlage für den Sechsteiler (6x 25‘) „A Dog’s Ransom“ verwendet wurde. Alle 55 Episoden vereint nur der Vorspann und die Titelmusik, während es innerhalb der zwölf Vier- bzw. Sechsteiler jeweils natürlich durchgängige Charaktere gibt. Dem Titel entsprechend handelt es sich um „Sofakrimis“, d. h. um leichte, aber spannende Krimiware ohne Sex und Gewalt.
Aufgenommen wurde – mit Ausnahme zweier Mehrteiler, die komplett auf Film gebannt sind – die Reihe wie damals üblich gemischt Video/ Film (Video: Studio, Film: Außendrehs). Regie führten bekannte englische Serienregisseure, darunter auch Robert Tronson, dessen Regiearbeiten innerhalb der verschiedensten Krimiserien (so auch bei „Thriller“) oft zu den Herausragendsten innerhalb der Reihen gehören. Besetzt waren die Folgen mit großen (und teils großartigen!) englischen Schauspielern.


Die einzelnen Episoden
Wie bereits erwähnt werden Kriminalstorys erzählt, die sich jeweils auf vier bzw. sechs Folgen aufteilen und im Idealfall mit einem überraschenden Cliffhanger enden. Manche Episoden sind Whodunits und die Frage nach dem Täter steht im Mittelpunkt, so z. B. „The Chelsea Murders“ oder der vor allem in Großbritannien als Kult angesehene Sechsteiler „Quiet as a Nun“, der in einem Kloster angesiedelt ist, in dem eine Nonne ermordet wird. Das Finale spielt in einem unheimlichen unterirdischen Gang. „A Dog’s Ransom“ lässt sich hingegen als (für viele wohl schwer auszuhaltender) Psychothriller definieren, in die gleiche Kategorie fallen noch einige andere wie „The Victim“.
In „The Limbo Connection“ beispielsweise gibt es eine klassischere Krimistruktur: hier hat der Ehemann einen Filmriss und stellt beim Erwachen fest, dass seine Frau spurlos verschwunden ist. Die Fährte verliert sich in der Nähe einer Nervenheilanstalt, aber was ist mit der Verschwundenen passiert? Das wird sehr spannend erzählt. Kritiker zogen damals vergleiche mit Francis Durbridges "Melissa". Die wohl beste Episode ist hingegen „Dying Day“, die in der ganzen Konzeption stark an Francis Durbridge erinnert und auch einen etwas skurrilen Protagonisten hat. Da das Spektrum der erzählten Geschichten recht groß ist, wird es schwer sein, dass jedem alle Geschichten gefallen.

Keine deutsche Fassung
Dass es von dieser Serie eine deutsche Fassung gab, ist mehr als unwahrscheinlich - Recherchen diesbezüglich verliefen jedenfalls im Sande. Angeboten hätte sich die Reihe jedoch schon wegen des idealen 25-Minuten-Formats für den ARD-Vorabend. In Großbritannien ist "Armchair Thriller" komplett auf DVD erschienen.
Wer gute englische Krimis aus den 70ern mag, der sollte mal schnuppern!
 
Die Geschichten und Episoden

1. Rachel in Danger (4 Folgen) #01 Rachel in Danger: Part 1 (21.02.1978)
#02 Rachel in Danger: Part 2 (23.02.1978)
#03 Rachel in Danger: Part 3 (28.02.1978)
#04 Rachel in Danger: Part 4 (02.03.1978)
2. A Dog's Ransom (6 Folgen) #05 A Dog's Ransom: Part 1 (07.03.1978)
#06 A Dog's Ransom: Part 2 (09.03.1978)
#07 A Dog's Ransom: Part 3 (14.03.1978)
#08 A Dog's Ransom: Part 4 (16.03.1978)
#09 A Dog's Ransom: Part 5 (21.03.1978)
#10 A Dog's Ransom: Part 6 (23.03.1978)
3. The Girl Who Walked Quickly (4 Folgen) #11 The Girl Who Walked Quickley: Part 1 (28.03.1978)
#12 The Girl Who Walked Quickley: Part 2 (30.03.1978)
#13 The Girl Who Walked Quickley: Part 3 (04.04.1978)
#14 The Girl Who Walked Quickley: Part 4 (06.04.1978)
4. Quiet as a Nun (6 Folgen) #15 Quiet as a Nun: The Tower (11.04.1978)
#16 Quiet as a Nun: The Chapel (13.04.1978)
#17 Quiet as a Nun: The Black Nun(18.04.1978)
#18 Quiet as a Nun: Witness and Wills (20.04.1978)
#19 Quiet as a Nun: Powers of Darkness (25.04.1978)
#20 Quiet as a Nun: Death and Decision (27.04.1978)
5. The Limbo Connection (6 Folgen) #21 The Limbo Connection: Part 1 (02.05.1978)
#22 The Limbo Connection: Part 2 (04.05.1978)
#23 The Limbo Connection: Part 3 (09.05.1978)
#24 The Limbo Connection: Part 4 (11.05.1978)
#25 The Limbo Connection: Part 5 (16.05.1978)
#26 The Limbo Connection: Part 6 (18.05.1978)
6. The Victim (6 Folgen) #27 The Victim: Part 1 (08.01.1980)
#28 The Victim: Part 2 (10.01.1980)
#29 The Victim: Part 3 (15.01.1980)
#30 The Victim: Part 4 (17.01.1980)
#31 The Victim: Part 5 (22.01.1980)
#32 The Victim: Part 6 (24.01.1980)
7. Dead Man's Kit (4 Folgen) #33 Dead Man's Kit: Part 1 (29.01.1980)
#34 Dead Man's Kit: Part 2 (31.01.1980)
#35 Dead Man's Kit: Part 3 (05.02.1980)
#36 Dead Man's Kit: Part 4 (07.02.1980)
8. Dying Day (4 Folgen) #37 Dying Day: Mr Skipling is Sentencend To Death (12.02.1980)
#38 Dying Day: Mr Skipling Finds A Friend (14.02.1980)
#39 Dying Day: Mr Skipling Fights Back (19.02.1980)
#40 Dying Day: Mr Skipling's Day Of Reckoning (21.02.1980)
9. Fear Of God (4 Folgen) #41 Fear of God: A Question of Gravity (26.02.1980)
#42 Fear of God: The Noise (26.02.1980)
#43 Fear of God: The Music Room (04.03.1980)
#44 Fear of God: Bang! (06.03.1980)
10. High Tide (4 Folgen) #45 High Tide: Part 1 (11.03.1980)
#46 High Tide: Part 2 (13.03.1980)
#47 High Tide: Part 3 (18.03.1980)
#48 High Tide: Part 4 (20.03.1980)
11. The Circe Complex (6 Folgen) #49 The Circe Complex: Part 1 (25.03.1980)
#50 The Circe Complex: Part 2 (27.03.1980)
#51 The Circe Complex: Part 3 (01.04.1980)
#52 The Circe Complex: Part 4 (03.04.1980)
#53 The Circe Complex: Part 5 (08.04.1980)
#54 The Circe Complex: Part 6 (10.04.1980)

