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Francis Durbridge: Das Halstuch |
Besetzung |
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Harry Yates | Heinz Drache |
Clifton Morris | Albert Lieven |
Marion Hastings | Margot Trooger |
John Hopedean | Dieter Borsche |
Vikar Nigel Matthews | Horst Tappert |
Edward Collins | Hellmut Lange |
Alistair Goodman | Erwin Linder |
Kim Marshall | Erica Beer |
Diana Winston | Eva Pflug |
Sergeant Jeffreys | Eckart Dux |
Kommissar Nash | Alwin Joachim Meyer |
Gerald Quincey | Christian Doermer |
Philis North | Helga Zeckra |
Inspektor Rowland | Alf Marholm |
Polizist Kent | Gerhard Becker |
Jill Yates | Gardy Granass |
Mrs. Loyd |
Anneliese Jansen |
Eric |
Heinz von Cleve |
Bill Royd |
Walter Schlamminger |
und |
Hans Bosenius |
Bernd M. Bausch | |
Bodo Primus | |
Harald Meister | |
Aufnahmestab |
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Drehbuch | Francis Durbridge |
Deutsche Übersetzung | Marianne de Barde |
Bildtechnik | Erwin Karlein |
Josef Stefan | |
Ton | Manfred Oelschlegel |
Karl Niess | |
Bildschnitt | Monika Pancke |
Filmschnitt | Alexandra Anatra |
Kamera | Karl Heinz Werner |
Michael v. Arnau Pieper | |
Paul Ellmerer | |
Karl Worm | |
Karl Heinz Hintzmann | |
Filmkamera | Bruno Stephan |
Jochen Degler | |
Rüdiger Walch | |
Musik | Hans Jönsson |
gespielt vom | Kölner Tanz- und Unterhaltungsorchester |
Kostüme | Ingrid Bütow |
Szenenbild | Alfons Windau |
Regieassistenz | Manfred Brückner |
Joachim Sonderhoff | |
Aufnahmeleitung | Alexander Meyer |
Produktionsleitung | Hermann Pfeiffer |
Produktion | Wilhelm Semmelroth |
Regie | Hans Quest |
Eine Produktion des | WDR |
zusätzliche Angaben |
|
Folgen | 6 à ca. 40 Minuten |
schwarz/ weiß |
Nr. |
Titel laut Vorspann |
Erstsendung ARD |
Beginn |
Dauer |
Das Halstuch Buch: Francis Durbridge - Regie: Hans Quest |
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1 | i. teil | 03.01.1962 (Mi.) | 20.20 Uhr | 40'27'' |
2 | ii. teil | 05.01.1962 (Fr.) | 20.20 Uhr | 35'20'' |
3 | iii. teil | 07.01.1962 (So.) | 20.15 Uhr | 33'30'' |
4 | iv. teil | 10.01.1962 (Mi.) | 20.25 Uhr | 34'50'' |
5 | v. teil | 13.01.1962 (Sa.) | 20.20 Uhr | 34'48'' |
6 | vi. teil | 17.01.1962 (Mi.) | 20.20 Uhr | 35'32'' |
Allgemein
Im Mittelpunkt des sechsteiligen Krimiklassikers steht Inspektor Harry Yates
aus Littleshaw. Er muss einige Morde klären, die mit einem Halstuch verübt
wurden. Eine schwere Arbeit, aus einem Kreis mehrere hochgradiger Verdächtiger
den wahren Mörder ausfindig zu machen. Der Straßenfeger von Francis Durbridge
erreichte Seinerzeit 89% Einschaltquote, eine Zahl die später nur mehr beim
sechsten Teil von "Tim Frazer" mit 93% erreicht wurde. Aufregung gab es durch
eine Zeitungsannonce des Kabarettisten Wolfgang Neuss, der darin vor
Ausstrahlung der letzten Folge den Täter enttarnte. Bei späteren Verfilmungen
der Durbridge-Drehbücher drehte man, um einen eventuellen "Verrat"
entgegensetzen zu können, mehrere Schlussszenen mit unterschiedlichen Tätern.
