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DER KOMMISSAR

Folge 39

"Als die Blumen Trauer trugen"

Erstsendung (ZDF): 22.10.1971

Inhalt Info & Kritik

Seltsame nächtliche Ereignisse im Haus von Dr. Trotta: ein Stein wird durch die Scheibe des Arbeitszimmers geworfen, als der Doktor im Garten nachsieht, fallen plötzlich Schüsse. Mit letzter Kraft kann sich der Mann ins Haus schleppen, wo er vor den Augen seiner Hausdame Frau Tellmann stirbt. Über den Sohn des Getöteten, Peter, ermittelt der Kommissar eine Musikband, die scheinbar in das Verbrechen verwickelt ist. Jeannie, die Solosängerin der Gruppe, ist vor einigen Wochen nach einem verbotenen Eingriff gestorben. Vater des Kindes war Peter Trotta und dessen Vater hatte den illegalen Schwangerschaftsabbruch finanziert ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Info: -
Kritik (
© GP): Regie: Dietrich Haugk. Das bedeutet meist, dass einen eine perfekt inszenierte Folge erwartet. Was die Umsetzung des Reineckerschen Buchs geht, trifft das auch hier voll zu. Unglaublich, welche tollen Ideen Haugk immer wieder hatte. Besonders gelungen finde ich hier etwa zwei Szenen: 1) jene, in der Dr. Trotta blutüberströmt in den Flur kommt und zusammenbricht. Man sieht seine Haushälterin schreien. Gleiche Einstellung, kein Schnitt, Walter tritt ins Bild, die Handlung geht weiter. 2) Im Club erzählen die jungen Leute von der Sängerin. Tommi Pieper blickt nach rechts, die Kamera schwenkt mit (kein Schnitt), sie steht da, singt, Schwenk zurück auf Piper, schwenk auf den Platz der Sängerin, wo nun der Kommissar steht. Haugk verstand schon etwas vom Inszenieren. Die Geschichte an sich ist eine typische Reinecker-Story, in der sich jede Menge Leute versammeln, die dem Ermordeten nicht nachtrauern und daher auch hochkärtig verdächtig sind. Dass das Mädchen an einem unerlaubten Abtreibungsversuch starb, brachte mich auf die Idee, ob Reinecker nicht auch schon der Urheber dieses Tatmotivs in der Urversion des Drehbuchs zu Das Geheimnis der grünen Stecknadel sein könnte.
Schön, dass in dieser Folge die Charaktere der Assistenten wieder mal hervorgehoben werden, so setzt der Autor Harry als Gesprächspartner für die jungen Musiker ein, da dieser selbst jung ist und daher einen besseren Zugang zu ihnen findet. Schließlich spielt diese Folge - wie so oft bei Reinecker - an nur einem einzigen Abend/ Tag.
Paul Hoffmann spielt den Dr. Trotta, in solchen Rollen (der des älteren Gelehrten), sah man ihn später noch öfter, vor allem immer dann, wenn Horst Tappert bei Derrick Regie führte (da war Hoffmann dann Stammgast!). Inge Birkmann nervt mich hier, wie in fast all ihren Rollen, Heinz Ehrenfreund ist jedoch sympathisch und glaubhaft. Bis in die Nebenrollen agieren tolle Darsteller, Ruth Drexel (hier noch fast unbekannt) als Frau des Abtreibers und der wunderbare Lambert Hamel als skurriler Beerdigungsunternehmer. Und "Professore" Dietrich Haugk hat es sich auch nicht nehmen lassen wie in vielen seiner Arbeiten einen kleinen Part zu übernehmen. Hier spielt er den Pfarrer (schon so oft gesehen und erst heute bewusst bemerkt!).
Die Musik von Peter Thomas wurde damals bekanntlich zum Nr. 1-Hit. Die Folge rangiert trotz der tollen Inszenierung und der Darsteller allerdings nicht in den Top-10 der Kommissar-Folgen.

Besetzung Aufnahmestab
Kommissar Keller Erik Ode
Walter Grabert Günther Schramm
Robert Heines Reinhard Glemnitz
Harry Klein Fritz Wepper
Fräulein Rehbein Helma Seitz
   

Dr. Georg Trotta

Paul Hoffmann

Inge Tellmann

Inge Birkmann

Peter Trotta

Heinz Ehrenfreund

Agens Müller

Sylvia Lukan

Billy

Klaus Wildbolz

Jim

Heino Czechner

Bob

Klaus Höring

Tiger

Thomas Egg

Clown

Thomas Piper

Erich Beiga

Kurt Klopsch

Helene Beiga

Ruth Drexel

Beerdigungsunternehmer

Lambert Hamel

?

Klaus W. Krause

?

Margit Weinert

Pfarrer

Dietrich Haugk [uncredited]

Buch Herbert Reinecker
Regie Dietrich Haugk
   
Musik Peter Thomas
Titelmusik Herbert Jarczyk
Kamera Rolf Kästel
Kameraführung Rüdiger Meichsner
Ton Günther Stadelmann
Schnitt Werner Preuss
Regieassistenz Ilona Juranyi
Aufnahmeleitung Harald Vohwinkel
Hans-Heinz Albaum
Kostüme Holger
Bauten Wolf Englert
Bruno Monden
Produktionsleitung Klaus Stapenhorst
Hergestellt durch die Neue Münchner Fernsehproduktion
Gesamtleitung Helmut Ringelmann
im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 26.08.2013

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