12. The Chelsea Murders (eigentlich 6 Folgen)
Der Film wurde als Sechsteiler produziert, dann aber nur als 104-Minüter ausgestrahlt. Auf der DVD-Veröffentlichung ist jedoch das Original als Sechsteiler enthalten!

#55 The Chelsea Murders (30.12.1981)
(#55 The Chelsea Murders: Three Lillies in her Hand)
(#56 The Chelsea Murders: Dance Upon the Air)
(#57 The Chelsea Murders: Sing Bah to You)
(#58 The Chelsea Murders: Hoppity Hoppity … Hop)
(#59 The Chelsea Murders: Every Time She Shouted Fire)
(#60 The Chelsea Murders: Good Night Fair Maid)


Episodenbesprechungen 
 

1. RACHEL IN DANGER | 4teiliger Krimi (4x 25'), Folgen 1 - 4
Episoden: 4 (21.02.-02.03.1978)

Darsteller: Della Low (Rachel), Stephen Grief (Juan), Eiko Nakamura (Aiyako), Neville Jason (Peter), Anna Fox (Monica), Marsha Fitzalan (Podge), Ahmed Osman (Araber), David Cook (Wormald), T-Bone Wilson (Buskontrolleur), George Waring (Segeant), Geoffrey Greenhill (Constable), Struan Rodger (Hassel), Dafydd Hywel (Graves), Gwyneth Powell (Constablerin), Christian Burgess (junger Constable), Harry Littlewood (Hausmeister), Joan Henley (Frau auf der Gartenparty), Roger Booth (CID-Superintendent), John Joyce (CID-Sergeant)

Buch: John Bowen
Szenenbild: Martyn Herbert
Musik: Ron Grainer
Regie: Waris Hussein
Nachdem er jahrelang in Südamerika gelebt hat, kehrt Peter Warmington nach London zurück. Gerade hat er seine Wohnung bezogen, als er zufällig Juan trifft, einen alten Freund - wie er glaubt. Juan ist nämlich mittlerweile Terrorist geworden und plant ein Attentat bei der Royal Garden Party. Er tötet Peter und nimmt dessen Identität an. Da erfährt er, dass Peters zehnjährige Tochter Rachel am Bahnhof auf ihn wartet. Rachel hat keine Erinnerung an ihren Vater, weshalb sie glaubt, Juan sei tatsächlich Peter. Sie kommt mit in die Wohnung und merkt erst zuspät, dass etwas nicht stimmt: Spätestens, als sie eine Leiche - ihren Vater - im Schrank findet.

"Rachel in Danger" ist eine spannende und klug gestrickte Geschichte um ein kleines Mädchen, dass sich plötzlich statt in den Armen des liebenden Vaters bei Terroristen wiederfindet, die ein Attentat planen. Mehrfach ist sie in Gefahr, getötet zu werden, aber der Terrorist Juan (wunderbar eklig und kalt gespielt von Stephen Grief) erkennt, dass die Kleine auch eine gute Tarnung für ihn ist. Es gelingt ihm, die anderen damit zu blenden. Aber Rachel ist stark und kämpft. Besondere Erwähnung muss hier die kleine Della Low finden, die das resolute Kind sehr glaubhaft spielt. Die einzelnen Episoden vergehen rasch, die Cliffhanger sind passend gesetzt. Die passende Filmmusik komponierte der große Ron Grainer, der mit seinem "Paul Temple"-Soundtrack auch einen bekannten Ohrwurm hinterlassen hat. Zwar kein Whodunit, aber sicherlich einer der "Armchair Thriller", die einen im Sessel vor dem Fernseher gebannt sitzen lassen.
2. A DOG'S RANSOM | 6teiliger Krimi (6x 25'), Folgen 5 - 10
Episoden: 6 (07.03.-23.03.1978)

