Ein gut situierter Herr wird im Rinnstein in einer verrufenen Gegend tot
aufgefunden. Es ist der wohlsituierte Geschäftsmann Dr. Steiner. Kommissar
Keller beginnt seine Ermittlungen im Umfeld des Toten: bei seiner Familie,
die aus zwei Kindern und einer Verlobten besteht, denn Steiner war Witwer.
Keller muss es gelingen, die Feinde Dr. Steiners zu finden…
(Text © GP, Die Krimihomepage)
Der gut situierte Geschäftsmann Dr. Werner Steiner wird erschossen in einer
verrufenen Hinterhofgegend aufgefunden. Ermittlungen und Befragungen
ergeben, dass sich der Mann durch seine zynische, kaltherzige Art einige
Feinde gemacht hatte. Verdächtig sind Steiners Verlobte Marianne Rothe, von
der er sich an dem Abend im Streit getrennt hatte und sein Stiefsohn
Wolfgang Tillmann, der ihn gehasst hat. Dann finden die Kriminalisten
heraus, warum sich Dr. Steiner in der Gegend hinter dem Rummelplatz
aufgehalten hat: er traf sich dort mit der Prostituierten Anna Kopeke ...
(Text © JO, Die Krimihomepage) |
Info:
Wurde als 3. Folge
gedreht.
Kritik (©
GP):
Die erstgesendete aber erst an
dritter Stelle in der Produktionsreihenfolge gedrehte Folge wurde der in meinen
Augen auch als Pilot durchaus geeigneten Episode Das Messer im Geldschrank
wohl vorgezogen, weil deren Beginn unheimlicher und krimimäßiger inszeniert
wurde. Die unheimlichen nächtlichen Bilder, der Regen, das Gewitter und der
wohlsituierte tote Herr im Rinnstein machen sofort Lust auf einen spannenden
Krimiabend. Kommissar Keller wird uns hier auch zu Hause präsentiert, wie er
fast widerwillig in die kalte Nacht hinaus geht, ohne den Rat seiner "dummen
aber lieben" (Zitat: Kommissar Keller) Ehefrau Franziska zu befolgen und die
Galoschen anzuziehen. Kommissar Keller ist in dieser Episode auch viel mehr im
Zentrum, als in der erstgedrehten Geschichte Das Messer im Geldschrank,
bei der er anfangs krank im Bett liegt und nur von zu Hause aus deligiert.
Außerdem überlässt er hier einen beachtlichen Teil der Ermittlungen dem
unerfahrenen Harry, der in Toter Herr im Regen eher in den Hintergrund
rückt und kaum wahrnehmbar ist.
Mit großer Wahrscheinlichkeit waren das die Gründe, warum die Geschichte um den
ermordeten Dr. Steiner als Eröffnung der langlebigen Serie gewählt wurde.
Inhalts- und spannungsmäßig steht ihr nämlich die erstgedrehte Folge in nichts
nach. Die Redaktion in Mainz muss von der Geschichte und der Inszenierung aber
so angetan gewesen sein, dass sie es riskierte, die wesentlich prominenteren und
zu jener Zeit als Serienstars geltenden Wolfgang Völz und Lukas Ammann
hintanzustellen und den Platz für Alwy Becker, Dorothea Wieck, Friedrich Karl
Grund und Rainer Penkert frei zu machen, die zu jener Zeit wesentlich
unpopulärer (d. h. unbekannter) waren, als die genannten Titelhelden aus Graf
Yoster gibt sich die Ehre.
Herbert Reinecker erzählt in Toter Herr im Regen einen recht
unkonventionellen Kriminalfall, der sich auf das Begleiten des Kommissars bei
seinen Ermittlungen beschränkt und allerlei skurrile Figuren als Verdächtige
präsentiert, allen voran den Stiefsohn, der gar glücklich über den Tod Dr.
Steiners und hoch erfreut über die geerbte Gereut-Villa ist. Dieser Mann wird
von Friedrich Karl Grund glaubhaft dargestellt, einem langjährigen Wegbegleiter
Helmut Ringelmanns, der nicht nur als Schauspieler, sondern auch als
Aufnahmeleiter und nach dem Tode Volker Vogelers (leider nur vier Folgen lang)
als begabter Drehbuchautor bei Der Alte fungierte. Auch die üblichen
Rollen sind sehr gut besetzt, Alwy Becker und Dorothea Wieck sind wunderbar, was
man natürlich auch von der gewohnt guten Regie Wolfgang Beckers sagen kann.
Insgesamt sicherlich ein nicht schwacher Auftakt samt Versammlung aller
Verdächtigen am Ende, die wahren Perlen der Reihe sollten aber freilich noch
(zahlreich) kommen.
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