Hauptkommissar Georg Wieker (Charles Regnier) von der Münchner Kripo ermittelt in 26 Fällen gemeinsam mit einer großen Anzahl von Kollegen: der erfahrende Hubert Hutzl (Michael Burk), der dreißigjährige Richard Grimm (Rüdiger Bahr), in der ersten Staffel spielt Karl-Heinz von Hassel den Polizeibeamten Gramm. Außerdem spielt häufig der junge strebsame und besserwisserische Polizeibeamte Siebenlist (Jochen Busse) mit, der genauso zu seinem Team wie die Sekretärinnen Fräulein Bietl (Margot Mahler) und Frl. Kretzschmar (Ingrid Klemen) gehören. Kollege "Rossi" Rosskamp (Fritz Strassner), der Leiter der Sittenpolizei im Polizeipräsidium ist, hilft Wieker hie und da mit einem Ratschlag. Des weiteren tauchen noch die Gerichtsmediziner Dr. Moehrs (Robert Klupp, 1. Staffel) und Dr. Graber (Willy Harlander, 2. Staffel), der Polizeipräsident Beutscher (Carl Lange) und der Staatsanwalt Mahlke (Kurt Jaggberg) auf.
Während Wieker, der wegen seiner kriminalistischen Fähigkeiten von seinen Kollegen "Zauberer" genannt wird, in der ersten Staffel die Mordkommission leitet und außerhalb des Hauses ermittelt, wird er am Ende von Staffel 1 befördert zum "Koordinator", der vom Schreibtisch aus die Fälle koordinieren soll. Der Polizeipräsident definiert Wiekers Aufgabenbereich wie folgt: "Seine Aufgabe ist es, Mordfälle, Raubfälle, Einbrüche, Sittendelikte und Hehlereien zu koordinieren und sie optimal zu lösen, damit sie schnell vom Tisch kommen". Wieker kann es sich aber nicht verkneifen, in vielen Fällen auch außerhalb des Hauses zu ermitteln.
Ihm gelingt es meist, seine Fälle in seinem Büro zu klären, wo er alle Verdächtigen verhört. In der Serie gibt es kaum Außenaufnahmen, alle Innenaufnahmen wurden im Studio (FSM Fernsehstudio Unterföhrung) gedreht und haben auch ein dementsprechendes "Studioflair". Für unfreiwillige Komik sorgen meist die Requisiten - so ragt am Ende einer Folge eine unverkennbare Gummihand aus der Erde - die Leiche wurde nämlich im Garten vergraben, in einer anderen Episode ("Ende einer Laufbahn") macht Wieker Photos eines Leichenkopfs unter fließendem Wasser - auch hier unverkennbar der Kopf einer Schaufensterpuppe mit einer Perücke aus dem Sonderangebot. Zu einem lästigen Markenzeichen der Serie gehört der Spleen für Namenskunde, den Assistent Hutzel hat - heißt jemand mit Nachnamen "Würger", so ist er laut ihm gleich der Verdächtige.
"Machen wir's dem Ode nach, spielen wir Quartett!" - so titelte eine Programmzeitschrift der 70er einen Artikel, der über die Dreharbeiten berichtete und davon sprach, dass es die 25 Minuten-Serie durchaus mit dem großen "Kommissar" mit Erik Ode aufnehmen könne. Wer nur ein paar Minuten einer Folge sieht, wird dies nahezu grotesk finden. Auch Regisseur Kurt Wilhelm war in dem Interview davon überzeugt, ein ordentliches Konkurrenzprodukt abgeliefert zu haben. Naja ...
Die Musik komponierte übrigens Raimund Rosenberger, neben Kurt Wilhelm, der die Staffel 1 inszenierte, führte Wolfgang Schleif Regie.
P.S.: Die Serie "Mordkommission" aus den 70er Jahren hat nichts mit der gleichnamigen ZDF-Serie, die zwischen 1998 und 2000 ausgestrahlt wurde, zu tun.

Text © GP, Die Krimihomepage