Darsteller: Benjamin Whitrow (Edward Reynolds), Zena Walker (Gina Reynolds), Brian Stirner (Clarence Duhamel), Leon Eagles (Kowajinski), Paul Angelis (Tom Choley), Susie Blake (Marion Dowell), Maryann Turner (Vermieterin), Prentis Hancock (Sergeant)

Buch: John Bowen
nach dem gleichnamigen Roman von Patricia Highsmith
Szenenbild: Peter Elliot
Regie: Donald McWhinnie

Gina und Edward Reynolds leben in London Chelsea und lieben ihren Pudel Tina über alles. Plötzlich jedoch erhält das kinderlose Ehepaar anonyme Briefe, Drohungen und Anfeindungen gegen ihren Lebensstil. Mr. Reynolds wird darin als "Snob" bezeichnet, sein Hund als "Snobhund ". Obwohl sie etwas irritiert sind, lassen sie die Briefe außer acht, bis Tina eines Nachts bei einem Spaziergang im Park spurlos verschwindet. Plötzlich tauchen Briefe auf, die ein Lösegeld für den Hund verlangen. Der zuständige Polizeibeamte macht sich eher darüber lustig und gedenkt nichts zu unternehmen. Ein junger uniformierter Polizist namens Clarence Duhamel hingegen nimmt sich auf eigene Faust des Falls ein. Diese Entscheidung hat fatalste Folgen für ihn ...

Die Verfilmung von Patricia Highsmiths Roman "Lösegeld für einen Hund" beginnt sauspannend mit Erpresserbriefen und unheimlichen Szenen im Park. Allmählich wird der Mehrteiler, der am Ende jeder Folge über einen guten Cliffhanger verfügt, zum Psychothriller und geht in Richtung Psychodrama. Streckenweise eher schwer zu ertragen, fesselte er doch irgendwie. Am Ende wartet die Geschichte, die im Roman in New York spielt, mit zwei bösen Überraschungen auf, mit denen man absolut nicht gerechnet hätte. Über den Roman schrieb die Süddeutsche Zeitung: "Lösegeld für einen Hund, vielleicht eines der hervorragendsten Beispiele für Parabeln einer Welt ohne Maßstab, einer Welt, in der nur zufällig die Katastrophe immer noch ein wenig ins latente Gleichgewicht hinausgezögert wird, in der aber jederzeit alles passieren kann."
Zur Spannung trägt in der sechsteiligen Verfilmung auch die gute Szenenmusik bei. Die Darsteller wurden zudem wirklich gut ausgewählt.

3. THE GIRL WHO WALKED QUICKLEY | 4teiliger Krimi (4x 25'), Folgen 11-14
Episoden: 4 (28.03.-06.04.1978)

Darsteller: Denis Lawson (David Cooper), Phyllinda Nash(Liz), Clive Merrison (Godolt), Barry Stanton (Swift), John Gregg (Everly), Oliver Smith (1. Helfer), Luke Hanson (2. Helfer), Margery Mason (Mrs. Cooper), Derek Benfield (Mr. Cooper), Anna Nichols (Das Mädchen), Rowena Cooper (Ruth Connors), Colin McCormack (Det.-Sgt .Bowen), Martin Fisk (Sprengstoffexperte)

Buch: Ray Jenkins
Szenenbild: Robin Parker
Regie: Brian Farnham

David Cooper, ein hervorragender aber zurückhaltender Student, wird von einer Gruppe Terroristen entführt, die ihm mit verschiedenen Methoden einer Gehirnwäsche und Amnesie unterziehen. Während Liz, seine Freundin und Godolt, sein Universitätstutor, nach ihm suchen, bereiten die Kriminellen ihn auf sein erstes Attentat vor: in einer U-Bahnstation versteckt er im Aufzug eine Bombe. 14 Tote sind das Resultat. Es ist aber nur die Vorübung für einen viel größeren Coup, der die Regierung treffen soll ...

Im Gegensatz zu den weiter unten besprochenen Folgen der Reihe "Armchair Thriller" ist der Vierteiler "The Girl who walked quickley" kein Whodunit, ja, die Handlung ist am Anfang sogar verwirrend, da man nicht gleich weiß, wie die beiden Handlungsstränge zusammen hängen. Dann gewinnt der Film an Spannung, verliert diese aber überwiegend wieder im vierten Teil. Ray Jenkins ist als Autor ein durchschnittlicher Krimi gelungenen, der einige Höhen hat, aber niemandem vom Hocker haut. Das ganze auf vier Folgen zu verteilen ist der Sache auch nicht gerade förderlich. Hat bei weitem nicht die Qualität der wirklich packenden und spannenden Episoden "Dying Day" und "Quiet as a Nun".

