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DER KOMMISSAR

Folge 19

In letzter Minute

Erstsendung (ZDF): 03.04.1970

Inhalt Info & Kritik

Kossitz wird entlassen! Diese Tatsache veranlasst Kommissar Keller zu höchster Alarmbereitschaft. Von den acht aufgebrummten Jahren wurden ihm zwei erlassen. Der Mann saß wegen Mordes, hat er aber die Tat auch wirklich begangen? Keller zweifelt daran und begleitet den nunmehrigen Exsträfling bei seinen ersten Schritten in der Freiheit. Der Ermittler befürchtet, dass sich der Mann nun am tatsächlichen Mörder rächen will und versucht, das Schlimmste zu verhindern ... (Text © GP,  Die Krimihomepage)

Info: -
Kritik (
© GP): Mit dieser 19. Episode beginnt Reinecker die Geschichte mal andersherum: der Kommissar wird darüber in Kenntnis gesetzt, dass Herr Kossitz aus dem Gefängnis entlassen wird. Gefahr droht, denn der Mann könnte sich bei denjenigen rächen, die ihn in den Knast gebracht haben. Dieses Opening hat der Vielschreiber später noch häufiger verwendet (ein Höhepunkt der "Mann wird aus dem Knast entlassen"-Geschichten ist sicherlich der 170. Derrick (Titel: Eine Art Mord, mit Siegfried Lowitz). Die Spannung wird dadurch aufgebaut, dass alle vor dem bis zu einem Viertel der Laufzeit unsichtbaren (Ex-)Sträfling, Angst haben bzw. solche bekommen. Wolfgang Becker gelingt es sehr gut, auch den Zuseher in diese Angst zu versetzen. Doch dann kommt der unerwartete Bruch: nicht irgendein auf Bösewichte abonnierter Darsteller spielt den Herrn Kossitz, sondern Heinz Reincke, dem von seinem ersten Auftritt weg die Sympathie des Zuschauers gilt. Gemeinsam mit dem Kommissar fragt man sich: hat dieser Mann wirklich die Tat begangen? Im Laufe der Episode wird dann immer offensichtlicher, dass ein anderer dahinter steckt. Regisseur Becker inszeniert eine temporeiche Episode, die wieder mal in einer Nachtbar spielt, baut dort sogar die von ihm so geliebten Tanz- und Gesangsnummern ein und setzt auf Power. Den Barbesitzer spielt der wunderbare und viel zu selten eingesetzte Eric Pohlmann (unvergleichlich seine Stimme!), Horst Sachtleben ist ebenso eine gute Wahl gewesen wie die glaubhafte Gisela Uhlen. Den Widerpart von Heinz Reincke spielt Peter Eschberg, dessen Besetzung damals im Vorfeld der Ausstrahlung einen großen Presseeklat zur Folge hatte: das ZDF wagte es doch tatsächlich den neuen Durbridge-Star wenige Tage vor der Ausstrahlung von Wie ein Blitz in einer Kommissar-Folge zu zeigen! Eschberg agiert wunderbar unsympathisch und war die perfekte Wahl. Anzumerken bleibt noch, der relativ hohe Alkoholkonsum in dieser Folge.
Insgesamt hinterlässt diese Episode einen sehr positiven Eindruck.

Besetzung Aufnahmestab
Kommissar Keller Erik Ode
Walter Grabert Günther Schramm
Robert Heines Reinhard Glemnitz
Harry Klein Fritz Wepper
Fräulein Rehbein Helma Seitz
   
Albert Kossitz Heinz Reincke
Hilde Lenk Gisela Uhlen
Erna Kossitz Maria Sebaldt
Leo Limpert Peter Eschberg
Katja Lenk Eva Kinsky
Peter Dohmann Gerd Vespermann
Erich Mauser Eric Pohlmann
Willi Horst Sachtleben
Weinert Leo Bardischewski
sowie Lester Wilson
Buch Herbert Reinecker
Regie Wolfgang Becker
   
Musik Peter Thomas
Titelmusik Herbert Jarczyk
Kamera Rolf Kästel
Kameraführung Rüdiger Meichsner
Ton Werner Böhm
Schnitt Cornelia Rohe
Regie-Assistenz Ilona Juranyi
Bauten Wolf Englert
Margret Finger
Aufnahmeleitung Harald Vohwinkel
Kostüme Ingeborg Ege-Grützner
Produktionsleitung Klaus Stapenhorst
Herstellungsleitung Gustl Gotzler
Hergestellt durch die Neue Münchner Fernsehproduktion
Gesamtleitung Helmut Ringelmann
im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 26.08.2013

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