Teil 1
In Littlewshaw, einem Ort in der Nähe von London, wird
von dem Bauer Bill Royd auf einem Ackerwagen die Leiche des Fotomodells Fay
Collins gefunden. Die junge Frau wurde mit einem Halstuch erwürgt. Der
ermittelnde Kriminalinspektor Harry Yates stellt fest, dass Fay in ihren Taschen
ein Telegramm hatte, in dem sich ein gewisser Terry für den Schal bedankt.
Dieser Terry hat, wie der Bruder der Ermordeten, der Musiklehrer Edward Collins
aussagt, Fay außerdem ein teures Armband geschenkt. Aber wer verbirgt sich
hinter dem Namen "Terry"? Marian Hastings, die Braut des Gutsbesitzers Alistair
Goodman, erkennt auf einem Foto in der Zeitung jenen Mann wieder, der mit Fay
Collins am Tatabend verabredet war: es handelt sich um Clifton Morris, einen
erfolgreichen Zeitungsverleger.
Darsteller: Heinz
Drache (Kriminalinspektor Harry Yates), Margot Trooger (Marion Hastings), Albert
Lieven (Clifton Morris), Eckart Dux (Sergeant Jeffreys), Erwin Lindner (Alistair
Goodman), Horst Tappert (Vikar Nigel Matthews), Hellmut Lange (Edward Collins),
Christian Doermer (Gerald Quincey), Helga Zeckra (Philis North), Annelie Jansen
(Mrs. Loyd), Gerhard Becker (Polizist Kent), Heinz von Cleve (Diener Eric), Wolf
Schlamminger (Bill Lloyd) und andere
Teil 2
Im Geigenkasten des Schülers Gerald Quincey wird die
Tat"waffe" entdeckt: das Halstuch. Schwung kommt in die Ermittlungen, als der
Maler John Hopedean sich verzweifelt an Kriminalinspektor Harry Yates wendet: er
berichtet ihm, dass er seit einiger Zeit anonyme Drohbriefe erhält, in denen er
als Mörder von Fay Collins bezeichnet wird. Er gibt zu, vor einiger Zeit ein
Verhältnis mit der ermordeten Fay Collins gehabt zu haben. Die Nachtclubtänzerin
Kim Marshall verhilft in der Zwischenzeit dem Hauptverdächtigen Clifton Morris
zu einem Alibi.
Darsteller:
Heinz Drache (Kriminalinspektor Harry Yates), Gardy Granass (Jill Yates), Albert
Lieven (Clifton Morris), Erica Beer (Kim Marshall), Dieter Borsche (John
Hopedean), Erwin Lindner (Alistair Goodman), Eckart Dux (Sergeant Jeffreys),
Hellmut Lange (Edward Collins), Christian Doermer (Gerald Quincey), Alf Marholm
(Inspektor Rowland), Bodo Primus, Gerhard Becker (Polizist Kent), Heinz von
Cleve (Diener Eric), Hans Bosenius und andere
Teil 3
Der Gutsbesitzer Alistair Goodman findet in der Nähe des
Tatorts ein Feuerzeug, das er Inspektor Yates bringt. Es handelt sich dabei um
jenes, das Clifton Morris, dem Hauptverdächtigen, angeblich gestohlen wurde.
Vikar Matthews erkennt es wieder. Clifton Morris ist indessen immer mehr darum
bemüht, sich ein Alibi zu verschaffen. Er hofft, dass ihm die Journalistin Diana
Winston hilft. Dieser bietet er einen aussichtsreichen Job als Korrespondentin
in Rom dafür an. Winston steigt auf das Angebot ein...
Darsteller: Heinz
Drache (Kriminalinspektor Harry Yates), Margot Trooger (Marion Hastings), Albert
Lieven (Clifton Morris), Eva Pflug (Diana Winston), Dieter Borsche (John
Hopedean), Erwin Lindner (Alistair Goodman), Erica Beer (Kim Marshall), Eckart
Dux (Sergeant Jeffreys), Horst Tappert (Vikar Nigel Matthews), Alwin Joachim
Meyer (Kommissar Nash), Gerhard Becker (Polizist Kent), Hans Bosenius, Bernd M.