4. QUIET AS A NUN | 6teiliger Krimi (6x 25'), Folgen 15-20
Episodentitel:
1. The Tower (11.04.1978)
2. The Chapel (13.04.1978)
3. The Black Nun (18.04.1978)
4. Witness and Wills (20.04.1978)
5. Powers of Darkness (25.04.1978)
6. Death and Decision (27.04.1978)

Darsteller: Maria Aitken (Jemima Shore), Renée Asherson (Mutter Ancilla), Brenda Bruce (Schwester Elizabeth), David Burke (Tony Amyas), James Laurenson (Alexander Skarbek), Doran Goodwin (Schwester Lucy), Margaret D'Arcy (Schwester Clare), Kate Binchy (Schwester Edward), Linda Slater (Dodo), Sarah Webb (Margaret), Michelle Winstanley (Blanche), Patsy Kensit (Tessa), Catrina Hylton (Mandy), Mary Healey (Beatrice O'Dowd), James Appleby (Joe), Susan Engel (Schwester Agnes), Sylvia Coleridge (Schwester Boniface)

Drehbuch: Julia Jones
nach dem gleichnamigen Roman von Antonia Fraser (dt. Romantitel: "Die Nonne")
Musik: Roger Webb
Szenenbild: Bill Palmer
Regie: Moira Armstrong
 

Der Nacht bricht herein: unheimliche Bilder eines hohen steinernen Turms, der von Wald umgeben ist. Er gehört zum abgelegenen Nonnenkloster "Saint Eleanor". Eine junge Nonne klopft verzweifelt an die Tür und ruft nach Schwester Miriam. Ohne Antwort. Die Nonne kann nämlich nicht mehr antworten: sie liegt tot im Turm! Jemima Shore, eine Jugendfreundin der Toten und nun erfolgreiche TV-Präsentatorin, interessiert die Sache und kommt in das Kloster, dem ein Mädchenpensionat angeschlossen ist und in das sie selbst mit Miriam zu Schulzeiten gegangen ist. Die Oberin bittet Jemima, sich des seltsamen Falles anzunehmen. Eine unheimliche Angelegenheit, denn bald stirbt eine weitere Nonne und von den Schülerinnen des Internats erfährt die Frau, dass im Turm nachts eine mysteriöse schwarze Nonne herumspuken soll, deren Gesicht niemand kennt. Trotz großer Angst begibt sich Jemima nachts in den Turm und wird dort tatsächlich mit der schwarzen Nonne konfrontiert. Allerdings dauert die Begegnung nicht lange, denn die unsanfte Gottesfrau ohne Gesicht schlägt Jemima nieder, so dass diese das Bewusstsein verliert. Wenig später verschwindet auch noch Tessa, eine der Schülerinnen, die offenbar etwas über Schwester Miriam wusste, spurlos ...

"Quiet as a Nun" ist wohl der bekannteste und beliebteste Sechsteiler der Reihe "Armchair Thriller" und mit Sicherheit eine der spannendsten. Erzählt wird eine Kriminalgeschichte voller Geheimnisse in einem unheimlichen Rahmen: das Kloster, der unterirdische Gang, die Kapelle, der von einem Wald umgebene Turm bieten eine optimale Szenerie für einen Thriller, dazu sorgt die unheimliche Musik von Roger Webb für etwas Gänsehaut, vor allem dann, wenn die Protagonistin nachts alleine in den Turm, in die Kapelle oder gar durch die Krypta in den Geheimgang geht. Ein großes Kompliment gilt auch dem Szenenbildner Bill Palmer, der die unheimliche Szenerie sehr effektvoll im Studio nachbauen ließ. Die Geschichte an sich hat fünf gute Cliffhanger und überrascht in ihrer Anlage: es gibt keine Polizei, keine Ermittler und vor allem so gut wie keine Männer. Sämtliche Hauptfiguren sind Frauen und zwar nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera (Buch, Regie, Produktion). Regisseurin Moira Armstrong zeigt, dass ein Krimi in einem Mädcheninternat spielen kann und nicht gleich voller Dusch- oder Sexszenen strotzen muss. Sex und Gewalt kommt in dem Film, wie in der gesamten Reihe, so gut wie gar nicht vor. Die (Grusel)spannung entsteht aus der Handlung und - wie im Falle dieses Sechsteilers - aus der unheimlichen Szenerie. Der Cliffhanger der 3. Episode, bei dem die Protagonistin im Turm der unheimlichen schwarzen Nonne begegnet, wurde sogar in die Hitliste der unheimlichsten englischen Fernsehszenen überhaupt gewählt. Ein kleines Manko: die Demaskierung der Nonne erfolgt sofort bei Start der 6. Episode, was jedoch dramaturgisch wohl nicht anders zu bewältigen gewesen wäre. Die Protagonistin muss sich danach nämlich erst aus ihrem unheimlichen Gefängnis im Geheimgang, der Turm und Kloster verbindet, befreien. Außerdem gibt es danach auch noch schöne Überraschungen für den Zuseher.
Insgesamt ist "Quiet as a Nun" sicherlich ein sehr packender Krimi, der jeden Freund britischer Atmosphäre und 70er-Stimmung gut gefallen wird. Ein schöner Whodunit!

5. THE LIMBO CONNECTION | 6teiliger Krimi (6x 25'), Folgen 21-26
Episoden: 6, 02.05.1979-18.05.1979

Darsteller: James Bolam (Mark Omney), Rosalind Ayres (Annabella Fraser), Micheal Culver (Dr Walcott Brown), Beatrix Leahmann (Blanche Terraine), Suzanne Bertish (Clare Omney), James Berwick (Colonel Forde), Georgine Anderson (Mrs Forde), Patricia Lawrence (Mrs Carson Clark), Graham Rowe (Mr Carson Clark), Tricia George (Melissa Carson Clark), Isabelle Amyes (Julie Villiers), Tony Mathews (George Beatty), Vass Anderson (Soames), Alan Ford (Bill), Yvonne Edgell (Margaret), Anton Phillips (Barman), William Moore (Landlord), Christopher Benjamin (Det. Inspector Tarrant), Sam Sewell (Det. Constable Barnes), Peter Welch (Mechanic), Aimée Delamain (Mrs Franklyn), Arthur Blake (Mr Dyer)

