Kossitz wird entlassen!
Diese Tatsache veranlasst Kommissar Keller zu höchster Alarmbereitschaft.
Von den acht aufgebrummten Jahren wurden ihm zwei erlassen. Der Mann saß
wegen Mordes, hat er aber die Tat auch wirklich begangen? Keller zweifelt
daran und begleitet den nunmehrigen Exsträfling bei seinen ersten Schritten
in der Freiheit. Der Ermittler befürchtet, dass sich der Mann nun am
tatsächlichen Mörder rächen will und versucht, das Schlimmste zu verhindern
...
(Text © GP, Die Krimihomepage) |
Info: -
Kritik (©
GP): Mit dieser 19. Episode beginnt Reinecker die Geschichte mal andersherum: der
Kommissar wird darüber in Kenntnis gesetzt, dass Herr Kossitz aus dem
Gefängnis entlassen wird. Gefahr droht, denn der Mann könnte sich bei
denjenigen rächen, die ihn in den Knast gebracht haben. Dieses Opening hat
der Vielschreiber später noch häufiger verwendet (ein Höhepunkt der "Mann
wird aus dem Knast entlassen"-Geschichten ist sicherlich der 170. Derrick
(Titel: Eine Art Mord, mit Siegfried Lowitz). Die Spannung wird dadurch
aufgebaut, dass alle vor dem bis zu einem Viertel der Laufzeit unsichtbaren
(Ex-)Sträfling, Angst haben bzw. solche bekommen. Wolfgang Becker gelingt es
sehr gut, auch den Zuseher in diese Angst zu versetzen. Doch dann kommt der
unerwartete Bruch: nicht irgendein auf Bösewichte abonnierter Darsteller
spielt den Herrn Kossitz, sondern Heinz Reincke, dem von seinem ersten
Auftritt weg die Sympathie des Zuschauers gilt. Gemeinsam mit dem Kommissar
fragt man sich: hat dieser Mann wirklich die Tat begangen? Im Laufe der
Episode wird dann immer offensichtlicher, dass ein anderer dahinter steckt.
Regisseur Becker inszeniert eine temporeiche Episode, die wieder mal in
einer Nachtbar spielt, baut dort sogar die von ihm so geliebten Tanz- und
Gesangsnummern ein und setzt auf Power. Den Barbesitzer spielt der
wunderbare und viel zu selten eingesetzte Eric Pohlmann (unvergleichlich
seine Stimme!), Horst Sachtleben ist ebenso eine gute Wahl gewesen wie die
glaubhafte Gisela Uhlen. Den Widerpart von Heinz Reincke spielt Peter
Eschberg, dessen Besetzung damals im Vorfeld der Ausstrahlung einen großen
Presseeklat zur Folge hatte: das ZDF wagte es doch tatsächlich den neuen
Durbridge-Star wenige Tage vor der Ausstrahlung von Wie ein Blitz in einer
Kommissar-Folge zu zeigen! Eschberg agiert wunderbar unsympathisch und war
die perfekte Wahl. Anzumerken bleibt noch, der relativ hohe Alkoholkonsum in
dieser Folge.
Insgesamt hinterlässt diese Episode einen sehr positiven Eindruck.
|
Kommissar Keller |
Erik Ode |
Walter Grabert |
Günther
Schramm |
Robert Heines |
Reinhard
Glemnitz |
Harry Klein |
Fritz Wepper |
Fräulein Rehbein |
Helma Seitz |
|
|
Albert Kossitz |
Heinz Reincke |
Hilde Lenk |
Gisela Uhlen |
Erna Kossitz |
Maria Sebaldt |
Leo Limpert |
Peter Eschberg |
Katja Lenk |
Eva Kinsky |
Peter Dohmann |
Gerd
Vespermann |
Erich Mauser |
Eric Pohlmann |
Willi |
Horst
Sachtleben |
Weinert |
Leo
Bardischewski |
sowie |
Lester Wilson |
|
Buch |
Herbert Reinecker |
Regie |
Wolfgang Becker |
|
|
Musik |
Peter Thomas |
Titelmusik |
Herbert Jarczyk |
Kamera |
Rolf Kästel |
Kameraführung |
Rüdiger Meichsner |
Ton |
Werner Böhm |
Schnitt |
Cornelia Rohe |
Regie-Assistenz |
Ilona Juranyi |
Bauten |
Wolf Englert
Margret Finger |
Aufnahmeleitung |
Harald Vohwinkel |
Kostüme |
Ingeborg Ege-Grützner |
Produktionsleitung |
Klaus Stapenhorst |
Herstellungsleitung |
Gustl Gotzler |
Hergestellt
durch die |
Neue Münchner Fernsehproduktion |
Gesamtleitung |
Helmut Ringelmann |
im Auftrag des |
Zweiten
Deutschen Fernsehens |
|