Bausch und andere
Teil 4
Der Halstuchmörder hat wieder zugeschlagen! In der
Wohnung von Clifton Morris wird die Modejournalistin Diana Winston ermordet
aufgefunden. Diana wollte Clifton ein Alibi für die Tatzeit geben. Edward Morris
beschwert sich indessen über die seiner Meinung nach inkompetente Ermittlung des
Inspektors. In seinem Haus kommt es auch zu einer gefährlichen Konfrontation
zwischen Clifton Morris und ihm...
Darsteller: Heinz
Drache (Kriminalinspektor Harry Yates), Albert Lieven (Clifton Morris), Alwin
Joachim Meyer (Kommissar Nash), Eckart Dux (Sergeant Jeffreys), Horst Tappert
(Vikar Nigel Matthews), Erwin Lindner (Alistair Goodman), Margot Trooger (Marion
Hastings), Gardy Granass (Jill Yates), Dieter Borsche (John Hopedean), Hellmut
Lange (Edward Collins), Gerhard Becker (Polizist Kent), Erica Beer (Kim
Marshall), Hans Bosenius, Bernd M. Bausch, Harald Meister und andere
Teil 5
Kim Marshall lässt das Alibi von Clifton Morris platzen,
als Inspektor Yates ihr nahe legt, die Wahrheit zu sagen. In Littleshaw
geschieht indessen ein weiterer Mordanaschlag: auf Marian Hastings, die Freundin
von Gutsbesitzer Alistair Goodman, wird aus einem fahrenden Auto aus geschossen.
John Hopedean meldet sich indessen bei der Polizei und belastet Clifton Morris
auf das Schwerste...
Darsteller: Heinz Drache
(Kriminalinspektor Harry Yates), Erica Beer (Kim Marshall),
Albert Lieven (Clifton Morris), Margot
Trooger (Marion Hastings), Dieter Borsche (John Hopedean), Eckart Dux (Sergeant
Jeffreys), Erwin Linder (Alistair Goodman), Helga Zeckra (Philis North),
Christian Doermer (Gerald Quincey), Gerhard Becker (Polizist Kent), Horst
Tappert (Vikar Nigel Matthews) und andere
Teil 6
Harry Yates lässt Clifton Morris in dem Glauben, er habe bei einem Streit
Edward Collins getötet. Vikar Nigel Matthews sucht seinen alten Freund Clifton
auf, um ihm die Wahrheit zu entlocken. Erst als er ihm gesteht, dass Collins
wohlauf ist, rückt Morris mit der Wahrheit heraus. Er erklärt sich bereit, mit
dem Inspektor gemeinsam dem Halstuchmörder eine Falle zu stellen. Das
dramatische Finale spielt sich schließlich in einer alten Scheune auf dem Lande
ab...
Darsteller: Heinz
Drache (Kriminalinspektor Harry Yates), Albert Lieven (Clifton Morris), Horst
Tappert (Vikar Nigel Matthews), Eckart Dux (Sergeant Jeffreys), Erica Beer (Kim
Marshall), Margot Trooger (Marion Hastings), Erwin Lindner (Alistair Goodman),
Hellmut Lange (Edward Collins), Christian Doermer (Gerald Quincey), Helga Zeckra
(Philis North), Dieter Borsche (John Hopedean) und andere
Die "Das Halstuch"-Verfilmungen
Wie üblich basierte auch dieser Krimi auf einem Drehbuch, das Francis
Durbridge für die BBC geschrieben hatte und das 1959 als "The Scarf" bei der BBC
als Sechsteiler über die Bildschirme flimmerte. Aus rechtlichen Gründen durften
damals die Filme nicht synchronisiert werden, weshalb das "Halstuch" eine wahre
Flut von Adaptionen (sieben sind bekannt!) in Europa erlebte - das dürfte in der
Fernsehgeschichte einmalig sein! Hier ein Überblick:
● The Scarf (Großbritannien 1959)
Teil 1: 09.02.1959
Regie und Produktion: Alan Bromly, Szenenbild: Roy Oxley,
Produzierender Sender: BBC
Darsteller: Donald Pleasence (Detective Inspector Harry Yates), Stephen
Murray (Clifton Morris), Leo Britt (John Hopedean), Patrick Throughton (Edward