Buch: Philip Mackie
nach einem Roman von Derry Quinn
Szenenbild: David Marshall
Regie: Robert Tronson
 

Der arbeitslose Drehbuchautor Mark Omney, dem Alkohol nicht abgeneigt, schlittert in eine geheimnisvolle Affäre: seine Ehefrau verschwindet spurlos, nachdem sie aufgrund einer Nahrungsmittelvergiftung mit dem Wagen von der Straße abkam und in eine mysteriöse Klinik für ältere Damen eingeliefert wurde. Mark, der sich eigentlich mit seiner Frau in ihrem gemeinsamen Cottage treffen hätte sollen, stürzt zur gleichen Zeit mit einer Bekannten beim Trinken ab und erwacht am nächsten Tag mit einem totalen Blackout. Immerhin erfährt er, dass seine Frau in die Meadowbanc-Klinik gebracht wurde. Doch dort sagt man ihm, dass seine Gattin die Klinik schon wieder verlassen hätte. Was ist also geschehen? Von Ehefrau Clare lassen sich keine Spuren finden. Als er zufällig eine alte Frau in einem Pub trifft, die ihm eine geheimnisvolle Geschichte aus der Klinik erzählt, will er dorthin zurück. Doch alles scheint mittlerweile so eingerichtet, dass die Polizei glaubt, Mark habe seine Frau ermordet. Jeder weitere Schritt in dem Fall macht ihn mehr und mehr verdächtig...

Diese Geschichte, die auf einem Roman von Derry Quinn, dem Autor von "Das Geheimnis der weißen Nonne" basiert, und die von Philip Mackie (ebenfalls erprobter Edgar-Wallace-Drehbuchautor) fürs Fernsehen bearbeitet wurde, ist eine doch ganz packende Jagd nach dem, was geschehen ist, endet mit einigen schönen Cliffhangern und hat - als Whodunit - immerhin auch eine gute Auflösung. Robert Tronson inszeniert gewohnt souverän, der Hauptdarsteller ist mal nicht der absolute Sympath (was man übrigens auch von den meisten anderen Darstellern sagen kann). Gerade das macht die Story aber auch glaubhaft. Schöne "Typen" sind der böse Klinikassistent, der aalglatte Arzt und die alte, versoffene Frau. Nicht so packend wie "Dying Day" und vielleicht um eine oder zwei Folgen zu lang, aber interessant. Die Kritik verglich diesen Mehrteiler damals mit Francis Durbridges "Melissa." Der Titel bezieht sich übrigens auf den Limbus, die Vorhölle, in der sich die Toten dieser Episode befinden sollen. sollen.

6. THE VICTIM | 6teiliger Krimi (6x 25'), Folgen 27-32
Episoden: 6, 08.01.-24.01.1980

Darsteller: John Shrapnel (Vincent Craig), David Beckett (Frankie Martin), Lorna Yabsley (Sue Craig), Steve Morley (Len Trace),  Paul Jerricho (Steve Turner), Godrey James (Chief Superintendent Lewis), Gerald Sim (Francis Durrant), Alan Downer (Rodney Marsh), Priscilla Morgan (Zena Heathrop), Meg Ritchie (Ellen Craig), Alan Bennion (Praed), Leon Sinden (Gregory), Raymond Witch (Bates)

Buch: Michael Ashe
Szenenbild: Bill Palmer
Regie: Gareth Davies
 

Der erfolgreiche Industrielle Vincent Craig ist ein Hardliner und geht gerne seine eigenen Wege. Doch plötzlich entführen Unbekannte seine vierzehnjährige Tochter Sue und fordern für sie 100.000 Pfund Lösegeld. Dieses bringt er auch auf. Er lässt jedoch den Anruf des Entführers aufzeichnen. Doch als der Täter anruft, legt Craig auf. Er will entgegen aller Ratschläge den Fall auf eigene Faust klären und die Identität des Entführers selbst herausfinden. Er lässt einen Sprachwissenschafter in sein Büro kommen. Der Phonetikexperte kann aus der Art und Weise, wie der Entführer spricht, heraushören, woher er stammt. Er muss aus Hepton sein. Dies verschlägt Craig die Sprache.

Beginnt sehr spannend und hat auch in jeder Folge einen passenden Cliffhanger parat. Die Figur des Vaters, der dem Entführer auf eigene Faust auf die Spur kommen will, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Etwas Straffung hätte dem Sechsteiler nicht geschadet. Interessante Konstellation: der Entführer verliebt sich in sein Opfer und umgekehrt.

7. DEAD MAN'S KIT | 4teiliger Krimi (4x 25'), Folgen 33-36

Darsteller: Larry Lamb (CPO Chalkey White), Philip Locke (Cmdr. Lloyd), Maurice Colbourne (Lt-Cmdr. Kobahl), Clive Merrison (Cmdr. Maybury),  Robert Oates (Dave), Paul Kember (Peters), Freddie Fletcher (MAA Toberman), Nell Campbell (Zoe Summers), Mick Ford (Drunken Duncan), Jamie Foreman (Erster Maschinist), Julian Littman (Maschinist), David Toguri (Wäschemann), Cheri Lunghi (Stephanie), Victoria Fairbrother (Jean Toberman), Richard Kane (Winterman), William Russel (1. Offizier), Angela Morant (Mrs. Kobahl), Timothy Block (Zweiter Maschinist), Barry Woolgar (Polizist Schifswerft), David Ellison (Schiffspatrouille)

