Kommissar Keller lässt
seinen Wagen zum Waschen in der Tankstelle und geht an jenem Abend zu Fuß
nach Hause. Vor seiner Haustüre fallen dann plötzlich Schüsse, einer davon
trifft den Ermittler am rechten Arm. Ein Attentat auf Herbert Keller! Als
sich das gesamte Büro bei Herrn Keller zu Hause versammelt hat, klingelt das
Telefon: es meldet sich der Attentäter. Er verspricht, dass der nächste
Anschlag tödlich sein werde. Während die Assistenten ermitteln, gibt Rehbein
der verzweifelten Franziska Keller einen Tipp: der Dieb Diebach arbeitet als
Spitzel für die Polizei und soll ihr bei den privaten Nachforschungen helfen
...
(Text © GP, Die Krimihomepage) |
Info: Letzter von
insgesamt 6 Auftritten Rosemarie Fendels, die nach dieser Episode aus der
Reihe ausstieg, weil ihr die Rolle zu klein war. Reinecker schrieb ihr diesen
großen Auftritt, da sie sich über ihre kleinen Parts bei Produzent Ringelmann
beschwert hatte.
Erste von drei Episoden, die Erik Ode auch inszenierte.
Kritik (©
GP): Diese Episode
gehört zu meinen Lieblingsepisoden und das aus mehreren Gründen: die
Geschichte rund um das Attentat auf Kommissar Keller ist interessant und
spannend konstruiert und Franziska Keller erhält endlich mal eine anständige
Rolle, die ihr öfter zu Teil werden hätte sollen. Verständlich, dass sie ob
der kleinen Auftritte in den vorgehenden Folgen ausstieg. Franziska Keller
erweist sich hier als Frau, die - und Erik Ode zeigt das in seiner
Inszenierung stark - trotz ihrer Angst in ihrer Angst um ihren Mann sich auf
gefährliches Terrain begibt. Hier ist ein weiterer Punkt zu erwähnen, der
diese Folge besonders hervorhebt: die Besetzung der einzelnen Rollen, die
sich Erik Ode als Regisseur aussuchen durfte: Harald Juhnke brilliert als
Kofferdieb, der am Ende glaubhaft Angst um sein Leben hat, Klaus Löwitsch
ist als perfider, gerissener Ganove zu sehen und Gert Günther Hoffmann -
viel bekannter als Synchronsprecher - ist hier kurz vor seiner Tätigkeit als
SK1-Mann noch mal als Gangster zu sehen. Horst Michael Neutze spielt eine
für ihn wie geschaffene Rolle als Wirt.
Bei Minute 30'44'' taucht der tschechische Regisseur Zbyněk Brynych auf, der
Rosemarie Fendel als Frau Keller mit einer Strichkatze verwechselt ("Na, wie
wär's mit uns zwei? Ich brauche etwas Liebe!") und diese Cameo-Rolle als
Freundschaftsdienst für Ode übernahm. Regisseur Ode inszeniert den
Schauspieler Ode ganz ruhig, der Kommissar zeigt keine Spur von Angst und
ist bemerkenswert ruhig. Das Publikum hätte sich auch seinen geliebten
Helden nicht anders erwartet.
Wie auch bei anderen Ode-Regie-Folgen (besonders: Die Nacht mit Lansky)
fällt hier besonders der exzessive Alkoholgenuss auf. Dass Ode die Regie in
dieser Folge übernommen hat, hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass
hier - wie in keiner anderen Episode - die Kollegen, Frau Keller und Rehbein
immens in den Vordergrund rücken.
Fazit: eine tolle Episode, die immer wieder unterhält und sicherlich die
einzige, in der man den Mann, der schießt, gar nie zu sehen bekommt.
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