Collins), Anthony Valentine (Gerald Quincey), Lockwood West (Reverend Nigel
Matthews), Bryan Coleman (Alistair Goodman), Peter Halliday (Detective-Sergeant
Jeffreys), Edward Higgins (Police-Constable Kent), Diana King (Marian Hastings),
Anne Ridler (Phyllis North), Reginald Barratt (Butler Eric), Frank Pemberton (Police-Constable
Shaw), Frank Sieman (Dr. Cousins) und andere
● Das Halstuch (BRD 1961)
Regie: Hans Quest,
Übersetzung: Marianne de Barde, Produzierender Sender: WDR
● Halsduken (Dänemark 1962)
Teil 1: 20.11.1962
Regie: Hans Lagerkvist, Übersetzung: Ulla Barthels, Börje Lindell,
Produktion: Schwedisches Fernsehen
Darsteller: Lars Ekborg (Superintendent Harry Yates), Frank Sundström
(Clifton Morris), Gertrud Fridh (Marian Hastings), Åke Grönberg (Alistair
Goodman), Claes Thelander (Edward Collins), Ulla Sjoblöm (Kim Stevens), Ingrid
Johansson (Fay Collins), Tor Isedal (Butler Eric), Thomas Bolme (Gerald Quincey),
Bengt Eklund, Ragnar Falck, Lauritz Falck, Sven Holmberg, Willy Peters und
andere
● Huivi (Finnland 1962)
Teil 1: 04.12.1962, Teil 2:
05.12.1962, Teil 3: 08.12.1962, Teil 4: 11.12.1962, Teil 5: 12.12.1962, Teil 6:
15.12.1962
Regie: Juhani Kumpulainen, Übersetzung: Seija Vihma,
Szenenbild: Aimo Poyhönen, Produktion: Suomen Televisio
Darsteller: Jussi Jurkka (Inspektor Harry Yates), Tommi Rinne (Sergeant
Jeffreys), Ekke Hämäläinen (Clifton Morris), Esko Mannermaa (Alistair Goodman),
Kauko Helovirta (Vikar Nigel Matthews), Kyllikki Forssell (Marian Hastings),
Leevi Kuuranne (John Hopedean), Yrjö Tähtelä (Edward Collins), Tauno Söder
(Polizist Kent), Seppo Kolehmainen (Gerald Quincey), Maija Karhi (Kim Marshall),
Eila Peitsalo (Phyllis North), Leena Häkinen (Jill Yates), Folke Schauman
(Cousins), Seppo Wallin (Butler Eric) und andere
● La sciarpa (Italien 1963)
Teil 1: 13.03.1963
Regie: Guglielmo Morandi, Drehbuch: Franca Cancogni,
Produktion: RAI
Darsteller: Nando Gazzolo, Roldano Lupi, Francesco Mulé, Aroldo Tieri,
Franco Volpi, Renata Mauro, Ugo Pagliai, Liana Trouche und andere
● L'écharpe (Frankreich 1966)
Teil 1: 17.09.1966
Regie: Abder Isker, Drehbuch: Abder Isker, Yves Jamiaque,
Dialoge: Yves Jamiaque, Produktion: ORTF
Wie bei den französischen Durbridge-Adaptionen üblich, wurde die Handlung nach
Frankreich versetzt und die Personennamen dementsprechend verändert.
Pierre Michaël (Inspecteur Reims), Sady Rebbot (Inspector Bertust), Estella
Blain (Marianne Auclair), Raymond Pellegrin (Philippe Vendam), Alain Mottet (Édouard
Tranier), Louise Chevalier (Madame Durieux), Jean-Paul Tribout (Gérard Rollin),
Marcel Cuvelier (Père Acqualina), Mario David (Olivier Mazeau), Roger Rudel (Commissaire),
Brigitte Defrance (Aline), Benoît Brione (Éric), Jany Clair (Corinne Reims),
Pierre Destailes (Max Normand), Étienne Dirand (Castelli), Pascale Roberts
(Nora), Michel Ferrand (Victor), Jean Filliez (Docteur Cousin) und andere
● Szal (Polen 1970)
3 Teile
Regie: Jan Bratkowski, Übersetzung: Kazimierz Piotrowski,
Szenenbild: Marek Lewandowski, Produktion: Anna Minkiewicz, TVP
Auch im Sozialismus fand Durbridge Anklang, und so kam 1970 zu dieser
dreiteiligen Fernsehversion des polnischen Fernsehens, in schwarz/weiß gedreht
und originalgetreu nach dem Drehbuch. Gedreht wurde allerdings nicht in England,
sondern in Polen.