Drehbuch: Tom McClenaghan
Musik: Andy Roberts
Szenenbild: John Dilly
Regie: Colin Bucksey

Lloyd, Commander auf der "Diana", eines Schiffs der Britischen Navy, sieht eines Abends, wie der Offizier Kobahl im Casino von Lissabon viel Geld verliert. Als er ihn am nächsten Tag darauf anspricht, streitet Kobahl ab, dort gewesen zu sein. Lloyd berichtet das seinem Vorgesetzten, der auch darauf pocht, Lloyd irre sich und gleichzeitig Kobahl ein Alibi gibt. Lloyd erzählt seinem Freund Chalkey White davon. Wenig später wird er über Bord gestoßen. Lloyd ertrinkt. Sein Freund Chalkey geht, wieder zurück in England, der Sache nach und kommt einer Verschwörung auf die Spur. Bei seinen Nachforschungen begibt er sich in größte Gefahr ...

Spannend und in kalten Bildern erzählt, ist "Dead Man's Kit" ein recht kurzweiliger Thriller mit guten Darstellern und überraschenden Wendungen.

8. DYING DAY | 4teiliger Krimi (4x 25'), Folgen 37-40
Episodentitel:
1. Mr Skipling is Sentencend To Death (12.02.1980)
2. Mr Skipling Finds A Friend (14.02.1980)
3. Mr Skipling Fights Back (19.02.1980)
4. Mr Skipling's Day Of Reckoning (21.02.1980)

Darsteller: Ian McKellen (Antony Skipling), Maurice Kaufman (1. Mann beim Verhör), Prentiss Hancock (2. Mann beim Verhör), David Howey (Foster), David Ryall (Lane), Patrick Malahide (Sergeant), Michael Troughton (Constable), Anton Phillips (Roger)

Buch: John Bowen
Szenenbild: Norman Garwood
Regie: Robert Tronson

Antony Skipling ist ein Eigenbrötler. Seitdem sich seine Frau von ihm getrennt hat, lebt er alleine in seinem abgelegenen Haus. Täglich fährt er mit der Bahn nach London zur Arbeit, um den Berufsverkehr zu vermeiden, bleibt er lieber länger im Büro, da ihn zu Hause ohnehin niemand erwartet. Eines Abends nimmt im Spätzug nach Hause ein seltsamer Mann ihm gegenüber Platz, der Tierstimmen und Naturgeräusche auf Band aufzeichnet. Er spielt Skipling seine Aufnahmen vor und verpasst dabei beinahe das Aussteigen. In der letzten Minute kann der Unbekannte den Zug verlassen, lässt jedoch eine Kassette im Zug zurück. Skipling nimmt sie mit nach Hause und legt sie abends in sein Kassettendeck ein. Was er da hört, verschlägt ihm den Atem: auf dem Band unterhalten sich zwei Männer darüber, dass Antony Skipling sterben wird, und zwar am 28. Feber. Skipling begibt sich zur Polizei, doch als man das Band in Gegenwart eines Beamten anhört, sind die Stimmen verschwunden. Niemand glaubt dem Außenseiter, der keine Freunde hat, vielmehr hält man ihn für nervenkrank. Als Skipling, der verzweifelt versucht, herauszufinden, wer ihn töten will und warum er sterben soll, spät abends erneut mit dem Zug nach Hause fährt, erblickt er plötzlich den Unbekannten, dem die Kassette gehört, vor dem Fenster: sein Gesicht ist blutverschmiert. Alles scheint so eingerichtet, dass Mr. Skipling als Geistesgestörter dastehen soll. Im Laufe des Falles stolpert er schließlich auch noch über eine Leiche ...

Autor John Bowen orientiert sich in seiner Geschichte ganz offensichtlich an Francis Durbridge: im Zentrum steht ein Mann, der in eine Reihe unglaublicher Ereignisse verwickelt wird und dem niemand mehr glaubt. Für die anderen Mitmenschen ist klar, dass es sich beim skurrilen Außenseiter um einen psychisch Kranken handelt, der sich alles nur einbildet. Der Zuseher weiß es jedoch besser und fiebert mit Mr. Skipling mit, der am Anfang jeder Episode in einem nicht näher definierten Raum von zwei Männern verhört wird und ihnen offenbar in einer Rückblende die Ereignisse erzählt. Dem armen Mann bleiben schließlich nur mehr wenige Tage, um herauszufinden, warum er am 28. Feber sterben soll (übrigens ist die Ausstrahlung der vier Folgen ausgerechnet im 2. Monat des Jahres sicherlich kein Zufall). Regisseur Robert Tronson inszeniert spannend und konstruiert interessante Typen. Die Story selbst bietet drei sehr schöne Cliffhanger und eine unerwartete Lösung ...

