Ein total
verschüchtertes Mädchen fragt auf dem Münchner Hauptbahnhof: "Fährt der Zug
nach Italien?". Zwei Bahnpolizisten begleiten Ilse Kempe nach Hause, nachdem
sie an ihrem Körper Spuren von körperlichen Misshandlungen feststellen. Dann
finden sie ihren Vater ermordet am Boden. Schnell stellt sich heraus, dass
er seine Tochter misshandelt hat. Hat hier jemand aus der Familie nicht
länger zusehen können und bittere Rache verübt? Kommissar Keller ermittelt
jedenfalls im familiären Umfeld, stellt aber auch fest, dass im Hause des
Ermordeten niemand gut auf den Alkoholiker zu sprechen war...
(Text © GP, Die Krimihomepage) |
Info: -
Kritik (©
GP): Herbert Reinecker präsentiert mit dieser Episode ein typisches
Familiendrama, das nur das Gerüst des Krimis nutzt, um eine unglaublich
tragische Geschichte zu erzählen: der alkoholkranke Vater (toll: Peter
Kuiper) misshandelt seine Kinder und liegt eines Tages erschlagen in der
Wohnung. Die Ehefrau (wunderbar gespielt von Karin Baal) geht auf den Strich
und trauert dem Ermordeten keine Träne nach. Ebenso verhält es sich mit
Verwandten und Nachbarn, die geradezu froh über die Tat und beinahe Stolz
auf den Täter sind.
Als klassische Kriminalgeschichte völlig unbrauchbar ist dieses Drama
dennoch ganz interessant, Reinecker zeichnet ein Bild einer Familie, das es
so oder in ähnlicher Form wohl leider mehrfach gibt/ gab und lässt den
Zuschauer durch verschiedene Personen aber auch durch das Handeln des Vaters
Abscheu für das Opfer und Sympathie für den Täter empfinden. Die
Reinecker-Strategie "Wir müssen diese miese Welt wieder in Ordnung bringen"
dringt hier ganz klar durch, wobei man nie vergessen darf - und das bei
allem Verständnis und aller Sympathie für den Mörder/ die Mörderin - nichts
rechtfertigt einen Mord! Bevor Erik Ode als Kommissar aber irgendeinen
Kommentar dazu abgeben kann, erscheint das berühmte Standbild und der
Abspann...
Unter den zahlreichen, den letzten beiden Staffeln zugehörigen wirklich
exzellent erzählten Folgen kriminalistischen Inhalts, sticht "Fährt der Zug
nach Italien?" als Sonderling hervor, weshalb ich diese Folge bei den
Wiederholungen meist auch ausgelassen hatte. Bei neuerlichem Sehen nach
vielen Jahren war sie viel besser, als in meiner Erinnerung gespeichert. Wer
einen Krimi erwartet, wird dennoch enttäuscht.
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Kommissar Herbert Keller |
Erik
Ode |
Walter
Grabert |
Günther Schramm |
Robert
Heines |
Reinhard Glemnitz |
Erwin Klein |
Elmar Wepper |
Fräulein
Rehbein |
Helma Seitz |
|
|
Lisbeth
Kempe |
Karin Baal |
Albert Kempe |
Peter Kuiper |
Ilse Kempe |
Anne Bennent |
Hans Malott |
Klaus Löwitsch |
Mutter
Malott |
Lina Carstens |
Vater Malott |
Günther Haenel |
Jensen |
Friedrich Maurer |
Johannes
Krafft |
Hans Hermann Schaufuss |
Reisender |
Heini Göbel |
Erster
Beamter |
Michael Burk |
Zweiter
Beamter |
Peter Gebhardt |
Kriminalbeamtin |
Ursula Traun |
Bahnpolizist |
Karl Obermayr |
Erna Malott |
Hilde Brand |
Wirt Gerres |
Edmund Sussen |
Sigi Kempe |
David Bennent |
Bärbel Kempe |
Viola Seth |
Horst Kempe |
Christian Prenzel |
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Buch |
Herbert Reinecker |
Regie |
Theodor Grädler |
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Musik |
Erich Ferstl |
Titelmusik |
Herbert Jarczyk |
Kamera |
Rolf Kästel |
Kameraführung |
Michael Georg |
Ton |
Ludwig Langecker |
Schnitt |
Werner Preuss |
Regie-Assistenz |
Ilona Juranyi |
Aufnahmeleitung |
Willi Schuler
Dieter Hunnius |
Kostüme |
Inge Brauner |
Maske |
Rüdiger von Sperl
Ago Baumann |
Bauten |
Wolf Englert
Margret Finger |
Produktionsleitung |
Siegfried Wagner |
Herstellungsleitung |
Gustl Gotzler |
Hergestellt
durch die |
Neue Münchner Fernsehproduktion |
Gesamtleitung |
Helmut Ringelmann |
im Auftrag des |
Zweiten
Deutschen Fernsehens |
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