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Konrads Fälle (6): Zwei Tickets nach Rio
(Tatort-Folge Nr. 62)

Erstsendung (ARD): 11.04.1976
Buch:
Herbert Lichtenfeld
Regie:
Fritz Umgelter
Darsteller:
Klaus Höhne, Manfred Seipold, Christian Quadflieg, Siegurd Fitzek, Heinz W. Kraehkamp, Hans-Helmut Dickow, Hans-H. Hassenstein, Ingmar Zeisberg, Liesel Christ, Angelika Bender, Günter Strack, Barbara Kramer, Ingrid Pearce, Claus Berlinghof, Walter Dennechaud, Franz Grothe, Karl-Heinz von Hassel, Walter Morbitzer, Karl-Heinz Staudenmayer

Inhalt: Bei einem Banküberfall nehmen zwei Ganoven einen Mann als Geisel. Sie können nicht ahnen, dass dieser gerade die Schließfächer ausgeräumt hat und selbst auf der Flucht ist. Kommissar Konrad ermittelt.

Kritik und Besprechung: Auch dieser Fall ist von Herbert Lichtenfeld, der nunmehr das dritte Buch für Konrad schrieb. Ausgewogener könnten die Themen nicht sein, die er für seine drei Fälle verwendet hat. Diesmal geht es um Bankraub und Juwelendiebstahl und ganz nebenbei blicken wir ein wenig in die "schattige" Frankfurter Unterwelt.
Die Besetzung ist vorzüglich, Manfred Seipold ist nach Fall 4 hier zum 2. Mal als Assistent dabei und mit Sigurd Fitzek bzw. Heinz W. Kraehkamp wurden zwei ideale Typen gefunden. Während Fitzek den kalten, intelligenten Verbrecher vorzüglich gibt, spielt Kraehkamp (in der vorhergehenden Folge noch der Sohn von Günter Strack) den dummen Ganoven, der gleich alles im Bordell verjubeln will und auch sonst nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Christian Quadflieg spricht auffallend wenig, ist aber für seine Rolle geschaffen. In Gastrollen erfreuen uns Günter Strack (schon wieder! - ich habe nichts dagegen!) als Bankdirektor, "Mama Hesselbach" Liesel Christ als Bankangestellte, Hans-Helmut Dickow als einarmiger Bandit (;-)) sowie die etwas gealterte Ingmar Zeisberg als steinreiches (im wahrsten Sinne des Wortes), gutgelauntes Opfer. Kommissar Konrad erweist sich als Zauberer, zeigt Kartentricks und baut darin die Fahndung nach dem unbekannten Dritten ein. Eine nette Idee!
Und dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack: denn nichts überrascht in diesem geradlinigen Krimi. Schade! Die Verfolgungsjagd mit Schießerei am Ende ist zudem unnotwendig und völlig unglaubwürdig. Und dass man die meisten Innenaufnahmen auf Video statt auf Film gedreht hat, stört auch irgendwie. Umgelter und Lichtenfeld sind zweifellos gute Handwerker, aber trotzdem bleibt "Zwei Tickets nach Rio" nur Durchschnittsware.

Alle Texte: © GP, Die Krimihomepage
 

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