9. FEAR OF GOD | 4teiliger Krimi (4x 25'), Folgen 41-44
Episodentitel:
1. A Question of Gravity (26.02.1980)
2. The Noise (28.02.1980)
3. The Music Room (04.03.1980)
4. Bang! (06.03.1980)

Darsteller: Bryan Marshall (Paul Marriot), Peter Cellier (Maitland), Helen Cooper (Erica), Madeline Church (Nicola Clay), Peter Settelen (John Aubrey), Garrick Hagon (Walters), Michael Sheard (Colonel Morgan), Chris Jenkinson (Larke), Dave Cooper (PT), Steve Kelley (Elektriker), Susan Sheridan (Rosamunds Stimme), Robert Austin (Stapleton), Anne Godley (Lady Diana), Madeline Hinde (Francesca Thornton), Lynn Clayton, Michael Watkins (Cyril), Alun Armstrong (Trakearne)

Buch: Troy Kennedy Martin
nach dem Roman von Derry Quinn
Szenenbild: Martyn Herbert
Musik: Kenyon Emrys-Roberts
Regie: Robert Tronson

Der eher erfolglose Journalist Paul Marriot wohnt in einem verwahrlosten Londoner Wohnhaus, in dem außer einer seltsamen Kommune niemand mehr wohnt. Eines Tages stürzt eine junge Frau namens Rosamund vom Dach und ist tot. War es Selbstmord? Der neugierige Journalist findet das Tagebuch der jungen Frau. Darin ist dokumentiert, dass sie einer ominösen Sekte namens "Gottes Regiment" angehörte, die sie einer Hirnwäsche unterzog und aus deren Klauen sie sich nicht mehr lösen konnte. Marriot geht gemeinsam mit der Schwester der Toten der Sache nach und begibt sich in höchste Gefahr.

Robert Tronsons flotte Regie und die gute Musik sorgen dafür, dass dieser etwas bizarr anmutende Stoff doch nicht so schlecht ist. Die Story basiert auf einem Roman von Derry Quinn (Autor "Das Geheimnis der weißen Nonne") und ist mehr oder weniger hochaktuell: es geht um eine militante religiöse Organisation, die ihre Mitglieder einer Gehirnwäsche unterzieht und die die Religion mit Waffen verteidigen und verbreiten will. Die Szenenbilder sind trist (was wohl zur Story gehört), die Cliffhanger nicht schlecht, die Schauspieler nicht gerade Helden. Besonders der Protagonist ist nicht der Sympathischste, was aber auch wieder passt, weil er einen absoluten Verlierertypen darstellt. Fear of God kann mit den bisher besprochenen Folgen sicherlich nicht mithalten, ist aber auch kein Rohrkrepierer.

10. HIGH TIDE | 4teiliger Krimi (4x 25'), Folgen 45-48
Episoden: 4, 11.03.1980-20.03.1980

Darsteller: Ian McShane (Peter Curtis), Wendy Morgan (Celia), Terence Rigby (Matthews), John Bird (Cyril), Malcom Terris (Maxwell), Mike McKevitt (Fenton), Toby Salaman (Smith) and Kika Markham (Helen)

Buch: Andrew Brown
nach dem Roman von P. M. Hubbard
Musik: Richard Hartley
Szenenbild: Judy Steele
Regie: Colin Bucksey
 

 

Peter Curtis fährt mit seinem Wagen durch eine harmonische englische Landschaft. Er genießt die Freiheit, denn er wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen: vier Jahre saß er ein, weil er im Zorn einen herzkranken Mann so gewürgt hatte, dass dieser erstickte. Grund für die Eskalation war, dass der Mann Peters Hund tot gefahren hatte. Nun will der Entlassene einen Strich unter das Ganze setzen und ein neues Leben beginnen. Er steigt in einer idyllisch gelegenen Pension ab. Aber dort holt ihn bereits das Erlebte ein: ein gewisser Mathews taucht auf, der vorgibt, den Mann, den Peter getötet hat, zu hassen. Er will jedoch wissen, ob der Sterbende noch etwas gesagt hat. Peter überlegt, erinnert sich an ein paar Worte, kann sich jedoch nicht daran erinnern. Mit der Zeit fällt es ihm jedoch wieder ein: der Sterbende erwähnte das Wort "Flut" und eine Uhrzeit. Peter recherchiert und findet heraus, dass der Tote zu einem abgelegenen Haus in einer einsamen Bucht wollte. Aber was wollte er dort? Die Spur führt nach Yealmouth, wo er in eine gefährliche Sache verwickelt wird. Die Unbekannten schrecken selbst vor Mord nicht zurück.

"High Tide" war einer von zwei Mehrteilern, der nicht von Thames, sondern von Southern TV produziert wurde und ausnahmslos auf Film gebannt wurde. Das sorgt für ein ganz anderes Seherlebnis: hier hat man nämlich tatsächlich das Gefühl, es mit einem Kinothriller zu tun zu haben. Aufgrund der vielen Außendrehs wären da auch ganz wenige Studioszenen drinnen gewesen. Die Atmosphäre in dem Film ist packend, die schöne ländliche britische Landschaft toll fotografiert. Die Musik von Richard Hartley, die man bei genauem Hinhören als Plagiat von Bernard Herrmanns Hitchcock-Beiträgen ansehen könnte, weil sie so ähnlich ist, passt hervorragend zu den Bildern. Der erste Teil ist unheimlich spannend und packend erzählt und endet mit einem hervorragenden Cliffhanger. Dann hängt der Film allerdings in Teil 2 und Teil 3 durch, und kommt erst in Teil 4 wieder in Fahrt, ohne die Höhe des 1. Teils zu erreichen. Dennoch: sehr gute Schauplätze und Schauspieler, die Verfolgungsjagd am Ende durch das schlammige Meeresufer, die für eine der beteiligten Personen nicht gut ausgeht, ist gelungen. Insgesamt ein passabler Beitrag, künstlerisch und bildgestalterisch vielleicht der interessanteste.