Krzysztof Chamiec (Inspektor Yates), Stanislaw Zaczyk (Clifton Morris), Alicja
Pawlicka (Marianna Hastings), Michal Pawlicki (Edward Collins), Kalina Jedrusik
(Kim), Mieczyslaw Voit (Matthews), Zygmunt Kestowicz (Hopedean), Zbigniew
Guttner (Jeffreys), Zbigniew Stawarz (Kent), Stefan Szmidt (Gerald), Joanna
Kostusiewicz (Phyllis), Barbara Klimkiewicz (Jill), Elzbieta Osterwianka
(Lloyd), Tadeusz Bartosik (Goodman), Cezary Julski (Bill Royd), Wojciech Duryasz
(Eryk), Mieczyslaw Gajda (Hector), Józef Pieracki (Inspektor Rowland), Leonard
Pietraszak (Shaw), Halina Dobrowolska (Fay), Jacek Brick (Normana) und andere
Hintergrundinfos
● Anders wie immer wieder fälschlicherweise zu lesen, ist auch dieser
Francis-Durbridge-Stoff keine Verfilmung eines Romans des britischen Autors.
Francis Durbrige schrieb alle Drehbücher selbst und entwickelte erst später
daraus die - aus diesem Grunde auch meist dialoglastigen - Romane. Marianne de
Barde übersetzte das Drehbuch lediglich auf Deutsch und war nicht an dessen
Anfertigung beteiligt. Der Roman erschien unter dem Titel "The Scarf" 1960 in
Großbritannien und 1962 in der BRD erstmals im Dörner-Verlag Düsseldorf. Im
selben Jahr erschien er bei Bertelsmann Lesering, Gütersloh und bei Ullstein
Frankfurt/Main und erst 1969 bei Goldmann München. Der Roman spielt nicht im
Sommer, sondern im Jänner.
● Für den fiktiven Ort Littleshaw musste Remscheid in Nordrhein-Westfalen
herhalten. Anders als bei "Es ist soweit" war nämlich nicht genügend Geld für
Außenaufnahmen in England da. Die Innenaufnahmen wurden in einer Tennis- und
Hockeyhalle in Köln gedreht, die im Sommer für das Fernsehen gemietet waren,
weil der WDR noch nicht über so große Studios verfügte.
● Regisseur Hans Quest wurde seitens der Produktion in Form von Wilhelm
Semmelroth dazu verpflichtet, alle unnötigen Grausamkeiten in der Inszenierung
zu vermeiden, die ihm Drehbuch von Francis Durbridge durchaus vorhanden waren.
● Nach Auskunft vieler Beteiligter war die ruhige Art des Inszenierens des
Regisseurs Hans Quest äußerst angenehm, weshalb alle gerne mit ihm
zusammengearbeitet haben.
● Erstmals wurde "Das Halstuch" im Ampex-Verfahren aufgezeichnet. Im
Studio standen insgesamt fünf Kameras, die Hauptkamera wurde von Karlheinz
Werner geführt. Die gesamte Handlung wurde auf MAZ aufgezeichnet, die nicht
geschnitten werden konnte. Deshalb waren dreißigminütige Takes notwendig. Das
bedeutete: der gesamte Ablauf der Handlung musste vorher minutiös geprobt
werden, ebenso wie die Kameraschwenks, da man bei einem Fehler die gesamte
Aufnahme von 30 Minuten wiederholen musste (der Versprecher von Heinz Drache, in
dem er einen Tatverdächtigen zunächst mit dem falschen Rollennamen anredet, ist
so zu erklären). Dies war eine Herausforderung für Filmschauspieler, die nicht
vom Theater kamen. Dieses Verfahren war zuvor schon in England erprobt worden.
