Die Krimihomepage | Der Kommissar | Folge 87 | Der Mord an Dr. Winter

Inhalt

Hintergrund

Besetzung & Aufnahmestab

 

Episodenübersicht

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Jahr 1971

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Jahr 1975

Jahr 1976

DER KOMMISSAR

Folge 87

Der Mord an Dr. Winter

Erstsendung (ZDF): 25.04.1975

Inhalt Info & Kritik

Oberstudienrat Dr. Winter wird eines morgens tot im Straßengraben aufgefunden. Seine Leiche wurde anscheinend aus einem fahrenden Wagen geworfen. Winter war ein höchst unzugänglicher Mann und von Schülern und Kollegen verspottet, wie Kommissar Keller herausfindet. Doch alle Spuren führen in die Schule, in der er unterrichtet hat, speziell zu einem Freundeskreis, dem auch Hanna Bauer angehört, die von Winter Nachhilfe erhielt und die die einzige war, die einen Zugang zu ihm finden konnte... (Text © GP, Die Krimihomepage)

Info: In der Rolle des Pfarrers Nebald ist Werner Schnitzer zu sehen, der Hauptkommissar Jacob Hahne in "Siska" spielte. Regisseur Johannes Schaaf ist übrigens der Lebensgefährte von Rosemarie Fendel, die in den ersten Folgen Kellers Ehefrau Franziska spielte. Für Produzent Ringelmann inszenierte er noch die Pilotfolge der Reihe "Der Alte" ("Die Dienstreise") und die Folge "Der Pelikan", die von Rosemarie Fendel unter dem Pseudonym Jan Gutova geschrieben wurde. Als Darsteller tauchte Schaaf noch zwei Mal im "Kommissar" auf, und zwar in den Episoden 89. "Sturz aus großer Höhe" (Regie: Dr. Michael Braun) und 96. "Der Held des Tages" (Regie: Dietrich Haugk).
Kritik (
© GP): Mit Der Mord an Dr. Winter präsentiert Herbert Reinecker erneut eine Geschichte, die im Schulmilieu angesiedelt ist. Ein Ambiente, das dem Vielschreiber offensichtlich zusagte und in dem er stets seltsam agierende Personen ansiedelte. Viele seiner Lehrpersonen waren schwach, hatten ein unkorrektes Verhältnis zu Schülern und Autorität und agierten atypisch für ihren Beruf. So ist auch die Figur des aus Ostpreußen stammenden Dr. Winter - grandios verkörpert von Rudolf Platte - eine unterdrückte, stets getretene Gestalt ohne Selbstbewusstsein. Ein einsamer Mann ohne Bezug zur Realität. Ein hochgradig Intellektueller, der es nicht fertig bringt, den Stoff zu vermitteln. Auf der anderen Seite sind die, die das ausnützen (wollen), allen voran ein Schüler (Sascha Hehn), der über die Attraktivität und Liebenswürdigkeit einer Mitschülerin (wunderbar: Andrea l'Arronge) an die Abiturthemen kommen will. Die Erlebnisse des Pädagogen am Gymnasium werden uns in Rückblenden geschildert, mal durch die Studienrätin Echte (Marianne Hoppe, glaubwürdig als konservative alte Lehrerin, fast ein wenig alte Jungfer), den Pfarrer (ebenfalls toll: Werner Schnitzer) oder durch das junge Mädchen.
Johannes Schaaf schildert und bebildert glaubhaft das Drama, das sich rund um den Tod eines Lehrers abspielte, will offensichtlich nie einen Kriminalfilm, sondern eine Charakterstudie der Personen, die in den Vorfall involviert sind, drehen. Ein nicht unbegabter Regisseur, den Ringelmann hier zweifellos als Spielleiter für den Start seiner längst geplanten Reihe Der Alte testete. Schade, dass die Zusammenarbeit bei besagter Serie dann aber schon nach zwei Folgen im Clinch endete (auch wenn Der Alte: Der Pelikan sicherlich eine skurrile Episode war, handwerklich war sie absolut in Ordnung). Xenia Pörtner agiert in Der Mord an Dr. Winter in der Rolle der Mutter und es würde mich nicht wundern, wenn es Schaafs Vorschlag war, sie später auch als Kommissar Kösters Lebensgefährtin zu besetzen. Schließlich muss ich noch mal auf Werner Schnitzer zurück kommen, der hier glaubhaft einen Gottesmann gibt, der in die Geschehnisse verwickelt wird. Ringelmann hat die Qualitäten dieses Schauspielers Gott sei Dank erkannt und ihn später noch zig Male für Der Alte, Derrick und Der Mann ohne Schatten verpflichtet (manchmal sogar als Mörder!), ehe er ihn als Glücksgriff für die Rolle des launigen, aber dann doch humorvollen und wunderbar sympathischen Hauptkommissars Jacob Hahne in allen 91 Siska-Folgen holte. In dieser Rolle gibt er einen herrlichen Ermittler und ist damit immer noch eine meiner absoluten Lieblingsfiguren unter allen TV-Fahndern.
Doch zurück zu Der Mord an Dr. Winter: wer einen Kriminalfilm erwartet, wird sicherlich enttäuscht, wer sich auf das grandiose Zusammenspiel der tollen Darsteller und eine dramatische Milieustudie einlassen will, dem wird diese Episode gefallen.

Besetzung Aufnahmestab
Kommissar Herbert Keller Erik Ode
Robert Heines Reinhard Glemnitz
Erwin Klein Elmar Wepper
Dr. Winter Rudolf Platte
Charlotte Echte Marianne Hoppe
Hanna Bauer Andrea L'Arronge
Pfarrer Nebald Werner Schnitzer
Rolf Horcher Sascha Hehn
Direktor Nolte Helmut Stange
Milena Bauer Xenia Pörtner
Hausmeister Heinz Meier
? Elisabeth von Molo
? Anni Mewes
? Thomas Haerin
? Frederic Meisner
? Nico von Bomhard
? Dieter Junck
? Regina Lemnitz
? Helmut Pick
? Mara Hetzel
Buch Herbert Reinecker
Regie Johannes Schaaf
   
Titelmusik Herbert Jarczyk
Kamera Wolfgang Treu
Kameraführung Hartmut Zingel
Ton Ludwig Langecker
Schnitt Ilse Wilken
Regieassistenz Walter Boos
Aufnahmeleitung Adolf Stengl
Dieter Hunnius
Kostüme Ellen Schiller
Maske Rüdiger von Sperl
Ago von Sperl
Bauten Wolf Englert
Margret Finger
Produktionsleitung Harald Vohwinkel
Herstellungsleitung Gustl Gotzler
Hergestellt durch die Neue Münchner Fernsehproduktion
Gesamtleitung Helmut Ringelmann
im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 26.08.2013

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