11. THE CIRCE COMPLEX | 6teiliger Krimi (4x 25'), Folgen 49-54

Episoden: 6, 25.03.-10.04.1980

Darsteller: Beth Morris (Val Foreman), Trevor Martin (Tom Foreman), Alan David (Ollie Milton), Michael Deeks (Cat Devlin), James Hazeldine (Dave), Derek Ware (O'Brady), Geoffrey Colvile (Gefängnisdirektor), Maggie Wilkinson (Miss Davis), Eric Francis (Mr. Evans), Marc Boyle (Polizist), Gareth Forwood (Dr. Crampton), Jestyn Phillips (2. Polizist), Tony Scannell (Connally)


Drehbuch: David Hopkins
nach einem Roman von Desmond Cory
Szenenbild: David Richens
Regie: Robert D. Cardona

Tom Foreman hat Juwelen im Werte von 500.000 Pfund gestohlen und ist der einzige, der weiß, wo sich diese befinden. Er sitzt im Gefängnis, weil er einen Polizisten auf offener Straße ermordet hat. Seine attraktive Frau Val, die auf das andere Geschlecht unglaubliche Anziehungskraft auswirkt, plant gemeinsam mit einem Psychiater den Ausbruch Toms, um zu erfahren, wo sich der Schatz befindet. Die Uhr tickt nämlich, denn Tom leidet an einem Gehirntumor, der ihm ganz bald das Leben kosten wird. Der Ausbruch gelingt. Allerdings scheitert man daran, das Versteck aus Tom herauszubekommen, ehe dieser stirbt. Wie Zirze aus der griechischen Sagenwelt versteht es Val weiterhin alle Männer, auch den ermittelnden Inspektor, auf ihre Seite zu ziehen. Selbst vor Mord wird nicht zurück geschreckt ...

Diese Geschichte ist ein Sechsteiler, der eine ganz gute Story aufweist, der aber vielleicht auch etwas zu lang geraten ist. Gut fügt sich der passende Soundtrack in das Geschehen ein, die Charaktere sind interessant und unsympathisch (wie es sein muss), was man von zwei Ausnahmen nicht sagen kann: der attraktiven Hauptfigur und dem Kriminalinspektor den Val für ihre eigenen Zwecke "bezirzt". Die Figur Val ist ein Vamp, der vor nichts zurück schreckt und weiß, dass sie mit ihren Reizen beim anderen Geschlecht alles erreichen kann. Eine Opportunistin und Egoistin, wie man sie selten gesehen hat. Sehr gut gespielt von Beth Morris. Robert D. Cardona, der bei Brian Clemens' "Thriller" auch häufiger als Regisseur im Einsatz war, macht seine Arbeit solide. Interessant gestaltet sich das (böse) Ende.

12. THE CHELSEA MURDERS | 6teiliger Krimi (4x 25'), Folgen 55-60

Episoden: 6, Sendung als Einteiler: 30.12.1981

Episodentitel der unausgestrahlten Sechsteilerversion:
1. Three Lillies in her Hand
2. Dance Upon the Air
3. Sing Bah to You
4. Chelsea Murders: Hoppity Hoppity … Hop
5. Every Time She Shouted Fire
6. Good Night Fair Maid

Darsteller: Michael Feast (Steve), Guy Gregory (Artie), Miranda Ball (Mary), Richard Hampton (Verleger), Dave King (Warton), Anthony Carrick (Summers), David Gant (Frank), David Yipp (Denny), Toria Fuller (Wilhelmina), Anthony Barnett (Len), Christopher Bramwell (Mason), Darien Angadi (Abo), Derek Broome (Nutter), Fiona Mathieson (Bibliothekarin), Douglas Sheldon (Otto), Penny Leatherbarrow (Barmädchen), Gavin Campbell (Chef), Maryann Turner (Wirtin), Susie Jenkinson (Ein Mädchen), Lucy Griffiths (Mrs. Bulstrode), Robin Parkinson (Wirt), Ishaq Bux (Diener), Ian Liston (Polizist), James Charles (Poiizist), Harold Reese (Nachbar)

Drehbuch: Jonathan Hales nach dem Roman von Lionael Davidson
Szenenbild: Allan Cameron
Musik: Anthony Isaac
Regie: Derek Bennet

Im Londoner Stadtteil Chelsea geschehen unheimliche Morde: bereits drei Leichen gibt es und die Polizei findet überhaupt keinen Bezug der Toten zueinander. Die dritte Leiche wurde gefunden, als eine Filmgruppe nahe der Themse ein paar Szenen dreht. Dann macht ein junger Polizeisergeant eine interessante Entdeckung: die Initialen der Toten decken sich mit jenen bekannter Autoren, die in dem Stadtteil lebten. Dann tauchen Briefe mit Zitaten aus Gedichten auf. Das nächste Opfer des unheimlich maskierten Chelsea-Killers ist dann immer eine Person, die die gleichen Initialen hat, wie der jeweilige Dichter, von dem der zuvor der Polizei zugesandte Textausschnitt stammt.

"The Chelsea Murders" war der letzte Mehrteiler der Reihe "Armchair Thriller" und wurde als Sechsteiler produziert, dann aber aus der Reihe genommen und ein halbes Jahr später als Spielfilm gesendet (auf 104' Minuten gekürzt!). Der Thriller begeistert. Eine spannende Mördersuche mit einer interessanten Geschichte, vielen Verdächtigen, kuriosen Personen, schöner britischer Atmosphäre und einem unheimlichen Killer, der eine Puppenmaske trägt. Überraschungen werden bis zum Schluss geboten. Interessant und sehr kurzweilig! Ein empfehlenswerter Whodunit!

 

 

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Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 10.01.2016

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