Man übernahm auch die Proben des Handlungsablaufes ohne Kamera abseits des
fertigen Sets. Das ganze Verfahren brachte mit sich, dass die Handlung
chronologisch gedreht werden musste, die Außenaufnahmen, die von einem anderen
Kamerateam gemacht wurden, wurden per Insert eingespielt, so dass man mit einem
Mal eine Folge abdrehte. Regisseur Hans Quest hat zuvor genau besprochen, wer
wann im Bild ist, die von Karlheinz Werner geführte Hauptkamera filmt ca. drei
Viertel des Geschehens. Nur wenn ein Objektiv gewechselt werden muss (Zoom gab
es damals noch nicht!) wurde auf eine andere Kamera geblendet. Das Wechseln der
Objektive (jede Kamera hatte fünf zum Weiterdrehen) musste sehr behutsam
erfolgen, da dies auch Lärm verursachte.
● Hans Jönsson wurde für die Musik verpflichtet, den der
Produktionsverantwortliche Wilhelm Semmelroth, der durch seine Arbeit bei BBC
London Anfang der 50er die Durbridge-Paul-Temple-Hörspiele nach Deutschland
brachte, bereits für die Paul-Temple-Serie engagiert hatte. Viele Motive aus
"Das Halstuch" hatte Jönsson schon in dem Hörspiel "Paul Temple und der Fall
Lawrence" (WDR 1958) verwendet.
● Der Krimi hatte bis zu 89% Einschaltquote, 25 Millionen Zuseher sahen sich
diesen Straßenfeger an. Der Film war tagelang Gesprächsstoff, wetten auf den
Täter wurden abgeschlossen usw.
● In unmittelbarem Zusammenhang mit der Fernsehserie "Das Halstuch" wurden zwei
vollendete Morde, ein Mordversuch und die Mordandrohung eines Jugendlichen
gebracht, die kurz nach Ausstrahlung der Sendung verübt wurden. In einer
Abendschau-Diskussion diskutierten kriminalistische Experten u. a. gemeinsam mit
dem Produktionsverantwortlichen Wilhelm Semmelroth darüber, ob "Das Halstuch"
einen Kursus für Verbrechen und Anleitung zur Nachahmungskriminalität geben
würde.
● Zum Eklat kam es, weil der Kabarettist Wolfgang Neuss in einer Annonce
(die damals 945 D-Mark kostete!) einen
Tag vor Ausstrahlung des letzten Teils verriet, wer der Halstuchmörder war.
Später gab er an, den Täter nur erraten zu haben. Motiv für seine "Tat" war,
Zuschauer ins Kino zu locken, um sich seinen neuen Film anzusehen, der jedoch
kläglich floppte. Neuss wurde als "Vaterlandsverräter" beschimpft und erhielt
sogar Morddrohungen. Bis heute, 50 Jahre nach Ausstrahlung der Sendung, hängt
ihm der Titel des "Verräters" nach. Sein Inserat im Originalwortlaut: "Ratschlag
für morgen (Mittwoch abend): nicht zu Hause bleiben, denn was soll's: Der
Halstuch-Mörder ist XXX XXX. Also: Mittwochabend ins Kino. Ein Kinofan (Genosse
Münchhausen)". Der WDR lernte aus diesem Verrat und verpflichtete von nun an bei
den folgenden Durbridge-Mehrteilern alle Beteiligten zur höchsten Geheimhaltung
des Mörders mit der Androhung einer von Krimi zu Krimi immer höher werdenden
Geldstrafe. Wer nicht an der Schlusssequenz beteiligt war, erhielt fortan auch
das Drehbuch nicht mehr, man überlegte sich mehrere Enden zu drehen und änderte
- wie bei "Das Messer" - dann auch den Haupttäter, wenn die Gefahr bestand, dass
jemand schon den Originalkrimi bei der BBC gesehen hatte. Die Drehbücher wurden
dann auch mitunter nach Beendigung der Dreharbeiten dem Papierwolf übergeben.
Texte: © GP, Die Krimihomepage
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Besucher - Die Krimihomepage 2000-2010 - Diese Seite wurde zuletzt am 06.04.2010 aktualisiert |