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Gerbers Fälle (2): Playback oder
Die Show geht weiter |
Erstsendung (ARD): 17.03.1974
Buch: Henner Höhs
Regie: Rolf von Sydow
Darsteller: Heinz Schimmelpfennig, Heidi Brühl, Christiane Krüger, Udo
Vioff, Eckart Dux, Arthur Brauss, Alexander Hegarth, Nino Korda, Peter
Bongratz, Werner Schumacher, Frank Strecker, Hannelore Gray, Johann Adam
Oest, Ilsemarie Schnering, Tilo von Berlepsch, Eva Astor, Horst Uhse u. v.
a.
Inhalt: Ein internationaler Gesangsstar soll in Baden Baden eine
TV-Show aufzeichnen. Doch bereits bei der Ankunft auf dem Flughafen ereignet
sich ein mysteriöser Anschlag. Kommissar Gerber ermittelt und muss blickt
tief in die Abgründe des Showbusiness. Dabei kommt es zu weiteren seltsamen
Unfällen und Anschlägen ...
Kritik und Besprechung: Wo Rolf von Sydow drauf steht, ist Rolf von
Sydow drin! Von der ersten Einstellung weg erzeugt der begabte Regisseur
Spannung - und hält diese mordsmäßig bis zum Schluss. Und das wohlgemerkt
ohne Mord! Die verschiedenen Unfälle, die zu Mordanschlägen ausufern,
reichen völlig aus, um einen Krimi zu gestalten, der von Anfang bis Ende
fesselt. Und ganz nebenbei - oder vielleicht auch hauptsächlich - blickt der
vielseitige Regisseur hinter die Kulissen des Showbusiness mit all seinen
skurillen Figuren und Abgründen. Die Musik tut das ihrige dazu, sowohl die
Spannungsthemen, als auch die von Heidi Brühl vorgetragenen Titel. Die Idee,
dass Heidi Brühl Heidi Brühl spielt, ist nicht übel gewesen, das Ensemble,
das sie umgibt gefällt: Christiane Krüger, Eckart Dux, Arthur Brauss,
Alexander Hegarth. Ganz besonders hervorzuheben ist Udo Vioff, der häufig
auch in seinen Rollen nervt, hier aber für die leicht depressiv angehauchte
Figur des Arrangeurs passt. Ähnlich gut habe ich ihn etwa in dem
Rainer-Erler-Film Die letzten Ferien (1976) gesehen, in dem er einen
Aussteiger und Hippie gespielt hat. Das Drehbuch und die Regie lenken den
Verdacht geschickt auf mehrere Personen und von Sydow lässt es sich nicht
nehmen, als Erpresser am Telefon wenigstens in einem Stimm-Cameo
aufzutreten.
Kommissar Gerber (Heinz Schimmelpfennig) erhält hier neue Assistenten, unter
anderem Peter Bongratz (mit einem fürchterlich froschgrünem Sakko) und ist
im Gegensatz zu Folge 1 verheiratet. Seine ihm Angetraute nennt er liebevoll
"Mutti". Wir erfahren in dieser Episode auch, dass der sympathische
Kommissar Nichtraucher ist - sicherlich eine Seltenheit in jenen Jahren.
Über das Umfeld, in dem er ermittelt sind sich Gerber und sein Assistent
schließlich einig, denn sie "könnten es nicht eine Woche mit diesen Typen
aushalten". Als Gastauftritt ist diesmal Kommissar Lutz (Werner Schumacher)
aus Stuttgart vorgesehen. Ganz toll fand ich die Idee, dass Kommissar Gerber
am Ende alle Verdächtigen in bester Krimimanier in einem Raum zusammenholt.
Schließlich vergisst man nicht auf das für den "Tatort" so typische
Lokalkolorit, so spielt etwa wie in Folge 1 eine Szene im Casino Baden
Baden.
Fazit: Playback (mit obligatorischem Doppeltitel wie bei Folge 1) ist
spannende und gute Unterhaltung, die ganz nebenbei noch zwei von Heidi Brühl
vorgetragene Ohrwürmer beinhaltet. Passt! Weiter so!
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